Freitag,08.November 2024
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US-Finanzpolitik ebnet den Weg für einen neuen Inflationszyklus

Das Problem der Inflation ist noch lange nicht gelöst, und ihr erneutes Aufflammen dürfte bald für Schlagzeilen sorgen.

Von Laurent Maurel

Gold besser als Staatsanleihen

Vor etwas mehr als einem Jahr schrieb ich in einem Artikel, dass physisches Gold eine zuverlässigere Anlage als US-Staatsanleihen geworden ist.

Langfristige US-Anleihen standen aufgrund der geldpolitischen Straffung bereits unter wachsendem Druck, und der historische Rückgang von über 50 %, den wir im letzten Jahr beobachteten, übertraf alle Erwartungen:

US-Staatsanleihen, Anleihekurse

Damals schienen die nicht realisierten Verluste noch zu bewältigen, solange die Wertpapiere bis zum Ende ihrer Laufzeit gehalten wurden. Ich wies jedoch auf das Risiko eines Kreditereignisses hin, das zu massiven Verkäufen führen könnte. Die rückläufigen Bankeinlagen und die wachsende Zahl der Unternehmenspleiten verstärkten diese Sorge bereits, ebenso wie die Umschichtung von Kapital in Gold als sicheren Hafen.

Es dauerte 13 Monate, bis diese Idee von der Mainstream-Presse diskutiert wurde. Diese Woche greift MarketWatch einen Artikel von Barron’s auf, der sich auf die neueste Mitteilung der Bank of America stützt, die wiederum genau das bestätigt, was ich letztes Jahr geschrieben hatte.

Goldpreis-Entwicklung

Nach Einschätzung der Bank of America könnte Gold die US-Treasuries als sicherer Hafen in den Portfolios der Anleger ersetzen. Der Artikel hebt hervor, dass der Goldpreis, unterstützt durch sinkende Zinssätze und Käufe der Zentralbanken, in diesem Jahr mehr als 30 % zugelegt hat. Grund für diese Hausse ist der Bank zufolge die zunehmende Besorgnis angesichts der US-Staatsschulden, die durch die bevorstehende Präsidentschaftswahl noch verschärft wird. Das könnte Gold in Zukunft noch attraktiver machen.

J.P. Morgan teilt diese Meinung nicht: Zwar sei es möglich, dass Gold insbesondere wegen der weltweit steigenden Verschuldung noch mehr Investoren gewinne. Jedoch empfiehlt die Bank, das Edelmetall als Absicherung und nicht als Ersatz für US-Anleihen zu verwenden, und verweist auf die Solidität der amerikanischen Aktiva. Uff! Die größte US-Bank rät (noch) nicht dazu, Treasuries durch Gold zu ersetzen!

Was würde passieren, sollte JP Morgan sich letztendlich irren? Was würde passieren, wenn die Begeisterung ausländischer Investoren für US-Schulden allmählich nachlässt?

Der Analyst Luke Gromen schätzt, dass der Goldpreis um das Drei- bis Fünffache steigen müsste, wenn das Misstrauen gegenüber den Staatsanleihen zunimmt.

US-Goldreserven

Beim aktuellen Preis von rund 2700 $ pro Unze entspricht der Marktwert der offiziellen amerikanischen Goldreserven 8 % des Wertes der US-Staatsanleihen, die im Besitz ausländischer Investoren sind. Vor 1989, zur Zeit der unipolaren Dominanz der USA, lag dieser Anteil nie unter 20 %, mit einem langfristigen Durchschnitt von etwa 40 %. Im Jahr 1980 erreichte er sogar 135 % (am Goldmarkt war damals eine echte Blase entstanden). Eine weitere Abkehr von der unipolaren Hegemonie der USA bedeutet, dass der Goldpreis auf das Drei- bis Fünffache seines derzeitigen Niveaus klettern muss:

US-Goldreserven, Gold

Die US-Schulden sind ein Motor für die Hausse des Goldpreises, und selbst die größten amerikanischen Banken geben das zu.

Moment mal… dann ist Gold also nicht mehr ein barbarisches Relikt?

