Freitag,29.März 2024
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Silber- und Goldmünzen: USA schränken Produktion ein

U.S. Mint: Zentrale der in Washington. Produziert werden die Silber- und Goldmünzen in West Point und San Francisco (Foto: Goldreporter)

Die U.S. Mint muss in der Corona-Krise erneut die Ausgabe von Silber- und Goldmünzen rationieren. Großhändler sollen bei der selektiven Produktauswahl helfen.

Silber- und Goldmünzen der U.S. Mint

Die Corona-Krise belastet die Vereinigten Staaten nach wie vor in erheblichem Maße. Das gilt auch für die Produktion von Silber- und Goldmünzen der staatlichen U.S. Mint. Diese hat nun erneut eine Rationierung der stark nachgefragten Anlagemünzen bekanntgegeben. Eigentlich besteht laut dem Gold Bullion Coin Act von 1985 ein gesetzlicher Auftrag, der die Prägeanstalt dazu verpflichtet, Goldmünzen der Sorte American Eagle stets in ausreichender Stückzahl herzustellen.

Produkt-Rationierung

Um das Personal im Zuge der COVID-19-Pandemie zu schützen, sei es derzeit nicht möglich alle nachfragten Münzen in gewünschter Stückzahl zu produzieren. Großhändler wurden nun aufgefordert, Prognosen für die zu erwartende Nachfrage der kommenden zehn und 90 Tage einzureichen. Ein solche Aufforderung hat es in der Geschichte des Staatsbetriebs noch nicht gegeben. Auf Basis dieser Daten wolle die U.S. Mint entscheiden, welchen Mengen sie von den gängigen Silber- und Goldmünzen präge.

Corona-Notstand

Die U.S. Mint hat ihre Zentrale in Washington D.C. Produziert werden die Münzen in West Point (New York) und in  San Francisco. Kalifornien ist besonders stark von der zweiten Corona-Infektionswelle betroffen. „Die Pandemie hat uns vor ganz neue Herausforderungen gestellt, die es zu bewältigen gilt. Wir glauben, dass dieses Umfeld auch weiterhin zu einem gewissen Grad an reduzierter Kapazität führen wird, da West Point darum kämpft, die Sicherheit der Mitarbeiter gegen die Marktnachfrage abzuwägen“, erklärt die Prägeanstalt laut Bloomberg. Man rechnet damit, dass die Einschränkungen in der Münz-Produktion für den Zeitraum der kommenden 12 bis 18 Monate bestehen werden.

Goldreporter

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8 Kommentare

  1. Natürlich kann man diesen „Lieferengpaß“ auf Corona-Maßnahmen zurückführen.

    Es gibt aber auch eine völlig andere Sicht der Dinge, die man nicht übersehen darf:

    – im Mai machten Schlagzeilen die Runde, daß die USA das 50fache ( ! ) des monatlichen Durchschnitts seit 2015 (0,4 Tonnen) an Gold-Importen aus der Schweiz einführen mußten, in Summe mehr als 20 Tonnen.

    Könnte es vielleicht sein, daß der GOLD-/Silber-Markt leergefegt ist, wie die Angebote der Online-Goldhändler im Internet?

    https://www.goldseiten.de/artikel/294843–Was-ist-da-los-Rekord-Goldlieferungen-der-Schweiz-in-die-USA.html

    • @Klapperschlange

      Einen Lieferengpaß gibt es auch in einem verwandten Bereich: Ausgerechnet im Land der unbegrenzten Kreditkarten wird das Bargeld in Form von Münzen knapp. Wer hätte das gedacht?

