Donnerstag,28.März 2024
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Gold müsste bei $ 16.450 stehen, Silber bei $ 761

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Gold bereit für die nächste starke Aufwärtsbewegung

Der Zeitpunkt war ziemlich günstig gewählt. Wie der Chart zeigt, stieg Gold von 300 $ im Jahr 2002 auf 1.920 $ im Jahr 2011. 2013 begann eine größere Korrektur, die 2015 zu Ende ging. Seither hat sich Gold nur langsam aufwärts bewegt, wie auch schon zwischen 1999 und 2001.

Meiner Ansicht nach ist Gold gerade dabei, aus seiner 5-jährigen Konsolidierung auszubrechen. Wir brauchen noch die korrekte Bestätigung in Form einer Kursbewegung auf 1.400 $, doch die Position im Quartalschart, bestätigt durch den steigenden MACD-Indikator, ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die nächste Goldkursbewegung zu neuen Hochs unmittelbar bevorsteht.

Der Chart zeigt auch, dass sich Gold in einem starken Aufwärtstrend befindet und dass die Korrekturen der letzten fünf Jahre gering waren und ihrem Ende zugehen.

Physisches Gold als Vermögensschutz und nicht für Spekulation

Wir müssen uns vor Augen halten, dass Gold nicht als konventionelles Investment zur Kapitalwertsteigerung gekauft oder gehalten wird. Nein, Gold hat eine viel wichtigere Funktion. Unser Unternehmen investierte 2002 in Gold, weil wir die Risiken im Finanzsystem als sehr hoch einstuften. Doch heute sind die Risiken wesentlich höher und die Gründe, die für den Goldkauf sprechen, noch zwingender.

Wir kaufen Gold, weil:

  • es seit 5.000 Jahren Geld ist.
  • es das einzige Geld ist, das im Verlauf der Geschichte überlebt hat.
  • es über die Zeit hinweg ein Garant für stabile Kaufkraft ist.
  • es rar ist – und nicht gedruckt werden kann. (Die unbegrenzte Papiergoldschöpfung wird
    bald zusammenbrechen.)
  • es dauerhaft ist. Das gesamte je produzierte Gold existiert nach wie vor.
  • es in keinem Verbindlichkeitsverhältnis steht – also frei von Gegenparteirisiken ist.
  • es außerhalb des fragilen Finanzsystems gehalten und gehandelt wird – also für Unabhängigkeit sorgt.
  • es die ultimative Vermögensschutzanlage und Versicherung in einer miserablen
    Weltwirtschaft ist.

Goldbug?

Es mag den Anschein haben, dass ich ein Goldbug bin, aber das ist bei Weitem nicht der Fall. Wir kauften 2002 Gold als Schutz gegen die kolossalen Risiken, die wir in der Weltwirtschaft und im Finanzsystem erkannten. Wir sind nicht verliebt in Gold, glauben aber, dass Gold der beste Schutz ist, den man heutzutage kaufen und besitzen kann. An einem bestimmten Punkt wird Gold aber zu beliebt und überbewertet sein. Dann werden wir unseren Investoren empfehlen, einen Teil ihres Gold zu verkaufen oder gegen andere Assets zu tauschen, die unbeliebt und unterbewertet sind. Allerdings gehe ich davon aus, dass wir noch einige Jahre davon entfernt sind.

Inflationsbereinigt müsste Gold bei $ 16.450 liegen und Silber bei $ 781

Heute, bei einem Preis von 1.350 $, ist Gold unbeliebt und unterbewertet – so wie 2002, als wir es bei 300 $ kauften. Real inflationsbereinigt liegt Gold heute mit 1.350 $ auf demselben Niveau wie 2002 (siehe Chart unten), es befindet sich zudem auf einen 300-Jahre-Tief. 1980 erreichte Gold seinen Spitzenstand bei 850 $. Inflationsbereinigt wären das 16.450 $ in heutigem Geld – also das 12-fache des aktuellen Kurses. Dieser Preis deckt sich viel eher mit unseren eigenen Kurszielen.

Silber ist sogar noch stärker unterbewertet. Auf Basis derselben Inflationsbereinigung befindet sich Silber ebenfalls auf einem 300-Jahre-Tief. Beim heutigen Kurs von 17,20 $ kommt Silber – inflationsbereinigt – auf denselben Stand wie im Jahr 2000, als es bei 4 $ lag. Den 50 $ des Silberhochs von 1980 entsprächen heute 761 $ – eine Vervierundvierzigfachung (44 x) vom heutigen Stand aus.

