Donnerstag,18.April 2024
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Goldman Sachs sieht „Risiken“, dass der Goldpreis weiter steigt

Am Ende eines Bullenmarktes gehen die Preise durch die Decke, weil die Masse
Goldman Sachs gibt weiter den „Gold-Bären“, auch wenn das Basis-Argument immer weniger stichhaltig erscheint (Foto: Gina Sanders – Fotolia.com)

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ganz offensichtlich wirtschaftliches Interesse an einem weiteren Goldpreis-Verfall.

Der Goldpreis notierte am heutigen Mittwochmorgen bei 1.167 US-Dollar. Das entsprach 1.030 Euro. Seit dem Jahrestief am 5. August hat das Edelmetall 7,5 Prozent aufgeholt.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs beharrt dennoch weiter der von Hausanalysten ausgegebenen Goldpreis-Prognose. Das Kursziel lautet 1.000 US-Dollar pro Feinunze innerhalb von 12 Monaten.

Dabei lässt man sich nicht davon irritieren, dass die Federal Reserve die vielfach erwartete Leitzinserhöhung in den USA inzwischen mehrfach verschoben hat und die Voraussetzungen dafür sich zuletzt auch nicht wirklich verbesserten.

Die US-Zinswende war für praktisch alle Bankanalysten in den vergangenen Jahren das Kernargument dafür, einen weiter fallenden Goldpreis vorherzusagen. Was hat Goldman Sachs aktuell gegen Gold vorzubringen?

„Eine ausgeprägte Zunahme der staatlichen, physischen Goldkäufe Chinas während des dritten Quartals 2015 haben den Goldpreis wahrscheinlich unterstützt“, heißt es in einer Notiz des Geldhauses laut CNBC. „Unsere Basisannahme hinsichtlich steigender Realzinsen und niedrigerer Goldpreises bleibt bestehen“, heißt es weiter.

Gewagte Feststellung. Denn China kauft ja Monat für Monat Gold, zuletzt hat Peking lediglich die Veränderung der offiziellen Zentralbankbestände bekannt gegeben – und die enttäuschten viele Analysten sogar.

Besonders interessant klingt aber die Fortsetzung des obigen Satzes, die da lautet: „… obgleich es Risiken gibt, dass sich die Goldpreisschwäche weiter hinausgezögert, sollte die Fed uns überraschen und im Dezember weiter abwarten“.

So argumentieren Short-Seller, die auf den weiteren Absturz des Wertes hoffen. Goldman Sachs macht gar keinen Hehl daraus. Schließlich empfahl man auch vor dem großen Goldpreis-Sturz im Jahr 2013 das Edelmetall offensiv zum Verkauf.

Goldman Sachs rechnet mit einer Anhebung der Federal Funds Rate um 25 Basispunkte (0,25 Prozentpunkte) im Dezember und einer weiteren Erhöhung um 100 Basispunkte im kommenden Jahr. Man darf gespannt was passiert, sollte diese Erwartung tatsächlich herbe enttäuscht werden.

Mindestens eine Abteilung bei Goldman Sachs hat sicherlich wirtschaftliches Interesse an einem weiter fallenden Goldpreis. So hat man sich im vergangenen Jahr unter anderem 14 Tonnen Gold von der Zentralbank Ecuadors geliehen (Goldreporter berichtete). Die muss man 2017 zurückreichen. Bereits 2013 gab es Berichte, dass man einen ähnlichen Deal mit Venezuela abgeschlossen hat (Goldman Sachs holt sich 45 Tonnen Gold aus Venezuela). 2014 kam dann auch Citibank zum Zug. Diese Geschäfte würden für die Banker sicher vorteilhafter verlaufen, wenn der Goldpreis bis zum Ende der jeweiligen Laufzeit noch ein bisschen nachgäbe.

Goldreporter

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16 Kommentare

  1. Ach ja, G&S hat riesige Verluste in der Bilanz veröffentlicht. Da werden sich die Aktionäre aber freuen. Woher kommen diese wohl, wenn man Geld ohnehin zum Nulltarif bekommt? Klar, Marktmanipulation ist eben teuer.

