Sonntag,06.Oktober 2024
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Sicherheitswarnung an Tresorbesitzer: Tausende Elektronikschlösser betroffen

Ein Münchner Tresor-Experte warnt vor einer gravierenden Sicherheitslücke bei einer Reihe von weit verbreiteten Elektronik-Schlössern. Mit billigem Werkzeug lassen sich betroffene Tresore in Minutenschnelle beschädigungsfrei öffnen.

Achtung Tresorbesitzer: Sollten Sie einen Wertschrank verwenden, bei dem ein Elektronikschloss der Marke Kaba Mauer mit der Produktbezeichnung Combi B installiert ist, dann nehmen Sie folgende Hinweise ernst!

Kombischloss Mauer
Die betroffenen Kombi-Schlösser (Code + mechanischer Schlüssel) gibt es in verschiedenen Varianten. Bezeichnung: „Mauer Combi B“.

Die unabhängige Dienstleister Bruckner & Raum Tresortechnik warnt vor einer schwerwiegenden Sicherheitslücke bei diesen weit verbreiteten elektronischen Tresorschlössern.

„Seit kurzer Zeit kann man ein sehr einfaches und billiges Werkzeug kaufen, das es ermöglicht, eine Lücke zu nutzen, um das Schloss in Minuten ohne Kenntnis des Codes oder Schlüssel zu öffnen. Dieses Werkzeug ist bei einem Händler sogar ohne Überprüfung eines Gewerbenachweises für jedermann käuflich“, erklärt Stefan Bruckner von Bruckner & Raum. Seine Firma ist Spezialist für die beschädigungsfreie Öffnung von Tresoren und Safes im Falle verlorener Schlüsseln und Codes.

Das Bekanntwerden der Sicherheitslücke werde laut Bruckner in einschlägigen Foren gerade ausgiebig diskutiert. Bei den betroffenen Schlossvarianten handelt es sich um Öffnungsmechanismen aus einer Kombination aus Zahlencode und mechanischem Schlüssel.

Sollten Firmen oder Privatpersonen auf diese Weise beraubt werden, so ergibt sich zusätzlich ein großes Problem. Wie Bruckner weiß, verweigern die Versicherungen in diesem Fall meist die Leistung, weil der Geschädigte im Zweifel nicht nachweisen kann, dass es tatsächlich zu einer unbefugten Öffnung gekommen ist.

Weiterer Haken: Die Schlösser haben die VdS-Prüfung erfolgreich passiert und gelten deshalb offiziell als sicher.

Der Hersteller hat zunächst mit einem Schreiben an seine Kunden reagiert. Es wurde ein Lieferstopp für die Schlösser erlassen und eine Neukonstruktion veranlasst.

Es wurde zudem eine Nachrüstlösung bereitgestellt. Im Rahmen der 2-jährigen Herstellergarantie ist die zunächst kostenlos. Allerdings muss das Schloss ins Werk geschickt werden. Die Kosten für den Aus- und Einbau, sowie für die (2-malige) Anfahrt des Technikers werden hingegen nicht erstattet. Sollte das Schloss älter als zwei Jahre sein, dann bleiben die Kosten vollständig am Besitzer hängen. Kunden wurde im Garantiefall zudem nur eine Frist bis zum 30. Juni 2015 eingeräumt.

Welches Ausmaß hat das Sicherheitsproblem? Stefan Bruckner spricht von Zehntausenden verbauter Schlösser innerhalb der vergangenen zehn Jahre.

Was können betroffene Tresorbesitzer tun? Bruckner empfiehlt:

  • Wenden Sie sich umgehend an den Verkäufer/Anbieter ihres Tresors/Tresorschlosses und klären Sie den Fall.
  • Wenden Sie sich an ihren Versicherer und setzen Sie sich mit diesem auseinander, ob im Schadensfall reguliert wird.

Bruckner & Raum fordern Techniker und Händler auf, dem Problem gemeinsam zu begegnen, Kontakt aufzunehmen und möglichst viele Schlösser umzurüsten. „Ebenso können Tresorbesitzer mit derartigen Schlössern sich bei uns melden, wir vermitteln gerne regionale, seriöse Techniker, die eine Umrüstung durchführen können oder rüsten selbst um“, sagt Stefan Bruckner.

Nach Informationen von Goldreporter bieten einige Tresorhersteller schon komplette Umrüstaktionen an, verlangen dafür aber Preise von 400 Euro und mehr.

