Welche Goldpreis-Prognosen haben Bank-Analysten im Herbst 2019 abgegeben? Wir zeigen wer bei Gold richtig, und wer richtig daneben lag.
Goldpreis-Prognose
„Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen“, lautet ein gängiges Sprichwort, dessen Urheberschaft Mark Twain oder gar Karl Valentin zugeordnet wird. Niemand weiß, was die Zukunft bringt. Aber man kann ja mal spekulieren. Auch beim Goldpreis sind sich die Experten nicht einig. Unter den Bank-Analysten werden in der Regel Trends fortgeschrieben. Wendet sich das Blatt in die ein oder andere Richtung, dann muss die Lage natürlich neu bewertet werden.
Orientierungshilfe
Allerdings sucht der Mensch nach Orientierung, das gilt auch für den Goldanleger. Der Goldpreis ist gut gelaufen in diesem Jahr. Am 6. August hat Gold ein neues Allzeithoch erreicht, sowohl in US-Dollar ($ 2.069) als auch in Euro (€ 1.741) gerechnet. Aber wer konnte schon eine weltweite Pandemie voraussagen, die ganze Volkswirtschaften lahmlegt? Gold gilt als sicherer Hafen. Aber wenn der Goldpreis kontinuierlich steigt, dann springen immer mehr Spekulanten auf den Zug auf. Auch der Goldmarkt ist nicht vor Überhitzung gefeit.
Erwartungen von 2019
Aber wer hatte im vergangenen Jahr mit seinen Goldpreis-Prognosen recht, wer lag völlig daneben? Die Forecasts diverser Banken vom Sommer/Herbst 2019 basierten bereits auf Annahmen einer schwächelnden Konjunktur, fallender Zinsen und steigender Rezessionsrisiken. Anfang August 2019 notierte der Goldpreis bei 1.406 US-Dollar beziehungsweise 1.273 Euro (jeweils London P.M.). Aktuell erreichte Gold im Jahresdurchschnitt (Monatsdurchschnitte laut LBMA) 1.768 US-Dollar. Zum Vergleich: 2019 lag der Jahresdurchschnitt bei 1.392 US-Dollar.
Die Prognosen von 2019
- Privatbank UOB: Erwartete $ 1.650 im 2. Quartal 2020 -> nicht schlecht, es war aber schon im 1. Quartal soweit.
- UBS: Goldpreis erreicht $ 1.680 in 2020 (Jahresdurchschnitt: $ 1.550) -> unterschätzt
- Bank of America: Man erwartete, dass der Goldpreis auf $ 2.300 steigen kann. -> Tendenz stimmte, etwas zu optimistisch.
- Goldman Sachs: Als 12-Monats-Ziel wurden $ 1.600 genannt -> Deutlich verfehlt. Im August 2020 erreichte der Goldpreis seine Allzeithochs (siehe oben)
- Wells Fargo: Die Analysten der Bank sahen Gold im August 2019 bei damals $ 1.425 schon als zu teuer an.
- Commerzbank: Langfristiges Kursziel von $ 1.690 bis $ 1.704 -> etwas unterschätzt!
- Standard Chartered: Das 12-Monats-Ziel lautete $ 1.570 -> Ende Oktober 2020 notierte der Goldpreis bei 1.881 US-Dollar.
- HSBC: Für 2020 erwartete man Höchstkurse von $ 1.605 -> rund $ 460 daneben!
- Citigroup: Der Goldpreis werde in den kommenden ein bis zwei Jahren $ 2.000 erreichen -> korrekt!
Fazit
Was lernen wir daraus? Das Jahr ist noch nicht zu Ende. Es kann für Gold noch kräftig in die eine oder andere Richtung gehen. Die Prognosen der Banken geben Marktstimmungen wieder und sie können das Anlageverhalten von Investoren beeinflussen. Man darf Analysten mitunter auch Eigeninteressen unterstellen, wenn ausgerechnet das empfohlen wird, was bei den Kollegen auf dem Verkaufszettel steht. Langfristig wird der Goldpreis weiter steigen, wenn der (Geld-)Politik kein anderes Mittel bleibt, als sich mit immer mehr frischem Geld aus einer faktischen Dauerkrise zu drucken und die Kreditwährungen dabei systematisch verwässert. Alles andere ist ein Würfelspiel. Aber das hat immerhin Unterhaltungscharakter. Wir werden weiter berichten.
Goldreporter
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Banken sind eben auch nur Menschen. Auch sie wollen nur allzu gerne unnötigen faulen [Kredit-]Ballast aus der Vergangenheit abwerfen, den Kopf frei haben [für neue Raubzüge] und den Keller endlich von den toxischen Leichen befreien.
Doch der Weg zur unbefleckten Empfängnis ist umstritten. Einigkeit herrscht nur beim Vehikel der Exkulpation: BAD BANK. Während aber nun die EZB auf einer zentralen europäischen Super-Bad Bank besteht, möchte die EU-Kommission gleich ein ganzes Netz aus regionalen Bad Banks implementieren.
Als sei damit eine gesamtschuldnerische Haftung vom Tisch.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/eu-banken-bad-banks-kredite-1.5144089
Konfuzius sagt: Banken sind Festungen, aus denen rund um die Uhr geschossen wird.
Thanatos
Fatalismus ist angesagt.
Was habe ich mich früher aufgeregt, wenn es um Bad Banks, europäische Einlagensicherung, ESM, die Kaufprogramme der EZB etc. etc. ging.
Egal.
Das Geld ist weg, das System pleite. Ausweg gibt es nicht mehr, dazu stecken wir zu tief im Schuldensumpf und anderen Problemen.
Es geht nur noch um die Musik zur Beisetzung und den Termin für den Pfarrer.
Die Energie auf die (eigene) Rettung konzentrieren und den Rest machen lassen.
Mitleid ist nicht angesagt, seit 10 Jahren kann jeder sehen was kommt.
Traurig, aber nur so geht es.
Glück auf !
@Meister Eder
Stimme zu. „Lass die Leute reden“ fällt mir nur dazu ein. Gold hat einen Vorteil. Egal ob es nun steigt oder noch etwas fällt. Es wird nie nichts wert sein. Insofern mache ich mir keine Sorgen. Da die Bürger ja möglichst enteignet und mit nichts dastehen sollen, gibt es sicher Leute, die versuchen, sie davon abzuhalten , sich Gold zuzulegen oder zum Verkauf raten.
Von sowas darf man sich nicht irre manchen lassen. Eins steht auch fest. In einer Krise ist Gold immer gestiegen. Und die wirkliche Krise kommt noch.