Donnerstag,28.März 2024
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Verrückter Goldmarkt: Das geschah an der US-Terminbörse!

Erstmals seit sieben Wochen ist der Open Interest im Handel mit Gold-Futures an der US-Warenterminbörse wieder gestiegen. Deutlich weniger Händler beantragten physische Auslieferung. Der Goldpreis an der COMEX weicht aber weiter von den Spotkursen ab.

Gold, COMEX, Goldbarren (Foto: Goldreporter)
Mehr Gold für die COMEX: Das Inventar ist angestiegen. In den Lagern der US-Terminbörse werden nun auch 400-Unzen-Goldbarren ausgewiesen. Die Anträge auf physische Auslieferung sind deutlich zurückgegangen (Foto: Goldreporter).

Lage am Goldmarkt

Die Versorgungslage auf dem Goldmarkt hat sich in dieser Woche ein wenig entspannt. Das gilt nicht nur für das Angebot im deutschen Edelmetall-Handel, sondern auch für den US-Terminmarkt. Von einer Rückkehr zur Normalität kann jedoch keinesfalls die Rede sein. Weiterhin klaffen die Goldpreise am Terminmarkt und die Kurse für die sofortige Lieferung (Spotpreis) auseinander. Die Differenz ist aber geschrumpft. Am Freitag nach Börsenschluss betrug sie zumindest für den am meisten gehandelten Kontrakt (Juni) noch knapp 13 US-Dollar. Der Preise für die April- und Mai-Kontrakte haben sich dagegen bis auf wenige Dollar an die Spotkurse angenähert.

CoT-Daten

Betrachten wir die jüngsten CoT-Daten per 14. April 2020. Auch hier sehen wir gegenüber den vergangenen Wochen einen Wandel. Zunächst einmal gab es keine großen Veränderungen mehr in den Positionen der größten Händlergruppen. Die Netto-Short-Position der „Commercials“ stieg gegenüber Vorwoche um 1,74 Prozent auf 280.408 Kontrakte. Auf der anderen Seite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 1,43 Prozent zu auf 252.501 Kontrakte.

Gold, COMEX, Positionen, CoT

Gold, COMEX, Positionen, CoT, Daten, Futures

Open Interest und Goldpreis gesunken

Neu ist Folgendes: Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, ist erstmals seit sieben Wochen wieder angestiegen. Und zwar um 2 Prozent auf 489.965 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es noch einmal um 0,8 Prozent rauf auf 494.030 Kontrakte. Der Goldpreis an der COMEX (Juni-Kontrakt) sank vergangene Woche um 3,3 Prozent von 1.752,80 US-Dollar auf 1.694,50 US-Dollar pro Unze. Am Spotmarkt (FOREX) ergab sich lediglich ein kleines Minus von 0,26 Prozent auf 1.683 US-Dollar.

Weniger Händler wollten ihr Gold

Deutlich zurückgegangen sind in der vergangenen Woche die physischen Gold-Auslieferungsanträge („Delivery Notices“) an der COMEX. Während am 7. April noch 1.460 Anträge vorlagen, waren es am vergangenen Freitag nur noch 106. Am Montag, den 30. März 2020 hatten an der COMEX sogar 17.302 Wünsche auf physische Lieferung vorgelegen. Die freien COMEX-Lagerbestände („eligible“) summierten sich per 16. April 2020 auf 14.032.024 Unzen. In der Vorwoche waren es knapp 9 Prozent oder 1,2 Millionen Unzen weniger. Legt man diese verfügbaren Lagerbestände zugrunde, dann war der Gold-Futures-Handel an der COMEX am Freitag zu 29 Prozent physisch gedeckt. In der Vorwoche waren es 23 Prozent. Hintergrund: Der weitaus größte Teil der auslaufenden US-Futures-Verträge wird normalerweise gegen bar ausgeglichen, es kommt dann zu keiner Warenbewegung. In den vergangenen Wochen war das Misstrauen in „Papier-Gold“ stark gestiegen. Viele Händler bestanden im Zuge einer Knappheit am Gesamtmarkt auf das physische Metall.

