Dienstag,22.April 2025
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Gold von US-Zöllen verschont: Sinkt jetzt der Goldpreis?

Die US-Regierung schließt Gold von den neuen reziproken Importzöllen aus. Was kann das für den Goldpreis bedeuten?

Trumps Zollpolitik

Am gestrigen Mittwochabend präsentierte US-Präsident Donald Trump in Washington sein  neues Zollpaket, mit konkreten Tarifen („Gegenzöllen“) für alle wichtigen Handelspartner der USA. So verhängen die Vereinigten Staaten beispielsweise ab sofort Importsteuern von 20 Prozent auf alle Waren aus der EU. Schweizer Importe werden mit 31 Prozent Zoll belegt, Chinas Zolltarif wird mit 34 Prozent angegeben, und britische Importe werden mit 10 Prozent belastet (vollständige Liste). 

Gold, Goldpreis, Gold-Zölle, Goldtransfers, USA (Bild: Goldreporter)
In Sorge um die Einführung von US-Zöllen wurde in den vergangenen Monaten tonnenweise Gold von Europa in die USA transportiert und es kam zu größeren Preisdifferenzen zwischen den Handelsplätzen. Dieser Goldpreis-Effekt dürfte sich nun abschwächen.

Gold nicht von Zöllen betroffen

Wichtig für Gold- und Metallmärkte: Laut einem Bloomberg-Bericht sollen Importe von Stahl, Aluminium, Gold und Kupfer von den angekündigten reziproken Zöllen ausgenommen bleiben. Aber die bereits bestehenden Tarife auf Stahl und Aluminium blieben unangetastet.

Die explizite Ausnahme von Gold wurde laut Berichten in einem offiziellen Faktenblatt bestätigt. Damit bleibt das Edelmetall von zusätzlichen Abgaben verschont. Analysten deuteten dies als bewusstes politisches Signal. Gold könne aufgrund seiner Funktion als Wertspeicher und Krisenwährung eine Sonderrolle erhalten haben.

Aktienmärkte reagieren deutlich

Kurz nach der Bekanntgabe brachen Aktien in den USA nachbörslich stark ein. Der Kursrückgang weitete sich am heutigen Donnerstag auf die asiatischen und europäischen Märkte aus. Der Nasdaq-Futures rutschte 3,5 Prozent ins Minus, der S&P-Future notierte 3 Prozent niedriger. Auch der Goldpreis kam am Vormittag zurück.

Goldpreis-Effekt

Denn am europäischen Spotmarkt notierte die Feinunze Gold um 9 Uhr bei 3.129 US-Dollar. Das entsprach 2.848 Euro. Durch den starken Rückgang des US-Dollar gegenüber dem Euro um 1,5 Prozent, gab der Goldpreis gegenüber Vortag um 0,3 Prozent nach, während Gold auf Euro-Basis um 1,8 Prozent sank. 

Mit der Entscheidung, Gold von den Zöllen auszunehmen, müssten die in den vergangenen Monaten förmlich explodierten Goldtranfers in die USA nachlassen. Das heißt womöglich auch, dass sich der damit verbundene Preiseffekt abschwächt.

Zur Erinnerung: Seit Dezember hat die Schweiz 400 Tonnen Gold in die USA geliefert. Gleichzeitig haben sich Goldbestände in den Tresoren der US-Warenterminbörse COMEX auf zuletzt über 43 Millionen Unzen (1.348 Tonnen) verdoppelt.

Beobachter vermuteten, dass die US-Regierung mit der Ausnahme von Gold bewusst eine Eskalation auf den Finanzmärkten vermeiden wolle. Auch geopolitische Erwägungen könnten eine Rolle gespielt haben. Gold ist schließlich ein politisches Metall und besitzt als Reserveasset einen ausgeprägten Währungscharakter. 

Technisch war Gold zuletzt „überkauft“ (Goldpreis: So stark ist der aktuelle Aufwärtstrend!). Eine vorübergehende Kursschwäche wäre also nicht verwunderlich nach dem starken Kursanstieg der vergangenen Monate.