Gold bei 16.450 $ und Silber bei 761 $ ergibt ein Gold-Silber-Verhältnis von 22, was sich mit den historischen Ständen deckt. Das Verhältnis liegt heute knapp unter 79 – und das bedeutet, dass sich Silber fast 4-mal so schnell wie Gold bewegen wird.

Gold und Silber stehen auf historischen Tiefs – inflationsbereinigt

Der Goldkurs spiegelt nicht im Geringsten die Geldschöpfung und Totalzerstörung des Papiergeldes wider – vor dem Hintergrund einer Kreditschöpfung, die in diesem Jahrhundert exponentiell verlief, und einer Verdoppelung der globalen Verschuldung (Anstieg auf 250 Billionen $ seit 2006). Das steht uns also noch bevor. Sobald die Intervention an den Papiermärkten scheitert, was jederzeit passieren kann, werden die Bewegungen bei Gold und Silber explosiv ausfallen.

Jetzt und heute ist die Zeit, physisches Gold und Silber zu besitzen und nicht erst, wenn sie schon zu neuen Hochs unterwegs sind. Beide Metalle befinden sich inflationsbereinigt auf historischen Tiefs und das Abwärtsrisiko ist minimal. Zudem sind sie vermutlich die derzeit am stärksten unterbewerteten Anlagen überhaupt.

Mit Blick auf die extrem hohen geopolitischen, ökonomischen wie finanziellen Gefahren: Bitte vernachlässigen Sie diese Risiken nicht und ignorieren Sie nicht die Geschichte. Da sich die Edelmetalle zudem auf extremen Tiefständen befinden, wäre es sehr unklug, keinen substanziellen Schutz in Form von physischem Gold und Silber zu besitzen.

Egon von Greyerz ist Gründer und Managing Partner der Matterhorn Asset Management AG (www.goldswitzerland.com).

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

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19 Kommentare

  1. wäre da mal nicht der Bitcoin in die Quere gekommen…. dann hätten wir solche Preise jetzt bei den EM. 20k $ die Unze u. Silber vielleicht 1k $.

    Die Geschichte wiederholt sich aaaaber das was es einst bei EM bereits schon mal gegeben hat wird nicht nochmal passieren.

    Das Geld wandert aktuell lieber in Kryptos.

    • @f.s.
      Ich denke nicht, dass „das Geld“ zur Zeit in den KryptoShit geht. ShitCoin und Co. ziehen hochspekulatives Spielgeld von gelangweilten Glücksrittern, Draufgängern und Hallodris an. Ja, auch von Kriminellen. Und die technikaffinen jungen Leute nicht zu vergessen.
      Mainstream-Investoren, die mit beiden Beinen im herrschenden Geldsystem verwurzelt sind (Achtung, der COIN ist natürlich keine Alternative!), switchen zwischen Aktien, Währungen und Anleihen hin- und her.
      Warum sollten sie sich auch mit so einem Dreck herumschlagen:
      – Garlicoin (Ursprung: Ein Knoblauchbrot-Dating-Simulator)
      – Bananacoin
      – Dogecoin (eine Parodie – egal, wird gekauft)
      – Useless Ethereum Token
      https://www.wired.de/collection/tech/9-bizarre-kryptowaehrungen-in-die-ueberaschend-viel-investiert-wird

      • Warum so böse gegenüber den Coins? Man kann doch streuen. Wer sich einen Grundstock mit Edelmetallen aufgebaut hat sollte meiner Ansicht nach auch mit irgendwas zocken. In meinem Fall zocke ich mit ca. 20% meines Barvermögens 60% habe ich in Edelmetallen und 20% in Cash. Für Aktien war ich zu spät drann. Ich denke ich hätte dann so 20% Coins, 20% Aktien, 50% Edelmetall und 10% Cash.

        Aus meiner Sicht macht Cash am wenigsten Sinn.

  2. @Falco ich sehe Kryptos eigentlich nicht als Goldersatz an aber ich investiere im moment lieber in etwas in das was steigt u. das sind aktuell cryptos. (aber nur solide coins keine shitcoins)
    Aus meiner langen Erfahrung weis ich das ich mich leider mit dem Markt stelle als gegen den Markt. Das geht meistens in die Hose.

