Dienstag,15.Juli 2025
Anzeige

Goldpreis, Inflation, Nahost-Krieg: So reagieren die Märkte

Eskaliert der Krieg im Nahen Osten? Was bedeutet das für Zinsen, Wirtschaft, Inflation und Goldpreis? Noch zeigen sich die Finanzmärkte gelassen.

Goldpreis

Am Dienstag um 9:30 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.384 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.930 Euro. Damit verteuerte sich das Edelmetall innerhalb einer Woche um 1,6 Prozent (in USD) bzw. 0,3 Prozent (in EUR). Mit diesen Kursen lag der Goldpreis 1,3 Prozent (in USD) bzw. 2,8 Prozent (in EUR) unter den Rekordhochs vom 6. Mai 2025.

Währenddessen lag der Preis für eine Feinunze Silber am Dienstagvormittag bei 36,46 US-Dollar bzw. 31,55 Euro. Damit blieb der Kurs auf Dollar-Basis im Vorwochenvergleich praktisch unverändert, während Silber sich in Euro um 1,3 Prozent verbilligte.

Gold, Goldbarren, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
An den Aktienmärkten herrschte bis zuletzt noch Optimismus. Was passiert im aktuellen Umfeld – auch mit der Inflation, den Zinsen und dem Goldpreis? 

Nahost-Krieg im Fokus

Im Zentrum der Weltöffentlichkeit steht der Krieg zwischen Israel und dem Iran. Nun stellt sich die wichtige Frage: Wird sich diese geopolitische Krise noch stärker auf die Finanzmärkte, die Weltwirtschaft und die Inflation auswirken? Die Lage kann eskalieren, sollten die USA militärisch eingreifen oder eine Blockade der Straße von Hormus durch den Iran erfolgen – eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt.

Rahmenbedingungen

Der US-Dollar notierte im Umfeld der jüngsten kriegerischen Ereignisse gegenüber den anderen Hauptwährungen (Dollar-Index) weiter schwach. Eine Flucht in die US-Währung, die in früheren Krisen festzustellen war, blieb bislang aus. Das Gegenteil bleibt eher die Regel. Der Euro-Dollar-Kurs notierte zuletzt auf dem höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren.

Dagegen gerieten die Sorgen und Hoffnungen im Zusammenhang mit dem von den USA international ausgelösten Zollstreit sowie im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine etwas aus der Wahrnehmung. Vielmehr steigen Befürchtungen eines erneuten Anstiegs der Inflation. Jüngste Zahlen aus den USA deuteten bereits darauf hin. An den Aktienmärkten blieb die Panik bislang aus.

Marktzinsen

Unter diesen Bedingungen sanken die US-Marktzinsen gegenüber der Vorwoche sogar leicht. Dagegen stiegen sie in der Eurozone. So handelten Anleger 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag zu einer Rendite von 4,44 Prozent – nach 4,46 Prozent in der Vorwoche. Währenddessen stieg die Rendite deutscher Papiere mit 10-jähriger Laufzeit auf 2,55 Prozent, wobei die Marktzinsen in anderen Eurostaaten sogar etwas stärker anzogen – wie etwa in Spanien, auf 3,24 Prozent.

Zinsen, Marktzinsen, Renditen, US-Rendite, Staatsanleihen

Goldpreis-Ausblick

Im Mittelpunkt der Berichtswoche steht die Sitzung der US-Notenbank. Das Ergebnis wird am Mittwochabend bekanntgegeben. Allerdings erwarten Analysten vorerst keinen weiteren Zinsschritt. Sollte die Fed steigende Inflationsrisiken feststellen, dann könnten Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen in diesem Jahr sogar schwinden.

Währenddessen stand der Goldpreis zuletzt wieder kurz vor einem Ausbruch über die alten Rekordhochs. Allerdings bleibt die Kursentwicklung auf hohem Niveau volatil. Geopolitische Krisen können zwar kurzfristige Impulse auslösen, sie sind aber kein primärer Goldpreis-Katalysator.

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

Anzeige

Goldreporter-Ratgeber

Genial einfach, sicher und günstig: Gold vergraben, aber richtig!

Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass? Notfallplan für Goldanleger

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

2 Kommentare

  1. Die Märkte sind völlig unbeeindruckt von den weltweiten Krisen. Es ist verwirrend. Was muss noch geschehen um die Kurse zum fallen zu bringen?
    Da hortet man Cash um ggf. zuzugreifen, aber nein!
    Früher hieß es immer kaufen wenn die Kanonen donnern, jetzt donnern sie. Doch jetzt kaufen?
    Sind denn alle alten Regeln ausser Kraft gesetzt?

    • @Fritzthecat
      Man muss unterscheiden bei den Märkten.
      1. Der Markt der Minderheit der globalen Kleinanleger unterschiedlicher Nationen
      2. Der Markt der internationalen Institute, also der Grossbanken der Welt, welche die Mehrheiten abbilden.
      Auf den Börsentafeln erscheinen nur letztere, erstere werden ausgefiltert.
      Übrigens, das ist nicht eine von mir vermutete Tatsache, genau so wurde es mir von meinem Anlageberater der Commerzbank schon vor 25 Jahren gesagt.
      „Wir machen und bestimmen den Markt, welchen Sie auf den Anzeigetafeln zu sehen bekommen.“

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie Ihren Namen ein

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige