Donnerstag,18.April 2024
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Goldmarkt: Spekulanten aus Kauf-Positionen gedrängt

In der vergangenen Woche haben viele US-Terminhändler den Goldmarkt bei steigendem Goldpreis verlassen. Vor allem Kleinspekulanten sahen sich verlasst, erhebliche Long-Positionen auf Gold zu schließen.

Gold, Goldmarkt, Goldpreis (Foto: Goldreporter)
Was war los auf dem Papier-Gold-Markt? Bei steigendem Goldpreis ist der Open Interest im US-Futures-Handel vergangene Woche deutlich zurückgegangen (Foto: Goldreporter).

Goldmarkt in Bewegung

Der Goldmarkt hat eine turbulente Woche hinter sich. In der vergangenen Handelstagen sind zahlreiche Futures-Händler aus ihren Gold-Positionen geflüchtet, und das bei stark steigendem Goldpreis. Dazu beigetragen hat womöglich auch die Margin-Erhöhung am vergangenen Dienstag. Wir betrachten die aktuellen Zahlen des CoT-Berichts aus dem US-Futures-Handel an der COMEX per 3. März 2020.

CoT-Daten

Die Netto-Short-Position der „Commercials“ ist gegenüber Vorwoche um 6,5 Prozent gefallen auf 351.011 Kontrakte. Dabei hat die Untergruppe der Swap-Dealers (darunter Großbanken) ihre Netto-Verkäufe um 10 Prozent auf 190.671 Kontrakte abgebaut. Auf der Gegenseite verminderte sich die Netto-Long-Position der großen Spekulanten um 4,8 Prozent auf 319.733 Kontrakte. Beim „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) sanken die Nett-Käufe um 6,7 Prozent auf 215.361 Kontrakte.

Kleinspekulanten rausgespült

Aus ihren Long-Positionen getrieben wurde aber vor allem die Kleinspekulanten. In diese Gruppe fallen Händler mit weniger als 150 Kontrakten im Depot. Gegenüber Vorwoche reduzierten sich die reinen Long-Positionen um 13.912 Kontrakte (umgerechnet 43 Tonnen Gold). Die Netto-Long-Position dieser Händler ging um 21 Prozent auf 31.289 Kontrakte zurück.

Gold, Futures, CoT

Gold, Futures, CoT-Daten

Open Interest sinkt

Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX sank gegenüber Vorwoche um 5,5 Prozent auf 691.985 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging es weiter runter um 3,3 Prozent auf 668.692 Kontrakte. Der Goldpreis kletterte gegenüber Vorwoche aber um 5,5 Prozent auf 1.673 US-Dollar pro Unze – in Euro gerechnet, plus 3 Prozent auf € 1.483/Unze (FOREX).

Einordnung

Die Netto-Positionen im Handel mit Gold-Futures an der COMEX befindet sich nach wie vor auf hohem Niveau. Aber vor allem kleine Spekulanten wurden zuletzt aus dem Markt gedrängt. Dass der Goldpreis bei rückläufigem Open Interest deutlich angestiegen ist, lässt sich als nachlassende Marktstärke im Terminhandel interpretieren. Sprich: Es gab verstärkt „Gewinnmitnahmen“. Die jüngste Entwicklung am Terminmarkt stützt zudem die Theorie, dass einige Goldhändler verkaufen mussten – etwa weil sie Liquidität benötigten. Und auch irrationale Goldverkäufe lassen sich hier einordnen. Wieso werfen große Händler in einem steigenden praktisch unlimitiert „Papier-Gold“auf den Markt? Mehr dazu hier: Heftige Turbulenzen beim Goldpreis!

Goldreporter

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10 Kommentare

  1. Eine der großen US-Firmen, die in den vergangenen Jahren einen wesentlichen Beitag zum US-BIP (GDP) geleistet hat, ist Boeing.

