Donnerstag,28.März 2024
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Goldpreis mit größtem Tagesverlust seit Juni 2013

Die Preise für Gold und Silber brachen am gestrigen Freitag parallel zu den Aktienmärkten ein. Der Goldpreis verbuchte mit einem Minus von gut 4 Prozent den größten Tagesverlust seit dem ominösen Flash-Crash vom Juni 2013.

Gold, Goldpreis, Crash (Foto: Goldreporter)
Rätselraten um den Goldpreis-Crash: Die Edelmetall-Kurse an den Börsen werden vor allem durch Derivate (v.a. Futures) bestimmt. Eine Unze physisches Gold bleibt eine Unze Gold (Foto: Goldreporter).

Goldpreis schwer unter Druck

Einige Goldanleger haben sich am Freitagabend beim Blick auf die Kurstafeln vermutlich ungläubig die Augen gerieben. So eine Talfahrt haben wir lange nicht erlebt. Im FOREX-Handel erlitt der Goldpreis einen Tagesverlust von 3,6 Prozent auf Kurse von 1.586 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 1.438 Euro. Der Euro-Goldpreis verzeichnete damit ein Minus von 3,8 Prozent. Auf Basis der COMEX-Futures brach der Goldpreis in Euro sogar um fast 5 Prozent ein. Das war für Gold der größte Tagesverlust seit dem 20. Juni 2013. Damals ereignete sich einer der ominösen Flash-Crashs, der letztlich eine dreijährige Abwärtsfahrt bei Gold in Gang setzte. Der Silberpreis schmierte gestern um 6,3 Prozent ab auf 16,67 US-Dollar pro Unze, in Euro um 6,5 Prozent auf 15,12 Euro.

Déjà-vu

Was diesmal viele erstaunte, war die Tatsache, dass die Edelmetalle trotz parallel fallender Aktienmärkte (DAX -3,8 Prozent) so stark unter Druck gerieten. So richtig crashte es kurz nach 16:20 Uhr am Freitag (siehe Chart unten). Gold und Silber sollten doch als stabilisierender Faktor im Depot liegen, wenn die Finanzmärkte einbrechen. Wir haben dieses Szenario schon einmal nach der Weltfinanzkrise 2008 erlebt und darüber schon am Wochenanfang in einem Artikel berichtet: Goldpreis „nach unten gehämmert“ – Ein Rücksetzer mit Ansage!

Goldpreis, Euro, Chart
Goldpreis in Euro, 2 Tage: Signifikanter Einbruch nach 16 Uhr am gestrigen Freitag, Intraday (FOREX); Quelle: GodmodeTrader

Falltür geöffnet

Schon am vergangenen Montag hatte sich bei den Edelmetallen eine Falltür aufgetan (Mehr dazu auch hier: Darum bricht der Goldpreis plötzlich ein!). Sofern hier auf Zentralbankebene in den Markt eingegriffen wurde, ist es perfekt gelungen – vorsätzlich oder als Nebeneffekt – Gold und Silber kurzfristig als Krisenschutz zu diskreditieren. Hier wurde eine regelrechte Panik unter institutionellen Edelmetall-Investoren ausgelöst – gepaart mit dem Verlangen nach kurzfristiger Liquidität. Schlimm erwischt hat es dabei auch Goldminen-Aktien. Der Marktindex der größten Goldproduzenten (NYSE Arca Gold BUGS / HUI) gab an einem Tag mehr als 7 Prozent nach. Und auch das seit Monaten boomende Palladium verzeichnete einen Tagesverlust von satten 10 Prozent auf 2.856 Dollar pro Unze.

Coronavirus im Fokus

Dass die Kurse am Freitagnachmittag letztlich so knallhart verprügelt wurden, liegt auch an den weiter steigenden Unsicherheiten unter Investoren. Das nun auch in Deutschland angekommene Covid-19-Virus und dessen potenzielle Folgen beherrschen das Marktgeschehen. Und noch vor dem Wochenende wollten viele Anleger ganz offensichtlich raus aus ihren Positionen. Wer weiß, welche Nachrichten in den beiden handelsfreien Tagen über den Ticker laufen und wie die Börsen dann am Montag reagieren. Wie geht es weiter mit Gold und Silber? Hierzu werden wir in den kommenden Tagen einen gesonderten Beitrag veröffentlichen.

