Samstag,25.Januar 2025
Anzeige

Goldpreis: Neue Impulse aus den USA und China erwartet

Der Goldpreis befindet sich auf kurzfristiger Richtungssuche. Dabei ist die Volatilität gestiegen, aber auch die Kursaufschläge in China.

Goldpreis

Der Goldpreis ist kurz vor dem Jahresende auf Richtungssuche. Seit dem Erreichen der Höchstkurse Ende Oktober ist die Volatilität stark gestiegen. Gold schwankte zwischenzeitlich in einer Bandbreite von rund 9 Prozent oder 230 Dollar. Am Freitag notierte der Goldpreis im US-Futures-Handel 5 Prozent unter dem Rekordhoch vom 30. Oktober 2024. Was geschah vergangene Woche am US-Terminmarkt?

Gold, Goldpreis, Goldbarren (Bild: Goldreporter)
Gold ist nach wie vor im Konsoldierungsmodus. Auch wenn eine kurzfristige Bodenbildung erkennbar ist, es fehlt an Impulsen. Neue US-Inflationsdaten aus den USA und die vermutlich nächste Zinssenkung im Euroraum könnten nun Einfluss auf den Goldpreis nehmen (Bild: Goldreporter).

CoT-Daten

Dazu betrachten wir die aktuellen CoT-Daten (Commitments of Traders Report) per 3. Dezember 2024. Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ ist nun zwei Wochen in Folge, zuletzt um 5 Prozent auf 286.275 Kontrakte.

Auf der Gegenseite stieg die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ gegenüber Vorwoche um 3,75 Prozent auf 259.736 Kontrakte. Dabei nahmen die Netto-Käufe des „Managed Money“ (Hedgefonds, Investmentgesellschaften) um 11 Prozent auf 180.735 Kontrakte. Dabei handelt sich um den höchsten Wert seit vier Wochen.

Open Interest

Währenddessen sank der Open Interest nun fünf Wochen in Folge. Die Summe aller offenen Standard-Gold-Kontrakte an der COMEX ging im Vorwochenvergleich um 2 Prozent zurück auf 462.040 Kontrakte. Allerdings stieg der Open Interest bis zum Handelsschluss am Freitag um 1,5 Prozent auf 468.972 Kontrakte. Und gegenüber Vorwoche (Freitag bis Freitag) nahm er um 2,3 Prozent zu.

Gold-Optionen

Auch der Open Interest bei den Gold-Optionen legte im Vorwochenvergleich zu, um 3,7 Prozent auf 875.298 Verträge. Dabei stieg die Put/Call-Ratio per 06.12. auf 0,60 (Vorwoche: 0,594). Das heißt, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 167 Call-Optionen (Vorwoche: 168). Damit sehen wir wieder deutlich überwiegenden Goldpreis-Optimismus im Optionshandel.

Goldpreis-Entwicklung

Der Goldpreis beendete den US-Futures-Handel (Februar-Kontrakt) mit 2.659 US-Dollar, was 2.516 Euro entsprach. Damit verbilligte sich die Goldunze gegenüber der Vorwoche um 0,8 Prozent (USD) bzw. 0,7 Prozent (EUR). Damit zeigte der Goldpreis auch im Wochenverlauf eine erhöhte Volatilität. Denn das Wochenhoch ereignete sich Mittwoch bei 2.680 US-Dollar, während das Wochentief am Donnerstag 2.647 US-Dollar lautete.

Gold, Goldpreis, Goldchart
Goldpreis in US-Dollar, US-Futures (Februar-Kontrakt), Wochenchart: Größere Kursschwankungen kennzeichnen die Richtungssuche auf dem Goldpreis (Quelle: CME Group)

COMEX-Gold-Lager

Unterdessen sanken die Goldbestände in den COMEX-Tresoren vergangene Woche um 100.000 Unzen auf 17,84 Millionen Unzen (Vorwoche: +400.000). Dabei nahmen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ ebenfalls um 100.000 Unzen ab auf 9,86 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet).

Bei einem Open Interest von 468.972 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 46.897.200 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu 39 Prozent durch entsprechende Lagerbestände gedeckt (Vorwoche: 38 Prozent). Das heißt, die jüngste Entwicklung stärkte auch die Position der COMEX bezüglich der physischen Deckung des Gold-Futures-Handels.

Lieferanträge

Diese weiterhin bestehende Unterdeckung wird vom Börsenbetreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Der Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.

