Mit der Kurserholung bei Gold und Silber flossen innerhalb einer Woche dreistellige Millionenbeträge aus den großen Edelmetall-ETFs ab.
Silber- und Goldpreis
Der Goldpreis präsentierte sich zuletzt wieder in einem kurzfristigen Aufwärtstrend. So kostete eine Feinunze Gold auf Basis der US-Futures am gestrigen Mittwoch nach Börsenschluss 2.379,70 US-Dollar (August-Kontrakt). Das entsprach 2.196,71 Euro. Damit stieg der Goldpreis gegenüber Vorwoche um 0,4 Prozent. Auf Euro-Basis blieb der Kurs praktisch unverändert.

Auch der Silberpreis legte innerhalb der vergangenen fünf Handelstage noch einmal leicht zu. So kostet die Silberunze gestern 31,01 US-Dollar oder 28,63 Euro. Das heißt, innerhalb einer Woche verzeichnete Silber einen Kursanstieg von 0,6 Prozent (0,2 Prozent in Euro).
Größter Gold-ETF
Daweil flossen wieder Mittel aus den größten Edelmetall-ETFs ab. Denn der SPDR Gold Shares (GLD) meldet per 10. Juli 2024 Goldbestände von 833,37 Tonnen. Damit wurden innerhalb einer Woche 1,44 Tonnen ausgebucht. Die Inventarabnahme war begleitet von einem Netto-Kapitalabfluss im Umfang von 109 Millionen US-Dollar.
ETF-Eigenschaften
Pro ausgegebenem Anteilsschein muss der Fondsbetreiber eine Zehntel Unze Gold physisch einlagern. Allerdings gibt es oft eine zeitliche Diskrepanz bei der Meldung von Kapitalflüssen und Fondsbeständen. Auf dem Goldmarkt gibt es üblicherweise eine 2-Tages-Frist, in der physische Bestände nach einem Vertragsabschluss geliefert werden. Eigentlich wurde der GLD aufgelegt, um Investoren mit einem physische gedeckten Wertpapierprodukte eine Teilhabe an der Goldpreis-Entwicklung anzubieten. Seit Jahresbeginn liefen die beiden Assets aber deutlich auseinander.
Größter Silber-ETF
Währenddessen nahmen auch die Silberbestände des iShares Silver Trust (SLV) ab. So meldet die Fondsgesellschaft nun 13.549,48 Tonnen an eingelagertem Metall. Damit verringerte sich das Inventar gegenüber Vorwoche um 139,12 Tonnen. Dabei werden für diesen Zeitraum Kapitalzuflüsse von netto 111 Millionen US-Dollar gemeldet. Pro ausgegebenem Anteilsschein ist dieser Edelmetall-Fonds offiziell mit einer Unze Silber physisch gedeckt.
Edelmetall-ETFs und Goldpreis
Vergangene Bullenmärkte bei Silber- und Goldpreis waren regelmäßig von deutlich steigenden Beständen in den entsprechenden Edelmetall-ETFs begleitet. Das war zuletzt nicht mehr der Fall, seit der Takt auf dem internationalen Goldmarkt wesentlich von China und deren physischer Goldnachfrage vorgegeben wird.
Generell sind die Fonds-Bestände eher Nachläufer, die einem steigenden Silber- und Goldpreis mit zunehmendem Inventar folgen. Dann nämlich, wenn sich vor allem institutionelle Investoren über dieses Instrument („Papiergold“) auf dem Edelmetallmarkt positionieren. Abgesehen davon, erfreuten sich diese ETFs in den vergangenen Jahren steigender Beliebtheit unter jungen US-Anlegern, die Anteile über immer stärker verbreiteten Discount-Broker erwerben.
Eigentlich braucht dieser ETF gar kein physisches Gold, bei derartiger Umsatzgeschwindigkeit von Kauf und Verkauf will ohnehin keiner das Metall sondern nur dessen Derivat, das Papier.
Das bestätigt wieder den oftmals geäusserten Verdacht, dass diese Papiere nur mit fiktivem Gold gedeckt sind, also Luftnummern sind.
Man könnte zur Deckung ebenso virtuelle Haselnüsse nehmen, statt virtuellem Gold.
Wie gesagt, diese Scheine sind nichts weiter als Mätzchen der Börse.