Donnerstag,28.März 2024
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Goldmarkt in China eingebrochen – dem Goldpreis egal?

China hat im ersten Halbjahr 38 Prozent weniger Gold nachgefragt und 7 Prozent weniger gefördert als im 6-Monats-Zeitraum von 2020. Spielt das für den Goldpreis keine Rolle mehr?

Gold, Goldpreis, China, Nachfrage (Foto: Goldreporter)
Der Goldpreis ist rasant gestiegen, trotz einer deutlich schwächeren physischen Nachfrage aus China, aber sicherlich auch wegen eines geschrumpften Goldangebots (Foto: Goldreporter).

Goldnachfrage und Goldpreis

Die physische Nachfrage in den großen Gold-Metropolen spielt bei der Preisfindung auf dem Goldmarkt scheinbar kaum mehr eine Rolle. Der Goldpreis hat in US-Dollar mehrfach neue Rekordnotierungen erzielt und auch in den meisten anderen Währungen hat das Edelmetall neue Allzeithochs markiert. Die spekulative Nachfrage steigt, insbesondere in Form von Goldderivaten. Der Einbruch der Goldnachfrage in China und Indien erscheint dabei fast nebensächlich. Die Frage ist allerdings, was im Falle eines rauschenden Absatzes in diesen Ländern geschehen würde – mit dem Goldpreis und mit der Verfügbarkeit von physischem Gold.

Einbruch in China

Nichtsdestotrotz: Laut China Gold Association (CGA) hat China im ersten Halbjahr 2020 insgesamt 323,29 Tonnen Gold nachgefragt. Das entspricht einem Rückgang um 38 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für das erste Quartal 2020 ist von einer Halbierung der chinesischen Goldnachfrage die Rede. In dieser Zeit soll es sogar im Schmuckhandel Preisabschläge gegeben haben, um die schwache Nachfrage etwas zu beleben.

2. Quartal

In den vergangenen drei Monaten ist dann zumindest eine kleine Erholung eingetreten – mit einem Wachstum von 17,5 Prozent gegenüber Vorquartal und einer gemeldeten Goldnachfrage von 174,66 Tonnen. Gegenüber Vorjahr ergab sich laut CGA aber auch in Q2 ein Rückgang von 26,2 Prozent. Der Verband betonte jedoch, dass die Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren in diesem Umfeld zumindest „bemerkenswert“ ausfiel. Im zweiten Quartal sei diese nur leicht zurückgegangen. Details verrät man nicht.

Auch weniger Gold gefördert

Chinas Goldindustrie lieferte auch deutlich weniger Metall. Mit 217,8 Tonnen wurde im ersten Halbjahr 7,3 Prozent weniger Gold produziert als im Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal seien die Minen nach dem Höhepunkt der Corona-Krise in den Normalbetrieb übergegangen. Die Bergbauunternehmen hätten 5,8 Prozent mehr Gold aus der Erde geholt als im Vorquartal.

Goldreporter

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35 Kommentare

  1. Stelle dir vor, die Medien hämmern pausenlos, die Wirtschaft boomt, es wird zuviel Gold gefördert, keiner will es haben und der DAX und Dow haben neue Allzeit Hochs fest im Blick.
    Und keiner glaubt es mehr.
    „What ever it takes“ hat ausgespielt und jedermann weiss, dass die dicke Berta nur aus feuchter Pappe besteht.

    • @renegade

      Da wäre ich mir nicht so sicher.

      Vor dem heutigen Jour fixe der US-Notenbank Fed und dem neuerlichen bzw. fortgesetzten Niedergang des US-Dollar-Index [die grünen Lappen sind auf ein Zwei-Jahres-Tief gefallen] gehen „die Märkte“* schon wieder davon aus, dass das Reserve System seine geldpolitische Haltung „lockert“.

      Wie das gehen soll, ist wohl eines der letzten Menschheitsrätsel. Vielleicht werden jetzt die gesammelten Rabatt-Coupons der Hausfrauen und -männer aufgekauft oder Gratislottoscheine verteilt? Die vertrauensselige Hingabe an die Notenbank scheint jedenfall unendlich.

