Im Zuge der kurzzeitigen Kursschwäche bauten Gold-Futures-Händler vergangene Woche Short-Positionen ab. Gibt es jetzt weitere Gewinnmitnahmen?
Goldpreis
Auch vergangene Woche verzeichneten wir beim Goldpreis einen turbulenten Handelsverlauf. Am Dienstag und Mittwoch wurden weitere Rekordhochs erreicht, Nummer 45 und 46 in diesem Jahr. Dagegen verbilligte sich die Goldunze am Donnerstag um rund 1,7 Prozent. Am Freitag ging der Goldkurs dann bei 2.749 USD bzw. 2.537 Euro jeweils mit einem kleinen Wochenverlust aus dem Handel. Den Oktober beendete das Edelmetall mit einem Kursgewinn von 4 Prozent bzw. 6 Prozent (in Euro).
Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt? Dazu betrachten wir die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 29. Oktober 2024.
CoT-Daten
Nach zwei Wochen in Folge mit steigender Netto-Short-Position sind die Vorwärtsverkäufe der „Commercials“ nun wieder gesunken. Denn im Vergleich zur Vorwoche ging es um 6,5 Prozent zurück auf 303.671 Kontrakte.
Auf der Gegenseite nahm auch die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um rund 6 Prozent ab auf 278,653 Kontrakte. Dabei sanken die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um 4,8 Prozent auf 195.173 Kontrakte. Der Wert liegt nun 11 Prozent unter dem Hoch vom 24. September (219.029 Kontrakte).
Open Interest
Währenddessen sahen wir zunächst eine leichte Zunahme des Open Interest, also der Summe aller offenen Standard-Gold-Kontrakte an der COMEX. Hier ging es im Vorwochenvergleich um 1 Prozent nach oben auf 579.760 Kontrakte. Aber bis zum Handelsschluss am Freitag sank der Zahl um 2,8 Prozent auf 562.996 Kontrakte. Gegenüber Vorwoche (Freitag bis Freitag) kam der Open Interest nur leicht zurück, nämlich um 0,9 Prozent.
Gold-Optionen
Nach dem Verfallstag zu Wochenbeginn ist der Open Interest im Gold-Optionshandel um fast 13 Prozent zurückgekommen. Dabei sank die Put/Call-Ratio deutlich auf 0,68 (Vorwoche: 0,773). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 147 Call-Optionen (Vorwoche: 119). Damit sehen wir einen wieder deutlich ansteigenden Goldpreis-Optimismus im Optionshandel.
Goldpreis-Entwicklung
Der Wochenchart zeigt den deutlichen Kursrücksetzer am Donnerstag. Im Tagesverlauf ging es um 1,8 Prozent oder knapp 50 Dollar nach unten. Im Anschluss erholte sich der Goldpreis wieder kontinuierlich. Am Freitag ereignete sich um US-Börsenstart ein weiterer, kleinerer Rücksetzer.
Mit Schlusskursen von 2.749 US-Dollar bzw. 2.537 Euro verbilligte sich Gold gegenüber Vorwoche um 0,2 Prozent bzw. 0,5 Prozent (in Euro).
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren vergangene Woche leicht um 90.000 Unzen auf 17,13 Millionen Unzen. Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 120.000 Unzen zu auf 9,44 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).
Bei einem Open Interest von 562.996 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 56.299.600 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu 30,4 Prozent durch entsprechende Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 30 Prozent).
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsenbetreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat neuen Kontraktmonat November nun 1.569 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Zum Vergleich: Im Oktober gab es insgesamt 12.691 Anträge. Und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bestanden Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Gold in China
Vor allem im ersten Halbjahr wirkten sich Preisaufschläge in China deutlich auf den internationalen Goldkurs aus. Dieser Einfluss hat in den vergangenen Monaten stark nachgelassen. Wie entwickelte sich der Goldpreis dort zuletzt?
Am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 3:30 Uhr New York) notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 634,27 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 89,21 US-Dollar bzw. 2.774 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.779 US-Dollar. Das heißt, Gold wurde in China wie in der Vorwoche unter dem internationalen Goldpreis gehandelt – minus 5 US-Dollar (-7 USD in der Vorwoche) . Dagegen sahen wir in den 2024er Hochphasen beim Goldpreis in Shanghai Aufschläge von bis zu 90 US-Dollar auf die westlichen Kurse.
Goldpreis-Ausblick
Kommende Woche wird es besonders spannend. Denn am Dienstag, dem 5. November 2024 finden die US-Präsidentschaftswahlen statt. Egal, wer ins Oval Office einzieht, ob nun Kamala Harris oder Donald Trump, der staatliche Schuldenberg in den USA wird in den kommenden Jahren weiter dramatisch wachsen.
Gefahr für die Märkte könnte von möglichen Unsicherheiten hinsichtlich der Ergebnisfeststellung ausgehen. Sollte Trump nicht als Gewinner hervorgehen (seine Chancen stehen gut), wird man mit einer Klage rechnen können. Außerdem wären sogar Ausschreitungen fanatischer Trump-Anhänger denkbar. Ein Rücklauf des Gesamtmarktes (Aktien) könnte Gold und Silber vorübergehend mit nach unten ziehen.
Hier was zum Lachen, t-online informiert die Anleger:
https://www.t-online.de/finanzen/aktuelles/wirtschaft/id_100515286/welches-gold-ist-am-wertvollsten-.html
Maruti meint, diese Medien, wie auch n-tv und co
sollten lieber über Fussball und Dschungelcamp berichten.
Oder über die pseudo Prominenz am Ballermann.
Die scheinen auch noch nach der Wahl abzubauen.