Montag,16.Juni 2025
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Gold statt Schulden: Überrascht Trump jetzt mit diesem Plan?

Derzeit wird die mögliche Neubewertung der US-Goldreserven als Geldquelle für die US-Regierung diskutiert. Wie funktioniert das und welche Folgen hätte es?

Gold der USA

Die USA besitzen offiziell Goldreserven im Umfang von 8.133 Tonnen. Der offizielle Wert dieser Reserven liegt seit Jahrzehnten bei nur 42,22 Dollar pro Unze – ein Relikt aus den 1970er-Jahren. Dagegen stieg der Goldpreis an den Börsen zuletzt auf über 2.900 Dollar pro Unze. Nun nehmen Diskussionen über eine mögliche Neubewertung der US-Goldreserven Fahrt auf. Was würde das dem US-Staat bringen und welche Folgen hätte das für die Finanzmärkte und für Goldanleger? 

Gold, Goldbarren, Fed, Goldreserven (Bild: Goldreporter)
Gold als verborgene Milliardenreserve? Die Diskussion über eine mögliche Neubewertung der US-Goldreserven nimmt Fahrt auf – könnte dieses glänzende Metall die Finanzstrategie der USA revolutionieren?

Neubewertung der Goldreserven

Zunächst sind 8.133 Tonnen Gold umgerechnet 261.482.021 Unzen. Beim aktuellen Goldpreis von 2.900 US-Dollar pro Unze besitzen die Goldreserven einen Marktwert von rund 785,30 Milliarden US-Dollar. Bilanziert ist das Gold aber mit einem Wert von lediglich 11,04 Milliarden US-Dollar. Das heißt, eine Neubewertung zum aktuellen Goldpreis würde das bilanzierte Vermögen des US-Schatzamtes um 774,26 Milliarden US-Dollar erhöhen.

Dieser Prozess wäre rein buchhalterisch, hätte aber reale Folgen. Denn das Gold ist  Eigentum des US-Staates, dennoch wird das Gold auch bei der US-Notenbank verbucht. Wie und warum?

Hintergrund: Gold Reserve Act von 1934

Vor 1934 war die Federal Reserve im Besitz von physischem Gold, das sie als Deckung für die im Umlauf befindliche Währung hielt. Aber die US-Regierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt wollte mehr Kontrolle über die Geldmenge erhalten und die Wirtschaft aus der Großen Depression führen. Deshalb verabschiedete man den Gold Reserve Act. Dieser sah vor, dass alles monetäre Gold an das US-Schatzamt übertragen wird.

Dafür erhielt die Federal Reserve Goldzertifikate als buchhalterischen Ersatz für das physische Gold. Denn die Fed benötigte weiterhin eine „Reservebasis“, um Geld auszugeben. Diese Zertifikate wurden mit dem damals offiziellen Goldpreis bewertet, also zunächst 35 US-Dollar pro Unze. Später erhöhte man die Bewertung erst auf 38 US-Dollar, dann auf 42,22 US-Dollar, dem bis heute bilanzierten Kurs.

Neubewertung der Goldreserven

Nun könnte das Finanzministerium neue Goldzertifikate zu einem entsprechend höheren Goldpreis ausstellen und diese bei der Federal Reserve einreichen. Im Gegenzug würde das Schatzamt einen entsprechenden Betrag auf seinem Konto (Treasury General Account/TGA) gutgeschrieben bekommen – ohne eine einzige Unze Gold zu verkaufen.

Ein solcher Schritt hätte weitreichende Konsequenzen. So könnte diese Neubewertung an den Märkten als Signal verstanden werden, dass Gold als monetärer Vermögenswert gestärkt wird. Als Konsequenz wäre ein Goldpreis-Anstieg denkbar. Gleichzeitig könnte der US-Dollar unter Druck geraten. Denn Investoren spekulieren dann womöglich darauf, dass eine solche Maßnahme die USA näher an einen goldbasierten Währungsstandard bringen.

