Freitag,29.März 2024
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Goldpreis: Gut informierte Terminhändler sind optimistisch

Auf den ersten Blick hat sich bei den Positionen im Handel mit Gold-Futures zuletzt wenig getan. Details verraten aber gestiegenen Optimismus bei vielen Gold-Händler an der COMEX – zumindest bis zur Wochenmitte.

Gold, Goldpreis, Händler (Foto: Goldreporter)
Goldpreis in Bewegung: Am US-Terminmarkt stehen sich Spekulanten und kommerzielle Händler mit meist konträren Interessen gegenüber. Die einen sichern ihre Goldgeschäfte ab, die anderen folgen Kurstrends (Foto: Goldreporter).

Unsicherheit an den Märkten

Der Goldpreis ist vergangene Woche wieder unter die Marke von 1.900 US-Dollar gerutscht. Die Anleger an den Finanzmärkten zeigten sich nervös. Im Zuge der sich weiter zuspitzenden Corona-Pandemie und der kommenden Woche anstehenden US-Wahlen wurden Aktien abgestoßen. Der US-Dollar gewann an Zulauf. Die Problematik der zunehmenden Beliebtheit von ETFs, beschleunigt immer wieder den Kursverfall. Denn diese automatisierten Fonds werfen die hinterlegten Werte schonungslos auf den Markt, wenn Investoren Anteile verkaufen. Das gilt auch für Gold-ETFs. Innerhalb einer Woche ergaben sich bei weltgrößten Fonds diese Art, dem SPDR Gold Shares, Netto-Kapitalabflüsse in Höhe von 447 Millionen US-Dollar.

CoT-Daten

Wie haben sich die Gold-Händler am US-Terminmarkt vergangenen Woche verhalten? Wir werfen wie gewohnt einen Blick auf die wöchentlichen COT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der COMEX. Demnach ist die Netto-Short-Position der „Commercials“ per 27. Oktober 2020 um 0,79 Prozent gestiegen auf 296.462 Kontrakte. Allerdings agierten die Untergruppen konträr. Die eigentlichen physischen Gold-Händler (Produzenten, Großhändler, Verarbeiter etc., auch als „Smart Money“ bezeichnet, weil sie eine besondere Marktnähe besitzen) verringerten ihre Netto-Verkäufe um 7 Prozent. Sie sicherten sich also weniger stark gegen einen Goldpreis-Verfall ab. Die Netto-Short-Position der „Swap Dealers“ (darunter Großbanken) stieg dagegen um 5 Prozent.

Gold-Spekulanten

Auf der gegenüberliegenden Marktseite sieht es ganz ähnlich aus. Die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ sank leicht um 0,39 Prozent. Hier stockte das „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) seine Netto-Käufe aber um 12 Prozent auf, während die „anderen Reportpflichtigen“ ihre Goldkäufe unter dem Strich um fast 8 Prozent reduzierten. Der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, sank gegenüber Vorwoche um 0,37 Prozent auf 560.900 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am gestrigen Freitag ging es dann um 3,3 Prozent nach unten auf 542.473 Kontrakte.

Gold, CoT

Gold, CoT, Daten, COMEX

Lagerbestände

Wie haben sich die COMEX-Lagerbestände entwickelt? Das Gold-Inventar aller Bullion-Banken umfasste per 29. Oktober 2020 insgesamt 37,51 Millionen Unzen. Das sind rund 180.000 Unzen weniger als in der Vorwoche. Die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Bestände („eligible“) betrugen zuletzt 20,15 Millionen Unzen und damit rund 570.000 Unzen mehr als vergangene Woche. Diese Bestände steigen unter anderem dann, wenn sich Kunden ihr Gold im COMEX-System liefern lassen.

Auslieferungsanträge

Vergangene Woche war Verfallstermin bei den Gold-Futures.  Die Anträge auf physische Auslieferung summierten sich für den neuen Kontrakt-Monat (November) auf 1.976. Im Oktober gab es nun insgesamt 34.894 Auslieferungswünsche. Innerhalb einer Woche kamen zuletzt noch 568 hinzu. Zum Vergleich: Im gesamten Kontakt-Monat September waren es nur 4.939, nach 49.026 im August und 55.102 im bisherigen Rekordmonat Juni.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis im Handel mit Gold-Futures (Dezember-Kontrakt) ging mit 1.878,80 US-Dollar pro Unze ins Wochenende. Auf dem Spotmarkt (FOREX) notierte die Goldunze zuletzt genau auf diesem Niveau. Gegenüber Vorwoche ergibt sich ein Abschlag von 1,3 Prozent. Das Wochenhoch lag bei 1.911 US-Dollar (Dienstag). Im Tief wurden 1.859 US-Dollar erreicht (Donnerstag).

Goldreporter

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17 Kommentare

  1. Erst wenn alle physisches Gold fordern und
    den Papier-Versprechen misstrauen, erst dann wird das Kartell seine Macht verlieren.
    Zur Zeit ist es aber immer noch so, dass man alle Waren, von Apfelsinen bis hin zu Zedernholz drucken kann. So auch Gold und Silber.
    Die Keute glauben nämlich, das Papier sei echt.

  2. Der Reigen ökonomischer Krisenindikatoren ist ja bekanntlich wie ein Kessel Buntes, also quasi wie eine Samstagabendshow des Fernsehens der verblichenen DDR.

