Donnerstag,12.Dezember 2024
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Goldpreis: Größter Tagesrückgang seit 2013, die Gründe!

Gold verbilligte sich am Montag um 3,5 Prozent oder 93 Dollar. In den USA wurde bei hohem Handelsvolumen eine große Anzahl von Futures-Verträge aufgelöst.

Goldpreis knickt ein

Am gestrigen Montag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel (Dezember-Kontakt) mit 2.618,50 US-Dollar pro Unze, was 2.507,18 Euro entsprach. Damit knickte der Kurs gegenüber Vortag um 3,5 Prozent (USD) bzw. 3,7 Prozent (EUR) ein. Und dieser Kurseinbruch war in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich.

Größter Tagesverlust seit 2021 und 2013

Zunächst einmal handelte es sich nach unseren Recherchen um den größten Tagesverlust des Jahres und das größte Tagesminus seit dem 17. Juni 2021 (damals -4,65 Prozent).

Gold, Goldbarren, Goldpreis, Gold-Manipulation (Bild: Goldreporter)
Papiergold abgestoßen: Am Montag knickte der Goldpreis um 3,5 Prozent ein. Dabei sank der Open Interest an der COMEX um 2,8 Prozent. Gewinnmitnahmen, Manipulation? (Bild: Goldreporter)

Gold verbilligte sich um 93,7 US-Dollar bzw. 96,2 Euro pro Unze. Damit war es der größte absolute Kursrückgang innerhalb eines Handelstages seit dem unrühmlichen Flash-Crash vom 15. April 2013. Damals rauschte der Goldpreis um 8,7 Prozent oder 129 US-Dollar nach unten.

Ausverkauf an der COMEX

Dazu betrachten wir auch, was gestern im US-Futures-Handel Spektakuläres an der Warenterminbörse COMEX vorfiel. Denn in der Zeit zwischen 8:55 Uhr und 9:20 Uhr sank der Goldpreis (Dezember-Kontrakt) um 37 US-Dollar. Dabei wurden 26.450 Kontrakte gehandelt, das heißt quasi 82 Tonnen Gold auf den Markt geworfen. Alleine innerhalb von 10 Minuten, zwischen 9:10 und 9:20 Uhr (15:10 bis 15:20 Uhr MEZ) waren es 14.680 Kontrakte, umgerechnet 45 Tonnen.

Gold, Goldpreis, COMEX, Gold-Futures
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures, Dezember-Kontrakt, am 25.11.2024 (Quelle: CME Group). In kurzer Zeit wurden große Mengen an (Papier-)Gold auf den Markt geworfen.

In diesem Zusammenhang kann man sicherlich von zweierlei sprechen: Erstens gab es kräftige Gewinnmitnahmen, zweitens haben sich Short-Seller ganz massiv von Positionen getrennt und damit auch von finanziellen Risiken eines weiter steigenden Goldpreises befreit. Denn der Open Interest, also die Summe aller and er COMEX gehandelten Gold-Standard-Kontrakte (zu je 100 Unzen) ging am Montag um 2,8 Prozent auf 489.590 Kontrakte zurück.

Warum so plötzlich?

War diese Entwicklung vorherzusehen? Sicher nicht in dieser Vehemenz. Aber in unserem Artikel vom vergangenen Samstag wiesen wir bereits auf die Signale einer kurzfristige Topbildung hin: Goldpreis: Neuer Rekord in Euro, was passiert jetzt?

Denn der starke Goldpreis-Anstieg in der vergangenen Woche war bereits von einem sinkenden Open Interest begleitet. Das heißt, Händler nutzten den Anstieg, um sich von Gold-Futures zu trennen. Der kurzfristig steigende Goldpreis zog keine Händler an, was bei einer erneut aufkommenden Marktstärke zu erwarten gewesen wäre.

Hinzu kam: am Montag wurden die Januar-Optionen letztmalig gehandelt und am heutigen Dienstag ist Verfallstag der Gold-Futures (Dezember-Kontrakte). Und hier gibt es für kapitalstarke Short-Seller (auch Banken) offensichtlich einen großen Bedarf, Positionen vor dem Monatswechsel glattzustellen.

Auch andere Vermögenswerte verkauft

Nun muss man aber feststellen, dass am Montag nicht nur der Goldpreis stark zurückkam. Auch der Bitcoin-Kurs verlor 4 Prozent, ebenso wie diverse, gut gelaufene Tech-Aktien (Tesla: -4 %, NVIDIA -4 %). Das heißt, es wurde an den Märkten in großem Stile Cash eingesammelt.

