Freitag,07.Februar 2025
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Goldmarkt: So sind die Banken jetzt positioniert

Banken verkauften im US-Futures-Handel zuletzt mehr als 600 Tonnen Gold auf Termin. Gegenüber Vormonat hat sich diese Netto-Short-Position kaum verändert.

Goldpreis-Hoch im September

Der Goldpreis hat am 26. September 2024 sein letztes Rekordhoch markiert. Auf Basis des Londoner Referenzkurses waren es 2.668,90 pro Unze. Vor einem Monat berichteten wir darüber, dass die US-Banken im Handel mit Gold-Futures die umfangreichste Netto-Short-Position seit September 2017 erreicht hatten. Damals waren es umgerechnet 361 Tonnen Gold an Vorwärtsverkäufen in den Büchern von nur fünf Instituten. Was ist zwischenzeitlich geschehen?

Gold, Goldbarren  (Bild: Goldreporter)
Mit dem enormen Goldpreis-Anstieg sind auch die Verkaufspositionen der Banken im US-Terminmarkt stark gestiegen. In dieser Gruppe nimmt auch das Interesse an niedrigeren Kursen zu (Bild: Goldreporter).

Gold-Handel der Banken

Dazu betrachten wir den aktuellen Bank Participation Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC. Der Bericht beinhaltet die Gold-Futures-Positionen von US-Banken und Nicht-US-Banken an der COMEX per 1. Oktober 2024.

So entfiel zu diesem Zeitpunkt weiterhin auf lediglich fünf (nicht namentlich genannte) US-Banken eine Netto-Short-Position auf Gold im Umfang von 113.137 Kontrakten. Das entsprach Terminverkäufen von umgerechnet 351 Tonnen, also 10 Tonnen weniger als vor einem Monat.

Gold, Goldpreis, Short-Positionen, Banken, Gold-Futures
Die Netto-Short-Position aller an der COMEX mit Gold-Futures handelnden Banken irangiert weiter auf dem höchsten Wert seit März 2022 (Quelle: CFTC, Berechnung/Grafik: Goldreporter)

Banken auf der Verkaufsseite

Währenddessen nahmen die Netto-Verkäufe der (24) Nicht-US-Banken gegenüber Vormonat noch einmal um 1,5 Prozent zu auf 83.886 Kontrakte. Wir sprechen von implizierten 260 Tonnen (Vormonat: 256 Tonnen). Dabei handelt es sich um den höchsten Wert seit März 2022.

Insgesamt nahm die Netto-Short-Position aller an der COMEX mit Gold-Futures handelnden Banken im Vormonatsvergleich um 0,8 Prozent ab auf 197.023 Kontrakte (umgerechnet 612 Tonnen).

Dabei ist der Anteil der Short-Positionen der Banken am Open Interest (Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX) von 45,50 Prozent auf 42,50 Prozent zurückgegangen. Damit gibt es eine etwas reduzierte, aber weiterhin starke Konzentration der Banken auf der Shortseite im US-Gold-Futures-Handel.

Banken, Goldmarkt und Goldpreis

Zwar lassen sich aus den Veränderungen der Banken-Positionen keine unmittelbaren Schlüsse über Ursache und Wirkung auf den Goldpreis ableiten. Aber nur so viel: Die Banken agieren als Market Maker, handeln Gold aber auch auf eigene Rechnung. In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Mit dem (oft profitablen) Glattstellen ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.

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1 Kommentar

  1. Sind die Banken nicht immer schon stark netto short gewesen ? Ich meine, dass die bisher noch nie stark long waren, ausser mit physischem Gold.
    Sicher, die Spekulanten sind dafür meist stark long, aber, der Grossteil dieser sind ebenfalls die Banken, nur nennen diese sich da anders.
    Was heisst, die Banken sind gleichzeitig short und long und können deshalb den Markt dominieren. Das ist aber ein anderes Wort für manipulieren.
    Profitabel für die Banken könnte es also meiner bescheidenen Meinung nur sein, wenn man beim Zeitpunkt des Glattstellens ein paar unbedarfte Privatanleger im Netz hat.
    Goldreporter Leser sind das sicher nicht.
    Die kaufen nämlich Physisches zum Zeitpunkt des Glattstellens und nur da. Sehr ärgerlich für die Shortseller der Banken.:)

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