Donnerstag,12.Dezember 2024
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Goldpreis: Das spricht jetzt für eine Kurserholung

Der jüngste Ausverkauf bei den amerikanischen Gold-Futures deutet auf eine kurzfristige Bodenbildung beim Goldpreis hin.

Goldpreis gefallen

Der Goldpreis ging mit Verlusten aus der in den USA verkürzten Handelswoche. Maßgeblich verantwortlich war der starke Kurseinbruch am Montag. Wir betrachten die jüngsten, sehr interessanten Entwicklungen am US-Terminmarkt.

Aufgrund des Thanksgiving-Feiertags erscheinen die aktuellen COT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures erst am Montag nach Börsenschluss. Aber bereits bekannt ist, dass der Open Interest vergangene Woche noch einmal stark zurückgegangen ist. Es haben sich also im Umfeld der Verfallstermine an der COMEX noch mehr Händler aus Gold-Futures zurückgezogen.

Gold, Goldbarren, Gold-Futures (Bild: Goldreporter)
Goldmarkt bereinigt: Im Zuge des Goldpreis-Rückgangs am Montag stellten zahlreiche Gold-Händler ihre Positionen glatt und verabschiedeten sich bis auf Weiteres aus dem Geschäft mit Gold-Futures (Bild: Goldreporter).

Open Interest stark gesunken

Denn per vergangenem Dienstag betrug die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX noch 472.660. Damit sank der Open Interest gegenüber Vorwoche um 6 Prozent. Und bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging er noch einmal um 3 Prozent zurück auf 458.487 Kontrakte. Damit sehen wir im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) einen Rückgang des Open Interest um 9,3 Prozent.  

Gold-Optionshändler gehen stärker „long“

Auch bei den Gold-Optionen stellen wir nach dem Verfallstermin einen sehr starken Rückgang beim Open Interest fest. Denn diese sank im Vorwochenvergleich um 30 Prozent auf 844.205 Verträge. Dabei sank die Put/Call-Ratio gegenüber Vorwoche auf nur noch 0,594 (Vorwoche: 0,708). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 168 Call-Optionen (Vorwoche: 141). Damit sehen wir wieder einen deutlich gestiegenen Goldpreis-Optimismus im Optionshandel.

Goldpreis-Entwicklung

Am gestrigen Freitag ging der Goldpreis mit 2.681 US-Dollar aus dem US-Futures-Handel (Februar-Kontrakt). Das entsprach 2.534 Euro. Damit verbilligte sich die Goldunze im Vorwochenvergleich um 1,1 Prozent (USD) bzw. 2,7 Prozent (EUR). Am Freitag der Vorwoche hatte der Euro-Goldpreis mit 2.603,38 Euro noch sein jüngstes Rekordhoch markiert.

Betrachtet man den Goldpreis-Chart der vergangenen Woche, so fällt der krasse Abverkauf am Montag sofort ins Auge. Die Vehemenz, mit der Gold nach unten getrieben wurde, ist bemerkenswert. Goldreporter hatte am Dienstag ausführlich berichtet: Goldpreis: Größter Tagesrückgang seit 2013, die Gründe!

Gold, Goldpreis, Thanksgiving, Gold-Crash
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Februar-Kontrakt), Wochenchart: Der Kurseinbruch am Montag im Umfeld der Verfallstermine und unmittelbar vor Thanksgiving war außergewöhnlich (Quelle: CME Group)

Der starke Kursrückgang erfolgte im Zuge der Verfallstermine (Montag: Gold-Option; Dienstag: Gold-Futures). Hier hatte Short-Seller eine gute Gelegenheit, Positionen kurzfristig glattzustellen.

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren vergangene Woche um 400.000 Unzen auf 17,94 Millionen Unzen (Vorwoche: +60.000). Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 200.000 Unzen zu auf 9,96 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Bei einem Open Interest von 458.487 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 45.848.700 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag wieder zu 39 Prozent durch entsprechende Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 35 Prozent). Das heißt, die jüngste Entwicklung stärkte auch die Position der COMEX bezüglich der physischen Deckung des Gold-Futures-Handels.

