Die Metallbestände der großen Edelmetall-ETFs sind weiter gesunken. Besonders betroffen ist der Silber-Fonds iShares Silver Trust.
Gold und Silber
Die Preise für Gold und Silber tendieren seit dem Juni-Hoch wieder deutlich schwächer. Parallel sind auch die Bestände der größten Edelmetall-ETFs weiter zurückgegangen.
Per 30. Juni 2021 wies der SPDR Gold Shares (SLV) Goldbestände im Umfang von 1.045,78 Tonnen aus. Das entspricht einem leichten Rückgang um knapp 0,1 Prozent oder 0,87 Tonnen gegenüber Vorwoche. Seit Jahresbeginn liegen die Inventarzahlen 10 Prozent im Minus. Pro Anteilsschein muss der Fonds-Betreiber 1/10 Unze Gold physisch einlagern.
Silberfonds
Größer waren die Kapitalabflüsse zuletzt beim iShares Silver Trust (SLV). Aktuell werden 17.361,13 Tonnen an Silber im SLV-Lager gemeldet. Somit sind es 132,65 Tonnen oder 0,76 Prozent weniger als vor einer Woche. Seit Mitte Juni sind offiziell 592 Tonnen aus dem Fonds abgewandert.
Jede Aktie dieses Exchange Traded Fund ist laut Wertpapierprospekt mit 1 Unze Silber gedeckt.
Goldreporter
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Die Finanzminister der sieben ‚führenden‘ Industrieländer [G7] haben sich geeinigt: Die globale Mindeststeuer von 15 Prozent für Unternehmen kommt. Hintergrund ist, dass global operierende Konzerne ihre Profite inzwischen zu 100 Prozent in dunkle Kanäle verschwinden lassen bzw. zu null, zero, μηδέν, nialas, ноль Prozent versteuern.
So hat Amazon in Europa 2020 ganz genau 제로 Steuern bezahlt. Und Microsoft konnte, obwohl eine irische Tochtergesellschaft im vergangenen Jahr einen megalomanischen Profit in Höhe von 315 Milliarden US-Dollar ausgewiesen hat, jegliche Körperschaftssteuer vermeiden. Denn leider, leider sei für Steuerzwecke die Tochter auf den Bermudas „ansässig“.
So wird nun jubiliert: Der Scholzomat spricht natürlich von einem „historischen“ Beschluss. Doch, o weh, auch von den Konzernen kommt uneingeschränkte Zustimmung. Was ist da schief gelaufen?
Schon die ursprünglichen 21 Prozent der jetzigen US-Finanzministerin Janet Yellen sind längst Makulatur – der 15 Prozent-Kompromiss orientiert sich schließlich am Niedrigsteuersatz von 12,5 Prozent in Irland. Auch sollen nach den Plänen der G7 ohnehin nur Konzerne mit einer Kapitalprofitabilität von mehr als 10 Prozent dort steuerpflichtig werden, wo sie ihre Umsätze machen. Das deichselt jeder Wald- und Wiesen-Steuerberater.
Der französische Ökonom und Wirtschaftshistoriker Thomas Piketty [„Kapital und Ideologie“, „Das Kapital im 21. Jahrhundert“] spricht gar von „legalisiertem Steuerbetrug“: Während kleine und mittlere Unternehmen weiterhin die jeweils gültigen nationalen Steuersätze zahlen müssten, sei das Außer-Landes-Schaffen von Konzernprofiten keineswegs unterbunden worden:
„Durch die Legalisierung der Tatsache, dass multinationale Konzerne ihre Gewinne weiterhin nach Belieben in Steuerparadiese verlagern können, mit einem Steuersatz von 15 Prozent als einzige Steuer, formalisiert die G7 den Eintritt in eine Welt, in der Oligarchen strukturell weniger Steuern zahlen als der Rest der Bevölkerung.“
https://www.heise.de/tp/features/G7-legalisiert-das-Recht-auf-Steuerhinterziehung-6110375.html?seite=all
Die Realität der „globalen Mindeststeuer“ sieht in concreto so aus: Die City of London – ein Zentrum des Finanzkapitals – hat sich einfach von der Steuer befreien lassen. Der Grund: Der degenerierte Geldadel sei schon gebeutelt genug. Ach, das rührt mich schon wieder zu Tränen – Konfuzius sagt: Das Leben ist eines der Schwersten!
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/grossbritannien-setzt-ausnahme-von-globaler-mindeststeuer-durch-a-f85c9455-a9c2-4967-bcd7-cac403df02ae