      *“Die Märkte“ scheinen als Realabstraktion inzwischen eine Art Eigenleben zu führen.

    • @renegade

      Bei der Munition für die dicke (BIZ-)Bertha und COMEX gibt es erhebliche Lieferengpässe, wie „Bloomberg “ in einem Artikel meldet.

      Die U.S. Mint hat das Volumen der Gold- und Silbermünzen, die sie an autorisierte Käufer verteilt, reduziert, da die Coronavirus-Pandemie die Produktion verlangsamt, wie ein von Bloomberg gesehenes Dokument zeigt.

      Der West-Point-Komplex der Münze in New York ergreift Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus unter seinen Angestellten zu verhindern, und das wird die Münzproduktion dort wahrscheinlich für die nächsten 12 bis 18 Monate verlangsamen, wie das Dokument zeigt. Die Anlage ist nicht mehr in der Lage, Gold- und Silbermünzen gleichzeitig zu produzieren, so dass sie gezwungen ist, ein Metall dem anderen vorzuziehen, so das Dokument, das letzte Woche den Unternehmen vorgelegt wurde, die berechtigt sind, Münzen von der Münze zu kaufen.“
      https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-07-28/u-s-mint-has-reduced-silver-gold-coin-supplies-to-purchasers

      Das könnte bedeuten, daß die US-Münze erstrangig die Comex beliefern muß, und erst dann den Bullion-Markt.

      Soll heißen:
      auch die Paletten des PPT, mit denen die Fed Gold und Silber vom Balkon werfen, sind z.Zt. leer.

      • @Klapperschlange

        Eine messerscharfe Analyse, klasse. Die spannende Frage in diesem Zusammenhang wäre:

        Welches der beiden Metalle trifft es wohl?

        • @Christof777

          Die Antwort kommt aus China: EM-Handelsverbot bei Banken und Shanghai Gold-Exchange…ab kommendem Freitag.

          Reuters berichtete gestern von einem
          aktuellen Gold-Handelsverbot in China, um den „Goldrausch“ abzukühlen, der sich abzeichnet, sobald Gold den Preis von $2000,- USD überschreiten würde…

          Die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), der größte Kreditgeber des Landes, sagte am Mittwoch, sie werde ihren Kunden ab Freitag die Eröffnung neuer Handelspositionen für Platin, Palladium und an Edelmetalle gebundene Indexprodukte untersagen . Diese Direktive sei eine Reaktion auf „heftige Preisvolatilität“ und „die Notwendigkeit, Risiken zu kontrollieren“, so der Kundendienst des Kreditgebers.

          Die Agricultural Bank of China gab an, dass sie kürzlich neue Geschäfte im Zusammenhang mit Gold ausgesetzt habe, während die Bank of China die Eröffnung neuer Konten für den Platin- und Palladiumhandel gestoppt habe.“

          Die Befürchtung:
          Wenn der Goldpreis über $2.000 Dollar steigt, wird sicherlich noch mehr heißes Geld in den Markt fließen, und einige Investoren werden ihre Aktienanlagen auf Gold umschichten“.

          https://www.reuters.com/article/us-china-gold-rush/china-banks-regulators-move-to-cool-gold-rush-idUSKCN24U1C4

          Was folgt als Nächstes? Juwelier-Geschäfte dürfen pro Kunde max. eine Goldmünze pro Woche verkaufen?

          • Nachtrag, logischer:
            der Goldpreis-Deckel mit der Marke „Limit $2000“ wurde mit einigen Wolfram-Barren aus Fort Knox zusätzlich beschwert & gesichert.

            Doch: wie so oft im Leben übt das „Verbotene“ einen besonderen Reiz aus.

  2. Heute bin ich sehr traurig, da mich das Schicksal des Trumpeltiers einfach nicht loslassen will. War ich zu grob im Umgang mit Donald, hatte ich es gar an Emphatie fehlen lassen? Sehr gerührt habt mich jedenfalls sein Lamento in eigener Sache gestern auf einer PK.

