Eine große physische Goldnachfrage aus China, aber zuletzt vor allem aus den USA schiebt derzeit den Goldpreis an. Wir liefern detaillierte Einblicke.
Goldpreis steigt weiter
Der Goldpreis stieg vergangene Woche weiter an und näherte sich den Rekordhochs. Auf Euro-Basis wurde im Spothandel (Gold zur sofortigen Lieferung) sogar neue Bestmarke erreicht. Derzeit gibt es eine Reihe von Faktoren, die den Goldpreis quasi hinter den Kulissen in die Höhe treiben. In diesem Beitrag werden wir näher darauf eingehen. Zunächst liefern wir die aktuellen CoT-Daten (Commitments-of-Traders-Report) mit den Positionen der größten Händlergruppen im Geschäft mit Gold-Futures an der US-Warenterminbörse COMEX per 21. Januar 2025.

CoT-Daten
Hier stieg die Netto-Short-Position der „Commercials“ kräftig, wie bereits in der Vorwoche. Mit einer Zunahme um 8 Prozent wurde mit 326.608 der höchste Wert seit dem 1. Oktober 2024 erreicht. Auf der Gegenseite stieg die Netto-Long-Position der „Großen Spekulanten“ um 7,7 Prozent auf 300.784 Kontrakte.
Open Interest
Währenddessen stieg auch der Open Interest noch einmal stark an, also der Summe aller offenen Gold-Kontrakte an der COMEX. Hier ging es gegenüber der Vorwoche um 8,5 Prozent nach oben. Und bis zum Handelsschluss am Freitag stieg der Open Interest um weitere 5 Prozent auf 599.999 Kontrakte.
Gold-Optionen
Weiter gestiegen ist auch der Open Interest im Gold-Optionshandel. Im Vorwochenvergleich ging es noch einmal um 3,5 Prozent nach oben auf 1.018.860 Optionen. Dabei stieg die Put/Call-Ratio per 24.01 auf 0,566 (Vorwoche: 0,512). Das bedeutet, auf 100 Put-Optionen kamen zuletzt 177 Call-Optionen (Vorwoche: 195). Damit besteht war weiterhin ein deutlich überwiegender Goldpreis-Optimismus im Optionshandel an der COMEX, allerdings nahm dieser gegenüber Vorwoche ab.
Goldpreis-Entwicklung
In der vergangenen Woche bewegte sich der Goldpreis mit deutlich erhöhter Volatilität nach oben. Am Freitag stieg der Kurs im US-Futures-Handel bis auf 2.793 US-Dollar. Das Rekordhoch vom 30. Oktober 2024 liegt bei 2.800 US-Dollar.
Mit einem Schlusskurs von 2.778 US-Dollar pro Unze verteuerte sich Gold auf Basis des Februar-Kontrakts gegenüber der Vorwoche um 0,7 Prozent. In Euro gerechnet sank der Goldpreis um 1 Prozent auf 2.649 Euro pro Unze.

Kommen wir zu den eingangs erwähnten Besonderheiten im internationalen Goldhandel.
Gesunkene Gold-Aufschläge in China
Am Donnerstagnachmittag um 14:30 Uhr (8:30 Uhr MEZ Berlin; 3:30 Uhr New York) notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 643,90 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 89,85 US-Dollar bzw. 2.794 US-Dollar pro Unze.
Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt (FOREX) 2.750 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China in der zehnten Woche in Folge erneut über dem internationalen Goldpreis gehandelt wurde. Gemäß unserer Berechnung sank der Aufschlag gegenüber Vorwoche aber von 60 US-Dollar auf nun 44 US-Dollar. Aber damit lag der Kurs noch 1,6 Prozent über dem internationalen Goldpreis. In den 2024er Hochphasen sahen wir beim Goldpreis in Shanghai allerdings Aufschläge von bis zu 90 US-Dollar auf die westlichen Kurse.
Kaufpanik in den USA
Aber ein weiterer Aspekt stützte zuletzt den Goldpreis. Denn die physische Goldnachfrage in den USA ist stark gestiegen, nachdem Trump im Vorfeld seiner Amtseinführung eine Anhebung der Importzölle angekündigt hatte. Diese wurden bislang zwar noch nicht umgesetzt. Aber Spekulationen über mögliche Zölle auf Goldimporte heizten laut Branchenberichten US-Nachfrage und Goldpreis an. Die logistische Herausforderung erhöhte die Transferzeiten zwischen Handelszentren London und New York und trieb die Gold-Leasingraten nach oben. Das berichtet unter anderem BullionVault.
