Der Goldpreis schwankt weiter stark. Mehr Goldhändler am US-Terminmarkt wechseln an die Seitenlinie. Die Kursaufschläge in China schrumpfen.
Goldpreis bleibt volatil
Erneut absolvierte der Goldpreis eine volatile Handelswoche mit Kurschwankungen von annähernd einhundert US-Dollar und einem Kursrückgang zum Wochenschluss. Auch, weil es keine wirklichen Fortschritte im internationalen Zollstreit und bei den Verhandlungen um einen möglichen Frieden in der Ukraine gibt, ist der Goldpreis kurzfristig auf Richtungssuche. Aus charttechnischer Sicht arbeitet Gold zwar an einem Ausbruch aus der im April eingeleiteten Konsolidierung. Der entscheidende Schritt wurde aber noch nicht vollzogen. Wir betrachten, was vergangene Woche am US-Terminmarkt geschah.

CoT-Daten
Dazu analysieren wir zunächst den aktuellen CoT-Daten („Commitments of Traders“) der US-Börsenaufsicht CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 3. Juni 2025.
Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 6 Prozent auf 220.826 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um fast 8 Prozent zu auf 187.905 Kontrakte.
Open Interest
Dagegen sank der Open Interest im Vorwochenvergleich um 5 Prozent auf 415.941 Kontrakte – also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es um 0,4 Prozent nach oben auf 417.613 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich eine Zunahme des Open Interest um 1,6 Prozent.
Gold-Optionen
Im Handel mit Gold-Optionen stieg der Open Interest gegenüber der Vorwoche um 2,7 Prozent auf 848.076 Optionen. Dabei stieg die Put/Call-Ratio auf 0,668 (Vorwoche: 0,655). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 150 Call-Optionen entfielen, gegenüber 153 in der Vorwoche. Damit schwächte sich der überwiegende Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment nur leicht ab.
Goldpreis-Entwicklung
Wie eingangs erwähnt war der Kursverlauf zuletzt von hoher Volatilität geprägt. Nach dem Erreichen von Kurspitzen kam der Goldpreis immer wieder deutlich zurück. Dabei wurde das Wochenhoch im US-Futures-Handel am Donnerstag mit 3.426 US-Dollar pro Unze erreicht.

Dagegen lag der Schlusskurs am Freitag (August-Kontrakt) bei 3.331 US-Dollar (2.924 Euro). Damit stieg der Goldpreis gegenüber Vorwoche um 1,3 Prozent (in USD) bzw. 0,9 Prozent (in EUR). Und vom Rekordhoch (3.434 USD am 21.04.25) war das Edelmetall am Freitag 3 Prozent entfernt.
COMEX-Gold-Lager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX per 5. Juni 2025. Hier sank das Inventar gegenüber Vorwoche um 670.000 Unzen auf 38,11 Millionen Unzen (Vorwoche: +1.000 Unzen).
Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ leicht um 20.000 Unzen auf 17,49 Millionen Unzen (Vorwoche: +750.000 Unzen). Alle Zahlen sind gerundet. Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Golddeckung
Bei einem Open Interest von 417.613 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 41.761.300 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt immer noch mit hohen 91 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 94 Prozent in der Vorwoche und dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April 2025.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Der Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.
Lieferanträge
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Juni nun 21.594 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das entspricht einer Menge von etwa 67 Tonnen. Innerhalb einer Woche kamen 4.617 Anträge hinzu. Dagegen wurden im vergangenen Monat umgerechnet 83 Tonnen Gold abgerufen (26.927 Anträge), im bisherigen Rekordmonat Januar 2025 waren es 238 Tonnen (76.567 Anträge).
Stark gesunkene Aufschläge in China
Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am vergangenen Donnerstag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 780,37 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 108,90 US-Dollar je Gramm bzw. 3.387 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.371 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der fünfundzwanzigsten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Allerdings sank der Abstand laut unseren Berechnungen deutlich auf nur noch 16 US-Dollar pro Unze (Vorwoche: 22 US-Dollar).
In den Hochphasen des Jahres 2024 und auch im April 2025 erreichten die Goldpreis-Aufschläge in Shanghai bis zu 90 US-Dollar gegenüber den westlichen Kursen.
Goldpreis-Ausblick
Die anhaltende Kursvolatilität ist das Zeichen einer Richtungssuche und eines kurzfristigen Wettstreits zwischen „Bullen“ und „Bären“. Der sinkende Open weist darauf hin, dass Händler aus Gold-Futures aussteigen – womöglich, um die weitere Entwicklung abzuwarten. Oft folgen auf hohe Volatilität dann stärkere Kursbewegungen. In welche Richtung es kurzfristig geht, hängt auch von der Entwicklung des fundamentalen Umfelds ab (Inflation/Wirtschaft/Trump/Zollstreit/Ukraine).
Es sieht so aus, als würde er abwärts steuern und versuchen die 3.300 $ Marke nach unten zu durchbrechen. Nachdem Fort Knox wohl doch nicht kontrolliert wird, ( durch Elon Musk), ist das einfacher geworden.
Damit man sich mit dem Gold nicht verdächtig macht, alles brav und gehorsamts melden:
https://www.t-online.de/finanzen/ratgeber/geldanlage/id_100636452/gold-verkaufen-ab-wann-gilt-eine-meldepflicht-.html
Auch beim Verkauf:
Wie: habe ich beim Schnorcheln im Atlantik gefunden….
100 km süd-westlich von Madeira.