Donnerstag,28.März 2024
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Währungskrise: Iraner zahlen Miete mit Gold

Azadi-Goldmünze
Azadi-Goldmünze: Die 1-Pfund-Ausgabe besteht aus 7,32 Gramm Feingold (Foto: ESG Edelmetalle)

Im Iran wird Gold zunehmend als tägliches Zahlungsmittel verwendet. In Teheran verlangt ein Vermieter für eine 95 Quadratmeter-Wohnung beispielsweise zwei Goldmünzen als Monatsmiete.

Die wiederaufgenommenen Sanktionen der USA haben den Iran in eine neue Währungskrise gestürzt.  Ähnliches sehen wir bereits seit einiger Zeit in Venezuela und zuletzt in der Türkei. Der Außenwert des eigenen Geldes bricht massiv ein. Das verteuert Importware, bringt Fremdwährungskredite in Gefahr und heizt die Inflation an.

Berichte aus dem Iran verweisen nun auf eine zunehmende Verwendung von Gold als tägliches, alternatives Zahlungsmittel hin. So schreibt das Nachrichtenportal Middle East Eye (MEE), Gold werde in den Metropolen des Landes zunehmend zur Begleichung von Mietzahlungen verwendet.

In den MME-Bericht heißt es: „Iraner sparen traditionell Goldmünzen für große Anschaffungen oder die Ausrichtung von Hochzeiten an. Dieses Verhalten verbreitet sich immer weiter. Und mit der Wideraufnahme der US-Sanktionen im August haben die Goldkäufe ein Vier-Jahres-Hoch erreicht“.

Der Preis für eine Goldmünze habe sich mittlerweile 49 Millionen Rial angenähert. Gemeint sind damit die iranischen Azadi-Münzen. Die 1-Pfund-Variante wiegt 8,136 Gramm bei einer Feinheit von 900/1.000 (7,32 Gramm Feingold).

„Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Bedingungen des Landes, wirken sich die Kursschwankungen am Devisenmarkt auch auf den Immobilienmarkt aus“, sagt Hesam Oqabai, der Vorsitzende der Real Estate Agents Union in Teheran. Der Immobilienmarkt repräsentiere 45 Prozent der wirtschaftlichen Aktivität im Iran. Und die Zentralbank des Landes schätzt, dass mehr als 35 Prozent der Haushaltseinkommen im Iran durch Vermietung bestritten wird. In einigen Gegenden hätten sich die Mieten in kürzester Zeit verdoppelt. Allerdings bewegten sich die Löhne im Iran nicht annähernd in diesem Maße nach oben. Viele seien gezwungen aus der Hauptstadt wegzuziehen. Und jene die bleiben, müssten nun ihre Miete vielerorts mit Gold begleichen.

Vermieter hätten die Mietpreise nicht nur erhöht, sondern bestünden vielfach auf eine Zahlung in Gold. So verlangt ein Eigentümer im Stadtteil Varak derzeit zwei Goldmünzen pro Monat für ein 95 Quadratmeter großes Apartment. Er sagt: „Ich weiß, dass sich das viele nicht leisten können, aber wenn ich sehe, was für eine Währung ich von den Mietern erhalte und wie das Geld zum Vormonat immer weniger Wert wird, dann habe ich keine andere Wahl“.

Rechnet man den Wert des verlangten Goldes um (2 x 1 Pfund Azadi = 14,32 Gramm Feingold), dann kommt man bei einem Goldkurs von 1.030 Euro pro Unze umgerechnet auf 474 Euro.

Ein Professor an der Universität Teheran erklärt dazu: „Die Vermietung von Häusern gegen Gold ist eine Katastrophe. Es könnte zu einer Verschärfung der Situation und der Goldpreis-Fluktuationen kommen“.

Goldreporter

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23 Kommentare

  1. Diese Tatsache ist euch allen natürlich schon bekannt, aber ich wollte einfach nochmal mit einer Chart die aktuelle Lage im Finanzmarkt verdeutlichen, hier als Beispiel die Amazon-Aktie. Bitte beim Chart auf „max“ klicken, neben dem „5 Jahre“-Button:
    https://www.finanzen.net/aktien/Amazon-Aktie

    Wer erkennt die Blase?

    • @goldnugget
      Dazu kommt, wer braucht schon Amazon ?
      Niemand wirklich. Ich jedenfalls nicht.Die Artikel viel zu teuer, das meiste angebraucht ( zurückgeschickte Ware neu verpackt) und von schlechter Qualität.Finger weg von Amazon Versand.

