Während der Goldpreis vergangene Woche deutlicher sank, deckten sich Händler an der US-Warenterminbörse weiter mit physischem Gold ein.
Goldpreis
Der Goldpreis beendete den Monat Februar mit einem kleinen Plus. Denn auf Basis der US-Futures (April-Kontakt) ging Gold am Freitag mit 2.848,50 US-Dollar pro Unze aus dem Handel. Damit verteuerte sich das Edelmetall gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent. In Euro gerechnet beträgt der Kursgewinn mit 2.745,28 Euro 0,3 Prozent. Die im Februar erreichten Rekorde liegen bei 2.963 US-Dollar bzw. 2.848 Euro.
Das heißt, von diesen Marken kam der Goldpreis zuletzt um 3,9 Prozent (in USD) bzw. 3,6 Prozent zurück. Die Kursentwicklung im Februar wurde vor allem durch eine starke institutionelle physische Goldnachfrage, große Metallbewegungen in die Vereinigten Staaten und stärkere Preisdifferenzen auf den internationalen Märkten geprägt.

CoT-Daten
Was hat sich zuletzt auf dem US-Terminmarkt getan? Dazu betrachten wir zunächst die aktuellen CoT-Daten (Commitments-of-Traders-Report) der US-Aufsichtsbehörden CFTC. Darin enthalten sind die Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der US-Warenterminbörse COMEX per 25. Februar 2025.
Hier sank die Netto-Short-Position der „Commercials“ im Zuge des jüngsten Verfallstermins gegenüber der Vorwoche um 2,7 Prozent auf 288.100 Kontrakte. Auf der Gegenseite verringerte sich die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 2,6 Prozent auf 261.625 Kontrakte.
Open Interest
Währenddessen verzeichnete der Open Interest gegenüber der Vorwoche einen weiteren Rückgang um knapp 2 Prozent auf 512.179 Kontrakte. Und bis zum Handelsschluss am Freitag sank diese Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX um weitere 4 Prozent auf nur noch 491.036 Kontrakte. Im Vorwochenvergleich (Freitag bis Freitag) ging es um kräftige 7 Prozent nach unten.
Gold-Optionen
Währenddessen ist der Open Interest im Gold-Optionshandel wie üblich mit Ablauf des monatlichen Verfallstermins zurückgekommen. Denn hier sehen wir per 28. Februar 2025 eine Abnahme um 20 Prozent auf 843.078 Optionen.
Dabei sank die Put/Call-Ratio auf 0,639 (Vorwoche: 0,729). Das bedeutet, dass auf 100 Put-Optionen zuletzt wieder 156 Call-Optionen entfielen. Dagegen waren es in der Vorwoche nur 137. Damit verzeichnete der Gold-Optionshandel wieder einen stärkeren übergeordneter Goldpreis-Optimismus.
Goldpreis-Entwicklung
Der Goldpreis kam vergangenen Woche kontinuierlich zurück. Das heißt, bei Kursrücksetzern fanden sich nicht mehr genügend Käufer, um den Kurs erneut anzuheben. Ins Wochenende ging es dann nahe am Wochentief.

COMEX-Gold-Lager wächst weiter
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX. Hier kam es in den letzten Wochen zu einem ungewöhnlich starken Anstieg des Inventars. Und auch vergangene Woche setzte sich diese Entwicklung fort, allerdings in sinkendem Ausmaß. Denn die CME Group meldet per 27. Februar 2025 Gesamtbestände von 39,26 Millionen Unzen. Damit kamen 670.000 Unzen hinzu (Vorwoche: +1,15 Millionen; vor zwei Wochen: +2,85 Mio. Unzen).
Dabei sanken die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ erneut, um 330.000 Unzen (Vorwoche: -100.000 Unzen) auf 20,27 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet). Dieses Gold gehört Händlern, nicht etwa den Bullionbanken. Das heißt, es kann jederzeit abgezogen werden, was auch zwei Wochen in Folge geschah.
Golddeckung weiter gestiegen
Bei einem Open Interest von 491.036 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 49.103.600 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu erstaunlichen 80 Prozent durch entsprechende Lagerbestände gedeckt, nach 73 Prozent in der Vorwoche.
In den vergangenen Jahren war die physische Deckung der US-Gold-Futures-Handels deutlich geringer – teilweise nur 30 Prozent. Vom Börsenbetreiber wird diese Unterdeckung damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Der Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.
