Nach dem Goldpreis-Rekord am Montag kam der Kurs im Wochenverlauf etwas zurück. Wir analysieren die jüngsten Geschehnisse am US-Terminmarkt.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis kam mit großer Dynamik aus dem Osterwochenende. Gleich am Montag, an dem die Börsen hierzulande noch geschlossen waren, sprang Gold auf ein neues Rekordhoch. Im Tagesverlauf stieg der Kurs des Edelmetalls erstmals über die Marke von 3.000 Euro pro Unze. Auf Basis der US-Futures lauten die Bestmarken nun 3.434 US-Dollar bzw. 2.982 Euro. Aber am Freitag verlor der Goldpreis rund 2,5 Prozent gegenüber dem Höchststand.

CoT-Daten
Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt? Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 22. April 2025.
Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ in der fünften Woche in Folge – zuletzt um fast 13 Prozent auf 202.268 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ ebenfalls um 13 Prozent ab auf 175.378 Kontrakte. Das ist der niedrigste Wert seit dem 27. Februar 2024.
Open Interest
Dagegen ist der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, noch einmal um 1,9 Prozent angestiegen auf 465.351 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag fiel er dann um 3,9 Prozent zurück auf 447.356 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ergibt sich ein Rückgang um 2,9 Prozent.
Gold-Optionen
Am vergangenen Donnerstag war Verfallstag im amerikanischen Gold-Optionshandel. In diesem Zuge sank der Open Interest in diesem Handelsbereich um 13 Prozent auf 1.028.548 Optionen. Dabei ging die Put/Call-Ratio zurück auf 0,70 (Vorwoche: 0,72). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt 139 Call-Optionen entfielen, gegenüber 147 in der Vorwoche. Damit hat sich der übergeordnete Goldpreis-Optimismus in diesem Handelssegment noch einmal leicht abgeschwächt.
Goldpreis-Entwicklung
Nach dem Erreichen des eingangs genannten Rekordhochs kam der Goldpreis im Wochenverlauf zurück und erreichte am Mittwoch mit 3.275 US-Dollar pro Unze sein Wochentief (Juni-Kontrakt). Der Freitagsschlusskurs lautet offiziell 3.319,90 US-Dollar bzw. 2.921 Euro. Damit kam der Goldpreis gegenüber der Vorwoche nur leicht um 1,5 Prozent (in USD) bzw. 0,1 Prozent (in EUR) zurück.

COMEX-Gold-Lager
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX. Hier ist das Inventar in der dritten Woche in Folge gesunken. Denn die CME Group meldet per 24. April 2025 Gesamtbestände von 41,70 Millionen Unzen. Damit waren es wie in der Vorwoche 1,5 Millionen Unzen weniger als eine Woche zuvor.
Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 750.000 Unzen auf 20,93 Millionen Unzen (Alle Zahlen gerundet). Dieses Gold gehört Händlern, nicht den Bullionbanken. Das bedeutet, es kann jederzeit von Kunden abgezogen werden.
Golddeckung
Bei einem Open Interest von 447.356 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 44.735.600 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war zuletzt immer noch mit hohen 93 Prozent durch Lagerbestände gedeckt, nach 94 Prozent in der Vorwoche und dem Rekordstand von 98 Prozent am 10. April.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontraktmonats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Der Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.
Lieferanträge
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den angelaufenen Kontraktmonat April nun 64.754 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. In einer Woche kamen damit 1.258 hinzu (Vorwoche: +2.587).
Das heißt, es stehen zum Monatsende 201 Tonnen Gold (6,47 Millionen Unzen) zur Auslieferung an. Im März waren es nur 19.398 Anträge (60 Tonnen). Dagegen gab es im Rekordmonat Januar 2025 Auslieferungsanträge über umgerechnet 238 Tonnen Gold (76.567 Vorgänge).
Hohe Goldpreis-Aufschläge in China
Welche Impulse gingen zuletzt von China aus? Dazu betrachten wir die dortige Goldpreis-Entwicklung. Am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 793,13 Yuan pro Gramm. Das waren umgerechnet 110,31 US-Dollar je Gramm bzw. 3.431 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 3.333 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der neunzehnten Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Dabei stieg der Abstand laut unseren Berechnungen weiter deutlich an auf hohe 98 US-Dollar (Vorwoche: 78 US-Dollar). Damit lag der Kurs 2,9 Prozent über dem europäischen Goldpreis. Wir erleben nun ähnliche Aufschläge wie in den Hochphasen des Jahres 2024.
Goldpreis-Ausblick
Am kommenden Montag ist im Bereich der US-Gold-Futures letzter Handelstag der Gold-Kontrakte des Monats Aprils. In diesem Umfeld kann es noch einmal zu stärkeren Goldpreis-Bewegungen kommen, obwohl die meisten Händler ihre Gold-Positionen vermutlich schon vergangene Woche angepasst haben.
Ansonsten dürften zwei Aspekte weiterhin eine übergeordnete Rolle spielen. Zunächst einmal löste die aggressive Zollpolitik der Trump-Administration eine weltweite Flucht aus US-Staatsanleihen aus. Ein schwacher Dollar befeuert den Goldpreis, und der Kauf von Gold ist für institutionelle und staatliche Stellen zunehmend alternativlos.
Und die jüngste Gold-Rally scheint erneut durch kräftige Impulse aus China getrieben. Dabei spielt auch das Misstrauen gegenüber und die Abkehr vom US-Dollar eine zentrale Rolle. Denn viele Marktteilnehmer stellen zunehmend infrage, ob der Dollar seine Rolle als Weltreservewährung dauerhaft behalten kann. Deshalb wird Gold verstärkt als alternative Wertbasis betrachtet – nicht als Spekulationsobjekt, sondern als monetärer Anker. Die steigende Goldnachfrage von Zentralbanken und die strukturellen Schwächen der Dollar-Ordnung sprechen dafür, dass der Trend Bestand haben dürfte.
Die jüngsten Veränderungen beim Goldpreis sind nicht zu 100% markttechnisch bedingt. Das waren die eigentlich noch nie und wer dies behauptete, war ein Verschwörungstheoretiker. Da doch der Markt immer recht haben sollte.
Es kommt aber leider darauf an, mit welcher Augenbraue morgen Trump oder Powell zuckt und was in den Hinterzimmern der BIZ so beschlossen wird oder der FED oder vom Kaiser in China.
Eines aber weiss ich genau, der Preis nach oben wird bekämpft, der Preis nach unten gefördert und steile Anstiege, sog.Kerzen lassen die Alarmklocken läuten und Sondersitzungen entstehen.Was heisst, man reagiert und unterstützt die Kerzenabverkäufer, so es die gibt, mit drastischen Balkonabwürfen hinterher.Umgekehrt wahrscheinlich eher nicht.
Daraus kann man seine Schlüsse ziehen, wann man besser nicht kauft oder besser verkauft oder alles zusammen.
Sicher bin ich mir auch, dass Trump wird China nicht über den Tisch ziehen können, denn das wäre ein Gesichtsverlust für den Asiaten. Er wird Europa über den Tisch ziehen können, denn die Obrigkeiten hier mit der zäpfchenförmigen Figur laden gerade dazu ein.
Was bedeutet, China gewinnt, Europa verliert und Gold siegt auf allen Fronten.
Und die USA steigt wieder mal aus der Asche wie der Phönix im Jahre 2012.