Während der Goldpreis neue Rekordstände verzeichnete, stiegen nun auch die Verkaufspositionen der Banken im US-Futures-Handel auf einen Höchstwert.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis verzeichnete im vergangenen Monat einen Kursanstieg von 10 Prozent. Im Monatsdurchschnitt wurden laut LBMA-Kurs (P.M.) 2.983 US-Dollar je Unze erreicht, ein neuer Rekord. Am vergangenen Freitag gab es mit 3.230 US-Dollar eine neue Bestmarke.
Die vergangenen Monate waren fundamental geprägt von massiven Goldtransfers in die USA. Dabei stiegen die Goldbestände an der US-Warenterminbörse sowie die physische Deckung des US-Futures-Handels auf Rekordwerte.

Vergangene Woche meldeten die verantwortlichen Lagerbetreiber Gesamtbestände von 44,75 Millionen Unzen. Das entspricht 1.391 Tonnen Gold. Diese Entwicklung katapultierte die physische Deckung des US-Futures-Handels zuletzt auf bis zu ungewöhnlich hohe 98 Prozent (Goldreporter berichtete).
Gold-Futures-Positionen der Banken
In diesem Zusammenhang ist der Blick auf die in den amerikanischen Goldhandel involvierten Banken interessant. Im Rahmen des sogenannten Bank Particiaption Reports veröffentlicht die US-Börsenaufsicht jeweils am Monatsanfang die von US-Banken und Nicht-US-Banken gehaltenen Gold-Futures-Positionen.
Und diese Zahlen zeigen, dass insgesamt 23 (nicht namentlich genannte) Nicht-US-Banken per 8. April 2025 bei Gold mit 127.926 Kontrakten netto-short positioniert waren. Sie müssen also am Monatsende umgerechnet rund 397 Tonnen Gold liefern – sofern entsprechende Anträge vorliegen, ansonsten erfolgt die Abwicklung per Barausgleich. Gegenüber Vormonat stieg deren Netto-Short-Position um 7 Prozent auf den höchsten Stand seit August 2019 (damals 132.469 Kontrakte netto-short).
Dagegen nahm die Netto-Verkaufs-Position der (fünf) US-Banken gegenüber dem Vormonat um 1 Prozent auf 97.959 Kontrakte.
Das heißt: In Summe stieg die Netto-Short-Position aller 28 Banken um 5 Prozent auf 225.885 Kontrakte (umgerechnet 702 Tonnen). Das ist der höchste, jemals im Rahmen unserer monatlichen Erfassung festgestellte Wert. Wir führen diese Statistik seit September 2009.
Dabei repräsentierten die Short-Positionen der Banken Anfang April 51,3 Prozent des gesamten Open Interest im US-Gold-Futures-Handel. Das ist der höchste Wert seit Dezember 2012 und er verdeutlicht die starke Marktkonzentration der Banken auf der Short-Seite.

Banken, Goldmarkt und Goldpreis
Zwar lassen sich aus den Veränderungen der Bankenpositionen keine unmittelbaren Schlüsse auf Ursachen und Wirkungen für den Goldpreis ableiten. Aber die Banken agieren aber als Market Maker, handeln Gold auch auf eigene Rechnung.
In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Mit dem Abbau ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.
Aktuelle Einordnung
Allerdings haben wir im Zeitraum von 2023 bis Mitte 2024 erlebt, dass die Netto-Short-Position der Banken nicht der starken Goldpreis-Entwicklung nach oben folgte. Das war der Zeitraum, in dem der internationale Goldpreis massiv vom chinesischen Markt dominiert wurde. Der Einfluss amerikanischer Banken auf dem Goldmarkt sank deutlich.
Nun sehen wir seit mehreren Monaten eine Rückkehr dieses US-Einflusses, mit einem starken Anstieg der Aktivitäten im US-Gold-Futures-Handel und der oben erwähnten Zunahme der COMEX-Lagerbestände sowie der Anträge auf physische Lieferung.
Nun ist zunächst einmal unklar, was mit den großen Mengen an Gold geschieht, die die Banken in die USA holten. Der ursprüngliche Grund für die starke Nachfrage waren Sorgen um die Einführung von Zöllen auf Goldimporte. Das hat die Trump-Administration am 2. April aber ausgeschlossen (Gold von US-Zöllen verschont: Sinkt jetzt der Goldpreis?)
Währenddessen stiegen im US-Futures-Handel die Anträge auf physische Lieferung. Mit 60.909 „Delivery Notices“ (umgerechnet 189 Tonnen) näherte sich die Zahl dem bisherigen Rekord vom Januar 2025 mit damals 76.567 Anträgen (238 Tonnen).
Da sage noch einer, Gold wäre kein sicherer Hafen.
Zölle auf Halbleiter runter, Nividia hurra, heute, so war es nicht gemeint, Zölle auf Halbleiter nicht runter sondern rauf. Nvidia oje.
Aber ess tun die eingefleischten Goldbasher ?
Aja, nun ist der Euro der safe haven.
Wenn da Lagarde und die EZB nicht wäre….