Der Goldpreis hat die Marken von 3.100 US-Dollar bzw. 2.900 Euro überschritten. Parallel sanken zuletzt die Anleiherenditen.
Goldpreis auf Rekordstand
Am Dienstagnachmittag um 15 Uhr notierte der Goldpreis am europäischen Spotmarkt bei 3.134 US-Dollar pro Unze, was 2.905 Euro entsprach. Nachdem das Edelmetall am Montag in beiden Währungen neue Rekordpreise erzielte, ging es auch am Folgetag weiter nach oben. Gegenüber Vorwoche kletterte der Goldpreis jeweils um 3,8 Prozent.

Marktzinsen
Im gleichen Zeitraum kamen die Marktzinsen teilweise stark zurück. So rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen am Dienstag mit 4,17 Prozent. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 4,35 Prozent gelegen. Die Entwicklung reflektiert einerseits eine steigende Nachfrage nach Staatsanleihen, auch nachdem es zu Wochenbeginn an den Aktienmärkten bergab ging und defensive Anlageformen (auch Gold) stärker gesucht waren. Zum anderen gibt es weiterhin Zeichen von konjunktureller Schwäche in den USA. Dazu trug einmal mehr auch die rigide Zollpolitik der Trump-Administration bei, die zuletzt kaum ein Land bei den Plänen für neue Einfuhrsteuern aussparte. Nun steigt erneut die Rezessions-Gefahr, ohne dass die Inflationsindikatoren spürbar nachgeben.
Damit steigen einmal die Erwartungen an bevorstehende Zinssenkungen, wovon auch der Goldpreis profitiert. Derzeit geht man an den Märkten von einem zumindest kleinen US-Zinsschritt im Juni aus.
Aber auch die Renditen in der Eurozone kamen zurück. 10-jährige deutsche Staatspapiere rentierten zuletzt mit 2,67 Prozent (Vorwoche: 2,79 Prozent). Letztlich dienen neue Zölle und Gegenzölle keiner Volkswirtschaft, sie fördern dagegen den Preisanstieg.
Anstehende Termine
In dieser Woche stehen die neuen US-Arbeitsmarktdaten im Fokus des Anlegerinteresses. Am Dienstag erscheinen Zahlen zu den offenen Stellen im Februar (JOLTs Job Openings), am Mittwoch folgt der ADP-Arbeitsmarktbericht (Privatwirtschaft) und am Freitag erscheint der offizielle US-Jobreport für den Monat März (Non-farm Payrolls). Außerdem hält Fed-Präsident am Freitagabend einen Vortrag in Arlington, Virginia mit einem ökonomischen Ausblick.
Am Ende lässt sich der kontinuierliche Goldpreis-Anstieg auf einen einfachen Zusammenhang reduzieren: Schwache Währungen, starkes Gold!