Montag,16.September 2024
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Goldpreis und Aktien nach der Panik: Was kommt jetzt?

Am Dienstagvormittag unternahmen Goldpreis und Aktienmärkte einen Erholungsversuch. Wir kann es nach dem Mini-Crash am Montag nun weitergehen?

Gold, Silber, Aktien

Die Finanzmarkt-Turbulenzen am gestrigen Montag haben auch die Preise für Gold und Silber nach unten getrieben. Einen Tag später unternehmen Aktien und Edelmetalle nun einen Erholungsversuch. Denn am Dienstagvormittag um 10 Uhr notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 2.410 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.205 Euro. Damit verzeichneten beide Notierungen ein kleines Plus, während Silber noch einmal gut 1 Prozent nachgab auf 26,96 US-Dollar oder 24,66 Euro.

Zum gleichen Zeitpunkt stand der Dax 0,5 Prozent höher als am Vortag bei 17.418 Punkten. Dagegen hatte der deutsche Leitindex gestern noch kurzzeitig an der Marke von 17.00 Punkten gekratzt. Währenddessen notierten der japanische Nikkei-Index und der Nasdaq-Futures am Dienstagvormittag 1 Prozent beziehungsweise 1,5 Prozent im Plus.

Gold, Goldpreis, Aktien, Bär (Bild: Goldreporter)
Goldpreis und Aktienmärkte knickten am Montag deutlich ein. Nun liegen die Bären liegen auf der Lauer. Kommen jetzt schon die Schnäppchenjäger oder ist das der Auftakt für eine Baisse? (Bild: Goldreporter)

Anleihe-Renditen

Im Zuge der gestrigen Panik sind die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen deutlich gefallen. Dies reflektiert einerseits die deutlich sinkenden Zinserwartungen, aber auch eine steigende Nachfrage nach dieser defensiven Anlageform. Denn entsprechende US-Bonds rentierten am Dienstag mit 3,87 Prozent. Dagegen waren es vor einer Woche noch 4,18 Prozent. Parallel kamen auch die Marktzinsen im Euroraum zurück. So lag die Rendite für deutsche 10-Jährige zuletzt bei 2,22 Prozent (Vorwoche: 2,36 Prozent).

Markterwartungen

Währenddessen sind nun die Erwartungen an eine scharfe US-Zinssenkung im September deutlich gestiegen. Denn am US-Terminmarkt wird ein Zinsschritt von 50 Basispunkten nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 75,5 Prozent gehandelt. Gleichzeitig verdeutlicht dies, die Wahrnehmung einer stärkeren konjunkturellen Abkühlung. Und dieser Aspekt steht nun im Zentrum des Marktgeschehens. Neben der aufmerksamen Beobachtung von Unternehmens-Ergebnissen spielen dabei natürlich auch die neuesten Makrodaten eine Rolle. Sie können den jüngsten Trend zu fallenden Börsen verstärken, wenn es weitere Enttäuschungen hagelt.

Anleihen, Renditen, Zinsen, Länder, USA, Deutschland

Am heutigen Dienstagnachmittag wird die US-Handelsbilanz veröffentlicht (Exporte und Importe im Juni). Ansonsten steht in Sachen Konjunkturdaten eine eher ruhige Woche an. Allerdings befinden wir uns mitten in der Berichtssaison. Das heißt, es gibt über alle Branchen hinweg eine Flut von Geschäftsergebnissen für das zweite Quartal 2024.

Goldpreis-Ausblick

Beim Goldpreis lohnt sich der Blick auf die technischen Rahmenbedingungen. Und hier wurde bislang kein größerer Schaden angerichtet. Denn solange Gold sich im US-Futures-Handel über 2.300 US-Dollar beziehungsweise 2.150 Euro hält, ist mit keinem schweren „Ausverkauf“ zu rechnen. Aktuell befindet sich der Goldpreis weiter im achtwöchigen Aufwärtstrend.  

Renditen und Gold

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.

Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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10 Kommentare

  1. „Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren.“

    Die Ratingsagenturen gehören den US Bankster das heißt diese Leute entscheiden über die Bonität es ist also wenig überraschend das die Gegner des US Pleitestaates gerne mal herabgestuft werden um sie in bedrängnis zu bringen wie es zum beispiel bei Russland der Fall war obwohl das Land finanziell wesentlich besser dasteht als der US Pleitestaat . Und bei den Vasallen der USA wird meistens die „gute Bonität“ beibehalten wird bis es zu spät ist oder besser gesagt bis sich die US Bankster gerettet haben. Auch wird gerne mit der Bonität gespielt wenn eine missliebige Regierung an die Macht kommt um diese wieder zu entfernen . FAZIT : Die Ratings und die US Ratingagenturen sind für den Mülleimer .

