Donnerstag,28.März 2024
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Indien: Wie die Landbevölkerung den Goldpreis beeinflusst

Annähernd 60 Prozent der indischen Goldkäufe werden in ländlichen Regionen getätigt. Das Ernte-Ergebnis ist somit ein entscheidender Faktor für den indischen Goldmarkt (Foto: Goldreporter).

Inder legen Gold für schlechte Zeiten zurück und verschenken das Edelmetall zu Hochzeiten. Die Kaufkraft der ländlichen Bevölkerung spielt für die Goldnachfrage Indiens eine gewichtige Rolle.

Die Goldnachfrage Indiens ist ein weiterhin bedeutender Einflussfaktor für den Goldpreis. Im Jahr 2009 repräsentierte das Land 25 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Goldschmuck. 19 Prozent des globalen Bedarfs an Goldbarren und Goldmünzen zu Investmentzwecken stammt aus diesem Land. Und auch das Absatzsegment industriellen und dekorativen Goldes wird zu 17 Prozent von der indischen Nachfrage dominiert. Das geht aus den Statistiken des World Gold Councils hervor.

Die Inder kaufen Gold traditionell zur Altersversorgung und als Geschenk und Mitgift zu Hochzeiten. 75 Prozent des indischen Goldabsatzes wird in Form von Schmuck konsumiert.

In Sachen Goldnachfrage spielt die ländliche Bevölkerung Indiens eine immer größere Rolle. Zu dieser Erkenntnis kommt man nicht zuletzt bei der Betrachtung aktueller Marktforschungszahlen des indischen Mischkonzerns Tata Group (u.a. Hersteller des Low-Budget-Autos Nano).

  • 70 Prozent der indischen 1,2-Milliarden-Bevölkerung lebt in Ortschaften mit weniger als 5.000 Einwohnern.
  • Annähernd 60 Prozent der indischen Goldkäufe werden in ländlichen Regionen getätigt.
  • Die Ausgaben für Konsumgüter – ohne Lebensmittel – haben sich in diesen Landesteilen innerhalb der vergangenen Jahre verdoppelt.
  • 65 Prozent der indischen Goldnachfrage entsteht in Zusammenhang mit Hochzeiten.
  • In Indien gibt es 8 Millionen Hochzeiten pro Jahr, 90 Prozent davon werden in den mittleren und unteren Einkommensschichten gefeiert.

Tata betreibt in Indien auch einen Goldvertrieb, der bis in die abgelegene Regionen des Landes reicht. Während man im Jahr 2006 nur 1,5 Prozent der Umsätze auf dem Land erwirtschaftete, erzielt die Tata-Tochter mittlerweile 30 Prozent der Erlöse aus dem Goldgeschäft mit dieser Bevölkerungsschicht.

Vor diesem Hintergrund wird auch deutlich, welchen Einfluss die Ernte-Ergebnisse auf die Kaufkraft Indiens und damit auf die Goldnachfrage haben können. Im Jahr 2009 führte eine ungewöhnlich schwere Monsun-Zeit zu geringeren Einkünften der Landbevölkerung. Entsprechend schwach entwickelten sich daraufhin auch die Goldumsätze. Im Januar 2009 waren die Goldimporte Indiens im Vergleich zum Vorjahresmonat um dramatische 89 Prozent auf lediglich 1,9 Tonnen gefallen. Zuletzt erholten sich die Absatzzahlen wieder deutlich.

Fazit: Die indische Goldnachfrage, vor allem jene aus dem ländlichen Gebiet, bleibt eine wichtige Einflussgröße bei der Entwicklung des Goldpreises. Der Goldkonsum Indiens ist in der Phase wirtschaftlichen Rückgangs gedämpft, dürfte aber bei einer konjunkturellen Erholung wieder deutlich aufholen und so stabilisierend auf den Goldpreis wirken. Weiteres Bevölkerungswachstum und Wohlstandsgewinne können zusätzlich in einer wachsenden Goldnachfrage Indiens resultieren.

Goldreporter

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