So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Dezember nun 17.102 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit innerhalb einer Woche 2.286 hinzu.

Zum Vergleich: Im November gab es insgesamt nur 3.622 Anträge. Und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bestanden Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.

Gold in China

Kommen wir zurück zu den eingangs erwähnten Einflussfaktoren. Insbesondere im ersten Halbjahr beeinflussten Preisaufschläge in China deutlich den internationalen Goldkurs. Dieser Einfluss hatte in den vergangenen Monaten stark nachgelassen. Und bis vor drei Wochen lag der Spotpreis in Shanghai sogar unter dem der westlichen Börsen. Was hat sich hier getan?

Am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 3:30 Uhr New York) notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 616,35 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 85,87 US-Dollar bzw. 2.670 US-Dollar pro Unze.

Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.645 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der vierten Woche in Folge wieder über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Und der Aufschlag ist gestiegen von 6 US-Dollar in der Vorwoche auf zuletzt 25 US-Dollar. In den 2024er Hochphasen sahen wir beim Goldpreis in Shanghai allerdings Aufschläge von bis zu 90 US-Dollar auf die westlichen Kurse.

Goldpreis-Ausblick

Grundsätzlich gilt: Sinkender Goldpreis bei gleichzeitig sinkendem Open Interest signalisiert eine nachlassende Marktschwäche. Gleichzeitig scheint es wieder eine stärkere Nachfrage aus China zu geben. Dafür sprechen die erneut gestiegenen Kursaufschläge in Shanghai, aber auch die jüngste Meldung der chinesischen Zentralbank lässt ein zunehmendes Kaufinteresse aus Fernost erahnen. Kommende Woche werden neue Inflationsdaten aus den USA erwartet. Der Verbraucherpreisindex für November steht am Mittwoch zur Veröffentlichung an. Am Donnerstag folgenden die US-Erzeugerpreise. Außerdem gibt es den nächsten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank. Das könnte vor allem den Euro-Goldpreis tangieren.

Anzeige

Goldreporter-Ratgeber

Genial einfach, sicher und günstig: Gold vergraben, aber richtig!

Was tun bei Goldverbot oder Goldengpass? Notfallplan für Goldanleger

Abonnieren Sie den kostenlosen Goldreporter-Newsletter und erhalten Sie den Spezial-Report "Vermögenssicherung mit Gold" (PDF) kostenlos! Weitere Informationen?

13 Kommentare

  1. Nicht Passend zum Thema aber

    Ich habe mir heute die Prognosen zu Silber in den nächsten Jahren angeschaut. Der Bedarf an dem Metall steigt über dem was aktuell und später vorhanden ist. Aktuell besitze ich 90 Prozent Gold und 10 Prozent silber. Das silber halte ich schon seit 10 Jahren und ist für mich mehr oder weniger anhängsel. Es nimmt zu viel Platz weg.

    Eher Gold kaufen oder Silber?

    • @Sebastian Beim Silber warte ich auch schon seit Jahren auf einen richtigen Kursanstieg, der aber bisher ausgeblieben ist. Silber ist ein Industriemetall gegenüber Gold. Ich dachte, dass mit der Energiekrise und der steigenden Anzahl von PV-Anlagen weltweit der Kurs für Silber stark steigen würde. Das ist aber ausgeblieben. Meiner Meinung nach greift beim Silber das wirtschaftliche Prinzip von Angebot und Nachfrage nicht oder nur bedingt – warum auch immer.

      • @Snowflake
        Ich kann ihre Argumentation bezreffend Silber nicht ganz teilen. Silber war über längere Zeit zwischen 18 und 24 Dollar je Unze. Jetzt 31 Dollar je Unze in US Dollar. Silber ist also bereits gestiegen.
        Der Silbermarkt ist eng. Silber kann in no TIme explosionsartig ansteigen. Natürlich kann es auch schnell fallen.
        Es ist ein RItt auf dem Vulkan.
        In diesem SInne
        Grüsse aus der Schweiz

    • @Sebastian
      Nur ein paar Gedanken, komplett ohne Glaskugel:
      1.) Silber ist recht wesentlich ja auch ein Industriemetall.
      Wenn man jetzt von einer massiven Wirtschaftskrise ausgeht, könne das dämpfend auf die industrielle Nachfrage und damit den Preis wirken.
      2.) Wenn man von einer massiven Finanzkrise und politischen Unsicherheiten ausgeht, dann ist in solchen Zeiten i.d.R. die Fluchtwährung in erster Linie Gold.