    • @ Blockbuster
      In dieser Sache empfehle ich den Film „The Big Short“.
      Dort gibt es auch ein interessantes Gespräch zwischen 2 Hedgefondsmanagern und einer Direktorin einer der 2 großen Ratingagenturen.
      Sagen wir es so: im direkten Vergleich ist die Mafia eine sehr sehr ehrenwerte Gesellschaft.

      Mal aus dem Kleingedruckten: bei jedem Rating-“ Gutachten“ steht auch ein seitenlanger legal disclaimer.
      Kurzfassung: das beiliegende Papier ist nur unsere rein private persönliche Meinung. Wir haften für gar nix.
      Bevor du Geld investiert, prüfe ALLES selber.
      Und berufe Dich nicht auf unsere privaten absolut unverbindlichen Gedanken.
      Wirklich.
      Irrsinn.
      So kommt dann das US-Rating zustande.

      • @MeisterEder
        Ein typisches Beispiel einer deutschen Ratingagentur war das Kapitel Wirecard, welcher noch sehr gute Bonität bescheinigt wurde, als die Spatzen es schon von den Dächern pfiffen, das diese Firma eine Luftnummer ist. Sogar verklagt wurden die Kritiker dieser „Firma“ und in den Qualitätsmedien und Politik auch noch diffamiert und verunglimpft.

  2. Warum Panik? Ist irgendwas los? Ich kann da mit der Ausnahme vom Nikkei und Kospi nichts erkennen. Wurde der Börsenhandel wegen fallender Kurse in den USA gestoppt? Nicht da ich wüsste. Also gingen die Preise doch nur mal um ein paar Prozent runter. Also was soll die Aufregung?

    • @Stillhalter
      Es gibt Gerüchte ( die ich wg. Urlaubs nicht prüfen kann), daß groß Online-Handelsplattformen für Privatanleger rein zufällig zeitweise offline waren oder nur stark eingeschränkt funktioniert haben sollen.

      So könnte man Privatanleger zeitweise davon abgehalten haben, ihre Aktien noch rechtzeitig zu verkaufen und damit die Kurse weiter unter Druck zu bringen.
      Ist sicher nur wieder so eine irre Verschwörungstheorie , so wie die letzten 3 Jahre.

      • @MeisterEder

        Ach so, das kann natürlich sein, das wäre nicht das erste mal. Vermutlich sind die Kapazitäten auch zu eng bemessen, so dass die Systeme die Grätsche machen. Natürlich vollkommen ohne Hintergedanken.

  3. Zumindest kommt Gold weiter unter Druck.
    Wäre ja wirklich gelacht, wenn Gold oder gar Silber am Jahresende besser abschneiden würde als die Papiere.

  4. Kaum ist die Korrektur an die Märkte überstanden, werden Stimmen laut man sollte jetzt doch wieder mal Nvidia kaufen. Na dann auf wartet ihr Aktionäre? Solche Qualitätsaktien muss man haben.
    Trotz einige Korrekturen in meinem Depot, bin noch gut in plus. Nicht SAP oder Bechtle, sondern Infosys. Nicht Komatsu sondern Caterpillar. Nicht Bank Aktien sondern Visa. Alle drei gut in plus! So schlecht war meine Depot Aktien Auswahl doch wieder nicht!
    Über Gold mache mir keine Gedanken, hier heißt das Motto kaufen und liegen lassen. Im Alter wird es eine gute Absicherung sein! Übrigens habe meinen Cousin während meinen Urlaub in Griechenland eine halbe Unze Gold Philharmoniker und einige Silber Kangaroos geschenkt.
    Der hat sich riesig gefreut, als kleiner Bauer hat er das Geld auch nicht so dicke.

  5. Nun, heute Mittwoch, klettern die Aktien wieder kräftig, nur Gold stagniert oder fällt weiter.
    Leidtragende sind die Ausgestoppten ( Stopp Loss).
    Die können jetzt teuer nachkaufen. Profitiert haben die mit den Absicherungen, so man schnell genug reagierte und Kassa machen konnte. 99% der privaten Anleger haben das nicht und wenn, hat man es verschlafen oder das Internet ging mal wieder nicht.
    Ich hoffe, dass Gold noch mal deutlich billiger wird, bis jetzt habe ich nichts versäumt, Cash zu halten.
    Der letzte Goldkauf von 10 und dann nochmals 10 Kügerrand war Anfang 24 zu knapp 1900 und 1910 Euro das Stück. Ende des Jahres werde ich wieder ein paar kaufen. Limit um die 2.000 Euro der Rand.
    Ich kann warten.

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