Erinnern wir uns daran, was der bekannte Bloomberg-Wirtschaftsjournalist Joe Weisenthal am 5. April 2021 schrieb:

Joe Weisenthal war der Ansicht, dass die „Goldbug-Macro“-Theorie, die vor einer Abwertung des Dollars und einer durch übermäßige Geldschöpfung verursachten Inflation warnte, an Glaubwürdigkeit verliere. Er stellte fest, dass der Goldpreis in zehn Jahren nur um 10 % gestiegen war – trotz der enormen Haushaltsdefizite und der dramatischen Ausweitung der Geldmenge durch die Federal Reserve. Zudem hob er hervor, dass die Inflation nach wie vor moderat sei und widersprach damit den Schreckensszenarien, die die Vertreter dieser Theorie prognostizierten. Seiner Meinung nach konnte Gold seine traditionelle Rolle als sicherer Hafen in Zeiten von Wirtschaftskrisen nicht mehr erfüllen.

Ablehnung gegenüber Gold

Drei Jahre nach Veröffentlichung dieses Artikels ist der Goldpreis von 1700 $ auf 2700 $ geschnellt, während die Inflation mit Pauken und Trompeten zurückgekehrt ist und die Fed zu aggressiven Zinsanhebungen gezwungen hat, um zu versuchen, den Schaden zu begrenzen.

Ich habe in den letzten drei Jahren viele Vermögensverwalter getroffen, die den Goldbug-Makro-Ansatz ebenfalls in Frage stellen. „Laurent, du erzählst seit Jahren die gleiche Geschichte. Dein Ansatz funktioniert nicht!“

Die derzeitige Ablehnung von Gold ist vor allem auf die Fehleinschätzungen zahlreicher Wirtschaftswissenschaftler zurückzuführen. Diese irrten sich zunächst in Bezug auf die Finanzkrise von 2008, spielten dann die Auswirkungen der nach der Krise eingeführten Geldpolitik herunter und lagen erneut falsch, als sie die Inflation als „vorübergehend“ bezeichneten.

Wirtschaft unter Trump

Heute sind die meisten Ökonomen überzeugt, dass die Wirtschaftspolitik von Donald Trump zum Scheitern verurteilt ist und dass die Zölle, die der republikanische Präsidentschaftskandidat einführen möchte, nicht die erhoffte Wirkung auf die Wirtschaft des Landes haben werden. Obwohl sie in diesem Punkt womöglich Recht haben, kommt ihre Botschaft mittlerweile nicht mehr an, weil sie sich in der Vergangenheit so oft geirrt haben.

Der Erfolg von Donald Trump beruht im Wesentlichen auf dem Schiffbruch dieser Ökonomen.

Trump wäre mit Sicherheit nie Präsident und heute erneut Kandidat der Republikanischen Partei geworden, wenn sich diese Wirtschaftsexperten in Bezug auf die Große Finanzkrise und die vorübergehende Inflation nicht so dramatisch geirrt hätten.

Die meisten dieser Ökonomen verharmlosen nach wie vor die Folgen der Geld- und Finanzpolitik, die die Inflation anheizt.

Die Staatsverschuldung der USA hat sich allein in den letzten drei Wochen um 473 Milliarden US-Dollar erhöht.

Sie beträgt nun 35,8 Billionen $:

US-Staatsverschuldung

Risiko eines Marktcrashs

Vielleicht hat JPMorgan recht und diese Flucht nach vorn, diese Schuldenfinanzierung mit neuen Schulden, wird sich letztlich nicht auf den Status der US-Treasuries als sicherer Hafen auswirken. Vielleicht wird die Tatsache, dass es sich hier um die größte Wirtschaftsmacht der Welt handelt, dazu führen, dass der Wert ihrer Anleihen nicht beeinträchtigt wird. Würde ein Unternehmen eine solche Strategie anwenden, wäre es innerhalb weniger Monate pleite. Aber vielleicht gelten für die USA andere Regeln.

Einige Beobachter warnen jedoch, dass diese enorme Ausgabe im Vorfeld der Wahlen ein unmittelbares Risiko für einen Marktcrash und alle Vermögenswerte darstellt, ganz zu schweigen von einer Finanzierungskrise in den kommenden Wochen oder Monaten.