    Schrill, verstörend und immer auch ein wenig nervenaufreibend.

    Meine absolut willkürliche Auswahl:

    Aktienkurse der Emerging Markets
    Volatilitätsindex (VIX)
    Shiller-KGV
    Zinsstrukturkurve USA
    Initial Jobless Claims
    Baltic Dry Index
    Hindenburg-Omen
    Lippenstift-Index
    Bubikopf-Theorie
    Wisnbier-Gold-Ratio

    https://mobil.ksta.de/wirtschaftliche-lage-lippenstift-als-krisenindikator-12582876

    Die US-Investment-Heuschrecke Goldman Sucks scheint es aber nun ernst zu meinen. Die Liquiditätspolster zweier wichtiger Geldmarktfonds werden in Erwartung eines Finanz-Tsunamis [frei nach Ernst Wolff] dramatisch erhöht. Die Rücklagen erreichen inzwischen 85 Prozent des Gesamtvermögens der Fonds. Da wird offenbar für einen Totalschaden vorgesorgt.

    https://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/geldmarktfonds-goldman-sachs-bereitet-sich-auf-turbulenzen-vor-a-7bd6b8ec-e23f-42c6-9b0c-1faa23cd0139

  3. Ich habe mich in der letzten Woche mit der Herstellung von Backwaren befasst und bin jetzt in der Lage drei verschiedene Teigsorten (Hefeteig, Brandteig und Rührteig) für den Eigenbedarf zu backen ! Ich weiss das ist keine große Leistung und im Grunde interessiert das auch kein Schwein doch momentan geht mir dieser ganze Finanzkram,USA Wahlkampf-Schnickschnack, Virus-Bullshit u.s.w. unglaublich auf den Zeiger ! Schönes Wochenende und weiterhin eine kreative Diskussion wünsche ich @ Allen
    PS: Morgen zum Frühstück gibt es selbstgemachte Weizen-Haferflockenbrōtchen !

    • @Fleisch ist mein Gemüse

      Sieh mal einer an! Dafür bin ich in der Lage, drei verschiedene Brotsorten zu KAUFEN – ganz besonders viel Überwindung kostet mich immer das biologisch-dynamische Dinkelbrot für meine Frau. Aber was tut man nicht alles für den häuslichen Frieden.

      Apropos Foristen am Rande des Nervenzusammenbruchs: Ein ‚Jemand‘ im Bus ohne Maske! Ich fixiere die maskenlose Person sofort am Boden, bis die Polizei eintrifft! Versteht sich!

      https://www.der-postillon.com/2020/10/sonntagsfrage-maskensuender.html

      • Thanatos
        Maskenpflicht ist doch kein
        Problem.
        War im Rheinland ab Mitte November doch schon seit Jahrzehnten gegeben.

        In meiner Stadt muss ich jetzt auch draußen mit Maske rumlaufen. Werde ich auch mit Freude machen.
        An geraden Tagen als Darth Vader, an ungeraden Tagen als Joker.
        Es gibt ja keine technischen Anforderungen an die zu tragenden Maken !!!
        Alaaf, Helau und viel Spass!!!!

        • Ich bin neulich in die Bank, mit Maske, Kapuze uns Sonnenbrille. Früher haette man die Notfallknoepfe gedrückt, wegen Bankueberfall. Heute darfst du anders garnimmer rein. Eh irgendwie lustisch.

      • @Thanatos Wie ich die Berliner Polizei kenne kommen sie die mit mindestens 3 Blaulicht-Streifenwagen und nachfolgender Einsatzhundertschaft in solch dringenden Faellen.

      • @MeisterEder & @materialist

        https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/pressemitteilung.1010861.php

        Erich Kästner
        Besuch vom Lande

        Sie stehen verstört am Potsdamer Platz.
        Und finden Berlin zu laut.
        Die Nacht glüht auf in Kilowatts.
        Ein Fräulein sagt heiser: „Komm mit, mein Schatz!“
        Und zeigt entsetzlich viel Haut.

        Sie wissen vor Staunen nicht aus und nicht ein.
        Sie stehen und wundern sich bloß.
        Die Bahnen rasseln. Die Autos schrein.
        Sie möchten am liebsten zu Hause sein.
        Und finden Berlin zu groß.

        Es klingt, als ob die Großstadt stöhnt,
        weil irgendwer sie schilt.
        Die Häuser funkeln. Die U-Bahn dröhnt.
        Sie sind alles so gar nicht gewöhnt.
        Und finden Berlin zu wild.

        Sie machen vor Angst die Beine krumm.
        Sie machen alles verkehrt.
        Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.
        Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum,
        bis man sie überfährt.

        (1929)

    • Ist super nützlich, meine Frau macht ein super Fladenbrot , hauseigenes Olivenöl und, Salz und gekochte Eier. Perfekt ! Ich kann leider nur ein Pfannenbrot, mit Speck,Zwiebeln und Gouda. Einkochen ist ein Hobby. Das sind alles Dinge die sehr wichtig sind.

    • Naja die Krise hat anscheinend was Gutes auch bewirkt. Männer bemühen sich an den Herd, damit ihre Frauen sich ums Gold kümmern können. Herrlich.

    • Fleischesser: Top! Ich finde, es ist ebenso sinnvoll wie nützlich, sich solche Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen.

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