Sonntag,26.Januar 2025
Anzeige

Goldpreis steigt, doch US-Minen kämpfen mit Rückgang

Der Goldpreis ist im Jahresverlauf über 30 Prozent gestiegen. Doch die US-Goldminenbranche profitierte zuletzt kaum mehr vom Höhenflug.

Goldpreis

Goldpreis hat zuletzt bei größerer Volatilität wieder stärker Fahrt aufgenommen. Am gestrigen Donnerstag schloss Gold auf Basis der US-Futures mit 2.709 US-Dollar pro Unze. Damit stieg der Goldpreis im Jahresverlauf um knapp 31 Prozent. Der Abstand zum Rekordhoch von 30. Oktober betrug zu diesem Zeitpunkt 3 Prozent.

Goldpreis, Gold, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Starker Goldpreis, schwache Goldproduktion: Die Minen erlöse zwar mehr Geld pro Unze, dafür sind aber auch die Förderkosten in den vergangenen Jahren stark gestiegen.

Gold aus US-Minen

Amerikanische Minenindustrie profitierte zwar von dem steigenden Goldpreis, allerdings ist die Goldproduktion weiter rückläufig und die Kurs der Goldaktien gaben nach dem Oktober-Hoch wieder deutlich nach. Dazu betrachten wir zunächst aktuelle Zahlen des U.S. Geological Survey, die den Output der amerikanischen Goldproduktion im Monat September beinhalten.

Demnach produzierten die US-Minen in dem Monat insgesamt 13,8 Tonnen Gold. Damit sank die Goldproduktion gegenüber Vormonat um 0,7 Prozent während sich im Vorjahresvergleich ein Rückgang um 4 Prozent ergibt. Die 7-Monats-Zahlen liegen mit 118 Tonnen 4,4 Prozent unter Vorjahr.

Gold, Goldminen, US-Goldproduktion
Monatliche US-Goldproduktion in Tonnen seit Januar 2023 (Quelle: USGS)

Goldpreis-Rally hilft nicht

Damit verhalf selbst der starke Goldpreis-Anstieg der US-Minenbranche zu keiner Erhöhung der Produktionszahlen, auch wenn natürlich pro Unze deutlich mehr an Erlös erwirtschaftet wurde. Höhere Preise für Gold eröffnen theoretisch Möglichkeiten, schwerer zugängliche Lagerstätten auszubeuten.

Fallender Trend

Zuletzt sank ist die US-Goldproduktion sechs Jahre in Folge. Für 2023 meldet der USGS 170 Tonnen an Ausbeute. Dabei verzeichnete die amerikanische Goldindustrie seit 1991 einen jährlichen Produktionsrückgang von durchschnittlich 1,5 Prozent. Dagegen hatte der Gold-Output 1998 mit 366 Tonnen seinen Gipfel erreicht. Somit hat sich die jährliche Produktionsmenge seither halbiert.

Gold, Goldproduktion, US-Goldminen
Immer weniger Gold: Seit dem Förderhoch im Jahr 1998 hat sich die jährliche Goldproduktion in den USA mehr als halbiert (Quelle: USGS; Grafik: Goldreporter).

Goldaktien

Aber der starke Goldpreis-Anstieg hatte sich zunächst positiv auf die Börsen-Performance der amerikanischen Minengesellschaften ausgewirkt. Bis Ende Oktober war der Dow Jones US Gold Mining Index im Jahresverlauf noch um fast 50 Prozent gestiegen.

Allerdings legte der Index in den vergangenen Wochen den Rückwärtsgang ein. Denn ausgehend vom Jahreshoch sank der Wert des Aktienkorbs um 25 Prozent.

Insgesamt strahlte die Minenbranche für institutionelle Anleger trotz des starken Goldpreis-Anstiegs in den vergangenen Jahren nur wenig Attraktivität aus. Dieser Umstand trug immer wieder den problematischen Finanzierungsbedingungen für Gold- und Rohstoff-Betriebe bei. Dabei zahlen die großen börsennotierten Goldproduzenten nach wie vor Dividenden. Beim Branchenprimus Newmont lag die Rendite noch bei 2,3 Prozent.

Fazit

Mit nur 3 Prozent Abstand zum Allzeithoch bleibt der Goldpreis auf einem starken Niveau. Doch während Anleger Gewinne aus dem Kursanstieg ziehen könnten, kämpfen US-Minen mit strukturellen Problemen und sinkender Produktion. Das Rekordniveau von 1998 scheint für die Branche unerreichbar.

Anzeige

Goldreporter-Ratgeber

Genial einfach, sicher und günstig: Gold vergraben, aber richtig!

Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass? Notfallplan für Goldanleger

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

4 Kommentare

  1. „Doch während Anleger Gewinne aus dem Kursanstieg ziehen könnten, kämpfen US-Minen mit strukturellen Problemen und sinkender Produktion. Das Rekordniveau von 1998 scheint für die Branche unerreichbar.“

    Ja aber die sinkende Produktion ist doch super für den Goldpreis so wird das Angebot knapper . Ich denke schon in naher Zukunft werden einige der hochverschuldeten Goldminer bankrott gehen aufgrund steigender Kosten und schwindenden Goldvorkommen deshalb investiere ich auch keinen penny in Goldminer .

    • Ja und nein. Es werden immer wieder neue Goldadern gefunden, wie z. b. in Ecuador, China, Uganda und offwnbar in El Slavador (wobei hier noch darum gestritten wird ob ein Abbau ermöglicht werden soll).
      Das heißt ja viele dee jetztigen Miner werden pleite gehen, aber Gold wird weiterhin auf den Markt kommen.

      • @Dicke Hummel
        Angeblich wird gefunden, meist aber nur „viel“ um viele Investoren anzulocken. Sogar im Rhein wird welches gefunden, im Meer befinden sich angeblich Billionen Tonnen und unter der inneren Erdkruste angeblich auch, auch auf dem Neptun, dem Pluto oder in der Galaxie 21aC3.
        Es gibt nur ein kleines Problemchen:
        Dort, wo man rankommt ist es nicht viel, sondern nur Krümmel und dort wo es viel ist, kommt man nicht dran.
        Denn, würde man drankommen, hätte man es auch.

  2. Was ist das dagegen doch für ein grosses Glück ,dass die Rohstoffe für wenig werthaltige bunte Zettelchen doch in schier unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen dachte sich Chr.Lagarde.Insofern ist mir um die Zukunft nicht bange.

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie Ihren Namen ein

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige