Freitag,07.Februar 2025
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Goldpreis: Kurs schwankt jetzt stärker, Gewinnmitnahmen

Der Goldpreis schwankte vergangene Woche erneut deutlicher im Handelsverlauf. Dabei gab es an der COMEX weitere Gewinnmitnahmen.

Goldpreis

Der Goldpreis zeigte in der vergangenen Woche eine etwas erhöhte Volatilität. Allerdings entfernte sich der Kurs nur moderat vom seinem jüngsten Rekordhoch. Dagegen profitierte der Euro-Goldpreis von der vorübergehenden, relativen Dollar-Stärke. Am heutigen Montagvormittag um 10 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 2.652 US-Dollar. Das entsprach 2.417 Euro. Somit starteten die Notierungen zunächst mit leichten Kursgewinnen in die neue Woche.

Gold, Goldbarren, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Der Goldpreis hielt sich zuletzt auf hohem Niveau. Dennoch ging der Preis für die Feinunze vergangene Woche knapp 30 Dollar unter dem Rekordhoch aus dem US-Futures-Handel (Bild: Goldreporter).

Wir blicken an dieser Stelle noch einmal zurück und betrachten die aktuellen CoT-Daten mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 1. Oktober 2024.

CoT-Daten

Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ erstmals seit drei Wochen – um 3,6 Prozent auf 327.524 Kontrakte.

Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 4,9 Prozent ab auf 299.931 Kontrakte. Dabei verringerten sich die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) nur leicht um 2 Prozent auf 214.461 Kontrakte.

Open Interest

Währenddessen sank auch der Open Interest, also die Summe aller offenen Standard-Gold-Kontrakte an der COMEX, um etwas mehr als 5 Prozent auf 533.107 Kontrakte. Bis zum Handelsschluss am Freitag ging es noch einmal um 0,6 Prozent tiefer auf 533.107 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) sank der Open Interest um 2,6 Prozent.

Gold-Optionen

Dagegen sehen wir im Gold-Optionshandel gegenüber Vorwoche ein Anstieg des Open Interest um 3 Prozent auf 1.040.403 Optionen. Dabei nahm die Put/Call-Ratio ab auf 0,649 (Vorwoche: 0,661). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 154 Call-Optionen (Vorwoche: 151). Damit sehen wir generell einen übergeordneten Goldpreis-Optimismus im Gold-Optionshandel, der gegenüber Vorwoche noch einmal leicht gestiegen ist.

Goldpreis-Entwicklung

Am vergangenen Dienstag erreichte der Goldpreis an der COMEX mit 2.693 US-Dollar sein Wochenhoch. Dagegen waren es am Montag im Tief noch 2.648 US-Dollar. Schließlich ging die Goldunze am Freitag mit 2.667 US-Dollar gegenüber Vorwoche fast unverändert (-1 USD) aus dem Futures-Handel (Dezember-Kontrakt).

Gold, Goldpreis, Goldchart
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Dezember-Kontrakt), Wochenchart: Kein neues Rekordhoch in der vergangenen Woche, aber steigende Volatilität (Quelle: CME Group)

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen sind die Goldbestände in den COMEX-Tresoren nun erneut gefallen – mit einer Ausnahme sieben Wochen lang. Zuletzt ging das Inventar um 130.000 Unzen zurück auf 17,04 Millionen Unzen. Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 290.000 Unzen ab auf 9,22 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Bei einem Open Interest von 533.107 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 53.310.700 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu 31,9 Prozent durch entsprechende Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 31,5 Prozent).

Lieferanträge

Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Oktober nun 11.304 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Das heißt, innerhalb einer Woche kamen 3.028 hinzu. Zum Vergleich: Im September gab es 4.234 Anträge. Und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bestanden Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Goldpreis-Ausblick

In der vergangenen Woche sahen wir auf dem Goldmarkt weitere Gewinnmitnahmen. Insbesondere der gesunkende Open Interest verdeutlicht, dass Positionen im Handel mit Gold-Futures aufgelöst wurden. Aber eine stärkere Konsolidierung blieb bislang aus. Weiterhin hält der überwiegende Optimismus den Goldpreis auf hohem Niveau. Aus fundamentaler Sicht wären wohl aufkommende Zweifel am den zuletzt etablierten Zinssenkungserwartungen erforderlich, um Gold vorübergehend stärker unter Druck zu bringen.

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13 Kommentare

  1. Die Tage mein Gold begeisterter Arbeitskollege mich angesprochen ob wir mal wieder gemeinsam beim Edelmetallhändler kaufen. Hat mit Mühe und Not 4000,00€ zusammen gespart, ich weiß für manche hier in forum sind das kleinbeträge. Aber die Realität der Mehrzahl da draußen sind anders aus, Inflation, Hohe Kosten, Familie muss ernährt werden, usw.
    Denke mir wir werden pro 2000,00€ anonymer kauf folgendermaßen aufteilen, da er auch mehr Silber möchte.
    Beim Gold sind 3 Schweizer Goldfranken „Vreneli“ drin, der Rest ca. 17 Unzen Silber Maples.
    Macht in der Summe 6 Vrenelis und 34 Silber Maples, Denke mir ist ein vernünftige Aufteilung bei 4000,00€ Investitions Summe. Wir denkt Ihr darüber?

