Donnerstag,28.März 2024
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US-Risikostratege: „Gold ist das neue Staatspapier“

Gold, Dollar
Gold vs. US-Dollar: In Zeiten fallender Börsenkurse ist Gold wieder stärker als Versicherung gefragt (Foto: Steheap-Fotolia.com)

Der US-Finanzdienstleister INTL FCStone hat die Beziehung von Gold und US-Staatsanleihen in Zeiträumen fallender Aktienmärkte analysiert. Man kommt zur Überzeugung, dass Gold US-Staatsanleihen als „sicherer Hafen“ ablösen wird, wenn die US-Zinsen weiter steigen.

Trotz bestehender Konjunktur- und Finanzmarkt-Risiken sind die Aktienmärkte in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Die weltweit anschwellende Verschuldung, die steigenden US-Zinsen, die Probleme in Italien und Spanien, der internationale Handelskrieg – das alles konnte die Investorenstimmung nicht trüben.

Gleichzeitig wurde Gold seine Eigenschaft als „sicherer Hafen“ vielfach abgesprochen. Denn die Edelmetallkurse kamen nicht vom Fleck. Der US-Dollar und amerikanische Schuldpapiere waren hingegen gefragt. Die Analysten von INTL FCStone sind der Auffassung, dass wir in dieser Hinsicht vor einer Wende stehen.

Der in New York ansässige, auf Risikomanagement spezialisierte Finanzdienstleisters hat einen Report mit dem Titel „Gold Is The New Treasuries“ (frei übersetzt: „Gold ist das neue (US-)Staatspapier“) herausgegeben, aus dem Scrap Register zitiert. In der Ausarbeitung wird die Funktion von Gold zur Absicherung gegen Schwankungen an den Aktienmärkten analysiert. Darin heißt es unter anderem: „Gold tendierte zu Kursanstiegen in den Wochen großer Aktienmarktschwäche zwischen 1985 und 1995, als die Erinnerungen an die große Inflation noch präsent waren. Der Wert des Goldes als Absicherung gegen Börsenschwäche schwand im Zeitraum der „Great Moderation“ Ende der 90er-Jahre. US-Staatsanleihen entwickelten sich in den deflationären Jahren nach der großen Finanzkrise des Jahres 2008 als Risikoabsicherung. Allerdings hat Gold US-Treasurys in Wochen mit schwacher Aktienmarktentwicklung überflügelt, seit die Fed im Jahr 2015 mit der Zinsanhebung begonnen hat“.

INTL FCStone analysiert in dem Report auch die Entwicklung von US-Staatsanleihen im Umfeld der Sitzungen des US-Offenmarktausschusses. Im Vorfeld von Fed-Sitzungen während der „großen Inflation“ in den Jahren 1966 und 1981 seien US-Staatsanleihen um kumulierte 20 Prozent gefallen. Treasurys seien wieder gestiegen, wenn die Fed versucht habe, die Märkte zu beruhigen, aber dann wieder zurückgefallen, wenn sich nach der Sitzung die Überzeugung unter Investoren durchgesetzt habe, den Äußerungen der Fed sei doch nicht zu trauen.

„Ein ähnliches Muster mit fallenden US-Staatsanleihen im Umfeld der FOMC-Meetings taucht seit 2016 auf“, sagt Vincent Deluard, Global Macro Strategist bei INTL FCStone.

„Falls, wie ich erwarte, die Zinsen für längere Zeit weiter steigen werden, dann wird Gold US-Staatsanleihen als Vermögenswert zur Risikobegrenzung ablösen und Investoren sollten es als Versicherung gegen die Risiken am Aktienmarkt besitzen“, erklärt er.

