Dienstag,19.März 2024
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Goldmarkt: Auffälliger Transportverkehr Dubai-Schweiz-London

Im September kamen erneut große Mengen an Gold aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in die Schweiz und noch mehr Gold floss nach Großbritannien ab. Dieser Gold-Verkehr ist letztlich Ausdruck einer gestiegenen westlichen Goldnachfrage.

Gold, Goldbarren, Schweiz (Foto: Goldreporter)
Dass derzeit viel Gold von der Schweiz nach Großbritannien fließt, ist Ausdruck der großen Goldnachfrage im Westen. Die Asiaten halten sich beim Goldkonsum eher zurück. Der gestiegene Goldpreis mag eine Rolle spielen (Foto: Goldreporter)

Schweizer Gold

Die Eidgenössische Zollverwaltung hat die Außenhandelsdaten der Schweiz per Ende September 2019 veröffentlicht. Darin enthalten sind auch die Goldexporte und Goldimporte. Die Schweiz verfeinert rund die Hälfte des weltweit nachgefragten Goldes. Im vergangenen Monat lieferte die Schweiz 109,47 Tonnen Gold im Wert von 5,27 Milliarden CHF (4,789 Mrd. Euro) ins Ausland.

… nach Großbritannien

Drei Monate in Folge war Großbritannien größter Abnehmer. Zuletzt erhielt das Vereinigte Königreich knapp 74 Tonnen Gold. Seit Jahresanfang sind bereits 325 Tonnen Gold aus der Schweiz auf die britische Insel gelangt. Hintergrund: In London wird das Metall der großen Gold-ETFs gelagert. Steigt die Nachfrage nach diesen börsengehandelten, mit Gold hinterlegten Fonds, dann müssen die Betreiber mehr Goldbarren einlagern. Der World Gold Council (WGC) meldete zuletzt neue Rekordinvestments in Gold-ETFs. Demnach waren weltweit zuletzt 2,807.8 Tonnen Gold eingelagert, um diese Investmentprodukte zu decken. Seit Jahresbeginn gab es laut WGC Netto-Zuflüsse in diese Fonds im Umfang von 368 Tonnen.

Weniger Gold nach Asien

Verhalten bleiben dagegen die Gold-Lieferungen nach Asien. China erhielt im September knapp 10 Tonnen. Gegenüber Vormonat und Vorjahr hat sich die verschiffte Goldmenge mehr als halbiert. Nach Frankreich ging erneut mehr Gold als üblich. Nach 15 Tonnen im August, waren es nun erneut 9,4 Tonnen. Insgesamt sind die Schweizer Goldexporte gegenüber Vormonat um 18,5 Prozent gestiegen, während im Vorjahresvergleich 41 Prozent weniger Gold ins Ausland geliefert wurde.

Drehkreuz Dubai im Fokus

Irgendwo muss das Gold für Großbritannien herkommen. Das Golddrehkreuz Dubai dürfte hier eine zentrale Rolle spielen. Denn im September kamen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 27,85 Tonnen erneut große Liefermengen des Edelmetalls. Seit Jahresbeginn wurde von dort bereits knapp 127 Tonnen Gold in die Schweiz eingeflogen. Die Emirate waren nun drei Monate in Folge größter Goldlieferant der Eidgenossen.

Schweizer Goldimporte rückläufig

Insgesamt importierte die Schweiz im September 189,33 Tonnen Gold im Wert von 5,96 Milliarden CHF (5,4 Mrd. Euro). Die empfangene Goldmenge lag 13 Prozent unter Vorjahr und 11 Prozent unter Vormonat. Größere Mengen an unverarbeitetem Gold (in geringerer Feinheit) kommen regelmäßig aus Argentinien (zuletzt 24 Tonnen) und Peru (11 Tonnen) sowie zuletzt aus der Dominikanischen Republik (11 Tonnen).

Hinweis: Bei dem Metall handelt es sich definitionsgemäß um „Gold, einschl. platiniertes Gold, in Rohform, zu anderen als zu monetären Zwecken (ausg. als Pulver)“.