US-Inflation

Selbst wenn JP Morgan Recht hat und die Gefahr eines Einbruchs ausgeschlossen werden kann, zeichnet sich zunehmend ein Konsens ab: Diese Haushaltspolitik bereitet einen unvermeidlichen Anstieg der Inflation ab Anfang nächsten Jahres vor. Dies ist keine bloße Hypothese mehr, sondern Realität, da die Kapitalströme bereits in Bewegung sind.

Das Problem der Inflation ist noch lange nicht gelöst, und ihr erneutes Aufflammen dürfte bald für Schlagzeilen sorgen.

Die langfristigen Inflationserwartungen in den USA sind auf den höchsten Stand seit Juni gestiegen:

USA; Inflationserwartungen

Im Oktober 2024 verzeichnete der Preisindex der Fed in Philadelphia ein starkes Plus und kletterte von 19,5 Punkten im September auf 35,4 Punkte. Der Bericht zeigt, dass die Preissteigerungen sowohl bei den Inputs als auch bei den Waren und Dienstleistungen der Unternehmen anhalten. Der Index der bezahlten Preise legte 16 Punkte zu, was den anhaltenden Inflationsdruck in diesem Monat illustriert:

Preise, Inflation

Im vergangenen Monat verzeichneten die weltweiten Nahrungsmittelpreise laut UNFAO den stärksten Anstieg seit März 2022, wobei sich die Preise in den fünf wichtigsten Kategorien verteuerten. Der Preis für Zucker erhöhte sich um 10,4 %, gefolgt von Pflanzenölen (+4,6 %), Milchprodukten (+3,8 %) und Getreide (+3 %). Insgesamt stieg der Index der Weltmarktpreise für Nahrungsmittel im Vergleich zum August um 3 % und im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 %:

Die Inflation nimmt wieder zu und diesmal leiten die Lebensmittelpreise den neuen Zyklus ein:

Inflationserwartungen

Die durchschnittlichen Inflationserwartungen der US-Verbraucher für die nächsten fünf Jahre liegen bei 7,1 %, das höchste Niveau seit den 1980er Jahren. Das zeigt, dass der durch schnittliche Konsument in den Vereinigten Staaten in den kommenden Jahren mit einem starken Inflationsschub rechnet :

Dieser Umschwung in der öffentlichen Wahrnehmung ist besonders besorgniserregend: Die Inflationserwartungen nähren logischerweise den Zyklus der Preissteigerungen, da sie zur Beschleunigung der Kapitalströme führen.

Quelle: Goldbroker

LAURENT MAUREL in Edelmetall- und Bergbauanalyst. Als ausgebildeter Ingenieur arbeitete er in verschiedenen Sektoren (Telekommunikation, Softwaretechnik, Astrophysik …) in Kanada, den Vereinigten Staaten, Deutschland und Frankreich.

Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen im Rahmen von Gastbeiträgen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder. Sie stellen nicht notwendigerweise die Meinung von Goldreporter dar.

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13 Kommentare

  1. In der Regel werden Ökonomen für ihre Veröffentlichungen bezahlt .
    Ihre private Meinung wird sicher nur ein privater Kreis erfahren .
    nicht zu vergessen Steinbrück /Merkel mit der Aussage die Spareinlagen sind sicher
    Heute wissen wir es war gelogen und es hat sich nichts in Positiv verschoben

    • @Popeye
      Fun-Fact:
      1.) Die versprochenen 100.000 aus der Einlagensicherung sind zu ca. 1,6 % gedeckt, es gibt also mit Glück 1.600.
      2.) Vorher werden aber Familienstämme zusammengefaßt: wenn also die ganze Family vom Oma bis Enkel bei der Spaßkasse sind, werden erst mal alle Einlagen in einen Topf geworfen und addiert, alles über 100 K ist weg und davon gibt es max. 1.600.
      Klasse, so kann man aus 500.000 einen halben Krüger machen.