Lieferanträge mit neuem Rekord
Und auch hier sehen wir weiter steigende Zahlen. So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den ausgelaufenen Kontraktmonat nun 76.567 „Delivery Notices“, also Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen in einer Woche noch einmal 2.049 hinzu (Vorwoche: +5.041). Das heißt, es stehen nun unmittelbar 238 Tonnen Gold (7,65 Millionen Unzen) zur Auslieferung an – ein neuer Rekord.
Währenddessen liegen für den neuen Kontraktmonat März bereits 10.375 „Delivery Notices“ vor.
Gold-Aufschläge in China
Auch von China gehen weiterhin Goldpreis-Impulse aus. Denn am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 3:30 Uhr New York) notierte Gold an der Shanghai Gold Exchange mit 676,54 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 94,44 US-Dollar bzw. 2.937 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.886 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der elften Woche in Folge über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Gemäß unserer Berechnung waren es noch 51 US-Dollar, nach 45 US-Dollar in der Vorwoche. Damit lag der Kurs 1,8 Prozent über dem europäischen Goldpreis. In den 2024er Hochphasen sahen wir beim Goldpreis in Shanghai allerdings Aufschläge von bis zu 90 US-Dollar auf die westlichen Kurse.
Goldpreis-Ausblick
Der durch die starke physische Goldnachfrage erzeugte Sog hat die Bestände an der COMEX zu neuen Rekordhöhen anwachsen lassen. Bislang gibt es jedoch keine Hinweise darauf, dass die Trump-Administration tatsächlich Importzölle auf Waren aus Großbritannien einführen wird, insbesondere auf die dort gelagerten Goldbestände. Auch die Schweiz, als größter weltweiter Umschlagsplatz für verarbeitetes Gold, ist bislang nicht betroffen. Hingegen liegt eine Ankündigung für Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Einfuhren aus der EU vor – ab April.
Zuletzt kamen an der COMEX Goldpreis und Open Interest gemeinsam zurück. Dies ist in der Regel ein Hinweis auf eine nachlassende Marktschwäche, bzw. auf eine kurzfristige Bodenbildung. Nun muss sich zeigen, wie sich die Goldnachfrage unter dem jüngsten Narrativ weiterentwickelt. Aus technischer Sicht ist die Unterstützung bei 2.800 US-Dollar von erheblicher Bedeutung.
Ist doch super, wenn man sich eidecken kann und der Preis gesenkt wird. So sehen Rabatte eben aus.
Das zeigt auch dass die Markttechnik funktioniert:
Je begehrter und seltener eine Ware ist, desto billiger wird sie.
Die Mona Lisa im Luvre ist begehrt und selten und kostet fast nix.
Bitcoins gibt es zu hauf, keiner will ihn haben und deshalb ist er teuer.
Louvre!
Jagd, Sie schreiben immer Jagt… und anderes falsch…
Sie sind Akademiker??
Sie besitzen 103,5 kg Au????
@Neidhammel
Mag sein, ich tippe auf einem alten Iphone
6 und die Korrekturfunktion geht nicht raus.
Richtig, Jagd schreibt man mit d, auch wenn meine Muttersprache anders ist.
Kann man auch anders verbessern.
Sind Sie Pauker ?
Dann ists ok. Werde versuchen, mich zu bessern.
Letztlich kommt es auf den Inhalt an und bei den Qualitätsmedien wird auch so manches falsch geschrieben und der Inhalt ist auch noch falsch.
Ich bin Akademiker, habe einen naturwissenschaftlichen DR.Titel ( ohne Plagi )
( keinen in Germanistik), und ich habe etwa 103, Quetch Gold. Bisher hat das keine Sau interessiert und ich wurde nur ausgelacht dafür.
Davon selbst erworben etwa 25 bis 30 Kg, der Rest kam durch Erbschaften, Schenkungen ect zustande.
Selbst meine langjährige Haushaltshilfe (Facility Managerin) hat 2 Häuser ererbt und mehrere Sparbücher. Juckt Sie das auch ?
Mich nicht.
Bisher haben Sie noch kaum was geschrieben, andere Forenteilnehmer kritisieren kann jeder.
Wenn Sie noch ein paar Schreib oder Rechenfehler finden, tun Sie sich keinen Zwang an, ignorieren diese einfach.
Vielen Dank noch für die Information.