Mehr Informationen erhalten Sie hier:

Warnhinweis im Blog von Stefan Bruckner (Tresoröffnung Bayern)

Bruckner & Raum Tresortechnik GbR (Firmenseite)

Spezial-Report Tresore (Ratgeber, inkl. Exklusiv-Interview mit Stefan Bruckner)

Goldreporter

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13 Kommentare

  1. der fluch der modernen zeit.
    elektronisches schloss, was für ein unsinn, klar, dass irgendwie dies zu knacken ist..
    da ist es gescheiter, man hält sich an altbewährtes!!!
    wie wohl der goldpreis weitergeht?

  2. waren bei solchen tresoren nicht schon vor 20 jahren die leicht zu überwindenden mechanischen schlösser zur notöffnung der große schwachpunkt ?
    ich denke,das sieht heute nicht anders aus: http://www.zieh-fix.com

  3. Die elektronischen Schlösser mit Notschlüssel sind alle Mist. Wenn schon ein elektronisches Schloss dann ein redundantes System. Die Ideallösung ist aber noch immer ein Doppelbart-Schloss mit einer versperrbaren Schlüssellafette.

    • @Christian
      Richtig.Die alten Schlösser waren besser.Es ist halt die Bequemlichkeit.Und mit Sicherheit existiert ein Notcode für die Öffnung.Besser Gold gut verstecken und den Tresor als Honigtopf sichtbar aufstellen.Darin billiges Zeugs, gelbes Blei oder ähnliches und sehr festschrauben.Dann müht sich der Einbrecher hier ab und sucht nicht anderswo.
      Man kann den Honig-topf Tresor auch einfach mit Sekundenkleber zukleben.
      Geht zwar nicht mehr auf, aber der Einbrecher schuftet auch umsonst.Und viel Zeit hat der nicht.
      Ich kenne einen Haushalt,da steht so ein dicker,fettet Tresor im Schlafzimmer.
      Drinnen ist nur Schotter und Blei.
      Oben drauf liegt immer etwas echt aussehender Schmuck, ein Rolex Plagiat sowie ein paar Euroscheine und Valuten wie Baht oder sonstige eher wertlose Währung. Und dann ein Großer Zettel:
      Bitte Geld und Schmuck sofort einschließen.
      Un damit der Einbrecher nicht den Schlüssel etwa sucht,hat der Safe ein Zahlenschloss,ein mechanisches,wie beim Rad.
      Wetten,der versucht den Tresor zu knacken oder rauszutragen ?
      Man kann bei Ebay soetwas suchen.

      • Unechtes würde ich nicht in ein Wertbehältnis legen, denn dann weckt das Begehrlichkeiten, weil der Räuber merkt das er getäucht wurde und dann nochmal wieder kommt. Denn für die Täuschung muss es doch einen Grund geben. Unechtes sollte dann schon offen zu finden sein. Echtes wenig wertvolles als „Dummfang dann eher in einen Tresor“

  4. Anaconda@ Ein wertloser Safe ist natürlich eine Möglichkeit, oder ein ordentlicher Wertschrank. Ich verwende einen Safe mit der höchsten Zertifizierung und AMA Meldeanlage, dieser wurde mit dem Haus gleich miteingebaut und im Boden verankert. Natürlich bekommt man auch den irgendwann mit der Sauerstofflanze auf aber bis dahin sollte der Objektschutz eigentlich da sein.

    • Hallo zusamm . i hab und brauch keinen Safe . Habt Ihr schon mal dran gedacht , wenn man zB. gerade schläft , es steht ein Einbrecher neben
      Deinem Bett , hält Dir eine Knarre an den Kopf und fordert dich auf ,
      den Tressor aufzumachen . Wenn der nichts findet und sich verarscht fühlt ,
      dann möchte ich lieber nicht in eurer Haut stecken . Bestenfalls fackelt der
      aus Zorn dein Haus ab . I hab immer ca. 50 € im Vorraum schön sichtbar,
      herumliegen , damit die potentiellen Täter ein Erfolgserlebnis haben .

      • So weit sind wir schon gekommen, dass die armen Resln, Zenzis und Traudln Geld für den „Einbrecher bereit legen“ müssen!
        Ha!
        Eine Schrotflinte müssten sie „bereit legen“ dürfen.
        Und zwar per Selbstschutzgesetz! ..Wenn, ja wenn wir eine Regierung für das Volk hätten!
        Bitte berücksichtigt dies bei Eurer nächsten Scheisswahl!

  5. Resi@ Dazu müsste er aber vorher unbemerkt in’s Haus kommen. Einbruchshemmende Fenster und Sicherheitstür mit Sperrbalken dazu Alarmgesichert und im Nachtkästchen liegt die geladene Glock. Dass er es bis zum Bett schafft, halte ich für unwahrscheinlich.

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