Nach einer Rückkehr an die Schwelle von 2.300 USD hat sich der Goldpreis zum Wochenende wieder erholt. Wir beleuchten die Geschehnisse am US-Terminmarkt.
Goldpreis
Der Goldpreis hat einmal mehr eine bewegte Woche hinter sich – inklusive zweier Verfallstermine. Dabei war die kritische Schwelle von 2.300 US-Dollar kurzfristig in Gefahr. Nach dem Kursrückgang am Mittwoch fanden sich aber schnell wieder ausreichend Käufer. Wir betrachten die aktuellen CoT-Daten mit dem Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures per 25. Juni 2024.
CoT-Daten
Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ gegenüber Vorwoche um 1,4 Prozent ab auf 271.488 Kontrakte. Auf der Gegenseite nahm die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 1,3 Prozent zu 246.229 Kontrakte.
Open Interest
Währenddessen stieg der Open Interest, also die Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX, um knapp 1,8 Prozent auf 452.190 Kontrakte. Allerdings ging es zum Handelsschluss am Freitag wieder um 0,7 Prozent nach unten auf 448.902 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) sank der Open Interest um 1,1 Prozent.
Gold-Optionen
Mit dem Verfallstermin am Mittwoch ging der Open Interest im Handel mit Gold-Optionen deutlich nach unten. Mit einem Minus von 14 Prozent gegenüber Vorwoche waren es am Freitag noch 916.077 Optionen. Dabei ging die Put/Call-Ratio zurück auf 0,557 (Vorwoche: 0,601). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 180 Call-Optionen. In der Vorwoche waren es 166. Damit ist der übergeordnete Goldpreis-Optimismus im Handel mit Gold-Futures nun stark gestiegen.
Goldpreis-Entwicklung
Am Mittwoch fiel der Goldpreis gleich zu US-Börsenbeginn bei hohem Volumen deutlich nach unten. Dabei wurde mit 2.304 US-Dollar pro Unze das Wochentief erreicht. Nach einer ausgedehnten Seitwärtsbewegung ging es dann am Folgetag wieder deutlich nach oben. Schließlich ging der Goldpreis am Freitag mit 2.339,60 US-Dollar aus dem US-Futures-Handel (2.183,68 Euro). Damit ergab sich gegenüber Vorwoche ein Kursverlust von 0,4 Prozent.
COMEX-Gold-Lager
Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren innerhalb einer Woche um 10.000 Unzen auf 17,58 Millionen Unzen (Vorwoche: -70.000). Dabei nahmen auch die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 20.000 Unzen ab auf 9,74 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).
Erkenntnis: Bei einem Open Interest von 448.902 Kontrakten handelten Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 44.890.200 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu 39 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt.
Lieferanträge
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt werden. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Wie hoch der Anteil ist, kann man ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung ersehen.
So meldete die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Juni nun abschließend insgesamt 30.728 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen innerhalb einer Woche noch 381 hinzu. Für den neuen Kontraktmonat Juli liegen der COMEX nun 1.592 „delivery notices“ vor. Im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bestanden Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Gold in China
Betrachten wir die Preisentwicklung in China. Am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr Berlin; 2:30 Uhr New York) notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 543,06 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 76,37 US-Dollar oder 2.375 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig wurde Gold an der COMEX (August-Kontrakt) mit 2.326 US-Dollar pro Unze gehandelt. Währenddessen kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.316 US-Dollar. Das heißt, Gold wurde in China noch mit Aufschlägen von bis zu 59 Dollar (Vorwoche: 81 Dollar) auf den internationalen Kurs gehandelt.
Goldpreis-Ausblick
Die Verfallstermine in der vergangenen Woche und der Kursrückgang bis an die Grenze von 2.300 US-Dollar waren eine Herausforderung für die Goldbullen. Dass sich der Goldpreis hin zum Wochenende wieder erholte ist ein positives Zeichen, ebenso wie der zunehmende Optimismus im Handel mit Gold-Optionen. Hinzu kommt, dass der Goldpreis im Vorwochenvergleich mit dem Open Interest zurückkam. Das ist häufig ein Zeichen für eine kurzfristige Bodenbildung. Dagegen gilt es nun abzuwarten, ob die rückläufigen Kursaufschläge in China Auswirkungen auf die Goldpreis-Entwicklung im Juli haben werden.
Schönes Wochenende @All
https://www.youtube.com/watch?v=84oKQYB0s-A
@Graf Zahl
Danke fürs video.