      1. und 2. sprechen m.E. kurz- bis mittelfristig für Gold.

      Aber egal was man kauft: besser als wertlose Baumwollläppchen ist es immer.

  2. denke Gold fällt morgen erstmal weil man ja in Syrien ‚gewonnen“ hat. Putin wird sich das nicht gefallen lassen. warten wir ab. Gold weiter kaufen.

  3. @ Peter Parker Ich denkev ja eher ,dass Putin im Moment grössere Sorgen hat als Syrien und hoffe er folgt dem im Grunde guten Vorschlag von Trump den Wahnsinn zu beenden anstatt weiter Kriegsheld zu spielen.Ansonsten wird man sich mit der die Feinde meiner Feinde sind meine Freunde Regel genauso in Syrien verrechnen ,wie man sich damit in Afghanistan,im Irak und in Libyen verrechnet hat.Jede Wette.Der Einfluss auf den Goldpreis wird sich sehr in Grenzen halten.

  4. Gleichfalls nicht passend zum Thema…
    Habe gehört, dass die Goldtestgeräte von z.B. Auro-Test seit dem 01.12.24 aufgrund einer EU-Verordnung nicht mehr an Privatpersonen (Endverbraucher) verkauft werden dürfen.
    Erste Frage: Stimmt das überhaupt? Hat jemand schon davon gehört?
    Wenn das tatsächlich so sein sollte, was impliziert das dann?
    Falls es stimmt, wäre es für mich ein Hinweis auf ein kommendes Goldverbot. Denn dann entsteht unweigerlich ein Schwarzmarkt. Und auf dem kann man dann nicht sicher sein, was man bekommt. Auch eine Form der Unterbindung. Was meint das Forum?

    • @Mao
      Ich habe einige dieser Geräte von Aurotest und sie sind alle erstklassig.
      Das mit Verkauf an Privatpersonen ist mir neu und kann ich mir nicht vorstellen, weil man diese Testgeräte such für etwas anderes verwenen kann, als für Gold.
      So die Waage, die Ultraschallgeräte, die Wirbelstrommessgeräte und weitere.
      Am Besten, Sie fragen bei Aurotest nach.

    • El Salvodor sitzt auf Gold im Wert von 3 Billionen. Bukele, ein Bitcoin-Spinner, droht jetzt das Gold abzubauen und damit Bitcoin zu kaufen.
      Wie viel kann man damit Gold drücken?
      Ich glaube maruti meinte mal mit 100 tonnen ca. 50 dollar oder so ähnlich?

      • @JaM-Qin
        Immer mit der Ruhe. Immer wenn man gerade keine Züge voller Nazi-Gold, hundert Spanische Galeonen voller Gold, Gold-Asteroiden etc. meldet, dann kommt eben ein anderer haarsträubender Blödsinn.

        1.) Prognosen sind immer so eine Sache, besonders wen es darum geht, was VIELLEICHT 1000 Meter unter der Erde IRGENDWO verborgen sein KÖNNTE.
        2.) Wenn es das überhaupt gibt, muß man das erst mal fördern, glaube kaum, daß das Gold in 250 kg-Barren auf der Straße herumliegt. Wir reden also über VIELLEICHT in den nächsten 30 oder 50 Jahren Jahren.
        3.) Nur zu Einordnung der Beträge: was da VIELLEICHt in 50 Jahren gefördert werden KÖNNTE, entspricht dem, was die USA SICHER in 1,5 Jahren an neuen Schulden machen. Merke: Nur die Bundesregierung, die Staaten, Landkreise, Städte kommen noch oben drauf. Und die Bürgen und Unternehmen und Banken……

        Fazit: selbst wenn das stimmen könnte, ist es in m Rahmen des herrschenden Schuldenirrsinns betraglich irrelevant.

        Wahrscheinlich auch nur ein Versuch, BTC weiter nach oben zu manipulieren, indem man noch die letzten Deppen in die Blase treiben will.
        Grüße von den Tulpenzwiebeln aus Holland.

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie Ihren Namen ein

Anzeige

Letzte Beiträge

 

Unsere Spezialreports und Ratgeber sind erhältlich im Goldreporter-Shop!

Anzeige