  2. Auch G&S wird den Goldpreis nicht drücken können; nicht einmal wenn sie ihr ganzes Kapital damit verbrennen und dann selbst pleite sind. Das wäre Selbstmord. Momentan wird Europa überrannt und wer soll das alles Bezahlen? Der Euro wird fallen und die Europäer haben nur die Möglichkeit ihre Vermögen mit physichem Gold zu sichern. Wo der Goldpreis dann hin läuft ist ja wohl allen klar. Rette sich wer kann und den letzten beißen die Hunde.

  3. 1.
    „Denn China kauft ja Monat für Monat Gold, zuletzt hat Peking lediglich die Veränderung der offiziellen Zentralbankbestände bekannt gegeben – und die enttäuschten viele Analysten sogar“, GS spinnt total! Die machen nichts als Propaganda, weil sie ihre milliradenschwere Kundschaft auf 1000 eingeschworen haben; werden die nicht erreicht, dann könnte es für GS geringe Probleme geben.

    2.
    – Sam Gerrans beschreibt die Lage in den USA:
    „Wie die Washington Post berichtet, ist die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von sechs Millionen im Jahre 1935 auf rund vier Millionen im Jahr 2012 gefallen. Der Bevölkerungsanteil von in der Landwirtschaft Beschäftigten ist auf rund 2 Prozent gefallen“
    – Yellen sagt:
    „Um es klarzustellen, ich sehe die Verbesserung am Arbeitsmarkt nicht als hinreichende Statistik, um die Inflationsentwicklung zu beurteilen.“ Merkwürdig, bisher war der Arbeitsmarkt der Indikator für das Wohlergehen der Wirtschaft – gesteht Yellen nun, dass die Arbeitsmarktdaten alle gefälscht sind?! YES WE CAN.
    – Charles Evans, der Notenbankgouverneur von Chicago meint:
    ‚Nach seiner Einschätzung gibt die Inflationsentwicklung eine Leitzinserhöhung nicht her‘, merkwürdig: wenn nun das Aufblausen der Wirtschaft mit QE- Geldern beendet wird, DANN soll die Inflation beginnen? Schon jeder Drittsemester in „Volkswirtschaftslehre“ würde hier protestieren.

    – Aus den US Ministerien:
    So vermeldet das Wirtschaftsministerium, dass die Einzelhandelsumsätze kaum gestiegen seien. Laut Arbeitsministerium sind die Großhandelspreise – ein Indikator der Inflation – gesunken; warum sind die Einzelhandelsumsätze nicht gestiegen? Weil es immer mehr Arme gibt und weil die Löhne der einfachen Arbeiter brutal gesunken sind + die Reichen alles haben. Das wird nichts und deshalb braucht Amerika TTIP, damit ihre Waren die Welt überfluten!

    – finanzen100.de, Egmond Haidt, sagt:
    „Die Fed hat wiederholt bestätigt, dass sie den Aktienmarkt soweit wie irgend möglich nach oben treiben will, weil die hohen Aktienkurse die Stimmung der Amerikaner verbessere und sie mehr konsumieren würden“, idiotischer geht’s nimmer; das vergleiche ich mit dem letzten Strohhalm eines Ertrinkenden. Wehe, wenn Russland eine strategische Insolvenz macht, dann gute Nacht, Westen und damit auch besonders gute Nacht USA.

    – finanzen100.de, Egmond Haidt, sagt:
    Die Anzahl der Amerikaner, die in extremer Armut leben, also weniger als 50 Prozent des Einkommens eines Armen haben, ist 2014 auf den Rekord von 20,8 Mio. gestiegen“, hallo, wo soll da noch Luft für Zinserhöhungen sein? Die Armen haben sich massiv verschuldet und es gibt Volksaufstand, wenn nun eine Zinserhöhung die Rückzahlung total unmöglich macht; das Thema Hauskredite hat ja jeder noch im Kopf.