Goldreporter

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18 Kommentare

  1. Was sich ausgerechnet im Zuständigkeitsgebiet der New Yorker Fed abspielt, ist wohl beispiellos. John Williams, seines Zeichens Chef-Darsteller der NY Fed, spricht davon, dass die ökonomische Situation „schrecklich“ [oder auch „entsetzlich“, „fürchterlich“] sei.

    Abzulesen sei dies an 2 Indizes: Dem „Empire State Manufacturing Survey“, der die „Temperatur“ der New Yorker Produktionsunternehmen misst, und dem „Business Leaders Survey“, der die „Gesundheit“ der Dienstleistungsunternehmen misst.

    Und das Fieberthermometer zeigt tatsächlich „-80“ an – nahe dem absoluten Nullpunkt. Zum Vergleich: Im Tal der Tränen der Großen Depression, beginnend mit dem 24. Oktober 1929 [„Schwarzer Donnerstag“] und die ganzen 30er Jahre andauernd, lag er zwischen -40 und -50.

    https://www.businessinsider.com/federal-reserve-bank-new-york-regional-business-activity-economic-data-2020-4?r=DE&IR=T

    Da hilft nur noch eines:
    Aquam foras, vinum intro!
    Raus mit dem Wasser, rein mit dem Wein! (Petronius)

    • @Thanatos

      Petronius den Schiedsrichterv des guten Gemschmacks, den kennt heute kaum noch Jemand. Hast Du Quo Vadis von Sienkiewicz gelesen. Letzterer gehört zu den ganz Großen der polnischen Literatur.

      • @Krösus

        „Quo Vadis“ habe ich leider nicht gelesen. Habe nur die eine oder andere filmische Adaption des Romans gesehen.

        Dafür habe ich mich nochmal mit Titus Petronius beschäftigt – eine wirklich interessante Figur. Ihm eilte im alten Rom ein zweifelhafter Ruf voraus: So soll er einen mit großem Aufwand betriebenen Müßiggang zelebriert haben, sein loses Mundwerk wurde ihm aber (vor allem von Nero) als Aufrichtigkeit angerechnet.

        Glück gehabt. Die Patrizier hatten es auch nicht immer leicht.

        Über Gold?: „Was selten ist, das hat den größten Reiz.“
        Über Trump? „Wie der Hirt, so die Herde.“
        Über Merkel? „Eine Schwester des gesunden Sinnes ist die Anmut.“
        Über meine Schwiegermutter? „Ein Arzt ist ja nichts anderes als Seelentröstung.“
        Über den Finanzkapitalismus? „Wenn man es recht besieht, so ist überall Schiffbruch.“

    • @Thanatos

      Der „Genosse Gabriel“, der inzwischen einen gut dotierten Job bei der Deutschen Bank im Aufsichtsrat angenommen hat („das Skandalpaar des Jahres 2020“), fordert schon mal einen Lastenausgleich wegen Corona.

      Damit werden diejenigen, die noch etwas Vermögen angespart haben (vor allem Immobilienbesitzer), ordentlich zur Kasse gebeten und die Umverteilung von Reich nach arm nach bekannter „Sozi-Art“ festgeschrieben: SPD-Corona-Bonds.

      https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/gabriel-will-lastenausgleich-nach-coronakrise-39641.html