    • Ja, der Bitcoin kam mir auch sofort in den Sinn, nachdem ich einen Blick auf diesen Chart gesehen habe.

      Amazons Geschäftidee ist eigentlich erstaunlich simpel: Man nehme Waren und Konsumgüter die andere produzieren und verpacke diese. Amazon ist (sehr einfach formuliert) eine Riesengroße verpackungsfirma. Gut, inzwischen gibt’s hauseigene Filmproduktionen und ein Cloud-Geschäft. Aber dennoch: Im großen und ganzen ist Amazon ein Verpackungsunternehmen. Und zählt dadurch zu den größten Unternehmen der Welt.
      Diese Form des Kapitalismus ist typisch amerikanisch: Man bastelt schnell eine Plattform im Web zusammen und profitiert am Ende von der Arbeit anderer, d.h. echte Werte werden so verramscht und verhökert durch Personen und CEOs die parasitär diese Werte nutzen, Amazon verpackt nur (schlicht formuliert), Airbnb nutzt Immobilien die ihnen selbst nicht gehören, UBER nutzt Autos die ihnen nicht gehören, große Investmentfirmen wie Blackrock erhalten Säckeweise Fiatgeld und bieten elektronische Nachbildungen(!) von Indizes für ihre Kundschaft an. Dafür erhält Blackrock aber enorme Stimmrechte in den börsennotierten Unternehmen und entscheidet über Millionen Arbeitsplätze.

      Aber auch so, die ganze Welt bekommt schöne, frisch gedruckte Dollars und gibt im Gegenzug Autos, Rohstoffe und andere Werte wie Edelmetalle dafür mit Kusshand an Uncle Sam. Dass der Dollar langfristig enorm an Wert verliert, da machen sich die Länder erst einmal keine Gedanken.

      P.s.: Ich meide Amazon ebenfalls wo es nur geht. Dann lieber direkt beim Verlag bestellen oder auf Weltbild und Co.ordern.

  2. Teheran, kein billiges Pflaster. 14 Gramm Gold pro Monat.Mit einer Unze 2,5 Monate Miete.Im vornehmen Stadtteil.

  3. Ich denke die Haupteinnahmen generiert Amazon mittlerweile mit seinen Cloud-Services (Amazon Web Services – https://aws.amazon.com/de/)
    Das ist außerhalb der IT-Branche kaum jmd. bekannt.

    Man mag von Amazon halten was man will, aber im IT-Bereich wissen sie was sie tun und wie man schnell & leicht Geld verdienen kann. Sinnvoller Weise nutzen sie die eigene IT-Infrastruktur für die restlichen Dienste gleich mit und sind damit unabhängig von externen Dienstleistern oder Outsourcing.

    Google – analog mit Google Cloud Services (https://cloud.google.com/)

  4. Heute ist Freitag, Zeit es ein bisschen chilliger angehen zu lassen;-)
    Was die von der EZB wohl nicht behaupten können, da wird heute wieder gerudert
    ohne Ende um den Laden zusammen zu halten!

  5. Wie lange helfen diese Spritzen noch und wieviel frisch gedrucktes müssen die da immer wieder aufbringen??? Kann doch nicht ewig so weitergehen…!?

    • @saure

      Würden die Notenbanken nicht in die Finanzmärkte eingreifen (Aktien kaufen, was diese per Auftrag eigentlich gar nicht dürfen), wäre das Schulden-basierte Fiat-Money-System schnell „Trappatoni fertig „.

      Wie lange das noch ‚gut gehen kann‘, weiß ich auch nicht.

      Was das im Jahr so kosten dürfte?

      Zumindest aus den USA wurde für 2017 aus dem US-Finanzministerium ein Rechnungsposten von über $9,6 Milliarden USD „Sonderausgaben“ verrechnet –
      das dürfte wohl der Jahresaufwand für die „Drückerkolonnen “gewesen sein.