    Ich bin mir mit Egmond Haidt nicht einig: wir haben im Westen einerseits einen derart hohen Lebensstandard, dass es absolut unnötig ist, für seine Wohnung den vierten Kühlschrank zu kaufen, andererseits haben wir ein solches Elend in weiten Teilen der Gesellschaft, dass diese sich nichts leisten können. Kurz gesagt: die einen brauchen es nicht, die anderen können mangels verfügbarem Geld nicht kaufen. Ich halte den Sättigungsgrad der Wohneinheiten in Verbindung mit dem fehlen SINNVOLLER Innovationen für das Kernproblem des Westens. Habt Ihr Euch mal überlegt, warum die Klimasituation derart geliebt wird? Es gibt wieder Investments ohne Ende. Die nächste Strategie ist schon in den Schubladen, wurde jedoch kurzfristig zurückgezogen: die Wärmedämmung aller Häuser. Die nächste Strategie ist schon in den Schubladen: die Verteufelung von Verbrennungsmotoren. Nur so lässt sich bei gesättigten Investitionsgütern der Haushalte noch Wirtschaft am Leben erhalten.

    Und was heißt das für den Goldpreis? Die Zinsen bleiben niedrig. Vielleicht sogar negativ. Der Aktienmarkt wird auf „unendlich“ steigen. Weil sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht ändern, wird Gold weiterhin gedrückt bleiben.

    Nur für die, die in mir einen Kritiker sehen: ich habe gestern errechnet, dass ich seit meinem Goldkäufen eine Verzinsung von 7,65 Prozent je Jahr hatte. Damit bin ich mehr als zufrieden.

    • @warner
      So ist es.Mittlerweile haben die Asiaten das Gold von Venezuela und anderen, wahrscheinlich auch das deutsche Gold.Und nun bekommt G&S Fracksausen, dass das Gold nicht mehr zurückgegeben werden kann. Man müsste also denen statt dessen Dollars anbieten und drohen, damit bloß kein Gold zu kaufen, weil sinst der Preis durch die Decke geht.Die Politiker Venezuelas und anderer werden eh lieber das Geld andersweitig verpulvern (Waffen). Und damit sind diese Länder entgültig entgoldet und voll in der Hand der US.
      So gehts auch mit der Weltherrschaft. Über die dann zwangsläufig folgenden Unruhen und Bürgerkriegen hält man diese Länder klein und vom Wohlwollen der US abhängig.Nützt aber nichts, Putin und die Chinesen können das auch.
      Wir werden zunehmend Chaos und Lokale Konflikte erleben.Ein Grund mehr für Gold.

    • @Warner

      Interessante Analyse, die ich zum gewissen Grade auch teile, der ich aber im Endergebnis widersprechen möchte. Zutreffend ist grundlegend, dass man um die schöne kapitalistische Maschine…des beständigen Kaufens…und Verkaufens..den Leuten ( und nur und ausschließlich diesen Leuten ) die noch über monetäre Kaufkraft verfügen, Bedürfnisse einredet und auch staatlicherseite aufnötigt, die im Grunde völlig unsinning sind, aber immerhin die Maschine noch irgendwie am Laufen hält.

      Zugestanden ist der Lebensstandard hier im goldenen Westen gemessen am Rest der Welt außerordentlich hoch, fragt sich nur für wen und für wie Viele und vor allen wie lange noch. Denn auch im Westen macht sich eine galoppierende Armut breit. Griechenland, Portugal, Italien usw. werden Ägypten, Tunesien, Algerien usw. immer ähnlicher und wer wissen möchte, wie Deutschland in 10 oder 15 Jahren aussieht, der schaut ganz einfach nach Athen.

