Sonntag,26.Januar 2025
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Goldpreis: Steigende Marktzinsen dämpfen Kursfantasie

Der Goldpreis liegt seit Jahresbeginn leicht im Plus. Aber die Marktzinsen steigen parallel zu den gedämpfen Erwartungen an weitere Zinssenkungen.

Goldpreis

Am Dienstagvormittag um 11:45 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 2.643 US-Dollar pro Unze, was 2.534 Euro entsprach. Damit verteuerte sich das Edelmetall gegenüber Vorwoche um 0,7 Prozent (USD) bzw. 1 Euro.

Aber weiterhin scheinen die deutlich gestiegenen Marktzinsen die Kursentwicklung zu dämpften. Das war zuletzt auch das Argument der Goldman-Sachs-Analysten, die ihr Kursziel für Gold reduzierten. Wir betrachten die jüngsten Entwicklungen am Anleihemarkt.

Gold, Goldbarren, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Goldpreis steigt leicht, doch steigende Marktzinsen könnten die Rally bremsen. Auf der anderen Seite scheint die Goldnachfrage Chinas wieder deutlich zu steigen. Welcher Aspekt wird zeitnah überwiegen?

Anleihe-Renditen

So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstagvormittag mit 4,62 Prozent. In der Vorwoche waren es 4,57 Prozent. Das Gleiche sehen wir im Euroraum. Beispielsweise stieg die Rendite deutscher Staatspapiere mit entsprechender Laufzeit auf 2,44 Prozent (Vorwoche: 2,36 Prozent). Und mit Italien, Frankreich, Griechenland und Spanien weisen wieder vier Eurostaaten Renditen von mehr als 3 Prozent aus. In Belgien befinden sich die Marktzinsen bereits hart an dieser Grenze.

Zinserwartungen

Die nächsten Zinsentscheidungen in den USA und Europa stehen Ende Januar an. Während man in den USA zunächst mit keinem weiteren Zinsschritt rechnet sinken diesbezüglich auch hierzulande die Erwartungen. Wesentlicher Grund ist die zuletzt wieder gestiegene Inflation (Deutsche Inflation im Dezember höher als erwartet).

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Wochenausblick

Was kann sich in dieser Woche noch an den Märkten tun? Im Mittelpunkt der Berichtswoche: die US-Arbeitsmarktdaten für Dezember. Sie erscheinen am Freitag. Am Mittwochabend wird bereits das Protokoll der letzten Fed-Sitzung veröffentlicht. Besonders erwähnenswert ist sicher die Feststellung, dass die Goldpreis-Aufschläge in Shanghai erneut gestiegen sind. Außerdem kauft Chinas Zentralbank seit November wieder Gold (Gold gekauft: China schlägt erneut auf dem Goldmarkt zu). Beide Faktoren trugen schon im ersten Halbjahr 2024 wesentlich zur Gold-Rally bei. Nun muss sich in den kommenden Wochen herausstellen, welche Region sich mit ihrem Einfluss auf den Goldpreis durchsetzen wird.

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell gilt: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, steigt ihre Attraktivität bei defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dadurch wirkt das zinslose Gold in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.

Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht werden, steigen Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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12 Kommentare

  1. aber die Anleiherendite steigen doch gerade weil die astronomische Verschuldung besonders in dem US Pleitestaat eskaliert und eher dafür sorgt dass das kapital ins Gold fließt da auch die Zentralbankster eher früher als später eingreifen müssen um die rendite zu drücken . WER soll denn in diese Schrottanleihen investieren wenn man klar erkennen kann das die betroffenen Staaten wie die USA ungebremst auf den Bankrott zusteuern ? Deshalb verstehe ich nicht warum steigende Marktzinsen schlecht für Gold sein sollen das wäre der Fall wenn wir kräftiges Wirtschaftswachstum und zumindest kontrollierbare Verschuldung hätten aber davon sind wir ja bereits lichtjahre entfernt das Finanzsystem ist entgültig zum scheitern verurteilt und genau deswegen ist das alles POSITIV für Gold .

    • @Blockbuster
      Genau so ist es auch.
      Das mit dem „Schlecht“ für Gold trifft die Fondmanager.
      Die halten ohnehin nur Papiergold und das bringt kaum Zinsen, Anleihen jedoch schon und Zinsen braucht man dringend für den Cash Flow.
      Man muss ja Pensionen und Renten Zahlen und das wird eben mit den Zinsen getan.
      Dass die Pensionen aber mit höherwertigem Dollar mal gekauft wurden und man nun niederwertige Dollars in Form von Zinsen erhält, ist den Managern egal.
      Selbst kassieren die nämlich Dollars in 3 facher Höhe, von Kunden, selbstredend.
      Man kann sagen was man will, Rechnen können die Damen und Herren Manager gut, vornehmlich wenn es im den eigenen Reibach geht.

  2. Steigende Zinsen sind Gift für das sogenannte
    B e t o n g o l d .
    In Wirklichkeit ärgert man sich oft mehr darüber, als wenn man mit Katzengold oder Wolfram betrogen wurde.
    Mein Nachbar im Haus ( wir sind 3 Eigentümerparteien) hat sich mit mehreren Immobilien, vor lauter Gier, die letzten Jahre hoch verschuldet. Nun ist er arbeitslos, bezahlt keinen Unterhalt für seine zahlreichen noch kleinen Kinderchen und natürlich auch nicht seine Wohnnebenkosten an unseren Hausverwalter.
    Sein Briefkasten bleibt seit vielen Wochen ungeleert ,
    zahlreiche gelbe Briefe vom Gericht (Mahnbescheide) wurden eingeworfen und alle Fristen wurden versäumt.
    Ob es bei ihm noch etwas zu holen gibt ist unklar.
    Womöglich bleiben wir auf den Kosten (Rechtsanwalt, Hausverwalter) sitzen.
    Mit reichlich Gold und Silber ist man im Gegensatz zu einer Immobilie immer zahlungsfähig!
    Und – die besten Preise für EM gibt’s in ein paar Jahren.

