Am gestrigen Montag schloss der Goldpreis im US-Futures-Handel nahe an seinem Rekordhoch. Eine US-Zinssenkung im September gilt nun als sicher.
Goldpreis
Am Dienstagvormittag um 8:30 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 2.431 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.233 Euro. Damit kratzte Gold auf Dollar-Basis an seinem Allzeithoch vom 20. Mai. Denn im US-Futures-Handel schloss Gold am Montag mit 2.429 US-Dollar (August-Kontrakt). Der aktuelle Rekordstand liegt bei 2.438 US-Dollar. Dagegen war Gold auf Euro-Basis noch gut 40 Euro von der Bestmarke entfernt.
Zinserwartungen
Der Kursanstieg am Montag wurde begünstigt durch Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell, der die Erwartungen an eine erste Zinssenkung im September weiter bestärkte. Am US-Terminmarkt wird ein entsprechender Schritt nun als sicher gehandelt (Wahrscheinlichkeit: 100 %).
Denn Powell erklärte im Rahmen einer Diskussionsrunde in Washington, dass die Wirtschaft sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt habe. Dagegen erwarte man in diesem Jahr, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt und die Inflation weiter Fortschritte macht.
Im Juni war die US-Inflationsrate auf 3,0 Prozent zurückgekommen. Deshalb erklärte Powell, wenn die Fed warten würde, bis die Inflation auf 2 Prozent gesunken ist, um Maßnahmen zu ergreifen, hätte sie zu lange gewartet.
Marktzinsen
In diesem Zuge sind auch die Marktzinsen weiter zurückgekommen. Denn 10-jährige US-Staatsanleihen rentierten am Dienstag mit 4,20 Prozent, nach 4,29 Prozent vor einer Woche. Noch stärker gingen die europäischen Renditen zurück. Beispielsweise brachten 10-jährige deutsche Papiere zuletzt noch 2,46 Prozent, nach 2,53 Prozent am vergangenen Dienstag. In den anderen Euroländern ging es mit den entsprechend nach unten.
Renditen und Gold
Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.
Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).
„Dagegen erwarte man in diesem Jahr, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt und die Inflation weiter Fortschritte macht.“
Scheint ein Übersetzungsfehler zu sein.
Man kann keine Zinsen senken, wenn die Inflation Fortschritte macht, höchstens der Kampf gegen die Inflation.
Und heute morgen (17.7.) hat der Goldkurs sein Allzeithoch von Mai bereits deutlich überschritten: wir sind bei 2268 EUR bzw. 2475 USD die Unze !! Wir nähern uns deutlich der Grenzmarke 2500 USD, die im Mai und Juni noch undenkbar war, als es in einer Seitwärtsbewegung weiterging.
@Goldmarie
Wenn jetzt das Kartell nicht handelt ( sprich, die Hausfrauen wieder ihren Hochzeits Schmuck verkaufen),
dann sehen wir tatsächlich demnächst den Kampf um die 3.000 Dollar und darüber.
Im Prinzip sind bisher alle vom Kartell geschnürten Deckel weggeflogen, ausnahmslos.
So ein Deckel liegt wie beim Kochtopf drauf.
Er hebt erst ein wenig, Dampf entweicht, er fällt zurück.
Das geht eine Weile so, aber beim 5. oder 6. mal fliegt er samt Teil des Kochgut durch die Küche.