COMEX-Gold-Lager nimmt stark zu
Werfen wir einen Blick auf die Goldlagerbestände an der COMEX. Und hier bestätigt sich, die oben dargelegte Analyse, mit starken physischen Goldbewegungen Richtung New York. Denn per 17. Januar 2025 summierte sich das Gesamtinventar auf 28,07 Millionen Unzen.
Damit ergibt sich gegenüber Vorwoche eine weitere ungewöhnlich kräftige Zunahme um 3,49 Millionen Unzen (Vorwoche: +2,18 Millionen Unzen).
Dabei stiegen die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ um 2,5 Millionen Unzen auf 15,86 Millionen Unzen (alle Zahlen gerundet). Dieses Gold gehört Händlern, nicht etwa den Bullionbanken. Das heißt, es kann jederzeit abgezogen werden.
Golddeckung im Futures-Handel steigt
Bei einem Open Interest von 599.999 Kontrakten handelten Futures-Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 59.999.900 Unzen Gold in Form von Standard-Futures (100 Unzen pro Vertrag). Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag zu knapp 47 Prozent durch entsprechende Lagerbestände gedeckt, nach 44 Prozent in der Vorwoche.
Auslieferungsanträge
Die anhaltende, wenn zuletzt auch rückläufige Unterdeckung, wird vom Börsenbetreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Das heißt, am Ende des Kontrakt-Monats schließen die Parteien ihre Positionen hauptsächlich per Barausgleich. Der Anteil kann ebenfalls aus einer wöchentlichen Pflichtmitteilung entnommen werden.
So meldet die Börsenaufsicht CFTC für den Kontraktmonat Januar nun 17.939 Anträge auf physische Auslieferung von Gold. Damit kamen innerhalb einer Woche 5.275 „Delivery Notices“ hinzu (Vorwoche: +5.215).
Zum Vergleich: Im Dezember wurden insgesamt 25.856 Anträge gestellt. Und im bisherigen Rekordmonat (Juni 2020) bestanden Händler 55.102-mal auf physische Auslieferung des als Futures gehandelten Goldes.
Goldpreis-Ausblick
Die ausgeprägte Nachfrage nach physischem Gold innerhalb des Finanzsektors, mit der Verschiebung von Edelmetall nach New York trägt aktuell zum starken Goldpreis-Momentum bei. Erinnerungen an die Corona-Krise werden wachgerufen. Auch damals wurde Gold weltweit in großen Mengen transferiert, da das Edelmetall nicht in ausreichendem Maße an den gewünschten Plätzen verfügbar war.
In der kommenden Woche stehen die nächsten Zinsentscheidungen an. Am Mittwoch gibt die Fed ihr Sitzungsergebnis bekannt, am Donnerstag folgt die EZB. Außerdem erleben wir in den USA die Verfallstermine für die Gold- und Silber-Derivate, und es werden neue US-Inflationsdaten veröffentlicht.
die Zentralbanken dieser Welt könnten ja auch einfach sagen wie drucken ab jetzt kein Geld mehr, die maximale Geldmenge wurde erreicht. was würde wohl passieren :-) so bereichern sich jetzt einige mit ihren neuen Geldphantasien. Krypto kann keinen Reichtum aus sich heraus schaffen nur um verteilen.
Es kann nur gut sein für Gold, wenn es solche Politiker und Staatenlenker hier wie drüben gibt.
Hier Scholz und seine Genossen mit ihrem „nur weiter so“
ZITAT Scholz „ Das Ding von Aschaffenburg sollte sich nicht wiederholen“ und drüben ein genialer, aber auch leicht Wahnsinniger Erfinder samt einem genialen, aber auch irgendwie verrücktem Baulöwen.
Alles zusammen, was gibt es Besseres für Gold, bei solchem Umfeld.
@ Maruti Nicht nur Politiker und Staatenlenker pushen den Goldkurs.Heute wird bei Spiegel online eine sogenannte EXPERTIN zitiert welche durch geniale Forschungen herausgektriegt hat,dass Schuildenmachen !! den Aufstieg der Alternative bremst.Die bemüthe naive Einfaltb die manche Leute an den Tag legen nur um Andersdenke zu verteufeln ist manchmal schon lustig und rührend.Man sieht den Ploitikern stehen die Experten in nichts nach um das Gold auf Trab zu halten.
Ab nächsten Dienstag bleiben die Börsen in China 1 Woche geschlossen.
Geld bereithalten, Gold Drückerzeit und günstigere Preise könnten kommen. So Donnerstag / Freitag.
Gute Jagt.