      Die gute Nachricht des Tages: Blackrock hat entschieden, daß die Ampel jetzt fällig ist und man das hauseigene Fritzchen im Kanzleramt haben will.
      Deshalb wird z.B. der VW-Vorstand jetzt vorgeschickt, um mit einem Brutal-Sanierungsprogramm das Volk aufzurütteln und wochenlang für miese Nachrichten und Angst zu sorgen.
      Man muß immer genau lesen: da steht nicht, daß VW 3 Werke in Debilistan killt, da steht MINDESTENS 3 Werke und daß alle anderen massiv geschrumpft werden plus Gehaltsverzicht etc.
      In den folgenden Wochen werden orchestriert weitere Meldungen dieser Qualität kommen, zuerst von den ganzen Zulieferern, Mercedes streicht ganze Schichten (S-Klasse statt 3 Schichten nur noch die Tagschicht, massive Gewinneinbrüche) und wird demnächst den Chef rauswerfen, Stellantis das halbe Management.

      Klasse, wir können live dabei zusehen, wie die Macht durch Larry umgebaut wird.
      Also:
      1.) Wenn jetzt laufend Katastrophenmeldungen aus der Großindustrie kommen: guckt Euch die Aktionärsstruktur an (Larrys Sparkasse mit Blackrock, Vanquard, Fidelity , State Street und Freunden).
      2.) Auch wo Larry nicht direkt am Lichtschalter sitzt, kann er anrufen lassen: kein Manager auf dieser Welt kann NEIN sagen, wenn er irgendwo oder irgendwann auf dieser Welt noch mal einen neuen Job haben will.

      Money Talks.

      Wie schön ruhig und friedlich ist es doch in unserem Dorf.

      • @Meister Eder
        Sie werden Genaueres wissen . Lt. Basel III können zukünftig, so wie ich es
        verstehe, Spareinlagen der Kunden einer Bank vollständig enteignet
        werden, zwecks Insolvenzvermeidung dieser Bank. Verborgen unter dem
        harmlosen Begriff Bail in. D. h., man erhält z.B. wertlose Aktien
        dieser Pleitebank anstatt seiner Bargeldeinlage. Es sind übrigens fast
        alle europäischen Zentralanken ab 2025 beteiligt. Es gibt eigentlich kein
        Entrinnen mehr für Sparer, die nunmehr ihre eigene Bank retten müssen.

        • @Goldhase
          Dann bleibt also ab 2025 nur: Alles Cash, das man für geplante Ausgaben / Anschaffungen / zum Nachunzen bereitgestellt hat, runter von der Bank, auf die 3 % Zins verzichten und bunkern?
          Der Sparer ist ja der Letzte, der erfährt, dass seine Bank Pleite ist…

          • Rookie:
            Kommt es zum bail-in, ist das Geld komplett weg. Die Entschädigung erfolgt in der Weise, dass Sie Aktien des betreffenden Kreditinstituts erhalten. Besser gesagt sind es Aktien einer Pleitebank, die entsprechend werthaltig sind. Bemerkenswert ist, dass der Gesetzgeber den Rechtsweg ausgeschlossen hat. Als betroffener Bankkunde haben Sie also keine Möglichkeit, gerichtlich gegen diesen Diebstahl vorzugehen. Das betreffende Gesetz (SAG) existiert schon seit Jahren, ich meine seit etwa 2016. Damals wurde es sang- und klanglos durch den Bundestag gebracht. Das geschah sicherlich nicht ohne Grund. Ich vermute, dass die wenigsten Bankkunden in Deutschland wissen, was sie erwarten könnte. Wer keine größeren Summe auf seinem Konto vorhalten muss, der sollte das m.E. definitiv nicht tun. Übrigens gibt es ein entsprechendes Gesetz auch für Versicherungen. D.h., wer vor Jahren vielleicht eine Kapital-Lebensversicherung abgeschlossen hat, der kann ebenfalls böse rasiert werden.
            Wenn man bei den Edelmetallen von dem fehlenden Gegenparteirisiko spricht, dann sollte man sich in Anbetracht der oben dargelegten Risiken vor Augen halten, was Gold und Silber für einen enormen Vorteil innehaben.