Die Vorteile für die US-Regierung 

Am 3. Februar 2025 unterzeichnete Präsident Trump eine Anordnung zur Schaffung eines Staatsfonds. Finanzminister Scott Bessent kündigte an, dass die Regierung „die Vermögenswerte der US-Bilanz für das amerikanische Volk monetarisieren“ werde. Beobachter vermuten, dass die Goldreserven ein zentraler Bestandteil dieser Strategie sein könnten.

Die Financial Times berichtete am 7. Februar, dass sich Hedgefonds bereits auf eine mögliche Neubewertung des Goldes vorbereiten. Sollte das Schatzamt den Goldpreis anpassen und damit sein Guthaben bei der Federal Reserve erhöhen, könnte dieses Geld in den Staatsfonds fließen. So würden Milliarden mobilisiert, ohne neue Schulden aufzunehmen.

Warum wird dadurch Geld geschaffen?

Da das TGA nach der Neubewertung ein viel höheres Guthaben aufweist, kann das US-Schatzamt damit direkt Ausgaben tätigen, ohne sich neu zu verschulden. Sobald dieses Geld ausgegeben wird, fließt es in den Wirtschaftskreislauf. Dadurch steigt die Geldmenge in der Wirtschaft, weil diese neuen Zahlungen als Guthaben auf Bankkonten auftauchen.

Vereinfacht gesagt: Das Schatzamt hat durch die Neubewertung auf einmal „mehr Geld auf dem Konto“, das es nun ausgeben kann – ohne neue Steuern oder neue Kredite.

Die Problematik der Neubewertung

Doch nicht jeder würde von dieser Maßnahme profitieren. Die Federal Reserve könnte gezwungen sein, gegenzusteuern. Denn die plötzliche Geldmengenerhöhung durch das Schatzamt könnte inflationäre Tendenzen verstärken. Eine Reaktion der Fed könnte darin bestehen, Anleihen zu verkaufen, um Liquidität aus dem Markt zu ziehen. Das würde jedoch die Zinsen erhöhen – ein unerwünschter Nebeneffekt für Trump, der niedrige Zinsen und einen schwächeren Dollar bevorzugt.

Historisches Beispiel

Ein solcher Mechanismus wurde bereits einmal genutzt. Denn 1972 hob die US-Regierung den offiziellen Goldpreis von 35 auf 38 Dollar pro Unze an. Dies erlaubte es dem Schatzamt, neue Goldzertifikate auszustellen und 800 Millionen Dollar zusätzlich auszugeben, ohne neues Gold zu verkaufen.

Warum wurde später keine weitere Anpassung vorgenommen? Weil Gold nach der Aufgabe des Goldstandards vollständig demonetarisiert wurde. Sprich: Gold sollte jegliche Bindung zur Geldschöpfung verlieren. 

Würde Trump einen ähnlichen Schritt gehen, könnte er eine beachtliche Geldquelle anzapfen. Ob die Märkte dies als positives Signal für den Goldpreis oder als Bedrohung für den Dollar werten, bliebe abzuwarten.

Was passiert in einem neuen Goldstandard?

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13 Kommentare

  1. 785 Mrd. $, hört sich viel an, ist es aber nicht.
    Wie lange würde das dem US Haushalt reichen?
    Bei einer momentanen Neuverschuldung von ca drei Billionen p.A. sind das gerade mal 4 Monate bis auch die Neubewertung verfressen wäre.

  2. könnte es nicht sein dass der USD dann stark steigt. Geld wird von überall in die USA fließen weil sie wieder auf Gold setzen.

    • @PeterParker
      Niemand wird auf Gold setzen. Dieses ist überflüssig, bringt keine Zinsen und essen kann man es auch nicht.
      Es ist nutzloser als ein Igel im Winterschlaf und es macht auch keinen Sinn, es mühevoll aus der Erde zu graben um es dann wieder unter der Erde einzuschliessen.
      Deshalb, es wie Soros machen, alles Gold verkaufen und auf sichere Sacheerte setzen, wie Anleihen und Aktien.
      Diese erwirtschaften jährlich Dividenden und Zinsen
      und sozialer ist es ausserdem, weil Arbeitsplätze dadurch gesichert werden.
      Also, aufhören mit dem Spiessertum und verkaufen.
      Weg mit dem archaiischen, unsozialen Zeugs.