    „Niemand mag mich!“ Angesichts drastisch gesunkener Zustimmungswerte beschwerte er sich darüber, dass sein Berater für den Umgang mit dem Kronenvirus, der Seuchenexperte Anthony Fauci, populärer sei als er selbst. „Dies muss an meiner Persönlichkeit liegen“, sagte der POTUS über sich selbst.

    https://www.n-tv.de/21939134

    Hier stehe ich an den Marken meiner Tage und verspreche, ihn fest zu drücken, sollte er mir mal über den Weg laufen!

  3. https://taz.de/Rekordpreis-bei-Gold/!5699241/

    Die TAZ hetzt gegen Gold. So erwarte ich das eigentlich von allen Linken.
    Da haben es die Linken nach 50 Jahren endlich geschafft alle gesellschaftlich relevanten Stellen zu besetzen und dann müssen sie zusehen wie die Basis auf der diese Gesellschaft beruht, das ungegrenzte Schöpfen von FIAT, massiv bröckelt. Da muss man doch gegen den natürlichen Feind des FIAT, nämlich Gold, zu Felde ziehen.

    • HD
      Den unsäglichen Taz-Artikel hatten wir doch schon längst abgearbeitet.
      Aber offenbar musstest Du Dich noch anderweitig abarbeiten. Ein unverständlicher Kommentar. Ich hoffe aber, es geht Dir jetzt besser.

      • @Almut ,nicht alles Unerwünschte kann man als Unverständnis bezeichnen! Manchmal muß man SICH SELBST abarbeiten! Abgearbeites werde Ich Dir zu einem passenden Zeitpunkt servieren.Ich hoffe dies ist dann nicht unverständlich!

        • Sebastian der Erste
          Danke der Nachfrage. Ich kann aber sehr wohl zwischen Unerwünschtem und der Unverständlichkeit ideologiegesättigter Äußerungen unterscheiden. Die Äußerungen von HD und auch von RACEW zur taz gehen von völlig falschen Prämissen aus.
          Die taz startete als medienkonzernfreies links-alternatives Projekt einer Gegenöffentlichkeit und mutierte schnell zum inzwischen irrelevanten Pressewurmfortsatz der GRÜNEN.
          Dieses Biotop als „Links“ zu verorten, schaffen inzwischen nur noch Rechtsextremisten.
          Der Artikel steht doch nur in einer Reihe gleichlautender Goldverrisse der bürgerlich/konservativen Presse.

    • @HD

      Die TAZ ist ungefähr so LINKS wie Franz Josef Strauss und Otto Graf Lambsdorf in Personalunion. Linke Zeitungen gibt es kaum in diesem Land und die vermutung dass Linke in relevanten Stellungen sitzen, mit Verlaub erinnert an ein berühmt gewordenes Helmut Schmidt Zitat:

      Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen.

    • HD: Dass die taz kein Loblied auf den Goldbesitz anstimmt, verwundert eigentlich nicht. Auf den ersten Blick fand ich das dargestellte Szenario – was passiert, wenn die Zentralbanken ihre Goldbestände ad hoc verkaufen ? – durchaus interessant.
      Die nächste Frage, nämlich warum das geschehen soll, wurde leider nicht mehr behandelt. Damit war aus dem Artikel die Luft raus.
      Viel interessanter fand ich dagegen einen Beitrag in diesem Forum, der die Frage aufwarf, ob die taz gewissermaßen unterwandert sein könnte. Denn es ist schon bemerkenswert, dass man immer wieder Artikel findet, in denen der Goldbesitz mit Vehemenz schlecht geredet wird. Mit einer freien und sachlichen Berichterstattung hat das sicherlich nichts zu tun. Hier dürften andere Interessen tragend sein. Und wenn die taz als Revoluzzer-Blatt in das Lager der Systempresse einzuordnen ist, dann wäre das wirklich bemerkenswert. Immerhin steht dieses Blatt in finanzieller Hinsicht schon seit längerer Zeit schlecht da.