Goldreporter

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9 Kommentare

  1. Beständig wurden Tonnen über Tonnen Gold von West über die Schweiz nach Ost verschickt, zurück wird es nicht mehr wandern, die die es haben werden es nicht mehr hergeben. Aber die US-Risikostrategen empfehlen doch hoffentlich ausschließlich elektronische Papiergold-Zahlen fürs Depot zu kaufen, das ist bequem und immer unendlich vorrätig…

    • Die US-Regierung hat zum 30.9.2018 einen aktualisierten Bericht zu den unveränderten Goldreserven veröffentlicht:

      https://www.fiscal.treasury.gov/fsreports/rpt/goldRpt/current_report.htm

      – demnach „besitzen“ die USA 261.498.926 Unzen Gold, bzw. 8133 Tonnen *), die im Finanzbericht mit „$11,041,059,957.90,- ($11,041 Mrd.) ausgewiesen werden.

      – teilt man die $11,041 ‚Billion‘ durch die Anzahl Goldunzen, ergibt sich ein rechnerischer Unzen-Preis von $42,22 **); würde man den heutigen Goldpreis pro Unze ($1230,-) verwenden, käme man auf eine Bilanz von $321.643.678.980 ($321 Mrd.).

      – *) 261.498.926 Goldunzen /32.151 = ~ 8133 Tonnen Gold

      – **) unveränderter, angesetzter Nixon-US-Goldpreis seit 1973.

      Wer nun glaubt, die Fed hätte ( wie China, Rußland, @taipan und Indien ) physisches Gold „gebunkert“, wird enttäuscht, wenn man sich den offiziellen Report von 2016 ansieht, in welchem die „Assets“ (Goldunzen) eben nur (siehe hier:) als „Gold-Zertifikate“ ausgewiesen werden; deshalb ist die Summe der US-Goldreserven seit Jahren unverändert.

      Da „normale„ Gold-Zertifikate die Ent­wicklung des Gold­preises nachbilden und quasi „Schuld­verschrei­bungen“ sind, liegt der Verdacht nahe, daß … es sich bei den „Fort Knox-Treasury-Goldzertifikaten“ in Wirklichkeit um „Wolfram-Zertifikate“ handelt.

      • @Watchdog

        Die offizielle US-Version ist bekanntlich folgende: Die Fed ist keineswegs eine tickende Verschuldungs-Zeitbombe, da die Seite ihrer Vermögenswerte zwar durch hochriskante Papiere geprägt ist, es aber technisch gesehen eine eiserne Reserve gibt: Das Goldzertifikate-Konto.

        1934 hatte das US-Finanzministerium das Gold der Fed (roundabout 8000 Tonnen) an sich gezogen (1937 wurde eigens für die Einlagerung Fort Knox gebaut) und als Kompensation besagte Zertifikate ausgestellt. Diese wurden zuletzt 1971 „marktgerecht“ bewertet: Zu einem Preis von 42,2222 $ die Feinunze.

        Diese Forderungen der Fed an das Finanzministerium fungieren nun als stille Bewertungsreserve (zur Zeit roundabout 320 Milliarden $). Das US-Gold ist also eigentlich an die Fed verpfändet. Eine Neubewertung des Goldes würde also nicht dem US-Haushalt zugute kommen, sondern ausschließlich der Fed, die damit ihre „stillen Reserven“ aktivieren könnte.

        James („Jim“) Rickards schreibt dazu:
        „Formal gesehen geben die Goldzertifikate der Fed nicht das Recht, vom Finanzministerium physisches Gold zu fordern. Aber sie implizieren eine moralische Verpflichtung des Finanzministeriums, das Gold zu nutzen, um die Federal Reserve zu unterstützen, falls das Vertrauen in das gedruckte Geld der Fed zusammenbricht. Ein anderer Name für eine implizite Verpflichtung, die Fed mit Gold zu unterstützen, lautet „Goldstandard“.

