Im Mai flossen erneut große Mengen an US-Gold in die Schweiz. Wir verraten, in welche Länder zuletzt große Mengen Edelmetall geliefert wurden.
Golddrehkreuz Schweiz
Die Eidgenössische Zollverwaltung hat die Schweizer Außenhandelszahlen für den Monat Mai veröffentlicht. Darin enthalten sind auch Angaben über das im vergangenen Monat exportierte und importierte Gold. Zur Erinnerung: Schweizer Raffinerien bedienen bis zu zwei Drittel der weltweiten Nachfrage nach Feingold. Das heißt, die Zahlen geben relativ zeitnah Auskunft über die internationale Goldnachfrage und über große Goldtransfers. Wir haben die aktuellen Daten aufbereitet.

Gold kehrt zurück aus den USA
Monatelang gab es Berichte über erhebliche physische Goldtransfers in die USA. US-Händler befürchteten Importzölle auf Gold, außerdem boomte das Arbitragegeschäft (Goldpreis steigt: Gold-Engpässe in London gemeldet). Nachdem sich dieses Szenario nicht materialisiert hatte, wanderten nun zwei Monate in Folge wieder erhebliche Mengen aus den USA zurück nach Europa. Im ersten Quartal hatte die Schweiz noch Lieferungen von monatlich jeweils mehr als 100 Tonnen Gold in die Vereinigten Staaten gemeldet.
Laut Eidgenössischer Zollverwaltung empfing die Schweiz im Mai knapp 50 Tonnen Gold aus den USA – nach 63 Tonnen im Vormonat.
Weitere Goldlieferanten
Weitere bedeutende Goldlieferanten im Mai waren die Vereinigten Arabischen Emirate (19 Tonnen), Usbekistan (13 Tonnen), Australien (11 Tonnen) und Südafrika (8 Tonnen). Mit dem starken Ankaufgeschäft in Deutschland verknüpft sind sicherlich die hiesigen Goldlieferungen in die Schweiz. Denn im Mai waren es 7,4 Tonnen – seit Jahresbeginn sind 32 Tonnen Gold auf dieser Strecke zu den Eidgenossen gelangt.
Darüber hinaus lieferten Peru mit 9 Tonnen und Argentinien mit 14 Tonnen größere Mengen an Gold mit geringerem Feingehalt, mutmaßlich aus der Minenproduktion.
Insgesamt importierte die Schweiz im vergangenen Monat 191 Tonnen des Edelmetalls – im Wert von 12,3 Milliarden CHF (13,1 Mrd. Euro). Gegenüber Vormonat sank der Wert um 20 Prozent, während die Goldimporte gegenüber dem Vorjahr um 71 Prozent stiegen.
Schweizer Goldexporte
Wer waren die größten Goldempfänger im Mai? Mit deutlichem Vorsprung nahm China das meiste Gold ab. Und mit 27 Tonnen war es die größte monatliche Abnahmemenge seit genau einem Jahr. Denn im Mai 2024 gelangten 36 Tonnen Gold von der Schweiz in chinesischen Besitz. Dagegen hatte China seit Jahresbeginn durchschnittlich nur knapp 7 Tonnen Metall pro Monat von diesem Lieferanten erhalten.
Weitere substanzielle Goldmengen gingen an Großbritannien (16 Tonnen), die Türkei und Indien (jeweils 10 Tonnen) sowie Thailand (7,6 Tonnen) und Saudi-Arabien (4 Tonnen). Die gesamten Goldexporte der Schweiz lagen im Mai bei 89,83 Tonnen im Wert von 7,9 Milliarden CHF (8,45 Mrd. Euro).
Hinweis: Bei dem oben genannten Metall handelt es sich gemäß der Eidgenössischen Zollverwaltung um „Gold, einschl. platiertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“.
Die Schweiz ist nun mal die grösste Scheideanstalt der Welt. Sie hat die Möglichkeit 99.999 % reines Gold zu raffinieren. Das ist ein sehr aufwändiger Prozess, mit Schmelzen alleine ist es nicht getan. Man muss das Gold quasi auflösen und aus der Lösung wieder gewinnen. Aber nicht nur das, es kommen elektro chemische Verfahren dazu. Das Know how für höchste Reinheit hat nur die Schweiz.
Obwohl ehrlich gesagt, das bei Gold nicht so wichtig ist, aber die Kunden wollen es.
Man könnte auch weniger reines Gold in Barren giessen, dafür giesst man eben mehr rein, so dass unterm Strich wieder 99.999% reines Gold anteilmässig drinnen ist.
Südafrika machte es jahrelang so. Da wog der Kilobarren eben mehr als ein Kilo und oben drauf gab es als Bonus noch ein paar Gramm gratis dazu.
So bekam man eben mehr als 1 Kilo Reingold zum Preis von 1 Kilo Reingold. Wen störte das ? Sicher keine Sau.
@Maruti Ist es nicht so, dass für die Goldherstellung mit einer Reinheit von 99.99 Prozent auch schon ein chemisches Verfahren zum Einsatz kommen muss? Ich meine nicht bei recyceltem Gold, sondern bei Gold aus Minen.