      • @RACEW
        Und die Mauer wird noch 50 oder 100 Jahre lang stehen … während man uns Ossis im Juli 1989 noch mit Endsiegparolen einzuwickeln versuchte, wurde in der UdSSR zu der Zeit gnadenlos Klartext geredet. Bzw. geschrieben. Wer die Wahrheit über den Stalinismus erfahren wollte, las als Ossi damals Iswestija und Prawda. (Auf Russisch.) Auch der Zustand der Wirtschaft im Ostblock wurde bei den Russen klar und gnadenlos benannt. Der peinliche Gipfel war dann das Verbot des Journals „Sputnik“ in der DDR. Politbüro-Chefzensor Kurt Hager wollte nichts hören von Glasnost (übersetzt Transparenz). Die Wessis haben den Nachteil daß ihr System Ludwig Erhardt zu lange funktionierte. Sie haben jedes Gespür für die Gefahr verloren. Sagst Du ihnen was, kommt die Keule, man sei doof oder braun oder beides. „Gefahren lauern nur auf jene, die nicht auf die Impulse reagieren, die das Leben gibt.“ Persönlich empfinde ich tiefe Verbitterung, daß Russen & Co. von den Veränderungen so gebeutelt wurden. Ich frage mich, ob wir in 30 Jahren auch einen Putin (Bismarck 2.0) haben werden.

        • Wolfgang Schneider: Ihre Ausführungen zu der Offenheit der Presse in der späten Sowjetunion habe ich mit Interesse gelesen. Das war mir bislang nicht bekannt.
          Was W.P. betrifft, so habe ich kein stimmiges Bild vor Augen. Wer sieht, wie Russland heute dasteht und das mit der Jelzin-Ära vergleicht, der muss wohl zu dem Schluss kommen, dass Herr Putin seinem Land viel Gutes gebracht hat.
          Vor drei Wochen habe ich mich mit einem Bekannten über dieses Thema unterhalten. Er (Deutschrusse, 36 J.) arbeitet für deutsche Unternehmen, die in Russland tätig sind. Mir sagte er, dass W.P. das ausufernde Verbrechertum bekämpft habe. Allerdings habe er sich dann selbst an die Spitze aller Bereiche gesetzt, die Macht und vor allem Geld bringen. Wer in Russland geschäftlich tätig werden wolle, müsse damit rechnen, dass Menschen in offiziellen Positionen “Prozente“ fordern. Auf die Frage, wie das russische Volk damit umgeht, teilte er mit, dass bei dem einfachen Bürger nichts vom eigentlichen Reichtum des Landes ankomme. Das sei heute nicht anders als unter Jelzin bzw. zu kommunistischen Zeiten. Es sei auch nicht so, dass das Volk gegen diese Entwicklung aufbegehre. Man nehme es stoisch hin, weil man es nicht anders kenne.
          Diese Stellungnahme hatte ich so nicht erwartet. Wenn ich jedoch einen Vergleich mit Deutschland anstelle, so wird mir manches klar.
          Auch hier begehrt niemand auf. Die Welt ist in Ordnung, wenn der Kühlschrank voll, das Sofa weich und die Playstation am Laufen ist.
          Bedenkt man, dass hierzulande Menschen auf die Idee kommen, zu hinterfragen, was wir falsch machen, so dass junge Fachkräfte dazu kommen müssen, Polizisten zu verprügeln und samstäglich Innenstädte zu zerlegen, dann muss man wohl sagen, dass die Vokabel “stoisches hinnehmen“ eine Untertreibung ist.