          • @Rookie
            Warum erst 2025 ? Seitdem ich das Kleingedruckte der Bänkster genauer gelesen habe, möchte ich mich im Ernstfall nicht für eine Ausfallentschädigung von läppischen 1-3 % mit meinen hart erarbeitenden Baumwoll-Lappen beteiligen.
            Nicht zu lange warten…

          • @Rookie
            Also Girokonto nach jedem Gehaltseingang wieder leer räumern und immer leicht im Dispo bleiben. Solange Bargeld als Zahlungsmittel gilt.

        • @Goldhase
          DAs sind 2 verschiedene Dinge.
          1.) Basel III ist ein ANGEBLICHES System zur Bankenregulierung, damit da weniger Risiko in die Bilanzen kommt und es weniger Pleiten geben soll.
          Stark vereinfacht:
          Alles nur Lüge. Man definiert die Risikoaktiva (also die Forderungen der Bank) und das risikotragende Eigenkapital.
          Idee: je höher das EK (in Prozent der Risikoaktiva) , desto sicherer ist die Bank.
          Praktisch ist es so: man erfindet einen Sack voll Fremdwörter und rechnet die ganze Bilanz 17 mal und um 23 Ecker herum. So lange, bis man gar nichts mehr erkennen kann.

          Fazit:
          1.) Wenn man Ihnen eine Bankbilanz zeigt: suchen Sie sich einen Papierkorb.
          Es lohnt sich nicht, auch nur 1 Minute reinzugucken.
          2.) Steht da, daß die Bank 8 % Eigenkapital hat, halbieren Sie die Zahl und räumen sofort Ihr Konto ab.
          3.) Wirecard ist überall.
          Die Prüfung einer Bankbilanz durch WP´s sieht so aus (VORSICHT: BÖHHSE Verschwörungstheorie !) :
          3.1.) Zuerst wird zwischen Bankvorstand und dem WP-Chef ein Prüfungsplan abgestimmt. Da steht drin, daß man z.B. 80 % der Bankbilanz gar nicht ansieht (Beispiel Deutsche Bank ? ) . Und genau, wo man was prüft.
          Um ganz sicher zu gehen, daß nicht irgendein subalterner Zahlenknecht doch noch über eine Leiche stolpert. Das darf ja nicht….
          3.2.) Stolpert so ein Knecht doch über eine Leiche, wird er von seinem Gruppenleiter mit einer anderen Aufgabe betraut und die Leiche als unwichtiger kleiner Fehler ins Kleingedruckte geschrieben, wenn überhaupt.
          3.3.) Stolpert der Knecht über einen ganzen stinkenden Friedhof, der so groß ist, daß sich kein WP traut, das unter den Teppich zu schieben, gibt es ein 4-Augen -Gespräch zwischen dem Bankvorstand und dem Chef der WPs.
          Dabei passieren 2 Dinge:
          a.) Die für Beratung zuständige Tochtergesellschaft der WP-Gesellschaft bekommt einen schönen dicken Millionenauftrag für Beratung (Boni, Boni, Boni….) .
          b) Der Friedhof war gar kein Friedhof, sondern ein schöner grüner Stadtpark.
          Reiner optischer Wahrnehmungsfehler.
          Fertig.
          Alle sind zufrieden.
          Wie gesagt: ein böhses Märchen.
          Wirecard etc. gab es gar nicht.

          Was Sie meinen ist das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz (SAG-Gesetz, schon ein paar Jahre alt).
          Wieder stark vereinfacht:
          1.) Die Bank stellt fest, daß sie mausetot ist. Die BAFIN sitzt schon beim Vorstand.
          2.) Freitag um 17.00 schließt der Laden.
          3.) In der Nacht auf Samstag werden die Konten eingefroren und die Salden gerechnet (nicht daß Sie noch was abheben…)
          4.) Am Samstag wird festgelegt, wie viele Aktien der Bank Sie für Ihre Bankeinlagen bekommen ( keine Sorge, Sie werden nicht gefragt ). Ab da haben Sie Bankaktien statt Einlage/Festgeld etc.
          TOLL !
          5.) UPPS, nun wird völlig überraschend festgestellt, daß die Bank pleite ist und man die Aktien leider mit NULL bewerten muß.
          Ihr neuer Depotwert: NULL.
          Schade, so ein Pech aber auch.

