Freitag,13.Dezember 2024
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Goldpreis: Kommt jetzt die große Gelegenheit?

Vergangene Woche sank der Goldpreis noch einmal um 4 Prozent. Dabei kamen die Netto-Positionen im US-Gold-Futures-Handel auf ein 4-Monats-Tief zurück.

Goldpreis

Wir erleben bei Gold eine ausgedehnte Kurskonsolidierung. Dabei ist bereits einiges an spekulativer Übertreibung aus dem Markt gewichen. Begünstig und initiiert wurde der jüngste Abverkauf durch das Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen. Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus werden Steuererleichterungen für Unternehmen und ein wirtschaftlicher Aufschwung erwartet. Diese Annahme ließ die Risikofreude von Investoren steigen und sorgte für Gewinnmitnahmen bei Gold und Silber. Doch wie lange wird diese Entwicklung anhalten?

Gold, Goldbarren, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Goldpreis in der Trump-Konsolidierung: Wer im Dezember 2016 bei Gold zugriff, erwischte eine perfekte Kaufgelegenheit. Wird es in diesem Jahr genauso laufen? (Bild: Goldreporter)

Dazu betrachten wir die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 12. November 2024.

CoT-Daten

Die Netto-Short-Position der „Commercials“ ist nun drei Wochen in Folge um jeweils 6 Prozent gesunken. Dabei ging es zuletzt zurück auf 265.582 Kontrakte. Dabei handelt es um den niedrigsten Wert seit dem 2. Juli 2024.

Ähnlich sieht es auf der Gegenseite aus. Denn die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ sank gegenüber Vorwoche um weitere 7 Prozent auf 236.451 Kontrakte. Dabei verringerten sich die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um fast 10 Prozent auf 165.296 Kontrakte. Der Wert liegt nun 25 Prozent unter dem Hoch vom 24. September (219.029 Kontrakte).

Open Interest

Währenddessen ging auch der Open Interest deutlich zurück. Denn die Summe aller offenen Standard-Gold-Kontrakte an der COMEX sank im Vorwochenvergleich um 4 Prozent auf 535.981 Kontrakte. Und bis zum Handelsschluss am Freitag ging es noch einmal um 3 Prozent runter auf 519.257 Kontrakte. Gegenüber Vorwoche (Freitag bis Freitag) kam der Open Interest um 6 Prozent zurück.

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Gold-Optionen

Dagegen nahm der Open Interest bei den Gold-Optionen per 15. November um 6,8 Prozent zu auf 1.148.860 Verträge. Dabei stieg die Put/Call-Ratio erneut an auf 0,723 (Vorwoche: 0,706). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 138 Call-Optionen (Vorwoche: 142). Damit sehen wir einen weiter rückläufigen Goldpreis-Optimismus im Optionshandel.

Goldpreis-Entwicklung

Wir haben eine weitere Woche mit kontinuierlichem Goldpreis-Rückgang erlebt. Noch zeigen Bullen kaum Widerstand gegen die Bärenattacke. Immerhin ging es am Freitag nicht mit einem Wochentief aus dem Handel. Das ereignete sich am Donnerstag bei 2.544 US-Dollar. Mit einem Schlusskurs von 2.570,10 US-Dollar (Settlement) bzw. 2.438,66 Euro sank der Goldpreis vergangene Woche um weitere 4,6 Prozent (USD) bzw. 3,0 Prozent (EUR). Damit notierte Gold 8,2 Prozent bzw. 5,5 Prozent unterhalb der Rekordstände vom 30. Oktober.

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Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Dezember-Kontrakt), Wochenchart: Noch einmal deutliche Kursverluste, aber gegen Wochenschluss stabilisierte sich Gold am Terminmarkt (Quelle: CME Group).

