Im September trotze der Goldpreis den schwachen saisonalen Vorgaben mit einem deutlichen Kursanstieg. Was verrät die Statistik über den Monat Oktober?
Goldpreis im September
Der Goldpreis beendete den September mit deutlichen Kursgewinnen. Auf Basis des Londoner Referenzkurses (P.M.) kostete Gold am gestrigen Montag 2.629,95 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.355,38 Euro. Somit verteuerte sich das Edelmetall innerhalb eines Monats um 4,6 Prozent beziehungsweise 3,8 Prozent (in Euro).
Die aktuellen Rekordpreise in London (P.M.) lauten 2.663,75 US-Dollar oder 2.392,05 Euro, jeweils vom 26. September 2024. Welche saisonalen Vorgaben bietet die Statistik für den Monat Oktober? Dazu verwenden wir die Kursdaten für den Euro-Goldpreis im Zeitraum seit 1970.
Gold im Oktober
Mit einem durchschnittlichen Kursverlust von 0,08 Prozent rangiert diese Periode auf dem drittletzten Platz unter den besten Goldmonaten des Jahres. Eine schlechtere Bilanz weisen nur der März (-0,25 %) und der Juni (-0,37 %) auf.
Dabei endete der Oktober in nur 29 von 54 Jahren mit grünen Vorzeichen (Quote: 46 %). Allerdings legte der Goldpreis im vergangenen Jahr innerhalb dieses Zeitraums um mehr als 6 Prozent zu. Damit schob sich das 2023er-Ergebnis unter die Top-5 der besten Oktober-Performances seit 1970.
Vor genau einem kostete eine Feinunze Gold in London 1.768,18 Euro. Das heißt, innerhalb der vergangenen zwölf Monate stieg der Kurs um starke 33 Prozent. Und somit bescherte Gold seinen Besitzern deutlich mehr Rendite als nur einen nominellen Inflationsausgleich. Denn die offizielle deutsche Inflationsrate betrug zuletzt nur noch 1,6 Prozent.
Blick zurück
2018 ergab sich dagegen mit einem Plus von 4,69 Prozent der größte Oktober-Gewinn seit 1993. Damals legte Italien einen umstrittenen Haushaltsentwurf vor, der Erinnerungen an den bisherigen Höhepunkt der Euro-Krise aufkommen ließ. Außerdem gab es bereits Anzeichen einer Abkühlung der Weltwirtschaft und der Handelskrieg zwischen den USA und China nahm seinen Lauf. Und: Gold galt zu diesem Zeitpunkt generell als „überverkauft“ (Gold: Größter Kursanstieg seit dem Brexit-Votum).
Historischer Kurseinbruch
Dagegen verzeichnete der Goldpreis 2008 einen der größten Oktober-Verluste mit -7,95 Prozent. Damals wurden im Zuge mit der Lehman-Pleite angeheizten Weltfinanzkrise alle liquiden Vermögenswerte auf den Markt geworfen. Auch Manipulationsvorwürfe stehen bis heute im Raum. Denn bis zu dieser Zeit reicht auch der Tatbestand im Rahmen der jüngsten Verurteilungen von verschiedenen Ex-Bankern zurück.
Gold im Oktober
Die folgende Übersicht zeigt die stärksten und schwächsten Ergebnisse im Oktober seit 1970.
Die beste Oktober-Performance (Top-5)
- 1974: +9,16 %
- 1993: +8,18 %
- 1982: +7,37 %
- 2023: +6,52 %
- 1992: +5,69 %
Die schwächste Oktober-Performance (Top-5)
- 1990: -9,56 %
- 2008: -7,95 %
- 1997: -7,51 %
- 1983: -5,51 %
- 1994: -4,32 %
Hinweis: Alle Angaben beziehen sich auf den Goldpreis in Euro jeweils am Monatsende, basierend auf dem Goldpreis-Fixing London P.M. / LBMA-Kurs. Bei der Ermittlung der Datensätze vor Einführung des Euro (2001) wurden die DM-Kurse (1 Euro = 1,955 D-Mark) sowie die Londoner Fixing-Kurse zugrunde gelegt.
Da stellt sich mir automatisch die Frage,
ob die aktuell zunehmenden Spannungen zwischen
dem Iran und Israel nicht einen viel größeren Einfluß auf den
Goldpreis im Oktober haben (können/werden) , als Langzeit-Statistiken
für den Goldpreis im „goldenen“ Oktober?
Aber: die Zeiten haben sich dramatisch verändert:
„Die gute, alte Zeit war die Zeit, in der man kein Geld ausgeben konnte,
wenn man keins hatte.“