    • @grandmaster
      Ja, einer der weltweit bekanntesten Finanzspestialisten.Sein Wort hat Gewicht bei allen Investoren.

      • @taipan
        das der Herr „Finanzspezialist“ dank seiner Ausführungen mittlerweile weltweit bekannt sein soll, kann ich mir fast vorstellen. Und das seine Worte zur Belustigung bei den Stammtischen von Investoren Gewicht hat, kann ich auch gut nachvollziehen.

        Aber in einem scheint er wohl Recht zu haben:

        “ Allerdings gehe ich davon aus, dass wir [von signifikant steigenden Goldpreisen] noch einige Jahre davon entfernt sind.“

        Leider gibt er nicht an, wie viele Jahre (oder Jahrzehnte) er genau meint.

        • @grandmaster
          signifikant steigen, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts.
          Dann nämlich, wenn das grosse Hauen und Stechen beginnt.
          Und das wird es. Aber vorher wird man die Anleger noch enteignen, über Nacht an einem Wochenende mit Stromausfall.
          Denn nur dann machen die Herren Anleger auch mit, beim besagten Hauen und Stechen.

        • Naja. … das Bitcoin auf $ 20.000,- rauf geht hätte auch nie jemand geglaubt. Nicht einmal ich und ich hatte 2011 schon 8 Minen. … leider ging mein letzter selbstgedrucker Coin um € 700,- weg.

          • @LosWochos
            das ist richtig. Aber das lag daran, dass BTC massiv gehypt wurde (schon fast eine Hysterie) und zu seinen Höchstständen in 12.2017 geführt hat. Jetzt ist die Blase im BTC geplatzt und wird die nächsten Jahre da rumdümpeln, wo es sich gerade befindet. Oder wahrscheinlicher im Nichts verschwinden. Die Edelmetalle haben das bereits hinter sich. Hype/Blasenbildung in 2011/12, Blase geplatzt und dümpeln jetzt seit Jahren auf einem leicht schwankenden Preisniveau. Die Parallelen BTC / Edelmetalle sind schon irgendwie interessant.

  3. @Toni
    Dem Borgia-Papst Alexander VI. wurde am nächsten Morgen die Nachricht zugetragen, daß sein mißratener Sohn Cesare Borgia in der Nacht davor die irrwitzige Summe von 100.000 Goldgulden durchgebracht hatte. In der Taverne für Weiber, Saufen und Zocken. „Ach, das sind ja nur die Sünden der Deutschen,“ war die Antwort des „heiligen“ Vaters. Will sagen, so viel hat die Kurie allein im Deutschen Reich pro Jahr durch den Ablaßhandel herausgezogen. Zusätzlich zum „Zehnten“, denn die Kuttengeier trieben ja auch die Steuern bei den Leuten ein. Weswegen dann u.a. ein Dr. der Theologie namens Martin Luther allmählich einen dicken Hals bekam. Das Geld brauchen wir für einen Türken-Feldzug, so wurden die gutgläubigen Deutschen vertröstet. Der Kreuzzug gegen die Türken, die Konstantinopel erobert hatten und zweimal fast Wien eroberten, fand nie statt. Einmal würden die Wiener durch eine polnische Reiter-Armee in letzter Minute gerettet, daß muß man zur Ehre der Polen einmal sagen. Haben also billigend in Kauf genommen, diese Katholiban, daß erst das Deutsche Reich in die Hände der Kümmel-Musels fällt und dann wie die Domino-Steine die übrigen europäischen Staaten. Wer Parallelen zur heutigen Zeit sieht, ist natürlich ein Schelm. Ich wünsche diesen Katholibanausen nur eines, und zwar daß ein linksgestrickter italienischer Premier den Lateran-Vertrag, den der Mussolini mit der heiligen Scheiße – sorry, dem Heiligen Stuhl ausgehandelt hatte aufkündigt und das Gold beschlagnahmt. Im Sinne Mugabes.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Lateranverträge

  4. Solche Sätze ärgern mich extrem: „Mit einem Preis von $ 1.350/Uz ist Gold unbeliebt und unterbewertet“, nicht, weil richtigerweise behauptet wird, dass Gold unterbewertet ist sondern weil ein Bezug zwischen Preis und „Beliebtheit“ durch Verwendung von „mit“ gemacht wird.

    Und dann kommt da noch eine These „markiert ein 300-Jahre-Tief“ ohne Nachweis. Ein blöder Artikel.

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