Der Goldpreis hat im US-Futures-Handel neue Rekord-Kurse in US-Dollar und Euro erreicht. Fed-Sitzung und Charttechnik bringen Unterstützung.
Neuer Goldpreis-Rekord
Der Goldpreis hat auf Basis der US-Futures am gestrigen Mittwoch neue Allzeithochs markiert. Denn eine Unze Gold zur Lieferung im Dezember (meistgehandelter Kontrakt) kostete per Handelsschluss 2.473 US-Dollar. Das entsprach 2.284,75 Euro. Damit sind die Höchststände vom April (2.467,80 USD) und Juli (2.267,02 EUR) egalisiert.
Der Goldpreis legte am Mittwochabend nach Bekanntgabe des Fed-Statements noch einmal zu. Zwar behielt die US-Notenbank das aktuelle Zinsniveau wie erwartet bei, stützte aber die Erwartungen an eine Zinssenkung im September.

Fed-Sitzung
Im Statement verwendete die Fed gegenüber dem letzten Statement etwas wohlwollendere Formulierungen. So heißt es: „Die Inflation hat im vergangenen Jahr nachgelassen, bleibt aber etwas erhöht. In den letzten Monaten gab es weitere Fortschritte in Richtung des Inflationsziels des Ausschusses von 2 Prozent“. Zuvor war die Rede von „erhöht“ und „moderaten Fortschritten“.
Auf der anderen Seite erklärt man aber: „Jüngste Indikatoren deuten darauf hin, dass die wirtschaftliche Aktivität weiterhin in einem soliden Tempo expandiert.“ Dabei gab man auch zu verstehen, dass der US-Offenmarktausschuss den Zielkorridor von 5,25 bis 5,5 Prozent erst senken wird, sobald er sicher sei, dass die Inflation dauerhaft auf 2 Prozent zusteuert. Die offizielle US-Inflationsrate lag im Juni bei 3,0 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr. Die Juli-Inflation wird am 14. August bekanntgegeben.
Dennoch wird die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte im September nun immerhin mit 13,5 Prozent gehandelt (FedWatch Tool). Generell gilt ein Zinsschritt als sicher.
Ausblick / Goldpreis
Am Freitag stehen noch die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli an. Heute Nachmittag gibt es bereits Ergebnisse des ISM-Einkaufsmanager-Index. Schwache Konjunkturdaten können die Zinssenkungsfantasien weiter anheizen und davon würde sicher auch der Goldpreis profitieren.
Mit dem jüngsten Kursaufschwung nach einem „Fehlausbruch“ in der vergangenen Woche hat auch die charttechnische Lage wieder deutlich verbessert. Sollte der Rally nicht kurzzeitig die Puste ausgehen, dann sind in den kommenden Woche weitere Rekordhochs beim Goldpreis zu erwarten.
Also, wenn die Wirtschaft angeblich solide expandiert, dann wozu die Zinsen senken ? Eine expandierende Wirtschaft bedeutet immer eine expandierende Inflation.
Oder wurde gerade das perpetuum mobile mittels AI erfunden :) ?.
Insofern wird es auch im September keine Zinssenkung geben. Wie gesagt, wozu auch, wenn eh alles bestens läuft.
Das wäre nämlich ein klasischer Widerspruch.