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23 Kommentare

  1. Bei finanzen.net erscheinen mittlerweile nur die Aktien in grün, welche über 0% liegen. Die darunter erscheinen erst gar nicht, so dass einer glaubt, es ist ja alles ok.
    Gold wird sicher erheblich schwanken.
    Trump kann nämlich jederzeit per Dekret Zölle anheben und senken.Bei Gold wahrscheinlich eher nicht, da Gold in die USA importiert werden muss, weil in Fort Knox Leere herrscht. Eher wird er Export Zölle verhängen um Balkonabwürfe zu verhindern. So meine Meinung.

  2. „Durch den starken Rückgang des US-Dollar gegenüber dem Euro um 1,5 Prozent, gab der Goldpreis [in Dollar] gegenüber Vortag um 0,3 Prozent nach, während Gold auf Euro-Basis um 1,8 Prozent sank.“

    Das gilt unverständlicherweise aber nicht für Silber. Denn der Preis für das weiße Metal sackte zeitgleich mit Gold sowohl in Dollar wie auch in Euro fast gleich stark um knapp 1 Dollar bzw. gut 1 Euro ab (Stand: 09:15).

    Da fällt mir spontan der seelige Prof. Bocker ein, der auf seinen Vorträgen immer wieder dazu aufrief, sich bei Merkwürdigkeiten oder Ungereimtheiten folgende Frage zu stellen bzw. diese vier Worte auszusprechen:

    „Kann das wirklich sein?“

    Ich meine, auf den heutigen Kursrückgang der beiden EM bezogen: Nein, das kann eigentlich nicht sein. Wenn der Dollar gegen den Euro fällt, dann müssen auch die in diesen Währungen gezeigten Kursverluste für Waren und Güter im Verhältnis des Kursverlustes der beiden Währungen zueinander stehen. Es kann nicht sein, dass Silber um gut 1 Euro aber ebenfalls fast 1 Dollar fällt, während Gold um über 30 Euro aber nur um
    4 Dollar fällt (aufgrund der Abwertung).

    Es sei denn, es gäbe zwei Dollarkurse. Aber das kann ja nun wirklich nicht sein, oder?

      • Quelle: http://www.gold.de

        Um 11:15 werden da folgende Kurse angezeigt:

        Gold in Euro: -1,77%
        Gold in Dollar: -0,21%

        Gold ist in Euro fast 8,5 mal stärker gefallen als in Dollar.

        Silber in Euro: -4,5%
        Silber in Dollar: -3,4%

        Silber ist in Euro aber nur 1,3 mal stärker gefallen als in Dollar.

        Oder andersherum: Silber ist in Euro und Dollar fast gleich stark gefallen, während Gold in Euro um den Faktor 8,5 gegenüber dem Dollar gefallen ist bzw. in Dollar fast keinen Verlust aufweist.

        Wie kann das sein? Dass Gold in Euro sehr stark fällt, aber in Dollar fast garnicht und Silber in beiden Währungen einen sehr deutlichen Verlust aufweist.

        Falls ich da einen Denkfehler habe, würde ich mich über eine Aufklärung wirklich freuen.

    • @Nivek
      Silber in Euro minus 5%. Das ist freier Fall.
      Die 30 Eiro sind unterschritten, was nur weiter abwärts bedeuten kann, Richtung 20 Euro. 18 Euro wäre der solide Preis.

  3. Bezüglich der Zölle schreibt Dudenhöfer:
    Die deutschen Automobilhersteller wollen Importzölle für Autos, welche nach USA geliefert werden, erheben.
    Na Prima, dann werden dort die Leute Schlange stehen, nach Daimler, Porsche, Audi und VW made in China und gelabelt in Germany. Dazu oben drauf dann noch der Euroanstieg bzw. die Dollarabwertung.
    Da verkauft es sich prima, als Exportland nr 1 der Welt.
    Zeitgleich zwingt Trump mit der abflauenden US Wirtschaft den Powell die Zinsen zu senken. Billiger Dollar, teurer Euro. Und schon steht Student Cleverle Kevin und Freundin Birthe im Reisebüro, Shopping in Miami ist wieder angesagt, auf zum Urlaub in Florida sagt meine Reinigungshilfe.
    Machen Sie nun Urlaub in den USA schreibt Bild.
    Nicht mehr und nicht weniger will Trump und hier steigt die Arbeitslosigkeit auf 10% und das Defizit auf 120%.
    Bis Lagarde auf die Idee kommt, den Euro kräftig abzuwerten und zu Inflationieren, dann klettert Gold wieder gegen 4.000 Euro. Wen juckts ?
    Keine Sau.

