Banken nutzen verstärkt Preisunterschiede zwischen London und New York, um durch den strategischen Transport von Gold zusätzliche Gewinne zu erzielen.
Trump-Effekt und Goldpreis
Der Goldpreis steuert auf die Marke von 3.000 US-Dollar zu. Am Freitag um 10 Uhr kostet eine Feinunze Gold am Spotmarkt 2.937 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.801 Euro.
Die Furcht vor der Einführung von Handelszöllen durch die Trump-Regierung hat auch den Goldmarkt durcheinandergewirbelt. Nach wie vor ist unklar, ob überhaupt Importzölle für Gold kommen werden. Dennoch hat die Goldbranche in den vergangenen Wochen große Mengen nach New York verlagert, was zu Lieferproblemen in London führt und zu ungewöhnlichen Goldpreis-Differenzen zwischen den Goldmärkten in den USA und Europa. Mehr Informationen dazu gibt es unter anderem im folgenden Beitrag: Rückgang der Gold- und Silberbestände in Londoner Tresoren.

Gold-Geschäfte der Bullionbanken
Große im Goldgeschäft tätige Banken wie JPMorgan und HSBC, die sogenannten Bullionbanken, spielen eine Schlüsselrolle im globalen Goldhandel. Sie lagern erhebliche Goldbestände in London, verleihen diese gewinnbringend und sichern sich durch den Handel mit Futures-Kontrakten an der New Yorker Terminbörse COMEX gegen Preisschwankungen ab.
Durch jüngste Marktentwicklungen ist der Goldpreis in den USA stärker gestiegen als in London. Laut einem Bericht des Wall Street Journal lag der physische Goldpreis in London zuletzt rund 20 US-Dollar niedriger.
Um Verluste aus Short-Positionen in Futures zu vermeiden, verschifften Banken physisches Gold aus ihren Londoner Beständen nach New York. Dadurch können diese Händler Verpflichtungen an der COMEX erfüllen und zusätzlich von den höheren Preisen in den USA profitieren. Angeblich plant JP Morgan, im laufenden Monat Gold im Wert von vier Milliarden US-Dollar nach New York zu liefern.
Logistische Herausforderungen
Allerdings stellt der massive Goldtransport über den Atlantik die Banken auch vor erhebliche logistische Herausforderungen. Dabei gibt es Lieferzeiten von einer Woche, um Gold von der Bank of England (BoA) ausgeliefert zu bekommen. Die Bank ist Hauptlagerstätte für physisches Gold in Europa.
Hinzu kommt, dass an der COMEX vor allem 100- und 1-Kilo-Goldbarren gehandelt werden. Das heißt, 400-Unzen-Barren aus London müssen umgegossen werden, um den Vorgaben des US-Terminmarktes zu entsprechen.
Strategische Gold-Verschiebung
Das Wall Street Journal beschreibt die Prozedur: Die Banken nutzen spezialisierte Sicherheitsfirmen für den Transport. Das Gold wird in gepanzerten Fahrzeugen zu den Londoner Flughäfen gebracht und per Linienflug in die USA befördert.
Diese Strategie erlaube es den Bullionbanken, ihre Positionen abzusichern und von den Preisunterschieden zwischen den beiden Märkten zu profitieren. Dabei zeige die aktuelle Marktdynamik, wie Bullionbanken flexibel auf Preisveränderungen reagierten und logistische Mittel nutzen, um ihre Handelsstrategien zu optimieren.
Diese Dynamik ist auch ein Zeugnis der aktuell stark ausgeprägten institutionellen Goldnachfrage, und sie ist ein wichtiger Grund für den starken Goldpreis.
Wie kann sich so etwas für Spekulationen lohnen?
Die Barren müssen umgegossen, über den Atlantik verschifft, versichert, aus- und eingelagert werden und das alles wegen 20$ Preisunterschied/ Unze?
Wo bleibt da noch der Gewinn?
Ich bitte euch, das muss noch wesentlich andere Gründe haben!