Goldreporter

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5 Kommentare

  1. Das ist nichts weiter als totos Entsorgungsbetrieb.
    In letzter Zeit häufen seine Auftragseingänge.Saudis lassen auch schon entsorgen.
    Das Zeug geht nach UK und von dort wird es im Atlantik verklappt.

  2. Diejenigen, die wie wild Geld drucken,
    sind dieselben,
    die verzweifelt Gold drücken.

    Nachricht vom Repo-Markt:

    Die Fed mußte heute Morgen beide Repo-Geldhähne voll aufdrehen:
    – die „Übernacht-Geldspritze“ war mit $73,5 Mrd. bis zum Anschlag gefüllt
    – die „Repo-Kurzläufer-Geldspritze“ (15 Kalendertage) war ebenso mit $30,5 Mrd. am Limit; macht zusammen $104,2 Mrd. (pro Nacht!).

    https://apps.newyorkfed.org/markets/autorates/tomo-results-display?SHOWMORE=TRUE&startDate=01/01/2000&enddate=01/01/2000

    Ganz wichtig: das ist nicht der Beginn von QE#4, sondern das sind „winzige technische Anpassungen“ – quasi „Botox-Spritzen“ für das marode Kartenhaus, um die Risse im Finanzsystem “ zuzukleistern“.

    Ein Vergleich mit „QE#3“ zeigt, (September 2012 bis Oktober 2014),
    daß damals 40 Milliarden Dollar hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) und 45 Milliarden Dollar längerfristige US-Staatsanleihen pro Monat (!) gekauft wurden;
    diese Summen pro Monat ($85 Mrd.) verlassen die Druckerpressen aktuell jede Nacht (und noch mehr).

    Und es sieht ganz danach aus, als ob die „Lückenpresse“ Anweisung von „ganz oben“ hat, von diesen „Geld-Injektionsorgien“ auf der $-Intensivstation nicht zu berichten bzw. die Buchstaben „QE4“ auf der Journalistentastatur zu benutzen…

  3. Vielleicht hängt die plötzliche Gold-Nachfrage auch mit der Nachricht zusammen, daß in den „UAE“ eine Goldbörse (analog Comex, SGE,…) eröffnet werden soll?

    „China begann mit der Eröffnung der Shanghai Gold Exchange, an der physisches Gold an einen globalen Markt verkauft wird. Russland begann mit dem Handel mit Gold-Futures an der Moskauer Börse, gefolgt von China und Russland, die bekannt gaben, dass sie die BRICS-Goldbörse eröffnen würden, um die anderen Mitglieder der BRICS-Allianz beim Erwerb von mehr Gold zu unterstützen.
    Es folgte die Ankündigung Indiens, einen Gold-Spot-Börsenmarkt zu betreiben, und als nächstes kündigen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) an, ebenfalls eine physische Goldhandelsplattform zu eröffnen.
    Das ist viel physisches Gold, das täglich, wöchentlich, monatlich und jährlich den Besitzer wechselt.“
    Quelle:
    https://thedailycoin.org/2019/10/14/china-russia-brics-and-now-uae-everybody-wants-a-gold-trading-platform/

    Offensichtlich bewegen sich bereits Tonnen von Gold durch die Vereinigten Arabischen Emirate durch das Land, da es ungefähr 20% aller Exporte außerhalb von Öl ausmacht. Dies ist ein erstaunlicher Prozentsatz des Geschäfts, insbesondere, wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass die VAE entweder überhaupt kein Gold abbauen oder keine signifikante Menge Gold fördern.

    • klapperschlange.
      Danke die stets ausführlichen und hilfreichen Kommentare. Auch unermüdlich
      dran.
      GOLD sollte längstens bei 2000 sein. Angebot und Nachfrage reguliert bekanntlich den Markt. Nur bei Gold schein es anders zu laufen.

    • @klapperschlange
      Und all das Gold muss die Comex und die Bullionbanken liefern.
      Es ist das Gold der USA, der FED, des IWF, welches da abwandert.
      Ich bin doch glatt gespannt, wann Trump die Reissleine zieht und über Twitter droht, kein Gramm Gold verlässt mehr die USA.
      Das war es dann mit den Shortsellern. Die können sich ihre Papiere sonst wo hinstecken. Aber ohne Gold.

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