In Argentinien wenden sich Anleger verstärkt Gold zu. Der Dollar verliert an Attraktivität als Inflationsschutz. Geänderte Regeln erleichtern den Einstieg.
Gold statt Dollar
Argentiniens Anleger kaufen zunehmend Gold. Dies berichtet Buenos Aires Times unter Berufung auf Banken, Broker und Händler. Das Edelmetall verdränge den US-Dollar zunehmend als bevorzugten Wertspeicher im Land.
Argentinien gehöre seit jeher zu den weltweit größten privaten Dollar-Haltern. Doch die Rolle des Greenback als Inflationsschutz schwäche sich ab, heißt es. Steigende US-Preise und ein stärkerer Peso hätten die Attraktivität des Dollars gemindert. Gold dagegen werde beliebter – in Form von Barren, Münzen und ETFs.

Mehr Freiheiten beim Goldkauf
Ein wesentlicher Treiber sei die Lockerung von Devisenkontrollen. Anleger dürften Gold nun direkt in Pesos erwerben, auch in zinsfreien Raten. Dies ermögliche auch Kleinsparern einen Zugang zum physischen Goldmarkt, schreiben die Autoren.
Leonardo Echegoyen von Banco Piano spricht in dem Artikel von einem klaren Trend. Anleger suchten angesichts des sinkenden Dollars Alternativen. Gold erscheine dafür attraktiv.
Misstrauen bleibt
Das langjährige Misstrauen gegenüber Banken spiele dabei weiterhin eine Rolle. Seit der Finanzkrise 2001, als Dollar-Einlagen zwangsumgewandelt wurden, lagerten schätzungsweise 200 Milliarden US-Dollar außerhalb des offiziellen Systems. Gold sei für viele nun eine sichere Aufbewahrungsform.
Echegoyen berichtet von einem Kunden, der Dollars in einem Küchenrohr versteckt hatte. Nach einem Wasserschaden seien die Scheine nur noch als unbrauchbarer Block geborgen worden. Solche Erlebnisse bestärkten das Vertrauen in Edelmetall.
Physische Goldnachfrage wächst
Banco Piano habe seine Goldimporte aus der Schweiz 2025 bereits vervierfacht. Immer mehr Anleger nutzten Schließfächer, die früher dem Dollar vorbehalten waren, nun für Goldbestände. Man verweist darauf, dass der Goldpreis global binnen eines Jahres um über 27 Prozent gestiegen sei. In Argentinien koste Schmuckgold rund 114 US-Dollar pro Gramm, bei Spreads von 10 bis 15 Prozent. Aufgrund dieser Spreads eigne sich Gold dort eher für mittel- bis langfristige Anlagen. Käufe seien in drei bis sechs Raten möglich. Außérdem böten Banken zudem bis zu 30 Prozent Cashback.
Gesetzesänderung geplant
Aktuell dürften Privatpersonen Gold im Gegenwert von bis zu 7.200 US-Dollar pro Monat kaufen, ohne die Herkunft der Mittel nachweisen zu müssen. Eine Gesetzesinitiative ziele darauf, diesen Betrag auf 12.000 US-Dollar anzuheben.
Neben ETFs wachse auch die Nachfrage im Juweliergeschäft. Leiva Joyas melde eine Verdreifachung der täglichen Goldanfragen. Der Absatz habe sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.
Breite Käuferschicht für Gold
Seit Javier Mileis Amtsantritt als Präsident Argentiniens im Dezember 2023 hat sich der Peso deutlich erholt. Gleichzeitig wandelte sich offensichtlich das Anlageverhalten der Argentinier.
Früher hätten sich vor allem Privatpersonen mit Misstrauen gegenüber Banken für Gold interessiert, heißt es in dem Bericht. Inzwischen kämen zunehmend erfahrene Anleger und institutionelle Akteure aus Landwirtschaft und Finanzsektor hinzu.
Selbst langjährige Investoren, die Gold bislang gemieden hätten, entdeckten nun dessen Vorteile. Der Bericht schließt mit der Einschätzung: Gold verdränge den US-Dollar im Bewusstsein der argentinischen Anleger Schritt für Schritt.