Goldreporter

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16 Kommentare

  1. Silber ist gestern noch mehr gefallen. Das aktuelle GSR liegt bei 1:95 , Das letzte mal dass Silber gegenüber Gold so billig war liegt 29 Jahre zurück . https://www.goldpreis.de/gold-silber-ratio/ das damalige GSR bei 97. Es ist natürlich gut möglich, dass wir auch noch ein GSR 100 und höher sehen. Keine Ahnung. Ich persönlich glaube, dass wir immer noch am Beginn eines langen Goldbullenmarkt sind, weil Silber noch nicht richtig mitging. Die größte Gefahr für Gold und Silber nämlich steigende Zinsen sehe ich nicht ( https://www.nachrichten.at/wirtschaft/schaller-corona-verhindert-baldigen-anstieg-der-zinsen;art15,3233470 )

  2. Silber fiel noch mehr. Das aktuelle GSR beträgt aktuell 1:95 . Nur im Februar 1991 war es noch billiger 1: 97 . Mit einer Unze Silber Bier kann ich bloss 20 Flaschen Bier ohne Einsatz kaufen. Silber ist also extremst unterbewertet. Viele reden vom Gold, kaum wer von Silber. Nichtsdestotrotz sollte man beide Metalle besitzen.

  3. Der Fall des Goldpreises kann für strategisch agierende Anleger nur eine Aufforderung sein, die günstigen Preise zum Kauf zu nutzen.

    Die Unze, der Barren, die Münze die ich physisch in den Händen halte, ist nicht im Geringsten weniger geworden. Es ist nach wie vor eine Unze, ein Barren, eine Münze.

  4. Da ein steigender Goldkurs gerade in turbulenten Finanzmarktzeiten als „Fieberthermometer“ des Finanzmarkt-Zustandes gilt und aktuell die Impotenz der Notenbanker/Zentralbanken offenbart, außer nun schon mehrere Jahre andauernden Gelddruckorgien keine Lösungen mehr in ihren $-€-¥-£-Banker-Köfferchen finden,

    liegt es doch (sehr) nahe, daß die Notenbanker in einer „konzertierten“ Crash-Aktion das Fieberthermometer mehrmals nach unten schüttelten und die Edelmetalle schon wieder vom FED-BIZ-PPT-Balkon kippten.

    Ja und: ich sehe das Fieberthermometer schon wieder steigen, denn die schlechten Nachrichten werden nächste Woche weiter zunehmen.

  5. steigender Goldpreis =Noch stärkere flucht vom wertlosen ungedeckten Toilettenpapier ins Gold = Todesgefahr für das Falschgeldsystem der Finanzmafia .
    Die Finanzterroristen haben gar keine andere Wahl als den Goldpreis unattraktiv zu machen um zumindest die Schlafschafe von physischem Gold (u. Silber) fernzuhalten aber diejenigen die das Falschgeldsystem verstanden haben freuen sich jedes mal darüber mehr physisches Gold für das Toilettenpapier zuerhalten .Das Falschgeldsystem ist sowieso dem tote geweiht die einzige möglichkeit es noch einwenig am Leben zuerhalten ist noch mehr Toilettenpapier im Umlauf zu bringen eventuell auch durch plünderung der Bevölkerung ala Zypern deshalb hat man so oder so keine andere Wahl als ins Gold und Silber (NUR PHYSISCH) zu flüchten .

  6. Sobald die Geldblase zusammen bricht und die hyperinflation kommt wird Gold steigen. Bis dahin können sie ruhig noch weiter an den Börsen mit Papiergold spielen und handeln

  7. Hatte vorhin bei Eva Herman Telegram gehört wo jemand gesprochen hat das sich viele Ärzte in der Charitè in Berlin getroffen haben und unter anderen wurde da auch gesagt das Berlin nächste Woche abgeriegelt werden soll. Ich schreibe das mal um mal wirklich zu sehen ob es pasiert,denn das kann ich mir nach jetzigen Stand sehr schlecht vorstellen.

  8. Die Fed hat eines ihrer seltenen Statements veröffentlicht. Thema ist – welche Überraschung! – Covid-19:

    „The fundamentals of the U.S. economy remain strong. However, the coronavirus poses evolving risks to economic activity. The Federal Reserve is closely monitoring developments and their implications for the economic outlook. We will use our tools and act as appropriate to support the economy.“

    „We will use our tools“ – soso. Dann muss ich wohl ausgerechnet der Deutschen Bank beipflichten, die in ihrem „Basisszenario“ eine signifikante Zinssenkung vor allem der Fed kommen sieht.