      • @RACEW

        Finanziell gebeutelt sind alle Printmedien, dies ist kein Alleinstellungsmerkmal der TAZ. Ansonsten unterscheidet sich dieser Verein, wenn überhaupt, bestenfalls marginal von SPIEGEL; STERN und FAZ. Die geben sich hip und bunt und wenns hie und da mal sein muss, a bisserl links, doch dieses nur um wie die SOZEN Rechts abzubiegen. Die geben sich ein Pseudolinkes Image, damit grüne Studienräte, Beamte, Zahnärzte usw.usw.usw. sich GUTMENSCHELND ein bisserl besser fühlen

        Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, bevor ein LINKER in dieser Bananenrepublik etwas zu sagen hat. Ne wirklich linke Zeitung ist diese hier, allerdings dürfte mit der Lektüre so Mancher überfordert sein.

        https://www.konkret-magazin.de/

  4. @materialist
    Nur ist die Echtheitsprüfung bei Gold um ein Vielfaches einfacher als bei Aktien,
    wie man bei Wirecard oder VW gesehen hat.
    Eine Waage, ein Magnet, eine genaue Schiebelehre und ein
    Ultraschall- Dicke Messgerät und schon hat man 99,9% der Fälschungen ertappt.
    All das kostet nicht die Welt und ist auch in der heimischen Werkstatt noch für andere Dinge zu gebrauchen.
    Wer sich als Goldanleger oder gar Goldbug bezeichnet, hat diese Dinge ohnehin.
    Aber die Leute sind gierig und vertrauensselig und das sind somit die perfekte Beute für Betrüger aller Schichten.
    Die Seiten aurotest bieten genügend Informationen.

    • @W.S.sicher ,für das was kommen muß ist ein Goldstandard absolut nötig. Für die Kräfte( Hintergrund) welche sich nach 1918 zurückziehen mußten, ist dies die absolute Bedingung. Die Frage ist nur die Wahl der Mittel.Ich gehe von Stahlbürsten aus, ist leider „Nicht Meins“.

    • @Translator

      Vergiss es, völlig unrealistisch, einen Goldstandard wird es nicht geben. Gut möglich, dass man es versuchen wird, aber das ist nicht von Dauer.
      Goldstandard das war 19zehntes Jh. der Blütezeit des Kapitals ( Eric Hobsbawn ). Der Kapitalismus ist heute zu produktiv für einen Goldstandard und er ist zu produktiv um auf seinen eigenen Grundlagen noch akkumlulieren zu können. Dem Kapital kommt die Arbeit abhanden und das wars dann auch. Alles hat ein Ende nur die Wurst hat 2.

      https://www.exit-online.org/link.php?tabelle=autoren&posnr=503

    • Ein Goldstandard wird nicht kommen, denn diesenfalls wäre eine Schuldenpolitik nicht mehr möglich. Die Politik müsste sich also erst neu erfinden.
      Davon abgesehen stelle ich mir die Frage, wie das umgesetzt werden soll und was Gold dann für einen Wert haben müsste.
      Wenn ich das deutsche BIP in 2017 mit 3.948 Billionen USD nehme und den Goldbesitz in Deutschland dagegenhalte (öffentliche Hand: 3.373.663 Kg, private Hand: 8.918.000 Kg), dann komme ich auf 321.193 USD pro ein Gramm Gold. Dieser Vergleich hinkt bestimmt nicht nur an einer Stelle und ich bin mir nicht sicher, ob meine Rechnung korrekt ist.
      Aber alleine die Wertschöpfung eines Jahres würde auf jeden Fall enorme Bewertungen erfordern. Wie soll dann erst z.B. das bereits vorhandene Vermögen in Deutschland (alle Immobilien, Unternehmen, etc.) bewertet werden?
      Nach meiner oben erwähnten Rechnung müssten astronomische Preise für Gold zugrundegelegt werden. Und selbst wenn ich weitere EM in die Rechnung einbeziehen würde, kämen immer noch unfassbare Zahlen zustande.
      Vielleicht mag sich jemand aus dem Kreis der Foristen mit besonderen Kenntnissen in VWL bzw. der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu dieser Bewertungsfrage mitteilen.

    • @W.S.,der @gute Krösus hat sicher recht,theoretisch. Das sind die exakten Laborwerte, aber nicht die Resultate einer Feldstudie.Wir leben nicht im Mediokristan,sondern im Extremistan (hat nichts mit rechter Gesinnung zu tun!!!!,nicht alles was richtig(recht) ist ist rechts, Almut,Thanatos,Falco und Co.kann ich diese Lektüre nur empfehlen/Der Schwarze Schwan). Da nun hunderte Papierwährungen in den Orkus verschwanden und trotz allem immer wieder eine neue entstand ist nun eine Goldstandardwährung keine Unmöglichkeit, sondern eine Wahrscheinlichkeit der Extreme.