          6.) Ab da gibt es 2 Wege: Ist die Bank nicht „systemrelevant“ ist hier Ende der Geschichte. Game over.
          Ist der Laden systemrelevant, gibt es neues EK vom Bankenrettungsfonds für NEUE Aktien (keine Sorge, Sie sind da nicht dabei) .

          7) Irgendwann bekommen Sie Post von der Bundesagentur für Finanzmarktstabilisierung: ein Bescheid (ohne Unterschrift gültig), der Ihnen das Spiel mit den Aktien und der bedauerlichen Abwertung auf Null erklärt.
          WICHTIG: der Bescheid ist endgültig, es ist nicht möglich dagegen zu klagen !
          Ätsch, nix Rechtsstaat !
          Wäre ja noch schöner.
          Außerdem: den Umweg , aus Ihrem Bankkonto erst Aktien zu machen und die dann auf Null zu bewerten, soll rechtlich als Ausrede dienen, daß Sie gar nicht enteignet wurden.
          Sie haben ja Aktien bekommen. Leider hat sich später herausgestellt, daß die nix mehr wert waren. Schade.

          Fazit:
          1.) Wer mehr als 30.000 auf dem Konto einer Bank hat, sollte dringend mal zum Psychiater.
          2.) Wer Anleihen oder Aktien einer Bank hat, sollte in die geschlossene Psychiatrie.
          Ausnahme: Großaktionäre wie Larry oder Warren sehen die echten Zahlen. Die laden die Bankvorstände regelmäßig zu sog. „Grillparties“ ein. Es gibt da keine Steaks, „gegrillt“ werden die Vorstände.
          Man will ja rechtzeitig verkaufen und short gehen…….

          Keine dieser Sauereien gibt es bei uns im Dorf.

          • @Meister Eder,
            mal wieder auf den Punkt gebracht – phantastisch gut beschrieben !
            Wünsche noch einen schönen Abend.

          • Basel III ist mir bestens bekannt
            Den meisten Menschen nicht
            Sie glauben es nicht mal obwohl im SAG und bei der BAFIN nachlesbar

            kriminelle haben das sagen

    • @Popeye

      Meine Großeltern und Eltern haben mir gelehrt, dass man Politikerinnen und Politikern einer Staatsordnung nicht weiter vertrauen darf, wie man ihre ungefalteten Geldscheine werfen kann. Hierbei spielt es keine Rolle, welches Parteibuch sie besitzen.

      Die gute Nachricht: Immer mehr Menschen haben das begriffen!
      Die schlechte Nachricht: Die rechten und linken Parteiränder werden hierdurch leider gestärkt!
      Und nun wieder ne gute Nachricht: Der Goldpreis lügt nie!

      Im Rahmen der Finanzkrise habe ich mich deshalb 2009 dazu entschlossen, nur noch die „Partei der treuen und ehrlichen Schäferhunde“ zu wählen – die zählen unter „Sonstige“ – und mit meinen Möglichkeiten massiv Gold zu kaufen.

      Diese Entscheidungen habe ich nie bereut!!!

      Viele Grüße aus Thüringen.

  2. Macht es wie ich – JEDEN Monat Bankrun!!! alles abheben, was da nicht liegen muß! Einstapeln und abwarten! Keine Bargeld-Restriktion + AU-Depot!
    Der Prepper-Dokta

  3. @all
    Danke, für die Hinweise zum Thema „Bankensicherheit“!
    Bislang bin ich, wie sicher der überwiegende Teil der Sparer, davon ausgegangen, dass Einlagen bis 100.000 € relativ gut abgesichert sind. Vorsichtshalber hatte ich trotzdem deutlich geringere Beträge auf verschiedene Banken gesplittet und vor 1 1/2 Jahren begonnen in AU umzuschichten.
    Eure Ausführungen dazu lassen nun alles in einem anderen Licht erscheinen.
    Dann werde ich das „Papier“ wohl besser an einem sicheren Ort, auf den ich jederzeit Zugriff habe, verfrachten und auf die magere Verzinsung verzichten.

    Schöne neue ATH`s

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