Mit dem Goldpreis-Anstieg sind wieder deutlich mehr US-Händler in Gold-Futures eingestiegen. Es gab technische und fundamentale Impulse.
Goldpreis
Gold-Investoren haben erneut eine turbulenten Woche erlebt. Am vergangenen Samstag informierten wir unsere Leser über die Hinweise einer womöglich bevorstehenden Goldpreis-Rally (Goldpreis bricht aus: Was passiert jetzt?). Allerdings kam der Kurs am Montag noch einmal zurück. Dabei blieb das Kaufsignal aber voll intakt. Mit Bekanntgabe der jüngsten US-Inflationsdaten kamen dann fundamentale Impulse hinzu und der Goldpreis passierte endgültig die Schwelle von 2.400 US-Dollar.
CoT-Daten
Was geschah am US-Terminmarkt? Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten mit dem Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 9. Juli 2024. Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um knapp 6 Prozent auf 280.640 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 5 Prozent zu 254.775 Kontrakte.
Auffällig ist, dass sich die Untergruppe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) seit mindestens acht Wochen bedeckt hält. Das heißt, deren Netto-Long-Position veränderte sich kaum und schwankt seit Mitte Mai zwischen rund 148.000 und 158.000 Kontrakte, zuletzt 157.467 Kontrakte. Diese Spekulanten lassen sich von kurzfristigen Goldpreis-Sprüngen nicht mehr so stark mitreißen, wie noch bis Ende März.
Open Interest
Währenddessen sehen wir aber eine starke Zunahme des der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Denn dieser stieg gegenüber Vorwoche um 13 Prozent auf 516.324 Kontrakte. Und bis zum Handelsschluss am Freitag ging es noch einmal um 6 Prozent nach oben auf 548.962 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) stieg der Open Interest um 7 Prozent.
Gold-Optionen
Auch im Handel mit Gold-Optionen an der COMEX stieg der Open Interest wieder stärker an. Am Freitag nach Börsenschluss wurden 1.043.304 offene Deals gemeldet. Das waren 8 Prozent mehr als vor einer Woche. Dabei nahm die Put/Call-Ratio zu auf 0,578 (Vorwoche: 0,561). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 173 Call-Optionen. In der Vorwoche waren es 178. Damit ist der übergeordnete Goldpreis-Optimismus im Optionshandel etwas zurückgekommen.
Goldpreis-Entwicklung
Nach dem Rücksetzer am Montag war der Goldpreis in den folgenden Tagen bereits wieder etwas nach oben geklettert. Am Donnerstag kam dann um 14:30 Uhr der Spike (US-Inflation niedriger als erwartet). Unter hohem Volumen stieg der Futures-Preis innerhalb von drei Stunden um mehr als 40 Dollar auf zeitweise 2.429 US-Dollar pro Unze.
Am Freitag gab es nach Bekanntgabe des etwas stärkeren US-Erzeugerpreis-Index dann einen kleinen Kursknick. Doch schließlich ging der Goldpreis (August-Kontrakt) mit 2.416 US-Dollar (2.219 Euro) pro Unze ins Wochenende. Damit ergibt sich im Vorwochenvergleich ein Kursanstieg von 0,8 Prozent (+0,3 % in Euro).
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren nun drei Wochen in Folge in kleinen Portionen. Innerhalb einer Woche noch einmal um 80.000 Unzen auf zuletzt 17,69 Millionen Unzen (Vorwoche: +30.000). Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 130.000 Unzen zu auf 9,90 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).
Allerdings ist die physische Gold-Deckung der COMEX-Geschäfte weiter gesunken. Denn bei einem Open Interest von 548.962 Kontrakten handelten Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 54.896.300 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag nur noch zu 32 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt (Vorwoche: 34 %).
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Juli nun 3.105 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen innerhalb einer Woche 416 hinzu.
Im Vormonat waren es insgesamt 30.728 „delivery notices“. Dagegen bestanden im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Gold in China
Betrachten wir die Preisentwicklung in China. Am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 561,49 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 78,90 US-Dollar oder 2.454 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.380 US-Dollar. Das heißt, Gold wurde in China erneut mit Aufschlägen von rund 74 Dollar auf den internationalen Kurs gehandelt (Vorwoche: 70 Dollar).
Goldpreis-Ausblick
Vor genau einer Woche schrieben wir an dieser Stelle, dass in Sachen Goldpreis womöglich eine spanende Woche bevorsteht, aufgrund der charttechnischen Verbesserung und der gestiegenen Erwartungen an eine US-Zinssenkung im September. Beide Faktoren haben sich vergangene Woche gefestigt.
Während am US-Terminmarkt die Wahrscheinlichkeit für einen US-Zinsschritt im September letzten Freitag noch mit 78 Prozent gehandelt wurde, ist diese nun auf 96,3 Prozent gestiegen (FedWatch Tool). Die Daten vom US-Terminmarkt zeigen mit dem parallelen Anstieg von Goldpreis und Open Interest eine Zunahme der Marktstärke. Das heißt, der Kursanstieg hat wieder mehr Akteure in den Gold-Futures-Handel gelockt. Und bei den Spekulanten gibt es in dieser Hinsicht noch Nachholbedarf.