      • @Sebastian der Erste

        Ich habe mich, Deiner Empfehlung folgend mal etwas näher mit Nassim Nicholas Taleb Buch Der schwarze Schwan …Untertitel Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse, beschäftigt und kann Deine offensichtliche Begeisterung nicht nachvollziehen.

        Die zentrale These des Autors lautet, dass Menschen sich die Welt gern in Strukturen und Systeme vorstellen und daraus Schlussfolgerungen für kommende oder zu erwartende Ereignisse abzuleiten, wobei Sie dann völlig überrascht sind, wenn doch alles anders kommt.

        Mit Verlaub, mir erscheint dise These doch etwas zu simpel. So bennent der Autor als Beispiel für seine These, den großen Big Bang bezüglich Lehmann Brothers und die damit zusammenhängende sogenannte Finanzkrise im Jahre 2009/09, die doch Niemand habe kommen sehen, nicht einmal der damalige deutsche Finanzminister.

        Unabhängig von der doch eher bescheidenen Sachkunde deutscher Finanzminister ( das sind Posten die mitnichten nach Kompetenz, sondern nach Parteienproporz vergeben werden ) , kann ich Dir versichern, dass mich selbst diese sogenannte Finanzkrise nicht im Mindesten überrascht hat. Ich habe zwar nicht konkret, aber so doch in der Tendenz mit Ähnlichem gerechnet und ca ein halbes Jahr zuvor meinen einen Aktienfond in Gold transformiert.

        Der zentralen These des Autors muss man deutlich wiedersprechen, weil man aus historischen Erfahrungen heraus, durchaus Ableitungen herleiten kann, womit sich die konkrete direkte Zukunft zwar defintiv nicht, aber doch sehr wohl Tendenzen dessen was zu erwarten ist, durchaus erkennen lassen.

        Ein einziges Beispiel aus persönlicher historischer Erfahrung kann ich hier einbringen, nämlich die Einführung der DM in die damalige DDR am 1 Juli 1990. Die ganz große Mehrheit meiner Landsleute erhofften sich dadurch ein 2tes deutsches Wirtschaftswunder, ich habe seinerzeit vor diesen Illusionen gewarnt, die alte Bundesrepublik befand soch doch nach Ende des sogenannten Wirtschaftswunders ergo ca 1970 selbst in einer Dauerkrise. Die Einführung der DM würde DDR Produkte um ca 500% aufwerten, was keine Volkswirtschaft der Welt verkraften würde. Die DDR Industrie würde wie ein Kartenhaus zusammen brechen und worauf eine in der DDR nie gekannte Massenerwerbslosigkeit folgen würde.

        Niemand wollte mir glauben, obwohl meine Prognose absolut logisch und nachvollziehbar war. Ich wurde als rote Socke beschimpft die die Zeichen der Zeit nicht erkennen wolle usw.usw.usw. 5 Jahre später hat mir so Mancher auf die Schulter geklopft, Krösus Du hattest Recht, woher wusstest Du ? Nun es war logisch und es war vorhersehbar.

        Kurzum zur These des Autors, die Zukunft konkret kann natürlich Niemand vorraus sehen, aber Strukturen, Systeme, Zusammenhänge sind erkennbar und womit sich auch künftige Entwicklungen nicht im Detail und konkret, aber sehr wohl doch in der Tendenz sich erkennen lassen.

        Warum es zwar möglicherweise den Versuch eines Goldstandards geben könne, dieser aber keinen dauerhaften Erfolg haben wird, wie sich das Manche hier so wünschen, kann ich sehr wohl begründen, was allerdings einen längeren wirtschafthistorischen Exkurs zur Folge hätte, den unabhängig vom wohl fehlendem Verständnis, Kaum Jemand lesen würde, dann spar ich mir die Mühe.

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