    • @Maruti
      Gegenwärtig ist der steigende Euro zum USD unser Freund.
      Sehen wir da eine Chance, (letztmals) relativ günstig an Kanarienvögelchen zu kommen ?

      • @BlackWood
        Was macht der ängstliche Hase an solchen Tagen?
        Duckt sich in seine Kuhle und wartet bis der Stampede
        vorbeigezogen ist.

  4. @Goldreporter

    „Gold von US-Zöllen verschont: Sinkt jetzt der Goldpreis?“

    HÄÄ ich denke der US Pleitestaat hat keine Zölle auf Gold verhängt gerade deswegen weil sie noch mehr importieren wollen . Ich denke Zölle hatten den Goldpreis eher geschadet weil es für die Käufer bzw für die Länder die Gold importieren teurer geworden wäre es wäre also ein Schuss ins eigne Knie des US Pleitestaates hätten sie Zölle verhängt . Und spätestens jetzt sollte klar werden das der US Pleitestaat das Gold eben nicht wegen den drohenden Zöllen ins Land geholt hat sondern eher weil die tresore leer sind .

    Morgen ist sowohl in Hong Kong als auch in China feiertag und das macht sich schon mMn bemerkbar wenn man sich den Goldpreisverlauf der letzten stunden anschaut wo es praktisch schon kurz vor ende asiatischer handelszeit kontinuierlich nach unten ging . Für die Golddrücker könnte der Zeitpunkt nicht besser sein jetzt wo alles andere in die Tiefe abtaucht als ob der Tag bewusst für die Tariffe ausgesucht wurde ist bestimmt nur Zufall gell .

  5. Seht, der DAX geht um 2% runter, Gold dagegen um 2.2% runter. Kein Grund auf Gold zu setzen sondern beim DAX einzusteigen. Das vermittelt die Finanzpresse.

    • Heute ist ein Rabenschwarzer Tag für alle Geld und Silberanleger. Gold in Euro -4 und Silber – 8,5%.
      Bei Silber werden wir vermutlich die -10 heute noch sehen.
      Es wird die Gunst der Stunde genutzt, ob das alles Sinn macht oder nicht sei dahingestellt,
      Eigentlich müsste der Goldpreist weiter steigen angesichts der am Abgrund taumelnden Weltwirtschaft.

      • @Themac
        Er steigt, nur das wird Ihnen egal sein, weil Sie dann keines mehr bekommen weil keiner verkauft und nur auf noch höhere Preise wartet. Das ist das hässliche Gesicht einer Währungskrise.
        Oder, warum meinen Sie, ist Gold derart angestiegen ? 40% in 3 Monaten. Doch wohl nur, weil die Währung massiv an Wert verliert.Heute der Euro, morgen der Dollar und so weiter, im Wechsel.

  6. Da staunt der Fachmann und der Leihe wundert sich.
    Rund 120€ abwärts, das ist der „Prager Fenstersturz“,
    nein Balkonabwurf. Keine Zōlle auf AU! Heißt das jetzt die Comex braucht den ganzen Plunder nicht mehr und kariolt das Zeug gleich wieder zurück nach GB. Samt und sonders mit dem Schrott vom Balkon.
    Die Frage ist, hat sich das lange Warten auf Sonderangebote nun gelohnt?
    Ich meine noch sone drei Tage, dann fange ich an die Kanarienvögel einzufangen.