Kommenden Montag hat Fed-Präsident Jerome Powell einen öffentlichen Auftritt in Washington und am Donnerstag wird das Ergebnis der EZB-Sitzung bekanntgegeben. Man darf also gespannt sein, ob sich der Goldpreis in diesem Umfeld weiter von der 2.400-Dollar-Marke nach oben absetzen kann. Kurzfristige Rücksetzer können den aktuellen Aufwärtstrend nicht aufhalten, solange der Goldpreis über 2.360 US-Dollar bleibt.
Auch wenn politische Kurssprünge nur von kurzer Dauer sind, wird das Trumpattentat die EM-Preise morgen gehörig anschieben.
@Ahnungsloser
Ja, irre Zeiten.
Ich habe heute mal etwas mehr US-TV geguckt.
Wahnsinn. Linksmedien wie CNN wollten den Mordanschlag auf einen EX-Präsidenten und aussichtsreichen Kandidaten mit einer Kriegswaffe (AR 15) als kleinen Vorfall bei einer Dorf-Veranstaltung herunterspielen.
Die lügen ja fast noch besser als……..
Es kann aber auch anders laufen: Szenario:
Das war jetzt der Wahlsieg für Trump. Die Amis lieben Helden. Ist eben so.
Das da wird DAS Bild des Jahres, oder noch viel länger.
https://images.tagesschau.de/image/73c45c02-92f0-46be-ab32-a488812f70c2/AAABkLFzxV8/AAABjwnlXhk/original/trump-siegerpose-100.jpg
Mal ehrlich: welcher andere Politiker oder wer von uns würde sich Sekunden nach einem um 0,5 cm überlebten Mordanschlag mit der ausgestreckten Faust hinstellen und „Fight, Fight, Fight“ zu seinen Fans brüllen ? Das ist kein PR-Gehabe, der Typ ist wirklich so.
Für die Amis ein neuer John Wayne, nur in echt.
So, jetzt sitzt Putin (oder wer auch immer) diesem Typen Auge in Auge gegenüber und Donald sagt Dir: jetzt ist Schluß mit Krieg in der Ukraine, sonst……
Also ich würde die Ansage glauben und ihn nicht ärgern.
Anders als bei Alzheimer-Joe.
Fazit: Weihnachten ist der Krieg in der Ukraine vorbei. Schritt für Schritt werden die Sanktionen aufgehoben, die Kriegspanik ist weg….
So könnte es auch laufen.
Kein Witz: bei Fox News reden sie inzwischen dauernd davon, daß Gott selbst Donald gerettet hat, damit dieser nun die USA retten kann. Da bleibt einem als kleinem gottesfürchtigen Menschen doch gar nix anderes übrig, als in der Wahlkabine…..
Irre Zeiten.
@Meister Eder; Ahnungsloser
Ich bin mir unsicher, ob der Mordanschlag auf Trump großen Einfluss auf den Goldpreis
haben wird. Das fände ich übrigens auch widerlich und nur ein weitere Beweis der gesellschaftlichen Dekadenz. Diese Land hätte man mal besser den Indianern überlassen.
@ Goldhase, aus dem Anstieg ist eh nichts geworden, und ich möchte auch bei Gott nicht aus solchen abscheulichen Gründen profitieren. Mein Gedanke war eher eine weitere Absicherung gegenüber einer verrohenden Gesellschaft und unsicheren Zukunft. Und ich denke, dass Ihre Gedanken auch in diese Richtung gehen, das hat mit gesellschaftlicher Dekadenz nichts zu tun.
@ Ahnungsloser
So dachte ich auch. Mit Dekadenz meinte ich das verwobene US System,
Hat mit unserer Motivation hier nichts gemein. Ich weiß wie Sie es gemeint haben, aber solch politischen Terror oder Kriege haben in der Vergangenheit meist nur kurzfristige Ausschläge beim Gold verursacht. Die kommen völlig
unvermittelt und dann stark, teilweise 20 bis 30 Euro in wenigen Minuten.
Also, es war keine Kritik an Ihrem Beitrag, meine Gedanken gingen in eine andere Richtung.
@Goldhase
Ich denke auch nicht an das Attentat selbst, sondern welche Szenarien jetzt wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher werden.
1.) Trump wird die Wahl nun wohl gewinnen.
2.) Der Ukrainekrieg ist im Dezember Geschichte
ect…..
Aus diesen Entwicklungen kann was kommen.
Wir dürfen aber nie den Focus weg vom Finanzsystem wenden: das rennt unaufhaltsam ins Feuer.
Mit Trump gibt es eher Steuersenkungen und noch mehr Schulden etc.
Oder ganz simpel: es hat sich nix getan: Gold war alternativlos und es es nun erst recht.