      • Das ist ihre Ansicht.
        Ich halte Gold wichtig in physischer Gestalt und als Streuung meines Portfolios!
        Diesen dummen Satz: Gold wirft keine Zinsen und Dividenden ab, kann ich nicht mehr hören!Gerade von ihnen hätte ich mehr eine tiefgreifendere Meinung zur Wichtigkeit von AU erwartet!
        Wer Gold besitzt,macht es wegen der Werterhaltung,behält es gegenüber unvorhersehbaren Ereignissen als Versicherung, er behält es,weil Gold in Münzen oder Barren etwas schönes ist…Daher ist ein Goldbesitzer anders eingestellt,als Dividendenjäger oder andere Investoren:“ ..spring in Feld..“.

        • @Bastei
          wer @Maruti kennt, weiß dass man seine Kommentare oft mit einem Augenzwinkern lesen muss. Ironie kann in so Zeiten wie wir sie gerade erleben nicht schaden.
          Ich vermute auch stark, das gerade er den größten Goldschatz unter den Forum-Teilnehmern sein eigen nennen darf

        • @ Bastei Ist ihnen noch nicht aufgefallen, dass unser Maruti immer sehr gern ironische Beiträge schreibt.Er zitiert doch einfach mal nur die MVB Medien.Man könnte es auch als das Meister Edersche Zensurumgehungsprinzip ansehen .Das Gegenteil von dem schreiben was man meint,weil es ja anders in diesem Land nicht mehr geht:Ich ziehe den Hut vor dieser überaus kompetenten und fähigen Regierung

  3. Wenn sie das Geld ausgeben wollen, müssen Sie das Gold verkaufen, das wird aber nicht passieren. Vorstellbar wäre das die USA eine Goldgedeckte 50 jährige Anleihe an den Start bringen. Judy Shelton, die Trump ins Fed Board bringen wollte aber damit gescheitert ist, hat diesbezüglich eine Interessante Idee. Ihr Vorschlag sieht die Ausgabe neuer Nullkuponanleihen von US-Staatsanleihen vor – sogenannte Treasury Trust Bonds – die niedrigere Zinssätze als herkömmliche Staatsanleihen bieten (und so die derzeitigen Defizite verringern), aber die Besonderheit haben, dass sie bei Fälligkeit entweder zu ihrem Nennwert in Dollar oder zu einem vorab festgelegten Gegenwert in Gold eingelöst werden können – nach Ermessen des Käufers.“

  4. Dieses weise Prinzip Gold statt Schulden hätte in Deutschland nicht die Spur einer Chance.Hier ist jetzt Schulden für Krieg und Rüstung die Lösung aller Probleme.Kommt mir aus der deutscheen Geschichte irgendwie bekannt vor .Damit haben wir es schon 2x probiert,leider mit verheerendem Erfolg.Aller guten Dinge sind halt 3.

    • @Materialist
      Bei Ihrer Aufzählung fällt mir spontan die Geschichte Karthagos mit den 3 Kriegen gegen Rom (die Punischen Kriege) ein:
      Nach dem 1. Krieg war Karthago noch mächtig, nach dem 2. noch bewohnbar, nach dem 3. nicht mehr auffindbar.
      Wenn Fo….-Fritz Taurus in die Ukraine liefern sollte, könnte das exakt zur Geschichte Debilistans sein 1914 passen .

      „Leider“ wird das mit dem Plan von Fritzchen nichts mehr, als letzter Kanzler Germaniens in die Geschichte einzugehen: USA+Russland verhandeln seit heute den Frieden in der Ukraine, „logischerweise“ ohne die Ukraine und Europa.
      So ist es halt, wenn die Erwachsenen Deals machen und dazu die laut schreienden Kleinkinder nicht im Raum sein dürfen.

      Die nächsten 2 Wochen werden jetzt spannend: wenn bis Ende Februar kein „Friedens-Dip“ bei Gold kommt, dann geht im Laufe 2025 wohl die Post ab.
      3000 im März und danach gibt es auch in Österreich nur noch Torte und 1 Krügerlein anonym.