      Die Zirkulation von Münzgeld ist offenbar mancherorts zusammengebrochen. Das Problem hat nun die Fed auf den Plan gerufen, incl. eines Appells, doch bitte wieder mit Münzen zu zahlen. Eine Taskforce zur Reanimierung des Bargeldkreislaufs wurde gegründet, der unter anderem auch die U.S. Mint angehört. Selbige versuche die Produktion von Münzen auszuweiten, sagte Fed-Chefchen Powell. „Allerdings würden auch diese in Fabriken gefertigt, die – wie viele Fabriken – aufgrund der Arbeitsschutzregeln während der Pandemie oder aufgrund von Arbeitsausfällen durch Corona-Infektionen von Arbeitern nicht reibungslos liefen.“

      https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/corona-usa-bitten-buerger-um-zahlung-mit-muenzen-kleingeld-engpass-a-782fd58a-e2c2-4e66-947f-7379a8014801?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ

      Eine seltsame Koinzidenz, nicht wahr? Wie unter diesen Umständen die „Versorgung“ mit Silber- und Goldmünzen sichergestellt werden kann, bleibt abzuwarten.

      • @Thanatos

        Vom nächsten Lieferengpaß (offene Jobs in den USA) dürfen wir gegen 14:30 Uhr hören und lesen:

        ~ 1,45 Millionen (Konsensus) neue Erstanträge wegen Arbeitslosigkeit kommen neu hinzu, also schon leicht über 50 Millionen.

        Und morgen läuft das Paycheck Protection Program (600,- USD/Woche Staatszuschuß) offiziell aus.

        https://tradingeconomics.com/united-states/jobless-claims

        „Alles wird wieder gut“.

        • Ergebnis: „nur“ 1,434 Mill. neue Arbeitslose…in der letzten Woche.

          „Insgesamt 54,13 Millionen Amerikaner haben nun zum ersten Mal seit Beginn der Pandemiesperren Arbeitslosenunterstützung beantragt“.

          Aber – ganz kleines Thema:

          US-BIP im 2. Quartal: stürzt „nur“ um 32,9% ab – also alles halb so wild (hätten ja auch 55% sein können, dann wären die Börsen vielleicht aufgewacht.)
          Stattdessen kondoliert konsolidiert Gold und gibt seine Gewinne großzügig an den DAX/DOW ab.

        • @Klapperschlange

          Die Daten zum US-BIP (2. Quartal) sind draußen. Eine echte Hausnummer, die selbst mich beeindruckt: Der Einbruch beläuft sich auf knapp 33 Prozent!

          https://www.n-tv.de/21943096

          Da aber die „Erwartungen“ bei minus 35 Prozent lagen, dürften auf den morschen Börsendielen jetzt bald wieder die Sektkorken knallen. Sa sdorowje!

          • @Thanatos

            Eine V-förmige Erholung der US-Wirtschaft sieht eigentlich anders aus?

            Jetzt hilft nur noch ein Pressetermin vom „Wirtschaftsweisen“ Garry Kudlov, in welchem er für das 3. Quartal ein BIP-Plus von 123%, und für das 4. Quartal ein Plus von 456% voraussagt.

    • @Fleischesser: Wir werden sehen, was dahinter steckt. Es kann schon stimmen, dass durch das Stocken des Bargeldkreislaufs die Bürger ohne Kreditkarte betroffen sind. Ich tippe als Hauptgrund aber eher darauf, dass durch das Stocken der Dollar insgesamt nocheinmal weniger wert wird. Was nur Wert hat, weil es zirkuliert, ist ohne Zirkulation uninteressant, nicht Praxistauglich und nichts wert. Das will die Fed natürlich auch nicht. Schon merkwürdig, wenn im Land der Kreditkarten das Bargeld angeschoben wird.
      Andererseits… könnte die Bargeldknappheit nur eine Mär sein und der Aufruf soll genau das Gegenteil bewirken was behauptet wird. Es wird vorgekaukelt, dass Bargeld nachgedruckt/geprägt wird und aufgefordert die heimischen Schublädeninhalte zur Sammelstelle zu bringen, aber in Wirklichkeit wird die Menge noch weiter reduziert = Bargeldabschaffung. Als nächstes ist Gold und Silber knapp und der brave Bürger soll sich als vorbildlicher Patriot an den markierten Sammelstellen einfinden.

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