      PS.
      Schon mal gesehen, daß die Bankster-Nadelstreifen-Anzüge am Rücken immer dunkler aussehen, als an der Vorderseite?
      Warum?
      ˙˙˙uǝɥǝʇs puɐʍ ɹǝp uɐ uǝʞɔüɹ ɯǝp ʇıɯ 8002 ʇıǝs ǝıs lıǝʍ

      • @Boa
        Theoretisch kann dass Spiel ewig gehen;-)
        Wenn die nicht wollen wird es auch nie merh einen Boersencrash geben…

        • @saure

          Das sehe ich anders: im Zeitalter des weltweiten Hochfrequenz-Handels an den Börsenplätzen wird in Verkaufs-Panik-Situationen nur noch übrig bleiben, den Handel auszusetzen.
          Wie es anschließend weitergeht, kann niemand vorhersagen.

        • @saure
          Seien Sie versichert, die wollen schon.
          Denn damit entschuldet man sich bequem und zieht den Leuten ihr Erspartes aus den Taschen. Bisher hat noch jede Generation Selbiges verloren.Das kommt schon.
          Glauben Sie nicht, dass „die“ plötzlich reine Menschenfreunde geworden sind und vom Wolf zum Lamm mutierten.

          • @saure
            Nicht unbedingt.Ein paar werden sich dann als Retter in der Not etablieren.Das Chaos bereinigt auch erst mal.Öffentliche Schulden verschwinden,neues Geld wird geschaffen (Von den Rettern,welche alles jetzt besser machen).
            Einen anderen Weg sehe ich nicht.Ein kontrollierter Crash,eine kontrollierte Notlandung allemal besser als ein unkontrollierter Crash.Letztlich ist es in der Geschichte immer so gelaufen.
            Ein paar waren die Gewinner,der Rest verlor alles und was blieb dem Rest auch dann anderes übrig,als wieder neu von vorne anzufangen,in der Hoffnung,dass es nun ja bergauf geht.
            Es geht immer bergauf,wenn man nur genug verzweifelt war.
            Ob man sich mit Gold schützen kann ?
            Keine Ahnung,jedenfalls kann man aber nun entscheiden,dass die anderen das Gold jedenfalls nicht bekommen.
            Nach dem Motto,Ihr bekommt alles,mein Erspartes,mein Haus,meine Altersvorsorge,meine Hoffnung,sogar mein Leben könnt ihr haben,aber mein Gold bekommt ihr nicht.
            Was ich davon habe ?
            Nichts,ausser der Genugtuung,dass die Verursacher das Beste eben nicht bekommen.

          • Meiner Meinung nach versucht die Finanzoligarchie vor dem Crash noch schnell eine neue Lösung für die zukünftige Wirtschaftswelt zu entwickeln. Fast unbemerkt vor der Öffentlichkeit, steigen große Banken in aller Stille in das Blockchain-System ein und investieren Milliardensummen in diese Technik.
            Nach dem Crash wird der Normalsterbliche dann Endgültig der Elite gehören, wenn er am normalem Leben teilhaben will. Ohne staatliche Coins, kein Essen, keine Wohnung, kein Auto. Bargeld ist passe.
            Wer nach dem Crash eine bessere Welt erwartet wird mit höchster Wahrscheinlichkeit in die traurige Realität blicken müssen: Die Elite hat wieder gewonnen. Und sie ist noch mächtiger geworden.

            Alles andere ist Wunschdenken und Träumerei.

          • @Goldnugget – höchstens der Donald räumt mit dieser FinanzoligarchieEliten und deep-state pädoBrut ein für allemal auf .
            „Es scheint sich was großes anzubahnen. Vor ca. 5h (7:55 PM EDT) gingen nacheinander 7 Spionage Satellite der CIA offline. Die Kabale ist fast blind und Taub. Angeblich soll Defcon 4 herrschen. Sieben Großrechner innerhalb der Central Intelligence Agency (CIA) sind jetzt aus einem unbekannten Grund offline.
            Der Verlust der Datenverarbeitung hat auch dazu geführt, dass eine beträchtliche Anzahl von US-Spionagesatelliten offline gegangen ist. Einfach ausgedrückt, bestimmte Leute, die früher dachten, sie hätten die Welt regiert (d.h. die Intelligence Community innerhalb der CIA und NSA), sind jetzt taub, stumm und teilweise blind. Etwas Massives ist im Gange. Solche Dinge passieren nicht einfach so“ . Hoffentli tut das stimmen .

  6. Der Dollar hat zur Lira nachgegeben, hätte mich auch gewundert da beschlossen wurde das in der Türkei ab sofort Geldeinlagen in Lira für mindestens 1Jahr steuerfrei sind was die Lira wieder etwas gestärkt hat

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