@Snowflake
Ja natürlich, erst wird geschmolzen, dann wird Gold aufgelöst in einer Art Königswasser und dann Rückgewonnen. Es ist soviel ich in Erfahrung brachte, ein mehrstufiger Prozess mit verschiedenen Methoden. Physikalisch, elektro Chemisch usw.
Vieles ist Betriebsgeheimnis und man kann nur mutmassen.
Hier ist so ein Prozess beschrieben:
https://juwelier-am-brandenburgertor.de/das-reinste-gold-so-wird-99999-gold-hergestellt/
@Maruti Danke für die Rückmeldung.
Gold liegt ja in der Natur aufgrund seines edlen Charakters so gut wie immer elementar vor. Als Metall und nicht als Salz.
Gibt im Netz ein interessantes Video:
https://www.youtube.com/watch?v=fafsQZGEje8
wo eine Tagebau Goldmine den ganzen gemahlenen Berg über meterlange nasse vertikale Spiral-Rutschen hinunterjagt und über Rütteltische somit die feinsten Goldpartikel aufkonzentriert. Die werden dann aufgeschmolzen zu sehr unreinen Barren.
In Laboren (z.B. Scheideanstalten) wird dann der Barren komplett in Königswasser aufgelöst und durch Zugabe von verschiedenen Chemikalien (Fällungsmitteln) aus der Lösung nach den Edelmetallen fraktioniert in Feststoffe umgewandelt, die dann abfiltriert werden. Gold fällt dann als braunes mattes Pulver an, was dann geschmolzen zu glänzenden Goldbarren gegossen werden kann.
In Lösung bleiben dann Silbersalze oder auch die PGM’s zurück (oder vielleicht werden die früher als Gold ausgeschieden).
Will ich den Goldbarren noch reiner haben, kommt dann der „Schweizer“ Strom zum Einsatz. Dort wird der gesamte (flache) Barren im Elektrolyten aufgelöst und an der anderen Elektrode abgeschieden. Die Verunreinigungen bleiben dann in Lösung.
Sicherlich haben die Schweizer da ein KnoffHoff. Aber eine Raketenwissenschaft ist das nicht. Kupfer wird bei Aurubis auf die gleiche Weise in D. raffiniert.
@Wasabi
Danke. Da bekommt man eine ungefähre Vorstellung über den Aufwand, welcher betrieben wird um so einen noch nicht reinen Barren herzustellen.
Dieser muss ja noch zu 99.99% veredelt werden und dazu in die Schweiz und wieder zurück transportiert werden. Dann weiter verarbeite und geprägt, bis eine Münze entsteht und diese dann zu Pro aurum und co versendet werden.
Eine solche Münze kostet dann etwa oder nicht ganz 3.000 Euro zur Zeit und ich halte das für ausgesprochen billig. Auch wenn einige meinen, Kinross würde die Unze um 600 oder gar 400 Dollar produzieren können, was ein Witz ist. Realistisch sind 1800 bis 2.000 Dollar und 1.000 Dollar für Veredelung, Vertrieb und Verkauf in etwa. Denn jeder der Beteiligten will verdienen und davon auch noch gut leben.
Und so bin ich sicher, dass der Endpreis subventioniert wird, jemand buttert also zu und die genannten Beteiligten sind das sicher nicht.
@ Maruti Die Kandier haben das damals bei ihren sogenannten Fiveninefine Maple Leaf vor Jjahren auch hingekriegt ich habe noch einen im Originalblister. Die waren damals richtig in so vor 10 Jahren.
Ganz klar US Staatsanleihen verscherbeln und dafür Gold kaufen ,etwas anderes würde ich jetzt auch nicht machen wenn die fleissigen Chinesen nicht jahtrelang umsonst gearbeitet haben wollen.
@Maruti:
Das ist doch Blödsinn. Auch andere können 99,99% Gold herstellen und das Südafrika beim Krügerrand Kuper extra beigemischt hat liegt nicht an Unvermögen sondern ist Absicht um die Münze härter und damit altagstauglich zu machen.
@baron58
So ganz Blödsinn wieder auch nicht.Ich habe nicht gesagt, dass andere das nicht können, sondern, dass die Schweiz führend ist in der Aufbereitung von Gold ist.
Beim Krügerrand wird neben Kupfer, das ist richtig, auch Silber, manchmal auch Platin und anderes beigemischt, um ihn gebrauchsfähiger zu machen, wie bei Schmuck auch.Das spielt für Anlage keine Rolle, da 31.103 Gramm Gold mindestens, meist sogar mehr, drinnen verbaut ist.:)
die USA werden das Gold des Iran schon ausfliegen.
kann man gut auf den Markt schmeißen.
Möglich. Irak kennt das ja.
Soweit ich weiß, gibt es ohnehin ein agreement, dass im internationalen Handel eine Feinheit von 995 vollkommen ausreichend ist. Maruti hat schon Recht; wenn stört das bei den handelsüblichen 12,5 kg-Barren…
Dokta