Freundliche Zahlen vom US-Arbeitsmarkt: Laut U.S. Department of Labor Statistics gab es in der vergangenen Woche 444.000 Anträge auf Arbeitslosenhilfe. Damit war die Zahl der registrierten Neuanträge die dritte Woche in Folge rückläufig. Die jüngste Meldung schnitt besser ab als erwartet wurde. Die Daten der Vorwoche wurden aber von 473.000 auf 478.000 Neuanträge nach oben revidiert. Mehr
Goldreporter
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Huch, ein WhatsApp-Kontakt namens ‚Goethe‘ hat mir gerade geschrieben: „Tapering*- die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“
Nur, wie kommt mein alter Freund und Kupferstecher Johann Wolfgang bloß darauf? Der Druck auf die Fed ist schließlich enorm. Vielleicht liegt es ja daran, dass offenbar das große Reopening der US-Wirtschaft bereits gelaufen zu sein scheint.
Aktuelle Daten des wichtigen „Federal Reserve Bank [Fed] of Chicago National Activity Index“ [CNFAI] zeigen schon wieder eine sog. Abkühlung des erhofften Wachstums an. Der CNFAI umfasst eine breite Datenbasis aus Wirtschaftsindikatoren der folgenden vier Hauptkategorien:
Produktion und Einkommen [23 Datenreihen]
Beschäftigung, Arbeitslosigkeit, Arbeitszeiten [24 Datenreihen]
Privater Verbrauch und Haushalte [15 Datenreihen]
Verkäufe, Aufträge und Bestände [23 Datenreihen]
Zwar sinkt der Index noch nicht unter die kritische Marke von minus 0,7%, dennoch sank er im Monat April gegenüber dem Vormonat von +1,71 auf +0,24 Punkten. Ein Post-Corona-Wirtschaftswunder sieht irgendwie anders aus.
https://finanzmarktwelt.de/us-wirtschaft-erste-zeichen-der-abkuehlung-gipfel-ueberschritten-200594/
*“Tapering“ steht Neu-Englisch für eine Änderung der Medikation des Patienten Finanzkapitalismus. Der manisch depressive Kranke [pipolare Störung!] soll weniger Stimuli bekommen. Das Ausschleichen der medikamentösen Therapie ist aber umstritten, da sich das Dilemma zwischen Inflation und Implosion nicht so einfach nach einer Seite auflösen lässt.
ist aber umstritten
Update
Während sich das Gros der Wirtschaftspresse noch darauf ausruht, dass die US-amerikanische Ökonomie nach regierungsoffiziellen Daten im ersten Quartal dieses Jahres um 6,4 Prozent gewachsen sein soll. zeigt nach dem CNFAI ein weiterer Indikator directement [diʀɛktəmɑ͂] Richtung Süden – und Süden ist unten, wie wir wissen.
Ein wirklich scheues Reh ist die bauchgefühlige „Verbraucherstimmung“ in den USA. Denn die US-Endverbraucher mit ihren Konsumausgaben sorgen maßgeblich dafür, dass die Stoffwechselfunktionen des bereits ‚intensivpflichtigen‘ Patienten nicht ganz kollabieren. Die ständigen Infusionen sind schließlich schon belastend genug.
Die Non-Profit-Organisation „The Conference Board“ hat in ihrer monatlichen Umfrage ein Abrutschen um 0,3 auf 117,2 Punkte feststellen müssen. Claro, das erscheint dem geneigten Beobachter zunächst einmal etwas wenig, um soviel Wind darum zu machen. Entscheidend sind aber einmal mehr die enttäuschten ‚Erwartungen‘, die um einiges höher lagen.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/usa-verbraucherstimmung-truebt-sich-ein-1.5303917