Freitag,29.März 2024
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Gold-Manipulation: Ex-JP-Morgan-Trader schuldig gesprochen

Gold, Manipulation
Gold- und Silberpreis-Manipulation galt lange Zeit als Verschwörungstheorie. Das aktuelle Urteil beweist erneut kriminelle Handelspraktiken von US-Banken (Foto: Goldreporter)

Ein langjähriger Beschäftigter der US-Investmentbank JP Morgan wurde vor einem US-Gericht der Manipulation der Edelmetallpreise im Zeitraum von 2009 bis 2015 schuldig gesprochen.

Es ist ein weiterer Fall nachweislicher Manipulation der Gold- und Silberpreise in den USA. Der frühere Trader der US-Investmentbank JP Morgan, John Edmonds (36), wurde nun laut US-Medienberichten vor einem US-Gericht schuldig gesprochen. Ihm wurden manipulative und konspirative Handelspraktiken am Markt für US-Futures im Zeitraum von etwa 2009 bis 2015 nachgewiesen. Es geht konkret um Manipulationen bei Gold, Silber Platin und Palladium.

Unter anderem wurde er des sogenanntes Spoofings überführt. Dabei werden sichtbare Aufträge in das Handelssystem eingestellt und kurz vor Ausführung zurückgezogen. Dadurch wird eine nicht vorhandene Nachfrage vorgetäuscht, in der Absicht, die Kurse in die gewünschte Richtung zu lenken.

In der Erklärung des stellvertretenden Staatsanwaltes Brian A. Benczkowski heißt es laut Presseerklärung des US-Justizministeriums: „Der Beklagte war über mehrere Jahre in die Manipulation der Metallmärkte involviert und ich danke dem FBI für die sorgfältige Untersuchung dieser Angelegenheit und dessen Engagement, diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die die Technologie zu ihrem Vorteil nutzen, um die Märkt zu betrügen. Die Untersuchung irreführender Handelspraktiken durch andere an diesem System Beteiligte wird derzeit fortgeführt.“

Interessant ist auch dieser Kommentar: „Edmonds bekannte sich schuldig und gab zu, dass er diese irreführende Handelsstrategie von älteren Händlern der Bank gelernt hatte und er setzte diese Strategie selbst Hunderte Male mit dem Wissen und der Zustimmung seiner unmittelbaren Vorgesetzten ein.“

Das Strafmaß soll am 19. Dezember bekanntgegeben werden. Bis zu 30 Jahre Haft sind möglich. Es wird jedoch erwartet, dass das Urteil deutlich milder ausfällt.

Goldreporter

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7 Kommentare

  1. Das finanzielle Strafmaß dürfte wohl deutlich unter dem erwirtschafteten Ertrag ausfallen. Somit kein Grund zur Aufregeung: bussiness as usual.

    • @ Domino
      so ist doch der Plan – es ist jedoch pervers, dass die ausführenden Angestellten verurteilt werden, die Drahtzieher und Initiatoren wie immer ungeschoren davon kommen. Was ist das bloss für eine Welt.
      Bitte erspart mir hier meine Zurechtweisung: „so ist das halt.“
      NEIN, so ist das halt nicht!! Im Moment vielleicht – die Menschen werden sich wehren müssen, denn Betrug kann niemals eine langfristige Option sein.

  2. Ich probiere mal, ob dieses „Spoofing“ auch bei meinem Bäcker funktioniert; als „Preistreiber“.
    Wenn der Laden morgens gut gefüllt ist, stürme ich hinein und rufe laut, daß ich in den nächsten 10 Minuten 500 Brötchen brauche.

    Wenn der Bäcker dann umgehend den Brötchenpreis erhöht … und die Kundschaft aus Angst „mitzieht“, verziehe ich mich heimlich und teile dem Bäcker per Telefon mit, daß ich den Auftrag doch wieder annuliere.

    Es lebe das Bäcker-Handwerk.

    • @Watchdog

      In der Bäckerei ist es der Spinner. Bei den Investmentbanken der Spoofer.

      Ich entscheide mich für den harmlosen Spinner.

  3. Nach dem gescheiterten Attentat am 20. Juli 1944 in der Wolfsschanze erging der Befehl, daß Marinus van der Lubbe, einziger Verurteilter im Reichstagsbrandprozeß zu erschießen ist. Der Untergang des Nazireiches war absehbar, und auf keinen Fall sollte der geistesschwache Holländer den Siegern gegenüber ausplaudern, wer ihn wirklich zum Brand angestiftet hat. (Zur Erinnerung: Etliche Naziführer waren schneller am Brandort als die Berliner Feuerwehr und hielten dort Hetzreden.) Ziel und Zweck aber waren mit dem Brand erreicht. Eine hysterische Stimmung im Land erzeugen, weil nur so die Nazis ihr Ermächtigungs-Gesetz durchziehen konnten. Und nach dem Freispruch von Georgi Dimitrov in Leipzig mangels Beweisen spielte die NSDAP noch die beleidigte Leberwurst, und man errichtete den Volksgerichtshof, der die gewünschten Urteile lieferte, und der Vorsitzende des 1. Senats war …
    https://www.youtube.com/watch?v=hMnbW1-bliQ
    Will sagen, wer mit dem Teufel Kirschen ißt, lieber John Edmonds, der braucht dafür einen gaaaaaaaaaanz langen Löffel.

    • @ Wolfgang Schneider
      wie ich immer zu sagen pflege, es gibt drei Arten des Lernens. Am Nachhaltigsten und Bittersten ist halt jede, die über die Erfahrung geht. Die anderen beiden scheiden hierbei leider aus. Aber man muss ja nicht alles können, wissen, haben, man muss halt auch sinnvoll ergänzen…

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