Lieferanträge

Dennoch, diese weiterhin bestehende Unterdeckung wird vom Börsenbetreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Der Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat November nun 3.622 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit zum Wochenbeginn noch einmal 899 hinzu.

Allerdings liegen der COMEX nun für den neuen Kontraktmonat bereits 14.816 „Delivery Notices“ vor. Zum Vergleich: Im Oktober gab es insgesamt 12.691 Anträge. Und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bestanden Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Gold in China

Kommen wir zurück zu den eingangs erwähnten Einflussfaktoren. Insbesondere im ersten Halbjahr beeinflussten Preisaufschläge in China deutlich den internationalen Goldkurs. Dieser Einfluss hatte in den vergangenen Monaten stark nachgelassen. Und bis vor drei Wochen lag der Spotpreis in Shanghai sogar unter dem der westlichen Börsen. Was hat sich hier getan?

Am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 3:30 Uhr New York) notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 610,69 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 85,05 US-Dollar bzw. 2.645 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.639 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der dritten Woche in Folge wieder über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde – mit einem Aufschlag von 6 US-Dollar (Vorwoche: 5 USD). In den 2024er Hochphasen sahen wir beim Goldpreis in Shanghai allerdings Aufschläge von bis zu 90 US-Dollar auf die westlichen Kurse.

Goldpreis-Ausblick

In der vergangenen Woche hatten wir an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass ein zu diesem Zeitpunkt gestiegener Goldpreis bei fallendem Open Interest auf eine Top-Bildung hinweist. Dass es Gold am Montag so stark beutelt, konnten auch wir nicht vorhersehen.

Was kann man aus den jüngsten Entwicklungen am US-Terminmarkt ableiten? Nun, ein deutlich fallender Goldpreis bei gleichzeitig stark rückläufigem Open Interest deutet auf eine Bodenbildung hin. Auch der Umstand, dass die Positionen im Gold-Futures-Handel zuletzt einer starken Bereinigung unterlagen, begünstigt unserer Einschätzung nach eine Goldpreis-Erholung.

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8 Kommentare

  1. Betrachtet man den 20 Jahreschart, sieht man, dass sich eine neue Tassen Henkel Formation ausbilden könnte und wir momentan, dank Montag, beim Henkel sind.
    Das heisst, ein pasr Tage seitwärts und dann wieder steil nach oben. Im Jannuar. Wer Montags nicht umgehend gekauft hat, sollte es jetzt im Dezember tun, bevor es wieder rauf geht. Wer verkaufen will, sollte es Jannuar, Februar tun.
    Nur so als überlegung.

    • @ Maruti
      Der Ausbruch fand ja schon statt bei 1924. usd
      Tja und unter normalen Umständen kommt Er halt auch öfters in die Nähe zum Ausbruch zurück.
      Schau ma mal, ob es vielleicht dieses mal so sein könnte…..
      Wünsche Allen einen schönen Sonntag Abend

      • @Ukunda
        1924 USD das wäre ein komischer Henkel der Tasse um 2.000 und darunter bis zum Ausbruch über 2.000.
        Möglich ist in diesen Zeiten alles, jedoch denke ich an Seitwärts oder leicht abwärts bis Jahresende um die 2.600 Dollar, vielleicht noch bis knapp 2.500.
        Wir kamen von über 2.800 Dollar und das wären auch noch über 300 darunter,
        Sicher wird man noch alles versuchen, Gold nicht allzu glänzend dastehen lassen, zum Jahresende.
        Verständlich.
        Ich werde jedoch zu diese Zeiten etwas aufstocken.
        What ever it takes, inflation is going further on.

  2. @Maruti
    Obwohl gestern Abend schön am Weihnachtsmarkt spazierten, beim Essen und Trinken Weihnachtslieder und Pop Musik live gesungen passend zum Weihnachtsfest genossen. Musste ich heute nun dies lesen, Kurserholung des Goldpreises. Sieht wohl so aus das die Zeit für sagen wir relativ preisgünstig Gold zu kaufen langsam zu ende geht. Egal, was wir schon haben, haben wir.
    Werde wohl ein Einkauf zwischen Weihnachten und Neujahr tätigen, Präferenz meinerseits wäre zb Gold Lunars. Wenn sich nichts ergibt dann eben Maples oder Sovereigns.