    2 x Finanzmarktwelt:

    Die Kollegen positionieren sich und sehen klar das Szenario einer Wiederholung der Geschehnisse und der Goldpreisentwicklung des Jahres 2008 ff. —> „massiv ansteigender Goldpreis“.
    https://finanzmarktwelt.de/goldpreis-in-der-coronavirus-krise-eine-entwicklung-wie-2008-158847/

    Auch interessant: Hier kann man deren Meinungsbildung nachvollziehen. Unter anderem unter Berufung auf, ja genau, den GOLDREPORTER:
    https://finanzmarktwelt.de/goldpreis-steigt-nicht-trotz-aktiencrash-was-ist-da-los-158766/

    Viele Grüße an die FMW-Redaktion!

  9. Es wird behauptet, dass ein fallender Goldpreis vollkommen logisch ist, weil EM verkauft wird um andere Verluste abzufangen.

    Das ist totaler blödsinn! Ich kann da nur sagen, selber denken ist manchmal nicht so einfach. Denn dann müssten auch Anleihen verkauft werden. Das wurden sie aber nicht, sondern massiv gekauft. Kann man an der Umlaufendite gut ablesen.

    Fazit: Lasst euch nicht für dumm verkaufen. Gold wurde von der Finanzmafia bewusst gedrückt, weil es nicht steigen darf.

    • @Stillhalter
      Die Argumentation ist mir verständlich. Die Frage ist nur: Wie lange kann man ein Asset drücken? Irgendwann ist nämlich das Pulver verschossen. Dann bestimmt Angebot und Nachfrage den Preis, Papiergold hin oder her. Schließlich ist Schluss mit drücken.

      • Werter. @Fritzthecat

        das ist eben die Schwäche der Manipulations- und Verschwörungstheorie. Endlose Mittel und Allmächtigkeit?
        Nein, es wurden massiv Mittel aus den Gold-ETFs abgezogen bzw. umgerubelt!

        • Endlich mal ein Normaldenker – der sich nicht jede Goldpreis Senkung als Verschwörungstheorie interpretiert.

          Man sieht einfach: Gold profitiert gerade überhaupt nicht von den Unsicherheiten, sondern ist genauso betroffen!

      • @Fritzthecat
        Dir fehlt es einfach mal an der nötigen Gelassenheit. Guckst Du.
        https://www.youtube.com/watch?v=aUJGm9Ha8zU

        Es gibt kein Gold in New York, es gibt kein Gold.
        Drum fahr ich nicht darauf ab, macht was ihr wollt.
        Das Gold ist weg aus New York, weil’s keiner braucht,
        weil es als Nahrungsmittel und als Geld nicht taugt.

        Meine Aktien hab ich schon lange, an der Börse der Wahnsinn jetzt tobt.
        keine Nadeln mehr an der Tanne hat der, der die Aktien nicht lobt.
        Ihr Verkauf, der wär längst schon gewesen,
        wenn die Jahresend-Rallye nicht wär,
        Warum steigen sie nicht? Warum steigen sie nicht?
        Ich bin gierig und will stets noch mehr.

        Es gibt kein Gold in New York, es gibt kein Gold.
        Drum fahr ich nicht darauf ab, macht was ihr wollt.
        Das Gold ist weg aus New York, weil’s keiner braucht,
        weil es als Nahrungsmittel und als Geld nicht taugt.

        Denn Gold bringt gar keine Zinsen, Bonds und Aktien bringen viel mehr,
        Und sein Preis geht stets in die Binsen, mein Vermögen ich stetig vermehr‘.
        Die Goldbugs, die singen so Lieder, nach dem Bullen käm auch mal der Bär,
        daß die Blase bald platzt, daß der Euro abkratzt,
        doch das interessiert mich nicht sehr.

        Es gibt kein Gold in New York, es gibt kein Gold.
        Drum fahr ich nicht darauf ab, macht was ihr wollt.
        Das Gold ist weg aus New York, weil’s keiner braucht,
        weil es als Nahrungsmittel und als Geld nicht taugt.

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