    Die gesamte 737-Max-Flotte, die am Boden ohne erneute Zulassung nutzlos geparkt werden mußte, kommt nun auch im US-Senat in die Schlagzeilen:

    Boeing muß wegen nachgewiesener „Mauschelei“ mit der US-Luftfahrtbehörde FAA eine „kleine, symbolische Strafe“ zahlen, weil der Flugzeugbauer wissentlich (!) bei insgesamt 133 Maschinen vom Typ 737-Max Mängel zugelassen hat.

    https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article204132450/Boeing-soll-Millionenstrafe-in-den-USA-zahlen.html

    Die Flug-Sicherheit leidet zunehmend unter dem Konkurrenzdruck durch Airbus, nachdem sogar die FAA die Tests und Abnahmen der neuen Modelle leichtfertig an Boeing selbst delegierte.

  2. Lieber Goldreporter – bitte den vorherigen Kommentar löschen, weil fehlerhaft „verlinkt“ und durch diesen Kommentar ersetzen – danke:

    Das PPT hat gestern Abend ab 21 Uhr eine tolle Leistung vollbracht und
    jede Menge US-Dollar in Milliardenhöhe in die Panik-feuchten Hände
    genommen, um die 3 wichtigsten US-Börsen-Indizes (DOW, NASDAQ, S&P500) in den letzten 2 Minuten (Sic !) bis Punkt 22 Uhr (Börsen-Schluß) aus dem tiefroten Verlustbereich … doch noch „grün“ anzumalen („Uff – nochmal gutgegangen; siehe die nachfolgenden Charts):

    DOW Jones:
    http://www.finanztreff.de/kurse_einzelkurs_uebersicht.htn?i=8987266#849973

    NASDAQ:
    http://www.finanztreff.de/kurse_einzelkurs_uebersicht.htn?i=8987265#849974

    S&P500:
    http://www.finanztreff.de/kurse_einzelkurs_uebersicht.htn?i=8987264#849976

    Beeindruckende Leistung – nicht wahr?

    Im nachfolgenden Bild sieht man deutlich, wie der Goldpreis zweimal „nachgibt“ und der DOW Jones gleichzeitig nach oben „gepuscht“ wird, nachdem US-FinMin „Mnuchin“ das PPT angewiesen hat, „endlich etwas zu tun…“, (siehe hier:)

    Und: die US-Anleihen-Renditen der 2-/5-/10-jährigen US-Schuldscheine sind ALLE unter die 1%-Marke gerutscht – die FED wird am 18. März etwas tun müssen, was sie eigentlich vermeiden wollte:
    – die US-„Leid„zinsen erneut senken und (!) das FED-Balance-Sheet (Fed-Schuldenstand) erneut kräftig erhöhen. („Good bye, „Tapering“ ! „)

    https://www.zerohedge.com/s3/files/inline-images/bfm7663.jpg

    Also, – liebe Mitleser: laßt Euch nicht durch diese (bekannte) Freitag-Nachmittag-PPT-Einlage verunsichern: die Notenbanken stehen weltweit mit dem Rücken an der Wand und stellen fest, daß sie eigentlich nur noch die Druckerpressen in den Turbo-Modus schalten können,
    um das Platzen der bisher größten Finanz-Blase aufzuhalten.

    Abschluß:
    der GOLD-Spotpreis erreichte diese Woche erstmals wieder seit Januar 2013 die Preismarke von $1688,- (siehe hier:)

    also in Ruhe zurücklehnen und das Schauspiel mit gewissem Abstand und
    innerer Gelassenheit genießen…

  3. durch die doch aktuell realtiv hohe Volatilität beim Goldpreis wird der Kleinanleger verunsichert und wirft das Handtuch. Dies sollte man jedoch nicht tun! Man sollte ehr versuchen durch kurzzeitige Preisrückgänge seine Goldreserven weiter aufzustocken! Wir werden in den nächsten Jahren über einen ganz anderen Eurowert sprechen als jetzt! x3 evtl auch höher sollten bei Gold auf mittlere u. längerfristige Sicht durchaus drin sein! Auch sollte der aktuell günstige Silberpreis genutzt werden!!

    • Hallo f.s.,

      unter der Voraussetzung der Richtigkeit der Infos aus dem Artikel ergibt sich mir ein Bild über die Größenordnung der Chips an den COMEX Spieltischen.

      <<<>>>

      Nach meinen Rechenkenntnissen entspricht 1 Tonne Papiergold ungefähr dem Gegenwert von 324 Kontrakten.