  2. Diese Kursschwankungen finden nahezu bei allem Handelbaren statt, auch Aktien.
    Das ist wirtschaftlich kein gutes Zeichen sondern ein Hinweis auf drastische Veränderungen. Diese sind wie immer Rezession, Deflation und Inflation danach und die
    Auschläge werden stärker. Das nächste QE wird ein Vielfaches dessen betragen müssen, was in Draghis Zeiten geschah. Ich sage müssen, weil es nicht anders gehe. Und die Schulden werden kaum mehr messbar sein.
    Tausende, Millionen fach über Billionen.
    Irgendwann ist Schluss. Die Bäume wachsen nicht in fen Himmel und die Wurzeln such nicht in die Hölle.
    Währungsreform, Schuldenschnitt, damit verbunden eine autoritäre ein Mann oder ein Partei Regierung und Ende der Demokratie und Freiheit zusammen mit einer totalitären Überwachung.
    Denken Sie nicht ans Auswandern, anderswo wird es noch schlimmer sein.
    Angepasst leben, gehorsam sein, nicht auffallen, kein oder wenig sichtbares Vermögen haben, könnte der bessere Weg sein.
    Die ehemaligen DDR Bürger werden teilweise das noch kennen.
    Die Unze Krügerrand erreicht heute die 2.500 Euro Marke.
    Anfang des Jahres habe ich 10 Stück zum Monsterpreis von knapp 1900 gekauft und 2015/16 genau 100 Stück zum Wucherpreis von 1005 Euro, ein paar hundert Stück 2008/10 zum Wahnsinnspreis von 750 Euro. Man erklärte mich für verrückt und sagte, dass ich im Alter, also 25 Jahre später nur trockene Kekse mümmeln kann, aus Armutsgründen, weil ich auf einem Haufen wertlosen Metall sitzen werde.
    Damit dieses dann doch nicht geschieht, habe ich alles im Meer versenkt und so sitze ich dann wohl auf dem weichen Sofa mit den Keksen.

    • Ich kaufte seit 2012 permanent und der heutige Schnittpreis liegt bei 1025€ pro Unze.
      Mein Einstandspreis hat sich mehr wie verdoppelt, was will man mehr?

      Immo und Aktien machen permanent Arbeit, leider, dass wollte ich eigentlich nicht, aber breit aufgestellt erschien mir sinnvoll.

      Ich befürchte angesichts der explodierenden Sozialkosten bei schrumpfender Wirtschaft, dass die Brüder irgendwann mit einem Lastenausgleich um die Ecke kommen!

      Bares auf dem Tagesgeldkonto bringt 2,75 Prozent, selbst daran bedient sich der Fiskus mit 25 Prozent am Gewinn, jedoch vor Abzug der Inflationskosten, dass ist eine Sauerei!

    • Denken Sie nicht ans Auswandern, anderswo wird es noch schlimmer sein.

      Das schreibt der, der seit Jahren am Mittelmeer rumhängt. Kann man sich nicht ausdenken, was hier teilweise für ein Unsinn geschrieben wird.

      • @Walter Weiss
        Als überzeugter Europäer, ich denke Sie sind auch ein solcher ( oder nicht ?), ist das „rumhängen“ am nördlichen Mittelmeer noch kein Auswandern.
        Es ist immer noch geopolitisch Europa mit der Währung Euro und dem europäischen Parlament.
        Ein Umzug, das Leben dort, all das war bei der Einigung dem Bürger versprochen worden, dass er da und dort leben kann, wie zu Hause in Deutschland auch.
        Also, so ganz unsinnig ist das nicht, dieses Spiegelei hätten Sie sich sparen können, mit der pauschal Kritik. So was tut man nicht, mein Freund.

        • @Maruti
          Jetzt muss ich aber eine Lanze für WW brechen. Wenn Sie als überzeugter Europäer
          Europa so toll finden, wieso muss er sich dann verhalten, wie ein DDR Bürger es tat.
          (Ihr Rat anstatt Auszuwandern: Anpassen, gehorsam sein, kein Vermögen haben),
          Jeder Ex DDR Bürger fragt sich dann wohl reflexhaft, warum er 1989 überhaupt revoluzte. Dachte immer es ginge um Freiheit, also nicht um anpassen und gehorchen.
          Aber was soll`s, ist Ihr Europa.