Gold-Story aus China

Am Montag machte zusätzlich eine Gold-Story aus China die Runde. Laut einem Bericht der sich auf die Nachrichtenagentur Xinhua beruft wurde in der zentralen Provinz Hunan ein riesiges Goldvorkommen entdeckt. Es soll einen Wert von 83 Milliarden US-Dollar haben und insgesamt etwa 1.000 Tonnen Gold umfassen. Die (aktuellen wirtschaftlich abbaubaren) Reserven werden auf 300 Tonnen geschätzt. Diese Entdeckung könne die weltweite Goldmenge um 0,123 Prozent erhöhen. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass diese Meldung substanziell zum gestrigen Goldpreis-Rückgang beigetragen hat.

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8 Kommentare

  1. Die Manipulateure haben gezeigt, was sie können – 100 Euro. Was wurde verkauft? War es das geklaute Staatbank-Gold von Venezuela, Australien oder zuletzt Argentinien? War es Gold, das nur auf dem Papier existiert, also heiße Luft von Spekulanten? Haben erneut mit Gold überzogene Wolframbarren ihren Weg auf den Markt gefunden? Ist für mich zwar interessant zu wissen, doch ich habe meine Unzen Gold und Silber nicht zum Zocken sondern um mir nach einem Währungs- und Wirtschaftskollaps mein täglich Brot bzw meinen Enkeln einen Ausbildungs- oder Studienplatz kaufen zu können.

    • @ Amos

      Nein es war einfach nur vom letzten Tief am 14.11 bei 2541.- usd Gold der Retourlauf genau aufs 61.8% Retracement, mehr war es nicht. Also alles völlig normal

  2. Bei unangenehm hohen Goldpreisen kommen stets die gleichen Berichte:
    Goldzüge in Polen, Gold in Tunnels, Schiffen, Hawaii Banken, Asteroiden, Meerwasser und erhebliche Goldfunde in Timbuktu oder Kara Magna, natürlich alles in tausenden Tonnen, nein Millionen, nein Billionen Tonnen.
    Seit 50 Jahren die gleichen Geschichten.
    Um Gold um 100 Dollar zu drücken, braucht es ca 45 Tonnen physisches Gold zu den Short Futures dazu.
    Die 45 Tonnen werden von den Grossbanken und der BIZ groszügig gegen geringe Gebühr verliehen und von Shortsellern auf dem Markt plaziert. Man hofft, dass sich die Käufer nicht das physische Zeug liefern lassen, (aber in letzter Zeit doch in vermehrtem Umfang.)
    Die Shortseller müssen das Zeug jedoch pünktlich physisch der BIZ und co zurückerstatten indem man hofft es günstiger zu kaufen. klappt das nicht, gibt es eine Seeeze und der Goldpreis schiesst genau so schnell nach oben, wie er fiel. Na, nicht ganz so schnell, wegen der eingebauten Bremse.
    Günstige Zeit für Unzerln Aufstocker und Sammler.
    Es ist nicht ausgeschlossen, das der Preis noch weiter sinkt, kann, muss aber nicht.
    @Ukunda prophezeite jedoch einen erheblichen Rückgang, welcher durchaus 900 Dollar vom ATH betragen kann.
    Auch damit sollte man rechnen und genau beobachten.

  3. @Amos
    Gut geschrieben, wer Angst von Korrekturen des Goldpreises hat sollte jetzt alles verkaufen und nie wieder physisches Gold kaufen. So weit wie Sie würde ich nicht gehen, aber wer kennt die Zukunft schon?
    Im besten Fall Gold um die Rente aufzubessern und sich schöne, gemütliche alte Tagen zu gönnen. Im schlimmsten Fall, alles brennt. Geld wertlos, Unternehmen konkurz und deren Aktien wertlos, Währungsreform und Neubeginn. Im letzten Fall zählt man zu den Gewinnern wenn man folgende assets besitzt: Immobilie(n) die noch gute Substanz vorweisen kann, Ackerflächen um neu zu ernten, Silbermünzen als übergangslösung, Goldmünzen um sich neu aufzustellen evtl Vorteile für die nachfolgenden Generation, dazu könnten auch farbedelsteine dienen (-in top Qualität versteht sich).

  4. Nun, der Goldpreis ist halt im Moment sehr volatil, aber die Tendenz zum Anstieg kann er nicht verleugnen. Schon heute morgen steigt der Preis wieder. Man kann es nutzen, um in Niedrigphasen, die ja in letzter Zeit immer nur kurze Zeit anhielten, nachzukaufen. Verkauf dann in Hochphasen. Also nichts Neues. Ich rechne tendenziell mit weiter steigenden Goldpreisen, auch wenn zwischendurch mal gedrückt wird.

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