      Frage in die Runde: Wieviel Papiergold in Kilogramm stehen einem Kleinspekulant mit 150 Spielchips zur Verfügung?

      Wichtiger wäre die Frage: In welche Ecke wird/läßt sich der Kleinspekulant getrieben/treiben. Hände weg vom phyischen Gold, ist nur IIbaah.

      Die Volatilität des Goldpreises ist der Kampf zwischen Gold und Papier. Silber als Gold der kleinen Leuten kann ich nur empfehlen. Ih schlage noch einmal zu.

  4. [Mein Kommentar ist irgendwo verloren gegangen – deshalb noch einmal]:

    Das PPT hat gestern Abend ab 21 Uhr eine tolle Leistung vollbracht und
    jede Menge US-Dollar in Milliardenhöhe in die Panik-feuchten Hände
    genommen, um die 3 wichtigsten US-Börsen-Indizes (DOW, NASDAQ, S&P500)
    in den letzten 2 Minuten (Sic !) bis Punkt 22 Uhr (Börsen-Schluß) aus dem tiefroten Verlustbereich … doch noch „grün“ anzumalen („Uff – nochmal gutgegangen; siehe die nachfolgenden Charts):

    DOW Jones:
    http://www.finanztreff.de/kurse_einzelkurs_uebersicht.htn?i=8987266#849973

    NASDAQ:
    http://www.finanztreff.de/kurse_einzelkurs_uebersicht.htn?i=8987265#849974

    S&P500:
    http://www.finanztreff.de/kurse_einzelkurs_uebersicht.htn?i=8987264#849976

    Beeindruckende Leistung – nicht wahr?

    Im nachfolgenden Bild sieht man deutlich, wie der Goldpreis zweimal „nachgibt“ und der DOW Jones gleichzeitig nach oben „gepuscht“ wird, nachdem US-FinMin „Mnuchin“ das PPT angewiesen hat, „endlich etwas zu tun…“, (siehe hier:)

    Und: die US-Anleihen-Renditen der 2-/5-/10-jährigen US-Schuldscheine sind ALLE unter die 1%-Marke gerutscht – die FED wird am 18. März etwas tun müssen, was sie eigentlich vermeiden wollte:
    – die US-„Leid„zinsen erneut senken und (!) das FED-Balance-Sheet (Fed-Schuldenstand) erneut kräftig erhöhen. („Good bye, „Tapering“ ! „)

    https://www.zerohedge.com/s3/files/inline-images/bfm7663.jpg

    Also, – liebe Mitleser: laßt Euch nicht durch diese (bekannte) Freitag-Nachmittag-PPT-Einlage verunsichern: die Notenbanken stehen weltweit mit dem Rücken an der Wand und stellen fest, daß sie eigentlich nur noch die Druckerpressen in den Turbo-Modus schalten können, um das Platzen der bisher größten Finanz-Blase aufzuhalten.

    Abschluß:
    der GOLD-Spotpreis erreichte diese Woche erstmals wieder seit Januar 2013 die Preismarke von $1688,- (siehe hier:)

    also in Ruhe zurücklehnen und das Schauspiel mit gewissem Abstand und
    innerer Gelassenheit genießen…

  5. Apropos Getriebene: Die allenthalben beklagte und letztlich nicht verstandene* sog. „Säkulare Stagnation“ der US-Ökonomie fordert wieder einmal entschlossenes Krisenmanagement. Die Fed könnte sich „GEZWUNGEN“ sehen [Hervorhebung durch die Red.], die Zinsen auf null Prozent zu senken und ein weiteres großangelegtes Quantitative Easing-Programm auf den Weg zu bringen.

    Wir können ja mal durchzählen: Das wäre dann – wenn mich meine Dyskalkulie nicht täuscht – QE 5.

    https://www.handelsblatt.com/finanzen/geldpolitik/us-notenbanker-fed-benoetigt-laut-eric-rosengren-im-krisenfall-ein-groesseres-qe-mandat-/25619826.html?ticket=ST-4017837-U0GDCc2ce0NrmCnStxfE-ap4

    *Ach wie gut, dass es die Corona-Krise gibt – „Ist alles so schön einfach hier!“ (frei nach Nina Hagen)

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