  5. @ maruti
    Es ist nutzloser als ein Igel im Winterschlaf und es macht……

    Wieder ein Artikel von Ihnen zum Wiehern.
    Es tut der Bauchmuskulatur ungemein gut zwischendurch

  6. Bei der Demonetarisierung der Edelmetalle hat man seinerzeit zuerst Silber als Geld abgeschafft (The Crime of 1873) um dann später auch Gold zu verbannen. Damit wurde 1913 einen Tag vor Weihnachten begonnen und die FED aus der Taufe gehoben. 20 Jahre später hat man dann auch Gold verboten.

    Ginge man nun den Weg zurück, läge es nahe, die Kieselsteine in der Reihenfolge, wie man sie weggenommen hat, auch wieder auszustreuen. Würde heißen: Zunächst wird Gold wieder remonetarisiert, wobei eine aktuelle Bewertung von knapp 800 Mrd. Dollar eher eine symbolische Bedeutung hätte statt tatsächlich etwas an dem noch laufenden Kreditgeldsystem zu ändern. Das wären Perlen vor die Säue und würde dem eigentlichen Wert des Goldes auch nicht gerecht. Würde man tatsächlich das Gold zum Ausgleich von Krediten nutzen wollen (was bislang immer nur durch die Schaffung neuer Kredite erfolgte), sollte man den Unzenpreis zunächst auf das 50- bis hundertache steigen lassen. Von daher ist das aus meiner Sicht nicht wörtlich zu nehmen. Es ist vielmehr ein nicht unbedeutender Hinweis darauf, dass die Edelmetalle wieder in den finanziellen Focus geschoben werden.

  7. @Blackwood – super !
    Die laut schreienden Kinder und die verhandelnden Erwachsenen …
    Vielen Dank: Ein schöner und treffender Vergleich – und zukünftig noch viel mehr hat die Gold-Gemeinde bald wieder zu Schmunzeln … und zu feiern. Es wird sicher ein gutes Jahr und eine friedlichere Zukunft. Und das ist gut so !
    Die politische Realsatire der immer lauter schreienden Kinder in den letzten Monaten und Jahren war ja durch die Comedy-Profis kaum zu überbieten – selbst diese Profis mussten somit um ihren Job bangen, aber nun nicht mehr lange, denn:
    Die Erwachsenen auf allen Kontinenten werden sich von ihren Kindern nicht mehr auf der Nase herumtanzen lassen und diese dorthin verweisen, wo sie tagsüber hingehören: In die Schulen und Ausbildungsstätten.
    Und wenn möglichst alle etwas für den Frieden tun und sich um die Wirtschaft kümmern, kann nicht nur der Chef-Erwachsene gute Deals machen, sondern alle, die es gelernt haben – und auch das ist gut so !

    • @Nivek
      Ich hätte zu dem Thema Erwachsene/Kinder einen (ausnahmsweise) mal ganz ernst gemeinten Vorschlag zur Rettung der Demokratie:
      In die Parlamente dürfen nur Leute gewählt werden, die eine abgeschlossene Berufsausbildung haben (egal ob Krankenschwester, Fliesenleger oder Dr.-Ing.) und 5 Jahre praktische Berufserfahrung im echten Leben haben (also nicht in einer NOG, als Parteisekretär etc.).
      Wir können uns in Zukunft schlicht keine schwach belichteten Laber-Azubis leisten.
      Wieviele Sozis und Grüne es dann noch ins Parlament schaffen, will ich hier lieber nicht schreiben.
      (Atsch, Nancy !!!).
      Der Großteil der bekannten TV-Gesichter hat also die Chance, sich eine neue berufliche Aufgabe zu suchen. So intellektuell überfordernd ist das Regaleinräumen bei Lidl nun auch nicht.

      Realistisch: so wird es natürlich nicht kommen, weil die Mehrheit im Parlament …….(tja Nancy, wieder nix) .
      Fazit: der Goldpreis verhält sich umgekehrt proportional zur Intelligenz der Herrschenden.
      Da kann also überhaupt nix schiefgehen.
      2026 reden wir über eine 4. vor den Nullen.

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