@MeisterEder
Das ist das Wahlentscheidende Foto. Gratulation an den Reporter. Ein starker Trump, blutverschmiert, die Faust über den Sicherheitsbeamten hoch erhoben schreit : kämpft, kämpft.
Kein wackeliger Tattergreis sondern eine starke hegemonische Persönlichkeit erinnert an General Armstrong Custer. Hollywood macht nun den Rest.
Den Linken sind die Felle endgültig ( auch hier, t-online und. co) weggeschwommen und die Hoffnung auf Frieden in der Welt steigt wieder. Sinkende Goldkurse könnten die Folge sein.
@Maruti
Treppenwitz der Geschichte: diese entscheidenden Bilder hat ein Reporter der New York Times (gar keine Trump-Fans) gemacht.
Da wird sich die Redaktion aber freuen, daß ausgerechnet ein eigener Mitarbeiter Donald die Wahl gesichert hat.
Das verdanken wir auch moderner Technik: eine Sony Digicam mit 1 /8000 Sec Belichtungszeit und 30 Bildern je Sekunde.
Und einem eiskalten Profi am Auslöser.
Elon Musk: das letzte Mal, als Amerika so einen Kandidaten hatte, war Teddy Roosevelt.
Kein Witz: dieses Bild ist bei Donalds Fans jetzt der Renner:
https://m.media-amazon.com/images/I/61OxlVpBeYL._AC_UF894,1000_QL80_.jpg
JA, die Abnahme der Kriegsangst könnte entspannend wirken, aber die Finanzkatastrophe läuft ja weiter.
Donny wird die Steuern senken, noch mehr Schulden machen, einen Handelskrieg anzetteln……
Wird alles nicht gut für Papier sein.
@Maruti, Meister Eder
Starke Parallelen. siehe:
https://img.welt.de/img/geschichte/zweiter-weltkrieg/mobile137728270/9292508677-ci102l-w1024/The-second-flag-raising-on-Iwo-Jima-on-Feb-23-1945-The-photo-was-immediately-r.jpg
@Ammit
JA, das „Jahrhundertbild“ von Donald ist ja komplett unglaublich.
Wenn es nicht vor laufenden TV-Kameras gemacht worden wäre, man würde sicher glauben, es wäre in 5 Stunden Photoshop zusammengebastelt worden.
Blauer Himmel, Blut im Gesicht, die Faust oben und über Donald die wehende US-Fahne. Der unbesiegbare Führer umringt von den Helden des Secret Service.
Die Macht der Bilder.
Ihr Iwo-Jima Photo ist in tausenden US-Städten als Broncedenkmal für Veteranen verewigt.
https://washington.org/sites/default/files/michaeldphotos-marine-corps-memorial-sunset_mydccool-homepage-07.06.jpg
Bis in die hinterste Provinz in Florida
https://www.artswfl.com/wp-content/uploads/2011/09/iwo_statue_lg.jpg
Es gibt Bilder, die die Geschichte verändern:
https://dynamic-media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-o/23/4a/e8/e4/caption.jpg?w=1200&h=-1&s=1
My Lai , Vietnam, 1968.
Der Anfang vom Ende de Vietnamkrieges.
History in the making.
Dem Papiergeld wird es auch nicht mehr helfen.
Im Gegenteil.
@Ahnungsloser
Möglicherweise wird dieses Ereignis, da man in den USA gerne Kuhhirte spielt ( neudeutsch Cowboy) , die Popularität des Herrn Trump anschieben, bei Gold bin ich mir nicht so sicher.
Sitzt doch die FED gehörig im Dilemma.
Sie kann die Zinsen nicht weiter erhöhen, ohne dass die Zinslast zum Bankrott führt, kann aber auch die Zinsen nicht senken, ohne den Dollar komplett zu ruinieren.
( Wahrscheinlich wird man, ausser heisser Luft verbreiten) gar nichts tun und alles so lassen. Nämlich die Anleger in Glaube und Hoffnung.
Jedenfalls würde maruti es so machen :)
Heute neues Allzeithoch in Dollar von 2434 Dollar. Mein Dank gilt der Unfähigkeit der selbsternannten Eliten sowohl auf politischen wie auch ökonomischen Gebiet.
Man kann es auch anders sehen: Trump hat immer mal wieder rechtswidrig die Gewalt (Sturm aufs Kapitol) für sich in Anspruch genommen – jetzt hat ihn selbst mal das Schicksal ereilt! Wo sehe ich da Heldentum???
Jeder wie er mag – aber wenn die wieder einen Schwerkriminellen zum Präsidenten wählen, sagt da ALLES über gods own country! Onkel Abe würde sich im Grabe umdrehen…!
God bless you, USA… Ich weiß, warum ich dieses sogen. „demokratische 2-Parteiensystem“ komplett ablehne! Ich bin ein kompletter
Ablehner des US-Weltpolizisten-Systems, welches im Laufe der Zeit unendliches Elend auf dieser Welt verursacht hat!!!
Dokta