      • @Meckerer
        https://deutsch.rt.com/nordamerika/101116-system-am-limit-historischer-ansturm-tafeln-dow-jones/
        Ich habe bloß so meine Zweifel, ob das Geld bei denen, die es brauchen, am Ende auch ankommt. Prof. Hans-Werner Sinn schlug vor, lieber für Krankenhäuser in Italien zu spenden. Euro-Bonds sind so sinnlos wie Arschf***en. Sage ich. Ich meine, mit den Mehreinnahmen werden wieder Banken und Konzerne gestützt – in Amerika haben sogar Hedgefonds die Stütze-Schecks beantragt. Ob sich Donald der Unnachahmliche nunmehr um die Tafeln kümmern wird? Die haben 1. weniger Spenden-Aufkommen, 2. weniger Freiwillige, weil viele von denen auch ihren Job verloren, 3. mehr Bedürftige, die Nahrung brauchen, und 4. mehr Platzbedarf in den Unterkünften wegen der sozialen Distanz, sonst sind das die perfekten Brutstätten – es müssen mehr Räumlichkeiten angemietet werden. Bloß gut, daß die warme Jahreszeit angefangen hat, im Moment gehen auch Zelte. Und von den Obdachlosen haben eh schon viele eine angeschlagene Gesundheit. Der POTUS ergießt sich in verbalen Scharmützeln mit Peking und den eigenen 50 Gouverneuren, und für sein Volk beginnt nunmehr die Fastenzeit. Die sicher mehr als einen Monat andauern wird.

      • @Meckerer

        Also zunächst: Wer auch immer auf den Terminus „Lastenausgleich“ in der öffentlichen Kommunikation gekommen ist, der sollte umgehend seinen sprichwörtlichen Hut nehmen. Einen Lastenausgleich zu lancieren, der nach historischem Vorbild die Mittelschichten mit ihrem Häuschen bedroht? Einfach unbezahlbar*, die Sozialdemokraten. Warum fragen die mich eigentlich nicht vorher?

        Naja, die LINKEN wählen wenigstens einen ordentlich populistischen Weg:
        Die Coronakrise werde voraussichtlich teurer und heftiger als die Finanzkrise 2008/09. „Es ist Zeit, dass sich die Quandts und Klattens fragen, was sie für das Land tun können und nicht das Land für sie“, so Fraktionsvize Fabio. Diesmal sei es also – frei nach Bernie Sanders – Essig mit dem „Sozialismus für Reiche“. Es sollen Millionenvermögen mit einer einmaligen Abgabe belastet werden.

        Die armen Spezialdemokraten nennen dagegen keine konkrete Zahlen und schüren damit nur Ängste. Gratulation!

        Was man allerdings auch sehen muss: Diese Diskussion findet nicht in luftleerem Raum statt. Es gibt aus der CDU, CSU und FDP massive Forderungen nach niedrigeren Steuern auch und gerade für Reiche. „Steuersenkungen für Millionäre, wie sie CDU, CSU und FDP fordern, sind barer Unsinn“ – da gebe ich ganz ausnahmsweise mal Walter-Borjans recht.

        *Schöner Doppelsinn, nicht wahr?

    • @Translator

      Im Windschatten des medialen Corona-Sperrfeuers köchelt so manche geopolitische Ursuppe vor sich hin.

      Die sagenumwobenen Revolutionsgarden erhöhen ihre Präsenz im Persischen Golf und appellieren dringend an die Amis, auf „Abenteuer sowie falsche und gefälschte Geschichten zu verzichten“. Hm, kann so ein Vorwurf, formuliert ausgerechnet vom verfemten Iran, zutreffen?

      Am Samstag wurde unser aller Infantilchen Donald bei einer PK um eine aktuelle Stellungnahme zu Nordkorea gebeten. Dabei äusserte das Trumpeltier, dass er eine „sehr nette Nachricht“ von LRM [Little Rocket Man Kim] erhalten hätte. Die Antwort aus Nordkorea erfolgte umgehend und war geprägt von Verblüffung: Äh, nöh, von einem neuerlichen Brief des „allerobersten Führers“ könne überhaupt keine Rede sein.

      https://www.n-tv.de/21724803

      @Copa, könntest Du bitte noch einmal Deine Obsession für den POTUS erläutern?

    • @W.S., der iranische Lump hat aber auch nicht lieb dreingeschaut! Also das würde einen Krieg schon rechtfertigen! Der Künstler Ringsgwandlt hatte damals da ein Lied drüber geschrieben. Hatte was mit Schiit und Dynamit ! ;)

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