Trotz des hohen Goldpreises haben unter anderem Polen, Ungarn und Aserbaidschan zuletzt große Mengen an Gold zugekauft.
Weltweite Goldreserven
Der World Gold Council (WGC) hat neue Angaben zu den weltweiten Goldreserven veröffentlicht. Die Rangliste der größten nationalen Goldhalter zeigt in den überwiegenden Fällen die offiziellen Goldbestände der jeweiligen Länder per Ende September 2024.
Die aktuellen Zahlen zeigen, dass einige Zentralbanken trotz wiederholter Goldpreis-Rekorde zuletzt enorme Mengen an Gold zugekauft haben.
Polen, Ungarn, Aserbaidschan
Der mit Abstand größte nationale Goldkäufer war zuletzt Polen. Denn der WGC meldet nun Bestände von 419,7 Tonnen. Damit sind es 21,8 Tonnen mehr als in der Liste des vergangenen Monats. Adam Glapiński, Chef der polnischen Zentralbank, hatte bereits vor vier Wochen entsprechende Zahlen genannt. Alleine seit vergangenem April stiegen die polnischen Goldreserven um 61 Tonnen.
Währenddessen meldet der WGC einen Anstieg der ungarischen Goldbestände um 15,5 Tonnen. Als Reserven werden nun 110 Tonnen Gold angegeben. Die letzte Änderung liegt bereits gut dreieinhalb Jahre zurück. Denn im März 2021 hatte Ungarn zuletzt eine Aufstockung des Währungsgoldes um seinerzeit 63 Tonnen gemeldet.
Und es gibt einen weiteren großen Goldkäufer. Der Staatsfonds von Aserbaidschan kaufte laut WGC 12,1 Tonnen Gold. Aber offizielle staatliche Goldreserven werden für das Land nicht ausgewiesen.
Kontinuierliche Goldkäufer
Daneben hat auch Indien erneut auf dem Goldmarkt zugeschlagen. Denn die aktuellen Reserven werden mit 854,7 Tonnen angegeben. Damit kamen 5,8 Tonnen hinzu. Seit Jahresbeginn sind die indischen Goldreserven um 51,1 Tonnen angestiegen.
Weiter in kleinen, aber kontinuierlichen Schritten kauft Tschechien zu – zuletzt waren es 1,6 Tonnen Gold. Seit März 2023 sind die tschechischen Goldbestände jeden Monat gestiegen, um insgesamt 34,5 Tonnen auf zuletzt 46,4 Tonnen.
Auch die Goldreserven der Türkei sind erneut gestiegen – um 6,7 Tonnen auf 595,5 Tonnen. Die Gesamtreserven, inklusive der von Banken hinterlegten Barren, wurden von der türkischen Zentralbank zuletzt mit umgerechnet 743,62 Tonnen beziffert.
Gold-Verkäufer
Erneut gab es jedoch auch nationale Goldverkäufer. So sanken die Bestände Jordaniens um 2,7 Tonnen auf 74,4 Tonnen und jene Kasachstans um 3,8 Tonnen (jetzt 294,9 Tonnen). Auch Singapur gab 1,3 Tonnen Gold ab und besitzt noch offiziell 228,9 Tonnen.
Gesamte Goldreserven
Nun werden die gesamten weltweiten Goldbestände vom World Gold Council nun mit 36.130,4 Tonnen angegeben. Das sind 12,2 Tonnen mehr als in dem Bericht des Vormonats. Zu beachten gilt: Einige Länder machen keine regelmäßigen Angaben zu ihrem nationalen Goldbesitz. Dazu gehören unter anderem Staaten wie Iran, Israel und Nordkorea. Grundsätzlich generiert der WGC die Zahlen über die offiziellen Meldungen der Zentralbanken, aber auch aus dem Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Die Goldkäufer der Zentralbanken bildeten in den vergangenen Jahren eine wichtige Komponente der weltweiten Goldnachfrage und trugen damit auch zum starken Goldpreis-Anstieg bei.