Angenommen eine Bank handelt 100 Gold-Futures, dann haben die bei einem Kurs von 2.900 US-Dollar pro Unze einen Wert von 29.000.000 US-Dollar. Ist der Kurs 20 Euro niedriger, dann sind es 200.000 USD weniger. In diesen Kategorien muss man denken. Anfang Februar waren die US-Banken mit 111.135 Kontrakten netto-short. Wir sprechen hier von 32 Milliarden USD. Da sind 20 US-Dollar alles andere als Peanuts, sondern in diesem Fall ein Unterschied von schlappen 220 Millionen USD.
https://www.goldreporter.de/gold-so-sind-die-amerikanischen-banken-jetzt-positioniert/marktdaten/246601/
@GR
Ja, natürlich.Aber Futures sind keine Barren und jeder Future ist nur mit einem Bruchteil wenn überhaupt, mit Gold gedeckt, da ja, wie Sie immer erwähnen, sich nur die wenigsten
Gold physisch liefern lassen, sondern Barausgleich verlangen.
Ähnlich, wie bei meinem Asset Mageres Schwein. Das lasse ich mir auch nicht lebend liefern. :)
Der Clou ist ja, dass die COMEX / die Banken derzeit massiv physisches Gold liefern müssen. Nichts mit Barausgleich. Deswegen werden tonnenweise Barren über den großen Teich geflogen.
@GR
Das ist natürlich eine Katastrophe für die Shortseller. das Gold nun teuer über den Teich fliegen lassen.:)
Ryan Air und Viz nimmt kein Gold mit. Bleibt nur Swiss und Lufthansa und versichern nur die Münchner Rück und Allianz.
Damit mir nur ja jetzt keiner deren Aktien kauft, da wäre ich sehr böse und schicke diese sofort gen Süden !
@goldreporter
Das lohnt sich wegen 20 Dollar trotzdem nicht. Das ist keine Frage der Menge. Das Problem sind die Versicherungsprämien für solch einen Transport. Bei 20 Euro pro UZ kommt beim Transport über den Teich am Ende ein Minus raus. Da muss es andere Gründe für eine Umlagerung geben.
Die Versicherung ist nicht das Problem. Solche Goldtransfers per Luftfracht sind ja nicht ungewöhnlich. Die sind Routíne. Die Schweiz hat vergangenes Jahr 1.400 Tonnen Gold exportiert, das Meiste nach China und Indien. Wenn das ein Kosten-Problem wäre, würde gar kein Gold nach Fernost gelangen. Abgesehen davon, ja, die Umstände sind ungewöhnlich und es geht nicht alleine um Profit.
komisch. da hat man jahrelang gesagt das deutsche Gold wieder ins Land zu holen wäre unsagbar schwierig.
@Frosch
Die Schwierigkeit hat 2 Gründe:
1.) Die Amis müssten es herausrücken.
2.) Es ist schon lange nicht mehr da. Warum sonst sollte man uns seit Jahrzehnten selbst eine normale Besichtigung verweigern ?
14 Uhr und schon geht das drückerchen wieder los. Das muss wirklich ein frustrierender Job sein.
Jeden Tag dasselbe tun und auf ein anderes Ergebniss zu hoffen:-)
Gut, sie werden gut dafür bezahlt. Zwar in Fiat aber besser als bei Aldi hinter der Kasse:-)
@themac
Das Gold aus London ist gerade angekommen und wird noch auf dem Vorfeld des Flughafens verhökert.
@ Themac, möchte nocht etwas vom gelben Edelmetall kaufen, aber jedesmal wenn ich kaufe dann kommt der Sinkflug im Chart Richtung Süden,geht es euch im Forum auch so?
@nurgoldistgeld
Wenn Sie kaufen, meldet es der Händler umgehend dem Bankenkartell und die schicken zur Strafe den Goldpreis nach Süden
Kaufen Sie privat von privat geschieht solches nicht. :)