        P.S.: Vor über einem Jahr hattest Du dazu bereits die entscheidende Frage gestellt: „Das Thema der US-Goldreserven hängt an der Frage:
        Haben die USA die 8133 Tonnen Gold noch, oder nicht?“
        Oder anders: Lagert das US-Finanzministerium in Fort Knox physische Barren oder sind die Zertifikate der Fed mit bloßen Luftnummern der Güteklasse „Versprechen/Vertrauen“ gedeckt.

        • @Thanatos

          „Wow“, Du weißt noch, was ich vor einem Jahr zu dem Thema geschrieben hatte.

          Wenn Du mich fragen solltest, ob ich glaube, daß in Fort Knox noch „echtes“ Gold gelagert ist, würde ich dies (wie schon 2015, 2016, 2017 auch) verneinen.

          Seit mehr als einem halben Jahrhundert hat es kein „offizielles“ Audit der US-Goldreserven gegeben; ( aus gutem Grund, wie ich meine ) und wenn das Gold tatsächlich noch da wäre, hätte das US-Finanzministerium/Fed dies schon längst “Publikums-wirksam“ (und damit Goldpreis-senkend) präsentiert, statt tagtäglich das PPT eine Drückerkolonne an die Comex-Papiergold-Terminschalter schicken zu lassen.

          Und wo ist das hochgelobte US-Gold?

          https://sascha313.wordpress.com/2016/11/27/milliardenbetrug-die-goldfaelscher-in-den-usa/

          • @Watchdog

            Sascha`s Welt ? ! Na da bin ich aber platt, dass sich dahin Jemand verirrt. Diese brutalst möglichen Stalinisten, halten sich für Marxisten und wenn manm ihnen einige Marx Ziate entgegen hält, wissen die nicht mehr weiter und der entsprechende Beitrag wird gelöscht. Diese Leute haben nichts aber auch gar nichts aus der Geschichte gelernt und das Schlimme dabei ist, die weigern sich auch etwas zu lernen.

            Obwohl ich ausdrücklich anerkennen muss, dass sich dort auch ab und an einmal ein lesenswwerter Beitrag finden lässt.

          • @Krösus

            Die Quellen-Angabe („Fourwinds10. “) steht am Ende des Artikels; „Sascha“ hat nur „Translator“ gespielt.

  2. Auch mal interessant, was sich bei russischen Staatsanleihen und Zinsen tut.
    Die Sanktionspolitik der USA zeigt Wirkung: Selbst eine Verzinsung von fast 9% konnte nur wenige Käufer für die Schuldpapiere anlocken.
    http://www.faz.net/aktuell/finanzen/finanzmarkt/investoren-haben-wenig-lust-auf-russische-staatsanleihen-15854797.html

    Übrigens: Heute Nachmittag (um 14 Uhr 30 gibt eine PK mit Draghi).
    https://www.godmode-trader.de/artikel/ezb-liveticker-maerkte-im-crash-was-sagt-draghi,6541137
    Das dürfte wieder „Bewegung“ in die Märkte bringen.

    • @Krösus

      In der Tat, die Bigotterie ist grenzenlos. Dennoch bezweifle ich, dass die USA die Saudis abstrafen wollen. Dafür ist Saudi-Arabien ein viel zu wichtiger Verbündeter. Vor allem in der Aufrechterhaltung des Petro-Dollar-Regimes.

      Aber auch in der Frontstellung zum Iran. So ist Saudi-Arabien Mitglied im antiiranischen Terrorist Financing Targeting Center (TFTC). Ebenso wie Bahrain, Kuwait, Oman, Katar (!) und die Vereinigten Arabischen Emirate.

      https://www.heise.de/tp/features/USA-Wenn-es-um-Iran-geht-wird-Saudi-Arabien-gebraucht-4202702.html

      Ich vermute eher, dass sich im Mord an Khashoggi massiver Dilettantismus Bahn brach. Ob die Saudis alleine gehandelt haben, sei dahin gestellt. Opfer war jedenfalls DER bekannteste Oppositionelle. Das ist schon mal ein kurzes Rauschen im Blätterwald wert.

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