Der Goldpreis legte so gut wie jeden Monat im laufenden Jahr zu. Im September gilt es nun, eine lange Verlustserie zu stoppen.
Goldpreis-Rally
Am letzten Handelstag im August notierte der Goldpreis auf Basis des Londoner Referenzkurses (P.M.) mit 2.513,35 US-Dollar pro Unze. Das entsprach 2.269,05 Euro. Damit verbuchte das Edelmetall auf Euro-Basis gegenüber Vormonat einen Kursgewinn von 1,4 Prozent. Das heißt, mit der Ausnahme des minimalen Kursrückgangs im Februar, schloss der Euro-Goldpreis jedem Monat des laufenden Jahres mit einem Plus ab.
Nun steht mit dem September ein Monat an, der statistisch gesehen nicht gerade zu den besten Monaten des Jahres gehört. Mehr noch: Der September brachte zuletzt sieben Jahre in Folge Verluste.
Verlustserie
Und in den vergangenen elf Jahren endete der September sogar zehnmal mit roten Vorzeichen. Dagegen zeigt die Bilanz seit 1970 noch ein durchschnittlichen Kursgewinn von 0,60 Prozent. Damit rangiert der September immerhin noch auf Platz sechs der besten Gold-Monate des Jahres.
Dabei ging der Goldpreis 29- von 54-mal seit 1970 mit Verlusten aus dem Monat hervor (Quote: 54 Prozent). Aber im vergangenen Jahr verbilligte sich Gold im September um 1,2 Prozent.
Vor genau einem Jahr notierte der Goldpreis mit 1.789 Euro pro Unze. Das heißt, innerhalb der vergangenen zwölf Monate verzeichnete Gold auf Euro-Basis einen Kursanstieg von 27 Prozent. Damit gewährte das Edelmetall den Besitzern hierzulande mehr als nur einen Inflationsausgleich.
Das Jahr der Eurokrise
Der letzte große Kursgewinn in diesem Monat ereignete sich 2012. Damals erreichte der Euro-Goldpreis im Folgemonat ein Rekordhoch. Es waren die letzten Ausläufer der Euro-Krise, bis der ehemalige EZB-Präsident Mario Draghi in seiner denkwürdigen Ansprache erklärte, man werde alles tun („whatever it takes“), um den Euro zu retten. In der Folge fiel der Goldpreis bis Ende 2013 bis auf rund 860 Euro pro Unze zurück.
Lehman-Pleite
Im September 2008 ereignete sich ein weiterer denkwürdiger Goldmonat. Als damals durchsickerte, dass die US-Investmentbank Lehman Brothers im Zuge der Weltfinanzkrise nicht gerettet werden würde, stieg der Goldpreis an einem einzigen Tag um 100 US-Dollar. Der September endete seinerzeit mit einem Kursgewinn von mehr als 10 Prozent.
Goldpreis-Ausschläge
Aber größere Kursbewegungen gab es im September immer wieder. Hier die größten Goldpreis-Ausschläge in Euro gerechnet seit 1970:
Die beste September-Performance seit 1970 (Top-5)
- 1979: +19,52 %
- 1999: +16,28 %
- 2005: +11,22 %
- 2008: +10,17 %
- 1976: +9,72 %
Die schlechteste September-Performance seit 1970 (Top-5)
- 1975: -11,45 %
- 2013: -7,14 %
- 1993: -7,00 %
- 1985: -6,78 %
- 1988: -6,75 %
Hinweis: Alle Angaben beziehen sich auf den Goldpreis in Euro jeweils am Monatsende, basierend auf dem Goldpreis-Fixing London P.M. / LBMA-Kurs. Bei der Ermittlung der Datensätze vor Einführung des Euro (2001) wurden die DM-Kurse (1 Euro = 1,955 D-Mark) sowie die Londoner Fixing-Kurse zugrunde gelegt.