Der Mann ist allerdings langatmig und sagt nicht all zu viel, was nicht ohnehin die meisten schon ahnen.
Krieg, Reset, Währungsreform, neue Weltordnung nach
Kissinger und Schwab.
Er meint da helfe nur Qualitäts Assets breit gestreut.
Ein bisschen hier, ein wenig da, das meiste in Papier.
Aktien, ETF, Bitcoin. Immobilien womöglich.
Also, bei einem Krieg wird weder die Qualitätsaktie noch der ETF oder Bitcoin sicher sein, so man den verliert und selbst der Gewinner wird sich just diese Assets aneignen.
Wieso auch nicht.
Einzig überleben könnte physisches, anonymes Gold, gut versteckt. Auch Silber um etwas nebenbei illegal zu kaufen, wie Kaffee, Fleisch, Milch oder Alkoholika.
In diesem von dem Mann geschilderten Szenario überlebt nur Gold, sonst nichts.
Das lehrten mich meine Grosseltern und Eltern, welche beide Weltkiege, 3 Resets und 2 Hungersperioden und fremde Besstzungsmächte durchgemacht haben.
@Maruti
Was soll er auch sagen. Das Thema ist sehr komplex. Die Gemengelage stelle ich mir wie einen unbekannten Fluss vor, mit seinen unterschiedlichen Strömungen und Untiefen. Ich denke das z. B. Bitcoin helfen kann, wenn man seinen Aufenthaltsort verlassen muss. Aber eine Garantie gibt es nicht. Als Europäer ein Konto in z.b. Südamerika zu eröffnen ist wohl nicht so einfach. Als Wertspeicher sehe ich Gold und Silber als unabdingbar.
@Graf Zahl
Warum sollte die eröffnung eines Kontos in Südamerika schwierig sein. Die meisten Länder verlangen einen gewissen Geldbetrag als Sicherheit und/oder einen Wohnsitz in deren Land. Je nach Land spezifische Merkmale, man kann dies über gewisse Webseiten herausfinden. Solange man die Geldmittel dafür hat, dann machen. Mit 1 Million Euro in manche Südamerikanischen Länder, bekommt man eine Aufenthaltserlaubnis und kann sogar ein kleines Häuschen kaufen.
Wenn man Währungsreformen, Krieg in Europa erwartet, dann muss man jetzt schon handeln und natürlich ein Teil der Edelmetalle ausser Landes bringen. Danach ist nicht mehr möglich, das höchste der Gefühle wäre evtl über die Grenze nach Österreich oder Schweiz.
Ein Teil meiner bescheidenen Edelmetalle habe schon vor Jahren ausser Landes gebracht, sollte nämlich so sein das kein Gold über die Grenze geht dann wartet die andere Hälfte auf uns! An solchen Zustände glaube ich nicht, aber lieber vorher vorsorgen.
@Big Driver
Die neuste Nachricht des Finanzministeriums:
Ab 2025 sind alle Banken, Depothändler und sonstige Akteure im Finanwesen verpflichtet, bis zu 10 Jahren rückwirkend ( ab 2015, ggf auch früher) dem Finanzamt Auskunft zu geben, ob Gewinne angefallen sind, Depos, Konten ect gehalten wurden und werden.
Und zwar weltweit, auch Südamerika.
Sollte also jemand ein Depot in Übersee gehalten haben oder noch hält und dieses bisher verschwiegen haben,
( Dazu zählt auch Bitcoin !) raten alle Steuerberater jetzt noch schnell zur Selbstanzeige und Nachversteuerung.
Damit kann man eventuell bei geringen Beträgen der Strafanzeige wegen Geldwäsche und Steuerbetrug entgehen. Denn die Strafen sind drastisch und können einen ruinieren.
Mein Rat: Höchste Vorsicht bei Auslandskonten, Fremdwährungskonten und Depots von Wertpapieren oder Vermietung von Auslandsimmobilien.
Einzig physisches Gold im Wald vergraben fällt aussen vor, denn der Wald ist nicht meldepflichtig.Bisher.
Eine Veräusserung von Goldmünzen ect jedoch an einen Ankäufer, so er gewerblich agiert, ist von diesem meldepflichtig.
Die Meldepflicht bei privaten Ankäufern folgt 100% demnächst, auch mindestens 10 Jahre rückwirkend.
Alle Papiere, Internet und Daten sind nämlich gläsern.