Richtig so, in Argentinien darf p.A. somit 86.400 Dollar in Gold anonym erworben werden. In old Germany sind es 2.000 ,- Euro.
Ist ja auch logisch, denn in Argentinien gibt es keine Geldwäscher.
@Fritzthecat
Und die haben auch einen Präsidenten Milei, der hat wie Trump versprochen, das linke System mit der Kettensäge abzureissen und gehört somit mit Trump zu den Politikern, welche ihre Wahlversprechen einhalten. Vorbildlich !
Ganz im Gegenteil zu den hiesigen.
@Fritzthecat Das stimmt meiner Meinung nach nicht ganz. Geregelt wird der Goldkauf in Deutschland über das Geldwäschegesetz und da ist nirgendwo nieder geschrieben, dass man Gold anonym nur einmal im Jahr kaufen darf. Es steht auch kein fester Zeitraum drin. Wenn man der Auslegen von Degussa folgt, kann man alle 28 Tage, also ungefähr 12 Mal im Jahr Gold anonym für unter 2.000 € kaufen. Somit wären wir bei einem Betrag von knapp 24.000 €.
@Snowflake
Eben. Und das wird in den Medien allzugerne verschwiegen oder im Sinn umgedreht. Eigentlich gut für uns Käufer. So kommt der Gestzgeber nicht auf dumme Gedanken.
Dazu kommt noch, dass der Händler auch bei darüber hinausgehenden Beträgen kontrollieren soll, aber nicht muss. Bei dringendem Verdacht allerdings muss er.
Also, kommen Diverse mit der Talibankleidung und der Kalaschnikov zu Degussa und knallen immer 100.000 Euro aus dem Sack auf den Tresen um Gold zu kaufen, sollte der Man bei Degussa schon gelegentlich Verdacht schöpfen und hin und wieder solche „Goldstücke und Raketentechniker“ aus dem Ausland kontrollieren.
Auf alle Fälle muss er sofort melden, wenn Oma Gerike mit dem Krückstock eine Unze fürs 1 jährige Enkerl zum Geburtstag erwerben will. Das könnte Geldwäsche, Steuerhinterziehung oder gar Terrorfinanzierung sein.
( Letzteres ist bei so einem Schreihals bei Tag und Nacht auch durchaus berechtigt)
Die Banco Piano in Argentinien (Der Landesname leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für Silber – argentum – ab) gibt einen Kredit für den Goldkauf, dazu noch einen Bonus und die nicht gerade geringe Freigrenze soll sogar noch erhöht werden. Ein starkes Signal.
Hierzulande wird man eher die Freigrenze nochmals kürzen – beim Verkauf an Händler ist sie ja von denen
de facto schon ausgesetzt obwohl die Rechtslage etwas ganz anderes sagt.
Man kann sich die Mühe machen, in De bei 5 verschiedenen Händlern anonym zu kaufen.
Bei den Ösis geht’s bis 10K, eine echte Alternative ist Polen, da sind es 15k, In Ungarn sind es auch 10k, und in der Schweiz bis 15 K Franken. Aber hier gilt, nach De nur bis 10 K, sonst gibt es Stress mit dem Zoll.
Ich wünsche allen einen schönen Urlaub.
Bei der immensen Inflation dort, braucht man einen stabilen Wert ohne Gegenparteienrisiko. Schließlich gab es ja einen Währungsschnitt aus dem Blauen heraus um Faktor 2. Das verzeiht man nicht so leicht…
Argentinien wird unterschätzt.Das man wirtschaftlich falsch agiert hat, ist unausweichlich.
Aber das Land hat Bodenschätze ,vorallem bei Kupfer wird Argentinien noch viel von sich hören lassen,denn es gibt unheimliche Vorkommen,die erst nach 2030 abgebaut werden können,neben Gold und Silber .Das die Menschen dort Gold kaufen als Leidtragende der Wirtschaftspolitik ,zeigt doch den Wert des Goldes,der ohne wenn und aber ein Stabilitätsanker ist,unabhängig der Derivatengolddrückerei…..Ich glaube auch sehr,dass die vielen aktuellen Shortpositionen der Banken auf Gold,diese gerade auf den falschen Fuß erwischt haben…mal sehen,wie es weiter geht….auch für die EZB ist der Goldanstieg und die Verknappung von Gold schon eine schwierige Phase!