    • Die besten Preise sind J e t z t.
      Keiner kann sagen ob wir in paar noch solche guten Preise wie jetzt haben werden.

      • @Golddigger
        Die besten Preise sind meistens jetzt, das war schon vor 50 Jahren so und ist es heute auch.
        Gold hat nämlich keinen Preis, es das Geld, welches wir benutzen ( besser gesagt, der Wechsel oder Schuldschein der EZB – es steht da nirgends Geld drauf -) was seinen Preis hat, in Gold.
        Also, welchen Preis hat ein 50 Euro Wechsel
        in Gold ?
        Mal ist dessen Preis höher ( meistens) selten niedriger. Mal muss ich weniger Gold, mal etwas mehr Gold hinlegen.
        Zur Zeit muss ich wenig Gold dafür zahlen.
        Nur Gold ist Geld, alles andere sind Schuldverschreibungen.

    • @Donaustreuner
      Jetzt kommt es drauf an, wie clever/doof die finanzierende Bank war.
      Waren die clever, haben die nur zu 60 % des vorsichtig geschätzten Beleihungswertes beliehen, dann könnte die Verwertung reichen. Ab 2015 waren aber viele Banken gierig dumm.
      Die HV weiss ja, von welchem Konto der Pleitier vorher seine Hausgeldzahlungen überwiesen hat.
      Kann ein 50 % Indiz sein, wo die Hypo liegt.
      Besser: bei berechtigtem Interesse kann man Einsicht ins Grundbuch nehmen. So könnte die Gemeinschaft sehen, was da an Hypos drin ist und von wem.
      Kann natürlich immer noch was von anderen überschuldeten Immos kommen.
      Viel Erfolg/Glück !

  3. @ Schreinermeister
    Danke für die Wünsche und die Tipps. Da ich selbst mal Banker war, bin ich natürlich im Bilde.
    Es handelt sich hier um einen Hochstapler mit angeblich 8 Immobilien plus 50 k in Gold und noch ein Flugzeug. Schwarzgeld aus einer Firmenbeteiligung ist in der Schweiz gelandet. Die ganze Nachbarschaft lacht über ihn. – peinlich.
    Seine Briefe quellen aus dem Briefkasten und somit ist mir seine Bank bekannt; es handelt sich um meine über alles geschätzte
    Kartoffelbank.
    Muss noch etwas abwarten, nach ca. 6 Monaten kann man das Wasser und die Heizung abstellen lassen.
    Der Gerichtsvollzieher wird sicherlich bald bei ihm mit
    einem Pfändungsbeschluss auftauchen.
    Sofern es Sinn macht, wäre eine nachrangige Grundschuld möglich.

    • Alter Witz dazu :
      Ein Österreicher ruft bei einer Schweizer Bank an. Leise fragt er:
      Kann ich bei Ihnen 3 Millionen Euro anlegen. Der Bankangestellte:
      Selbstverständlich, aber warum flüstern Sie.
      Armut ist doch keine Schande.

  4. Donaustreuner:
    Der Briefkasten quillt über oder die ungeöffnete Post wird als Haufen in der Wohnung gelagert. Die Handy-Nr. wird immer wieder gewechselt und der nächste Umzug ist erforderlich, wenn die Gläubiger die aktuelle Adresse herausbekommen haben. So verschafft man sich dann wieder etwas Zeit. Privat wie beruflich habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieses Hinweise auf Schuldenmacherei im Endstadium ist. In der Regel ist nichts mehr zu holen und man muss sich überlegen, ob man gutes Geld hinterherwirft.
    Die Situation des Schuldners wird – mit Moral, Sozialromantik und Kapitalismuskritik verbrämt – immer wieder öffentlich diskutiert. Bestes Beispiel ist der Tatort im Erziehungsfernsehen am letzten Sonntag. Der redliche Gläubiger ist hingegen irrelevant, er hat keine Lobby.
    Gehört man zu Letzteren, muss man extrem vorsichtig sein. Der Kauf einer Eigentumswohnung ist hier ein echtes Problem. Bei mehreren Eigentümern ist immer mindestens ein Querulant dabei, der den anderen das Leben schwermacht. Ferner ist – wie bei Ihnen – im Laufe der Zeit immer ein Miteigentümer dabei, der nicht zahlen kann und Kosten verursacht. Schlimm sind auch weltfremde Spinner, die ihre Wohnung speziellen Mietern überlassen, um sich in ihrem Gutmenschentum zu sonnen. Diese Mieter ruinieren eine Wohnanlage schnell und nachhaltig, so dass ein erheblicher Wertverlust bis hin zur Unverkäuflichkeit die Folge sein kann. Ich würde mir deshalb keine Eigentumswohnung kaufen. Jede Mietwohnung kann man mit dreimonatiger Frist kündigen. Man ist also schnell weg, wenn es nicht mehr geht. An eine Eigentumswohnung und damit an andere Menschen, die einem das Leben schwermachen, ist man hingegen gebunden.

    • @Racew
      Ich halte auch nichts von Eigentumswohnungen, denn letztlich ist der Eigentümer immer der gierige Staat, sonst niemand auch wenn der vermeintliche Eigentümer meint Besitzer zu sein, weil er drinnen auf dem Sofa sitzt.
      Bei meinem Goldbarren aber bin ich sowohl Besitzer als auch Eigentümer und sonst niemand.

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