      Die Maschine kann objektiv dennoch nicht weiterlaufen. Wen man etwas verkaufen möchte, der muss kaufen d.h. er muss zahlen können. Gleichzeitig muss man um in der Produktion noch irgendwie Profit abschöpfen zu können, die Lohnkosten um damit auch Steuern und Sozialabgaben senken, was widerrum auf die gesamtgesellschaftliche Kaufkraft zurückfällt. Die Masseneinkommen sinken und damit sinkt die Produktion. Die Zahl der zum kaufen Befähigten sinkt und die Zahl die Bedürftigen steigt. Der Staat muss mit sinkenden Einnahmen steigende Kosten bewältigen, eine Rechnung, die nicht aufgehen kann.
      Da mit der realen Produktion kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist, wird monetäres Kapital nicht in realer Produktion, sondern nur noch in irgendwelche Finanzprodukte investiert. Den global vagabundierenden Finanztiteln steht allerdings kein objektiv realer Wert mehr gegenüber. Dies wird sich berichtigen müssen. Bei Niedrigzinsen mag die Lage in den wenigen Wohlstandsstaaten noch einigermaßen stabil sein, bei Negativzinsen dürfte der große Run auf die Banken einsetzen. Und nicht zu vergessen, zittern auch die Aktienmärkte ( die freilich mit wirtschaftlichen Realität nicht das Geringste mehr zu tun haben ) seit Wochen, bei fallender Tendenz. Sobald sich dies bei der großen Masse herumspricht, sobald die global vagabundierenden Finanztitel auf sich selbst zurück fallen bzw. sich als genauso wertlos zeigen, wie Sie immer waren. Die Preise von realen Werten, Gold-Öl-Gas-Immobilien usw. werden steigen und die Finanztitel wie Aktien, Fonds, Lebensversicherungen, Riester-Renten usw. werden ins Nichts fallen.

      Das dies geschieht, dessen bin ich sicher, nur wann dies geschieht, diese Frage ist nach wie vor offen. Ich glaube allerdings es dauert nicht mehr allzu lange, die Zeichen der Zeit sind deutlich und eigentlich nicht zu übersehen. Gold kaufen jetzt…denn der Preis ist heiß und den Letzten beißen die Hunde.

    • Wirtschaftlich nutzen wird es nichts, wie die QEs der USA zeigen, aber unsere Kinder zahlen die Zeche dieses Experimentes.

  4. Ich glaube, in diesem Artikel ist mein Kommentar am besten aufgehoben, denn der Name ‚Goldman‘ taucht schon wieder in der Skandalpresse auf.

    Das ist ja ein Ding…

    Wie die New York Times heute veröffentlicht, klagt die New Yorker Fed einen Goldman-Sachs-Banker an, vertrauliche Informationen benutzt und veröffentlicht zu haben, als der Banker im üblichen „Government-Sachs-Job-Karussell“ (G&S, =>Federal Reserve, =>G&S…) gerade bei einer New Yorker Bank der Fed arbeitete.
    Vorsorglich (wegen ‚2 Big 2 Jail‘, ihr wißt schon) macht Goldman schon mal $50,-Millionen locker, damit der Banker nicht hinter Gitter muß,- denn das könnte ja Schule machen; wie erst letzte Woche in Island geschehen, wo 26 Banker zu 74 Jahren Knast verurteilt wurden!

    (aber Hallo – gibt’s das wirklich?)

    Wen wundert es, daß der New Yorker Fed-Präsident, William C. Dudley, vor seinem Amtseintritt bei der Fed vorher bei … G&S-Chefökonom war.?
    (da sind die Fingernägel immer sauber, denn „eine Hand wäscht die andere“).

    Schon viel zu lange hält sich in New York das Gerücht, daß die New Yorker Fed von Goldman&Sachs „gemanaged“ wird, und dieser anstehende Gerichtsstreit könnte ein zaghaftes Zeichen sein, daß die Fed diesen Vorwurf gegenüber der Wallstreet entkräften möchte.
    Immerhin drohen dem „armen Banker “ 1 Jahr Gefängnis; bei guter Führung (eher unwahrscheinlich) werden ihm 11 Monate Strafe erlassen (eher wahrscheinlich).

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