  7. Wie gesagt morgen ist feiertag in China und Hong Kong und das die Zölle ausgerechnet gestern nacht gekommen sind ist für mich zumindest kein Zufall . Egal wie dem auch sei der Goldpreis war überkauft und jeder Rücksetzer ist nach wie vor eine super Kaufgelegenheit zumindest für diejenigen die das Gold auch etwas länger halten . Ich sehe immer noch den Goldpreis zwischen $3500-4000 bis Jahresende .

    • @Blockbuster
      Auch in China kann trotz Feiertage Gold gekauft werden.
      Das mit dem Börsenschluss war mal, heute laufen die Börsen rund um die Uhr.
      Auch hier. sie können Gold Samstag Nacht um 23:56 kaufen, ohne Probleme und bekommen es Montag geliefert.

      • WOHER hast Du nun wieder diesen Unfug her ??? der Goldhandel an der Chinesisschen und Hong Konger Börse ist GESCHLOSSEN genauso wie die US Börsen darunter natürlich auch die Comex in 2 Wochen wegen Feiertag (Karfreitag) schließen werden .

        Selbst die Amis markieren sich inzwischen die chinesischen Feiertage weil sie wissen das die Golddrücker da richtig aktiv werden wie im folgenden Artikel zu lesen ist :

        https://kingworldnews.com/as-stock-markets-plunge-comex-gold-silver-warehouse-stocks-continue-to-soar/

        Later today, a dip in gold and silver cannot be ruled out because with Asian trading closed for the weekend, any pause in futures’ demand for gold and silver is likely to be pounced on by the swaps selling to drive prices lower.

        • @Blockbuster
          an der chinesischen Börse möglicherweise, hinten herum over the counter nicht. Und Gold kann auch vom Chinesen auf einer anderen Börse der Welt gekauft und verkauft werden.
          Hat eine geschlossen, hat eine andere offen.
          Die Börse schläft nie.

  8. Tja, was soll ich sagen?

    Ich habe mir heute früh tatsächlich eine mexikanische 5-Peso-Münze für unter Sppt (!) gegönnt – konnte einfach nicht anders;-)

    Ich war mir erst am überlegen, ob ich einen PUT-OS auf den DOW holen sollte – habe es zugunsten einem Taler nicht gemacht. Ist mir irgendwie doch „zu heiß“…

  9. Da haben bestimmt etliche Zentralbanken gerade sehr viel Edelmetall auf den Markt geworfen. Mit Zöllen hätte eigentlich alles nach oben gehen müssen, meiner Meinung nach. Das bedeutet jetzt nur: kaufen, kaufen, kaufen.

    • @Goldhase
      Nur eine Vermutung: vielleicht hat das damit zu tun, daß Donny dem Autoimport generell den Kampf angesagt hat.
      Die Motoren, die in Spartanburg (im weltweit größten BMW-Werk- das gerade weiter massiv vergrößert wird) eingebaut werden, kommen mittlerweile aus GB. Die Motorenfertigung wurde meines Wissens letztes Jahr aus Buntland dorthin verlagert.
      Dazu Jaguar, Range-/LandRover, Bentley (VW), Rolls-Royce (BMW) . Flugzeugtriebwerke von RR….
      Kleinvieh macht auch Mist.

      Wenn man schon einen globalen Handelskrieg anfängt, dann wenigstens richtig.
      Damit man auf jeden Fall alle Länder gegen sich hat.

      Wenn es richtig „doll“ läuft, machen die ganzen angegriffenen Länder jetzt gemeinsame Sache, ganz ohne die USA.
      Schönes Beispiel aus Italien: die Küstenwache/Marine braucht knapp 40 Überwachungs- /Seekampfflugzeuge (von Aufklärung bis zur Bekämpfung von U-Booten).
      Statt bei Boeing kauft man nun wohl mindestens gleichwertige Flugzeuge in Japan bei Kawasaki.
      Auch die Waffen (z.B. Torpedos von Mitsubishi).
      Das wird das neue Gesellschaftsspiel: wie umgehen wir die USA.
      Donny macht gerade riesen Werbung für die Brics Plus-Plus-Plus.

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