Aktuelle Zahlen zu den Goldreserven Südkoreas weichen stark von den Daten des World Gold Council ab. Hat Südkorea seit Februar 14 Tonnen Gold verkauft?
Der internationale Goldmarkt zeichnet sich aus durch ausgesprochene Intransparenz, insbesondere auf Zentralbank-Ebene. Physisches Gold und Goldforderungen werden In den Bilanzen der Währungshüter allgemein in einer einzigen Position ausgewiesen. Offizielle Zahlen zu den Goldreserven erhält man regelmäßig über den World Gold Council (WGC). Die Organisation entnimmt die Daten in erster Linie aus den Statistiken des Internationalen Währungsfonds, die dann in der Regel sechs bis acht Wochen alt sind. Wie verlässlich sind die Zahlen?
Klar ist, dass es sich bei den WGC-Daten nicht um reine physische Bestände dreht. Dort ausgewiesen sind die meist als „Gold und Goldforderungen“ vorliegenden Bilanzzahlen der Länder.
Eine aktuelle Online-Meldung wirft nun erneut Fragen auf. Demnach meldete die Zentralbank Südkoreas per Ende April Goldbestände im Wert von 2,17 Milliarden US-Dollar.
Im Londoner Nachmittags-Fixing vom 30. April wurde der Goldpreis auf 1.651,25 Dollar festgelegt. 2,17 Milliarden US-Dollar hätten zu dem Zeitpunkt somit 1.314.155,94 Unzen oder 40,87 Tonnen Gold entsprochen.
Der World Gold Council meldete per 12. April allerdings andere Zahlen für Südkorea. In der Liste der größten Goldnationen rangierte das Land auf Platz 43 mit offiziellen Goldbeständen im Umfang von 54,4 Tonnen.
Nun stellt sich folgende Frage: Hat Südkorea bis Ende April 2012 knapp 14 Tonnen Gold verkauft? Und wenn ja, an wen?
Die Zentralbank-Bestände der Nationen geben weiter Rätsel auf. Unwahrscheinlich, dass sie je gelöst werden.
Goldreporter
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