Donnerstag,12.Juni 2025
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Gold: So sind die amerikanischen Banken jetzt positioniert

Goldpreis-Rally: Die Netto-Verkaufsposition der im US-Gold-Futures-Handel engagierten Banken ist im Januar um ein Drittel gestiegen.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis ist fulminant ins neue Jahr gestartet. Der Januar bescherte Goldbesitzern bereits einen Kursgewinn von 8 Prozent. Und der Februar brachte eine Reihe neuer Rekordmarken.

Auf Basis des Londoner Referenzkurses erzielte Gold im Januar einen Durchschnittskurs von 2.709 US-Dollar. In diesem Umfeld stiegen die Verkaufspositionen der im amerikanischen Gold-Futures-Handel tätigen Banken stark an. Dazu betrachten wir den aktuellen Bank Participation Report der US-Börsenaufsicht CFTC. Der enthält die Gold-Positionen der Institute insgesamt 29 beteiligten, nicht namentlich genannten US-Banken und Nicht-US-Banken per 4. Februar 2025.

Gold, Goldbaren, Banken, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Die an der COMEX mit Gold-Futures handelnden Banken waren Anfang Februar mit umgerechnet 627 Tonnen Gold netto short positioniert. Das war im Rahmen des Bank Participation Reports der höchste Wert seit März 2020.

Bankenbeteiligung Gold-Futures-Handel

Während die Netto-Short-Position der fünf US-Banken mit 111.135 Kontrakten gegenüber Vormonat praktisch unverändert blieb (-12 Kontrakte), stiegen die Netto-Verkäufe der Nicht-(24) US-Banken stark an. Denn hier ergibt sich mehr als eine Verdoppelung auf 91.576 Kontrakte. Beide Gruppen zusammengenommen steigerten ihre Netto-Short-Position auf Gold um 32 Prozent auf 201.711 Kontrakte. Das entspricht Terminverkäufen von netto 627 Tonnen Gold. Damit wurde der höchste Wert seit März 2020 erreicht. Denn im Umfeld der Corona-Krise waren die Banken gemeinsam mit umgerechnet 673 Tonnen netto Gold short-positioniert.

Gold, Gold-Futures, Goldmarkt, Goldpreis
Der Goldpreis erreichte zuletzt mehrfach neue Rekordhochs. Nun ist die Netto-Short-Position der Banken im Gold-Futures-Handel stark gestiegen. Gleichzeitig nahm der US-Einfluss auf den internationalen Goldpreis wieder zu (Quelle: CFTC; Grafik/Berechnung: Goldreporter).

Banken, Goldmarkt und Goldpreis

Zwar lassen sich aus den Veränderungen der Banken-Positionen keine unmittelbaren Schlüsse über Ursachen und Wirkungen auf den Goldpreis ableiten. Die Banken agieren aber als Market Maker, handeln Gold auch auf eigene Rechnung.

In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Mit dem Abbau ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.

Einordnung

Allerdings haben wir im Zeitraum von 2023 bis Mitte 2024 erlebt, dass die Netto-Short-Position der Banken nicht der starken Goldpreis-Entwicklung nach oben folgte. Das war der Zeitraum, in dem der internationale Goldpreis massiv vom chinesischen Markt dominiert wurde. Der Einfluss amerikanischer Banken auf dem Goldmarkt sank deutlich.

Nun sehen wir offensichtlich eine Rückkehr dieses US-Einflusses, mit einem starken Anstieg der Aktivitäten im US-Gold-Futures-Handel. Über die enorme physische US-Goldnachfrage mit einem starken Anstieg der COMEX-Lagermengen haben wir berichtet. Und der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, stieg gegenüber Vormonat um 13 Prozent auf 542.004 Kontrakte.

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11 Kommentare

  1. Offenbar haben sich die Shortseller frisches Kapital besorgt und konnten gestern den Goldpreis um 50 Dollar tieferlegen. Das sind immerhin 25 Tonnen physisches Gold, welches man nun den Verleihern zurückgeben kann, ohne weiter Gebühren zu verlangen.
    Man hat also tief in die Taschen gegriffen um die Kerze abzufangen.
    Mal sehen, wie weit es jetzt noch runter geht.
    Bisher konnte man vom ATH immer noch etwa 380 Dollar schaffen. Vielleicht bis 2500 Dollar ? Letztes Jahr gab es im Februar auch einen ordentlichen Rutsch nach unten.
    Also, haut rein, Brüder, greift ordentlich in die Taschen.
    Wir wollen das gelbe Zeug, und zwar billig. Ihr habt es ja.

    • Moin Maruti,
      Sie können mich totschlagen aber wenn ich meinen persönlichen, wöchenlichen Chert ansehe dann ging der Preis im Februar 2024 um rund 10 Euro gen Süden. Und dann startete sie die Rakete.