  3. Hallo Big Driver,
    würde statt Vreneli mal Sovereign ins Auge fassen.
    Vreneli Preis/g 82,16 € Spread 9,1 % (Differenz Ankauf/Verkauf)
    Sovereign Preis/g 78,53 € Spread 2,1 %

  4. Ich würde auch die 2Rand und Kronenmünzen in 916 bzw 900 Legierung präferieren bei Gold.de sind die immer ganz oben in der Aufgeldliste und bei 2×2 ist man unter 2000€ pro Tafelgeschäft! Was Silbermünzen betrifft wäre ich raus da Aufgeld viel zu üppig bevor man im Gewinn ist da gibt es bessere Möglichkeiten aber prinzipiell gute Aufteilung für 4000€!

  5. Largarde hat gesagt dass sich die zwanziger Jahre gerade wiederholen nur dass man diesmal daraus gelernt hat. an der Krise damals war der Goldstandard Schuld, was man ja korrigiert hat. total vermessen zu denken eine solche Krise kann sich nicht wiederholen. schuld an den Krisen ist die Zentralbank, die Blasen schafft und den freien Markt aushebelt. in der DDR hat das ständige Planen schon nicht funktioniert und es wird auch auf EU Ebene scheitern.

  6. Danke für eure Antworten. Ja Sovereigns wären eine super Option, habe ja selbst einige dutzend davon.
    Ich werde wohl Ihm den Vorschlag machen evtl auf Sovereigns zu wechseln, da er schon einige Vrenelis schon hat. Aber die Entscheidung liegt bei Ihm, ist schließlich sein hart verdientes Geld.
    Was den Kaufpreis von Silbermünzen angeht, die werden nicht gekauft um später (?) irgend ein Gewinn zu realisieren, wenn doch ist es auch ok. Silbermünzen dienen nur als kurzfristiges ersatzgeld, wenn so kommen sollte dann spielt der Kaufpreis der Silbermünzen auch keine Rolle mehr!
    @ Hugo
    Aktieninvestment ist kein Kindergeburtstag, es braucht viel Arbeit um einigermaßen vernünftige Entscheidungen zu treffen. In meinem Fall Gewinnwachstum vor Hohe Dividenden Ausschüttung. Es bringt mir nichts wenn das Unternehmen zb. um die 3% p.a. Wachstum vorweisen kann und 3% Dividende. Eine gute Mischung wäre zb. 15% Wachstum p.a. oder mehr und 3-5% Dividende. Solche Konstellation zu finden ist fast unmöglich. Ein Beispiel wäre hier Evolution gaming AB wo ich selber investiert bin, über 3% Dividende & 30% Wachstum p.a.
    Ob nun Corona oder nicht die Menschen brauchen Unterhaltung, manche können nicht aufs Rauchen oder Alkohol verzichten und wieder andere brauchen den kick beim Glücksspiel.

  7. Heute morgen kamen die Aktien unter Druck und zeitgleich wurde auch Gold gesenkt.
    Begründet wird dies wie immer, die Fondmanager verkaufen Gold um die Verluste bei den Aktien zu kompensieren. Was natürlich vollkommen an den Haaren herbeigezogen ist. Das wäre so, als würde ich meinen verhedderten Hauptschirm absprengen und den Reserveschirm gleich mit, mit der Begründung, dass ich dann mit weniger Gewicht unten ankomme.
    Man stelle sich vor, was passiert, wenn die Aktien um 40% fallen und zeitgleich Gold um 30% steigt.
    Derartiges hatten wir so von 2010 bis 2012.
    Auf der Pressekonferenz im Jahre 2016 wurde Bernanke gefragt, wie man die 2008 Krise hätte vermeiden können, samt der exorbitant teuren Rettungsaktion des Dollars.
    Antwort von Bernanke: Wir hätten Lehman retten sollen, das wäre viel billiger geworden und, wir hätten Gold niemals so stark steigen lassen dürfen.
    Das Wiedereinfangen des Goldpreises als Konkurrent zum Dollar war mit den QE Massnahmen das teurste Unterfangen in der Menschheitsgeschichte.
    Maruti meint, Und Generationen werden darunter leiden müssen.
    So, und wer hat profitiert von diesen beiden Fehlern ?
    Es waren die Entwicklungs und Schwellenländer, Vietnam, Asien, Indien, auch China, Brasilien usw.
    Und die sind jetzt imstande, Druck zu machen.
    Eine schöne Bescherung für das Abendland, uns eingeschlossen. Wir dürfen uns bei den USA bedanken und hier bei Frau Merkel, Herrn Draghi und Trichet, und den Untergebenen wie Herrn Steinbrück und Genossen.
    Ohne diese immens teuren Rettungsaktionen gäbe es nämlich eines auch nicht mehr, den Euro nämlich.
    Das wäre aber wirklich ein tragischer Verlust gewesen, meint
    maruti.

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