  3. So schlecht kann die Lage nicht sein. Der DAX erreicht die 20.000 Punkte und die Jahresendralley startet jetzt.
    Hoffentlich bleibt noch genug Geld übrig fürs Gold Drücken. Also, verkauft Euer Gold jetzt. kauft Aktien jetzt.
    maruti will nachunzen und zwar günstig.

  4. Hallo Zusamnen
    Trump ist noch nicht einmal im Amt, aber er droht schon was das Zeug hält. Zölle und nochmals Zölle. Und diejenigen Staaten die vom Dollar abdrücken, mit denen wird die USA nichts mehr zu tun haben. China ist der ideologische Feind.
    Nun ist etwas eingetreten was ich schon immer befürchtet habe. Ping, der Oberbefehlshaber von China hat befohlen dass drei wichtige Metalle von den seltenen Erden nicht mehr in die USA exportiert werden. China produziert fast 90 Prozent der seltenen Erden. Wenn alle Metalle nicht mehr in die USA geliefert werden, dann gute Nacht.
    Was meint Ihr??
    Besten Da k für Eure Meinung!
    Grüsse aus der Schweiz

    • @Geronimo
      Trump benimmt sich so, als wären die USA noch in der Machtposition wie 1980.
      Dabei ist das Land auf Gedeih und Verderb vom Rest der Welt abhängig.
      Wer soll denn die ganzen Schrott-Staatsanleihen kaufen, allein in 2025 müssen über 10 BILLIONEN refinanziert werden, netterweise zu deutlich höheren Zinsen.

      Das fängt mit Titan aus Russland an (ohne das fliegt kein US-Jet, geht über Schweröl aus Russland und Venezuela (ein erheblicher Teil der US-Raffinerien kann nur dieses Zeug verarbeiten, die wurden speziell für diese billige Alternative gebaut), Uran, daß die USA für ihre AKW brauchen bis hin zu Alltagswaren.

      Ohne Importe sind die Supermärkte leer, nicht mal die Regale kommen noch aus USA.
      Als wir damals unser Haus in USA gebaut hatten, gab es für 3 Monate keine Mülltonnen von der Stadt, wir mußten Plastiksäcke (aus China !) verwenden. Begründung: die Tonnen kommen von den Philippinen, es gibt Lieferprobleme. Irre.
      Der Rest der Hütte war auch zu 80 % Importware, nur das Holz für den Dachstuhl kam aus Montana.

      Funktioniert eigentlich: wenn es nix mehr zu kaufen gibt, hat man auch keinen Müll mehr.

      Kleiner Nebeneffekt: Wenn fast alles außer Erdnüssen importiert wird, werden die Zölle über massiv steigende Preise (für die Sachen, die es dann überhaupt noch gibt) die US-Bürger endgültig in die Pleite treiben.

      Nur so als Theorie: die EU müßte sich da einfach mal auf die Seite der BRICS Plus schlagen und Donald zeigen, wo de Hammer wirklich hängt.

      Unwichtiger Kleinkram: fast die gesamte Medikamentenversorgung der USA kommt aus China, bei Krebsmedikamenten fast 99 %. Die Vorräte reichen 4 Wochen.
      Sogar deutsche Pharmakonzerne wurden über Preisdruck gezwungen in China zu fertigen, z.B. kommt das Bayer-Aspirin in USA zu 100 % aus China.

      Auf so einen Plan können nur echt üble Zyniker kommen: wenn es keine Medikamente mehr gibt, sinkt die Bevölkerung und damit braucht es auch weniger Importe. Könnte echt klappen. Viel Spaß dabei.

      Saddam und Gaddafi konnte man noch in die Demokratie bomben, Mit den Brice Plus geht das nicht mehr.

  5. @ Geronimo Der Donald war und ist ein Polterkopf, der aber nie die Interessen der amerikanischen Wirtschaft aus den Augen verleirt.Wenn er merkt dass die Zöllle mehr schaden als nutzen, wird er sehr schnell umsteuern,jede Wette.Ganz im Gegensatz übrigens zu unserem Insolvenzsachverständigen der auf Misserfolge mit noch grösserem Unsinn reagiert.

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