@ Maruti
das mit dem ‚d‘ und dem ‚t‘ löst man ganz einfach:
„Ich komme aus Franken, da gibt’s sowieso nur das Weiche ‚d‘ – egal, wie und ob das geschrieben wird“ ;-p
Moin,
wie immer, gut analysiert, Maruti!
„Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu erstaunlichen 80 Prozent durch entsprechende Lagerbestände gedeckt, nach 73 Prozent in der Vorwoche.“
@Goldreporter
Werden die Daten unabhängig von einer vertrauensvollen Quelle überprüft oder werden die Zahlen direkt von den Comex Clowns rausgehauen ? für mich zumindest macht das schon einen großen Unterschied
Wenn die „ Spatzen es vom Dach“ pfeifen ,bekommen wir in D neue Sondervermögen…
Hunderte Milliarden sollen es sein: für Infrastruktur,Ukraine,eigene Rüstung….
Das Wort Sondervermögen ist wirklich ein Wort für die weitere Volksverdummung!
Für Gold sind neue Schulden natürlich auf Dauer ein fettes Häppchen ….und es werden weitere Häppchen folgen müssen….Ankurblung Wirtschaft zum Beispiel….
Das der Goldkurs in € von gut 2800€ etwas heruntergekommen ist,spielt für die nächste Zeit unter der Regierung Merz keine Rolle.Der Dax könnte mit der Zeit weiter steigen und viele Dinge verteuern.
Bin gespannt,wieviel soziales auf der Strecke bleiben wird….Ob man 2026 jubelt,wenn man das Kindergeld um 1€ monatlich erhöht oder das Erziehungsgeld streicht …bin gespannt was die Bundestagswahl dann gebracht hat,was ja das Ergebnis aller ist…..
@ Bastei
Nicht alle lassen sich so einfach verdummen, es soll ja auch Menschen geben, denen die Fähigkeit zu denken, noch nicht abhanden gekommen ist. Ob nun Schulden oder Sondervermögen, am Ende gibt es neue Schuldscheine, die sich in einer Bilanz an gleicher Stelle wiederfinden.
Betrachten würde ich die Sache doch mal aus einer anderen Richtung. Meinem Empfinden nach sind die privaten Haushalte dank der Gesetze der Ampelregierung an der absoluten Belastbarkeit angelangt. Sanierungszwang von Häusern und E-Autos über Kredite, dazu steigende Abgaben etc. da ist nicht mehr viel Luft. Auch die Wirtschaft fängt langsam an den Rückwärtsgang einzulegen. Ich kenn zwar keine genauen Zahlen, aber die Investitionen in diesem Land sind auf einem absoluten Tiefpunkt angekommen. Und von der Stimmung in beiden Lagern wollen wir mal nicht sprechen. Wer verschuldet sich da noch freiwillig?
Um das System weiter am Leben zu halten, muss ein neues Geschäfts- oder Verwertungsmodell her. Und das heißt aus meiner Sicht „Krieg“. Wir können gar nicht anders und werden diesen Krieg am Leben halten – mit allen Mitteln! Mit diesem Krieg lassen sich Milliarden evtl. sogar Billionen neuer Schulden rechtfertigen und et viola, wir können dieses System weiter prologieren, springt doch der dritte große Player, der Staat ein. Und dann kommt es wie so häufig in der Geschichte mal wieder zu einer Währungsreform, weil die Zahl der Nullen auf den Scheinen (und nicht nur dort) zu viele sind. Das System wird im Ganzen bis dahin weiter inflationieren und die Preise werden weiter steigen. Sollte es anders sein, korrigiert mich.
Noch was zu der Staatsverschuldung in den US, es gibt die Seite der Treasury auf der mit einer kleinen Verzögerung tagesaufgelöst die Verschuldung nachgeschaut werden kann. https://fiscaldata.treasury.gov/datasets/debt-to-the-penny/debt-to-the-penny
Hierbei fällt auf, dass sich seit Mitte November die Verschuldung nicht signifikant erhöht. Ich hätte zwar Ideen, aber freue mich zunächst mal über andere Meinungen.
Nun sieht man wieder mal die Börsenweisheit:
Rauf geht es zäh in kleinen Treppen mit Rückwärtsschritten dazwischen, runter geht es über den Balkon. Heute + 0,37% zu 2.866$, weit entfernt zum ATH vor 10 Tagen von 2..950 $.
Mal sehen, was die Shortseller heute Nachmittag noch alles vom Balkon schmeissen.