Auf keinen Fall darf man sein Gold verkaufen in dieser sehr „ goldfreundlichen“ Zeit,die noch längst nicht zu Ende ist!
Jede Munition,ob Rakete,ob Patrone, jedes Kampffahrzeug ,dass zerschossen wird, wird durch mehr Geld ,mehr Sondervermögen,mehr Schulden neu hergestellt werden.Diese Durchbrechung der Spirale ist nicht in Sicht( leider)! Gold wird sehr wichtig bleiben und noch wichtiger!
In Argentinien gibt es halt keinen Sozialismus
@Tresorfritze:
Bitte erklären Sie mir doch mal die Grundlagen „Ihres Sozialismus“ – Danke!
@ Rolf Vom Waldrand
Ich nehme an, er meint die abstruse Interpretation des Sozialismus, bei welchem die Faulen meinen von den Fleissigen ernährt werden zu müssen.
Und er meint wahrscheinlich die Interpretation der Sozialisten Lenin oder Marx, welche sagten, wer nicht (viel) arbeitet, braucht auch nicht (viel) zu essen.
Unangenehm für das Drückerkartell der Banken.
Die Problematik im Nahen Osten und die Situation im Iran.
Angenehm für Putin, er darf nun sein Öl teurer verkaufen.
Deshalb auch sein Einverständnis, den Iran anzugreifen.
Wir befinden uns noch immer in der Zeit für Gold.
Man sollte es einfach nur haben und nicht weiter nachdenken.
@Maruti
Woher stammt denn die Information, Putin hätte Israel grünes Licht zum Krieg
gegen den Iran gegeben? Wegen ein paar Dollar höherer Ölpreis lässt er seinen
Verbündeten angreifen. Das ist blühende Phantasie oder fundiertes Abhörwissen
direkt aus dem Kreml.
@Goldhase
Letzeres ist Phantasie. Ersteres aber nicht, denn laut Trump hat er solches mit ihm abgesprochen und versichert, er werde sich nicht einmischen.
Er ( Putin) verurteilt lediglich den Angriffskrieg ( sic! und bietet sich als Vermittler an.
( Und ja, ich habe noch einen Draht zum Kreml. Aus früheren Zeiten, als Putin noch im Deutschen Bundestag mit Applaus und stehenden Ovationen empfangen wurde, besonders von den Grünen und der SPD).
@Maruti
Immer wieder nett, wie Sie argumentieren, wenn Sie relativieren müssen.
Ihre Semantik verwischt dann schon mal zwischen „nicht einmischen“
und “ Eiverständnis zum Eingreifen“.
Die Ölpreise waren übrigens vor 3 Jahren doppelt so hoch. Also kein
Argument für Krieg oder Putins Jubel. Und wenn es ein kurzer
Krieg wird, wovon auszugehen ist, gehen die Ölpreise auch wieder zurück.
@Goldhase
Kurzer Krieg ? Wenn Sie den in der Ukraine meinen, haben wir ein unterschiedliches Zeitverständnis.
Wenn Sie den zwischen dem Iran und Israel meinen, ebenso.Im Prinzip dauert dieser schon mehr als 30 Jahre und wird weiter andauern.
Und es ist ein Irrglaube, dass die Ölpreise zurückgehen. Panzer und Bomber können nicht aus der Steckdose, Raketen auch nicht und Bagger und Baumaschinen eben so wenig wie gesprengte Tanks und Raffinerien.Nur der dumme Automichel, der glaubt zu können.
All diese Kriege müssen bezahlt werden und das geschieht auch an der Tankstelle, der Heizung und der Ladentheke.
da wird wohl eher donald dahinter sein und sich stark gemacht haben,
damit haben die darniederliegenden frackingsieder
einen holprigen rollator abbekommen um nicht vollends verenden