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren vergangene Woche um 290.000 Unzen auf 17,48 Millionen Unzen. Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 240.000 Unzen zu auf 9,44 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Bei einem Open Interest von 519.257 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 51.925.700 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu 33 Prozent durch entsprechende Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 31 Prozent).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsenbetreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat neuen Kontraktmonat November nun 2.570 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen innerhalb Woche nur 33 hinzu. Zum Vergleich: Im Oktober gab es insgesamt 12.691 Anträge. Und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bestanden Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Goldpreis-Ausblick

Nicht nur charttechnisch, auch im US-Futures-Handel entwickelt sich das Sentiment zunehmend in Richtung einer „überverkauften“ Lage. Die vergangenen drei Wochen waren von Gewinnmitnahmen geprägt und von Eindeckungen durch Short-Sellern. Die Folge ist ein stark rückläufiger Open Interest, sprich: viele sind zuletzt aus dem Gold-Futures-Handel ausgestiegen. In der Spitze entfernte sich der Goldpreis wie berichtet um 8 Prozent von den Höchstkursen Ende Oktober.

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Goldpreis in US-Dollar, November 2016 bis Dezember 2017. Auch nach Trumps letztem Wahlsieg kam Gold erst einmal zurück. Im Nachhinein betrachtet, ergab sich damals eine hervorragende Kaufgelegenheit.

Als Donald Trump 2016 die US-Präsidentschaftswahlen gewann, sank der Goldpreis bis zum Jahresende um rund 13 Prozent auf damals 1.130 US-Dollar pro Unze. Womöglich ergibt sich auch diesmal eine attraktive Einstiegsmöglichkeit, bevor sich Gold im Zuge weiter steigender Staatsschulden wieder deutlich verteuert.

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7 Kommentare

  1. hab ich heute gelesen dass die USA doch Gold in Bitcoin tauschen sollen. haha selten so gelacht, bitte die nicht vorhandenen Reserven dann direkt nach China schicken

    • @Peter
      Ist doch ein klasse Deal: die noch vorhandenen US-Goldreserven gegen BTC tauschen:
      Tausche „nix mehr da“ gegen „nie was da“.
      Klingt fair.

      • @Meister Eder
        Ein interessanter Tausch. Da wird ein imaginärer Bitcoin gegen Gold getauscht, von dem
        keiner weiß, wem es eigentlich gehört. Good Luck.

        • @Goldhase
          Bei der Transaktion wäre ich gerne dabei.
          1.) Ein BTC-Eigentümer hat seinen Zettel mit dem Code für eine Anzahl xy BTC in der Hand.
          2.) ER: So, Herr Powell, dann laß die Paletten Goldbarren mal mal herüberwachsen (flapsig….). Übrigens: ich habe ein Testgerät dabei, wegen Wolfram und so.
          3.) Powell: also, ähm, tja, es ist so…..da gibt es ein kleines Problemchen……

          End of Blödeling:
          An BTC will der Staat durch Kauf kommen.
          Er muß also BTC-Eigentümer finden, die ihre BTC gegen in Rekordtempo verbrennende Dollar tauschen.
          Wer wird denn so blöd sein ?
          Wenn ich an BTC glauben würde ( so wie wir an Gold glauben) , dann würde ich bei so einem Angebot einen Lachanfall bekommen.

          Der ganze Gedanke ist purer Bullshit.
          Politiker eben.

  2. Am Ende ist es natürlich ein Schachzug: irgendwann würde der Druck möglicherweise steigen, dass die USA beweisen müssten dass das Gold tatsächlich da ist.. Hätten sie es offiziell in BTC umgeschichtet, ist es kaum möglich das zu beweisen, also kann man besser verstecken dass es das Gold seit Jahren (Jahrzehnten?) möglicherweise garnicht mehr gibt..

  3. Gold ist ein Element dass immer einen Wert haben wird. Bitcoin eine Datenbank die jederzeit von einer neuen besseren ersetzt werden kann. wenn Bitcoin wertlos wird habe ich nichts. wenn Gold wertlos wird kann ich mir immer noch das Klo vergolden.

  4. Ja, es scheint eine Zeit zum Nachkaufen gekommen zu sein. Der Goldpreis stabilisiert sich momentan um 2600 USD herum, mit leichten Schwankungen, aber darunter wird er nicht fallen. Ich glaube, erst das nächste Frühjahr wird wieder Veränderungen bringen. Jetzt wartet man ab, was Trump bis dahin bringt oder verändert. Aber er kann die 250 Billionen USD Schulden nicht wegzaubern! Also, ich erwarte mir keine Wunder und glaube an einen spätestens im Frühjahr wieder steigenden Kurs.

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