      Gruß auch in die Runde
      barmbekbasch

  2. Gold ist definitiv in einem starken Bullenmarkt, jede drückeraktion wird sofort gekauft. Das Fieber steigt weiter stark an. Der Patient steht kurz vorm dem Herzstillstand…
    Was danach kommt können wir uns leicht ausmalen, digitales Zwangsgeld und Goldverbote…!
    Das Finanzsystem hat fertig!!!

    • Goldverbote, also lieber bei Silber zuschlagen ab jetzt?
      Das Aufgeld ist eigentlich gar nicht so schlimm. Momentan kann man Maple Leaf für 37 Euro kaufen und für ca. 34 Euro verkaufen..

      • @Grübe Eqeli
        Wenn Herrschende Geld brauchen, besteuern sie alles, worauf
        Steuern denkbar sind. Zusätzlich zur Inflation und Verboten
        aller Art. Davon würde im Fall des Falles auch Silber nicht
        verschont bleiben. Freuen wir uns über jedes Jahr, indem nur
        CO2 und nicht auch O2 besteuert wird.

        • @Goldhase
          Haha. Diese Dystopie kam mir auch Ende der 90´er in den Sinn.
          -Irgendwann wird noch das Atmen besteuert.-
          Ein Blick in die Geschichte zeigt Absurditäten, welche heute kaum vorstellbar sind.
          Die Gegenwart bestätigt, dass sich nichts verändert hat.
          Die Zukunft wird bestimmt anders, aber unglaublich ähnlich.
          Kurz an: Beherrscht zu werden, bedarf einer Einwilligung. :)

          • @Ammit
            Ja, sehe wir gleich. Wer hätte sich vor 3o Jahren vorstellen
            können, das wenn deine Bank dir dein Konto sperrt, dein
            physisches Überleben in Frage steht. Ein Vorgeschmack,
            was uns bei CBDC erwartet.
            Zu den gerade Herrschenden habe ich etwas im Internet
            gefunden, was ganz gut passt:
            „Wissenschaftler der Universität Leeds glauben, die Antwort darauf gefunden zu haben. Ihre Forschungen zeigen, dass Menschen sich wie Schafe und Vögel in Herden zusammenfinden und unbewusst einer Minderheit von Individuen folgen.“

      • @Grübe Eqeli
        die Differenz zwischen An- und Verkauf bei Silber hat sich in letzter Zeit enorm verkleinert und beträgt aktuell bei einem Händler nur noch knapp 2 Euro je Unze bzw. 5,5%. Von solchen Verhältnissen, die jetzt relativ nah am Gold liegen, konnte man vor ein paar Jahren nur träumen.

        Das gilt nicht bei den bekannten großen Händlern wie z.B. pro aurum, wo die Unze ML aktuell 41,47 EUR kostet, aber im Ankauf nur 30,75 EUR gezahlt werden, eine Differenz von 35%. Aber solche Händler leben von ihrem Renommee, haben eine treue Stammkundschaft und können sich solche Preise daher leisten. Es gibt ja auch nicht wenig Leute, die bei MDM bestellen und für 1/200 Unze (pures Gold) einen Unzenpreis von 5.998,00 Euro in Kauf nehmen (https://www.mdm.de/die-wahrzeichen-deutschlands-aus-1-200-unzen-feingold).

        Von Silber muss man schon überzeugt sein, was wahrlich nicht einfach ist. Schauen Sie aber nur auf die Ratio, welche bei über 1:90 liegt. 2011 wurde etwas über 1:30 erreicht. Wenn das wieder eintritt, kann man Silber gegen Gold tauschen. Denn eins dürfte relativ sicher sein: Gold bleibt, Silber wird zu einem großen Teil verbraucht. Die Nachfrage übersteigt das Angebot bereits seit Jahren. Sollte es in nächster Zeit mal wieder richtig eng werden im Finanzsystem (wie in Griechenland/Zypern 2010/2011), wird als erstes das Silber ausverkauft sein. Denn dann kaufen auch Hinz und Kunz EM. Und wer von den beiden hat schon knapp 3.000 Euro, um sich eine Unze leisten zu können?

        Allerdings würde ich davon abraten, sich je nach Wetterlage zu positionieren. Gold ist niemals verkehrt und wer noch kein oder sehr wenig Silber hat, kann es immer noch zu Spot(t)preisen einkaufen. Euro- und DM-Gedenkmünzen aus Silber sogar noch darunter.

        • ich verstehe das nicht ganz, wie die Händlerdas so hoch ankaufen können. Da fällt doch noch Mehrwertsteuer an beim Weiterverkauf??

  3. NICHT hysterisch werden
    Die positive/steigende Goldpreisentwicklung hält in ihrem Lauf weder Ochs noch Esel auf.
    Die Hunde bellen..aber der Mond zieht vorüber…es sind viele Spieler in diesem Spiel… die Geopolitische globale Lage,Chaos in der Welt,China etc…
    Durchatmen… die 3000 Dollar/€.. werden sehr bald zurück sein ☝️
    in diesem Sinne. Grüße aus München

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